Gluthitze befeuert WaldbrändeRom fordert Hilfe an, Athen fürchtet Blackouts
dpa/uri
2.8.2021 - 15:47
Drei der beliebtesten Ferien-Länder am Mittelmeer werden von einer extremen Hitzewelle und zahlreichen Bränden heimgesucht – und die Prognosen sagen noch höhere Temperaturen voraus.
02.08.2021, 15:47
02.08.2021, 16:02
dpa/uri
Griechenland, Italien und die Türkei werden seit Tagen von den Folgen des Klimawandels heimgesucht. Brände und unerträgliche Temperaturen sind die Symptome, betonen Wetterexperten immer wieder.
Nach einem Wochenende mit Werten um die 44 Grad steigen die Temperaturen in Griechenland von Tag zu Tag weiter. Für Montag und Dienstag erwarten die Meteorologen bis zu 47 Grad. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien toben Brände. Rom hat bereits um europäische Hilfe gebeten. Und in der Türkei kämpfen Tausende Einsatzkräfte den sechsten Tag in Folge gegen Wald- und Buschbrände an der Mittelmeerküste. Acht Menschen starben.
Erfolg auf Rhodos
Dagegen konnte die Feuerwehr in Griechenland unter dem Einsatz von Löschflugzeugen und Helikoptern einen Grossbrand auf der Ferieninsel Rhodos am Montag unter Kontrolle bringen. Hotels und andere touristische Anlagen waren nicht betroffen, wie der Zivilschutz in Athen am Montag mitteilte. «Es ist die schlimmste Hitzewelle seit 1987», sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Staatsfernsehen. Die Brandgefahr bleibe sehr hoch, fügte er hinzu.
Der Chef der italienischen Zivilschutzbehörde beantragte die Aktivierung des europäischen Mechanismus, mit dem aus anderen EU-Ländern zum Beispiel Löschflugzeuge zur Unterstützung nach Italien kommen könnten, wie es in einer Mitteilung von Sonntagnacht hiess. «Gestern hatten wir einen dramatischen Tag», sagte Fabrizio Curcio am Montag im italienischen Privatfernsehsender Canale 5. Auf ihrem Telegram-Kanal teilte die italienische Feuerwehr mit, dass sie in dieser Waldbrandsaison seit dem 15. Juni landesweit rund 37'400 Einsätze wegen Wald- und Buschbränden hatte. Das seien 16'000 mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Besonders betroffen seien Sizilien, Apulien und Kalabrien.
In der Türkei waren weiter Tausende im Einsatz gegen Wald- und Buschbrände. Von 132 Bränden seien 125 unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Minister für Forst- und Landwirtschaft, Bekir Pakdemirli, am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die Europäische Union schickt derweil Unterstützung in die Türkei. Drei Löschflugzeuge, eines aus Kroatien und zwei aus Spanien, seien mobilisiert worden, hiess es in einer Mitteilung der EU-Kommission.
Eine grosse Sorge der Regierung in Athen ist derweil, dass es zu mehrstündigen Stromausfällen kommen könnte. Unzählige Klimaanlagen laufen seit Tagen ununterbrochen auf Hochtouren. Das Energieministerium rief alle Bürger dazu auf, die Anlagen nicht auf die niedrigste Temperatur einzustellen. «26 Grad und nicht weniger», hiess es. Auch das Kochen mit Öfen sollte vermieden werden. Waschmaschinen sollten um die Mittagszeit – wenn der Energieverbrauch am höchsten ist – nicht benutzt werden.
Unklar ist bislang, wann die Hitze nachlässt. Einige Meteorologen befürchteten, die hohen Temperaturen könnten noch einige Tage andauern. Dies sei sehr gefährlich vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder. «Vorsicht! Der Hitzeschlag lauert», warnen immer wieder Ärzte im griechischen Radio.
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