Überflüssige Füllwörter Der Papst ist genervt: Franziskus reagiert allergisch auf Adjektive

tafi

27.9.2019

Papst Franziskus findet, dass sein Kommunikationsteam die Wirklichkeit mit zu vielen Adjektiven versüsst.
Papst Franziskus findet, dass sein Kommunikationsteam die Wirklichkeit mit zu vielen Adjektiven versüsst.
Keystone

«Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.» Papst Franziskus bezweifelt allerdings, dass es ein Adjektiv war und setzt sich für eine Sprache ein, die auf Eigenschaftswörter weitgehend verzichtet.

Papst Franziskus leidet unter einer Allergie und ist deswegen ziemlich sauer. Denn die Allergie ist menschengemacht, verantwortlich: sein eigenes Kommunikationsteam. Die Verkünder der vatikanischen Botschaften benutzen zu viele Adjektive, beschwerte sich Franziskus jüngst bei einem Arbeitstreffen, wie der britische «Guardian» berichtet.

«Ich bin allergisch gegen diese Wörter», soll der oberste Hirte seine Schäfchen angezählt haben, bevor er ihnen in einer sieben Seite langen Rede die Vorteile von Substantiven erläuterte. Besondere Qualen bereitet dem Papst demnach das Eigenschaftswort «authentisch», vor allem wenn es im Zusammenhang mit «Christen» benutzt wird. In dem Hauptwort stecke bereits die ganze Kraft Jesu.

«Wir leben in einer Kultur der Adjektive und Adverbien, und wir haben die Stärke der Substantive vergessen», mahnte Franziskus die Fokussierung auf die Realität an, ohne sie mit Eigenschaftswörtern zu versüssen. In den Hauptwörtern stecke bereits das ganze Gewicht der Wirklichkeit: Dies zu vermitteln, sei die Aufgabe von Kommunikation.



Für die Kirche ist die Kommunikation eine Mission, mahnte der Papst: «Keine Anstrengung darf zu gross sein, um Gottes Wort zu verbreiten.» Am besten ohne Adjektive.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite