«So funktioniert die irre Internet-Welt» Der Anzeigen-Hauptmeister ist wohl doch nicht Millionär

smi

3.10.2024

Die Uncoolness ist nur eines seiner Markenzeichen und Teil seines Erfolgsrezepts. Niclas Matthei alias Anzeigenhauptmeister steht einmal mehr im Rampenlicht.
Die Uncoolness ist nur eines seiner Markenzeichen und Teil seines Erfolgsrezepts. Niclas Matthei alias Anzeigenhauptmeister steht einmal mehr im Rampenlicht.
Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto

Zwischendurch wird es still um den Anzeigenhauptmeister. Doch dann springt Niclas Matthei zurück ins Rampenlicht. Zuletzt mit der Aussage, er sei Millionär, aber geizig. Es ist wohl ein PR-Stunt des 18-Jährigen.

smi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der selbsternannte «Anzeigenhauptmeister» Niclas Matthei hat mit der Aussage, er sei inzwischen Millionär, ein grosses Echo in den deutschsprachigen Medien ausgelöst. 
  • Wenig später erklärt er, dass er die Medien in die Irre geführt habe und sicher gewesen sei, dass viele andere Titel die Nachricht übernehmen würden.
  • Dabei sei es ihm auch darum gegangen, User*innen auf seinen neuen Onlineshop zu locken.

Kaum ein Onlinemedium hat die Nachricht ausgelassen: Niclas Matthei, besser bekannt als sonderbarer «Anzeigenhauptmeister», hat in seiner kurzen Medien-Karriere eine Million Euro verdient. Und weil er noch bei seinen Eltern wohne und kaum Geld ausgebe, werde sein Vermögen immer grösser. Auch blue News hat die Aussage wiederholt.

Doch vermutlich ist der stets unbedarft dreinblickende junge Mann mit dem schrulligen Hobby, Verkehrssünder in ganz Deutschland anzuzeigen, doch gewiefter, als die Mehrheit denkt.

Zuerst die Aussage, die ihn praktisch flächendeckend in die deutschsprachigen Medien brachte – sie besteht nur aus einem Wort: «Siebenstellig», antwortet er auf die Frage, wie viel ihm seine Auftritte und seine Social-Media-Aktivitäten eingebracht haben.

Reizwörter gezielt eingesetzt

Mit der Aussage, dass er ausgesprochen geizig sei, immer noch mehr Geld wolle und jeden Cent dreimal umdrehe, bevor er ihn ausgebe, lieferte er weitere Reizwörter, die die Nachrichten die Runde machen liessen.

Einen Tag später deckt er auf seinem eigenen Kanal auf, wie seine Aussagen zu verstehen sind. «Ja, so funktioniert die irre Internet-Welt. Ich wusste schon vorher ganz genau, welche Reichweite dieser eine Satz zu RTL bringen wird», schreibt er auf Instagram.

Werbung in eigener Sache

Sein Ziel sei aber nicht nur gewesen, die Medienschaffenden blosszustellen, sondern Werbung für seinen Onlineshop zu machen: «Mir war klar, dass RTL grosse Reichweite hat und fast jedes Schmierblatt davon abschreibt. Zeitgleich wurde mein neuer Onlineshop eröffnet. Ich wollte erreichen, dass die Leute durch die Berichterstattung auf meinem Profil landen und zufällig den Onlineshop entdecken und sich etwas kaufen.»

Wie viel Matthei seine Promo-Auftritte, der Handel mit Fan-Artikeln und Social-Media-Aktivitäten einbringen, bleibt also weiterhin sein Geheimnis. Einzig der Erfolg seiner Crowdfunding-Kampagne ist öffentlich: 4475 Euro sind ihm bis am 3. Oktober 2024 versprochen worden.

Mit dem Anzeigen von Falschparker*innen und anderen Verkehrssünder*innen verdiene er nach wie vor keinen Cent, betont er in einem anderen Post.