Der 36-jährige irakische Soldat Saad Khudeir hat zwei Anschläge überlebt. Aber rund 70 Prozent seiner Haut haben schwere Verbrennungen erlitten.
Unter Tätowierungen, auch mit christlicher Symbolik, verbirgt Khudeir die Narben aus Kämpfen und Terroranschlägen.
Die Flammen-Tätowierungen sollen das Feuer zeigen, das aufgrund seines Verlusts noch immer in ihm tobt: Vor zehn Jahren hat Khudeir bei einem Anschlag seine Verlobte verloren.
Auch der irakische Soldat Ziad Emad lässt sich im Tattoo-Studie von Aboud Abbas eine Tätowierung über eine Narbe stechen, die er sich nach einer Verwundung im Kampf mit dem Islamischen Staat zugezogen hat.
Zuhair Atwan zeigt ein Tattoo, das ein Porträt seines Bruders zeigt, der von religiösen Eiferern getötet wurde.
Etwa 2'500 Franken hat Khudeir bereits in Tätowierungen investiert, die seine zahlreichen Verletzungen verbergen sollen.
Der Tätowierer Aboud Abbas hat immer häufiger Klienten in seinem Studio in Bagdad, die sich Narben überstechen lassen.
Abbas meint, es gebe 30 Prozent mehr solcher Kunden als im Vorjahr.
Tattoos kaschieren Narben aus Kämpfen und Terroranschlägen
Der 36-jährige irakische Soldat Saad Khudeir hat zwei Anschläge überlebt. Aber rund 70 Prozent seiner Haut haben schwere Verbrennungen erlitten.
Unter Tätowierungen, auch mit christlicher Symbolik, verbirgt Khudeir die Narben aus Kämpfen und Terroranschlägen.
Die Flammen-Tätowierungen sollen das Feuer zeigen, das aufgrund seines Verlusts noch immer in ihm tobt: Vor zehn Jahren hat Khudeir bei einem Anschlag seine Verlobte verloren.
Auch der irakische Soldat Ziad Emad lässt sich im Tattoo-Studie von Aboud Abbas eine Tätowierung über eine Narbe stechen, die er sich nach einer Verwundung im Kampf mit dem Islamischen Staat zugezogen hat.
Zuhair Atwan zeigt ein Tattoo, das ein Porträt seines Bruders zeigt, der von religiösen Eiferern getötet wurde.
Etwa 2'500 Franken hat Khudeir bereits in Tätowierungen investiert, die seine zahlreichen Verletzungen verbergen sollen.
Der Tätowierer Aboud Abbas hat immer häufiger Klienten in seinem Studio in Bagdad, die sich Narben überstechen lassen.
Abbas meint, es gebe 30 Prozent mehr solcher Kunden als im Vorjahr.
Die Haut von Saad Khudeir ist ein Spiegel seiner Seele. Der irakische Soldat verbirgt unter grossflächigen Tätowierungen die Narben und Verbrennungen, die er sich bei Bombenanschlägen und Kämpfen im Land zugezogen hat.
Auf dem rechten Arm Khudeirs prangt das Gesicht einer Frau – das seiner Verlobten. Sie starb 2008 bei der Explosion einer Autobombe in der Nähe von Bagdad. Er selbst überlebte den Anschlag mit etlichen Brandwunden. Vier Jahre später rammte ein Selbstmordattentäter dann den Armeekonvoi Khudeirs. Bei der Explosion und dem anschliessenden Feuer erlitt er noch einmal Verbrennungen auf 70 Prozent seiner Haut.
«Im Schwimmbad starrten die Leute mich an und manchmal fühlte ich, dass sie Angst vor mir hatten», beschreibt der 36-jährige die psychisch belastende Situation gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Um seine Narben zu kaschieren, investierte Khudeir in den letzten Jahren umgerechnet rund 2'500 Franken in Tätowierungen.
Auch christliche Symbolik hat sich der Muslim in die Haut stechen lassen. «Damit will ich ausdrücken, dass es keine Unterschiede zwischen den Menschen gibt», sagt Khudeir. Und doch brodelt es in ihm, wie er zugibt: «Die Flammen auf meiner Haut stehen für das Feuer in mir, das noch immer über meinen Verlust tobt.»
Jahre der Kämpfe und des Terrors haben bei zahllosen Irakern tiefe Spuren an den Körpern und den Seelen hinterlassen. Aboud Abbas, der ein Tattoo-Studio in Bagdad besitzt, erklärte gegenüber AP, dass er in diesem Jahr bereits 20 Klienten hatte, die mit Tätowierungen ihre Narben verdecken wollten. Das sei bereits ein Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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