Der Mount Everest im Sonnenaufgang: Nach dem Erfolg mit Peter Habeler, wiederholte Messner 1980 den Aufstieg erfolgreich alleine.
Reinhold Messner will weitere Filme drehen. Dies auch noch im stolzen Alter von 75.
1970: Die Messner Brüder, Günther (links) und Reinhold, auf dem Nanga Parbat in Pakistan. Sie haben den Gipfel zusammen erreicht, wurden beim Abstieg aber getrennt. Günther starb durch eine Lawine, sein Körper fand man allerdings erst 35 Jahre später im Jahr 2005.
Reinhold Messner (links) und Peter Habeler waren die ersten Bergsteiger, die den Gipfel des Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde, erreicht haben. Die Spitze befindet sich auf 8'848 Metern über Meer, sie schafften dies ohne zusätzliche Sauerstoffflaschen.
Von 1989 bis 1990 durchquerte Reinhold Messner zusammen mit Arved Fuchs die Antarktis. Dabei liefen die beiden 2'800 Kilometer in nur 92 Tages.
Ein Foto von Messner auf dem Similaun in den Ötztaler Alpen. Mit 3'606 Metern Höhe ist der Berg der sechshöchste Österreichs. Reinhold Messner war ausserdem einer der ersten Menschen, die ein Foto vom «Ötzi» gemacht haben.
1992 trieb es den Bergsteiger in die Schweiz. Hier wanderte er zusammen mit Andrea Vogel (rechts) um die ganze Schweiz in der «Grenztour Schweiz».
Im höheren Alter sieht man Messner zwar immer noch auf Bergen, allerdings nicht mehr ganz so hohe. Hier posiert der nun 75-Jährige in Sulden im Südtirol.
Reinhold Messners Errungenschaften
Der Mount Everest im Sonnenaufgang: Nach dem Erfolg mit Peter Habeler, wiederholte Messner 1980 den Aufstieg erfolgreich alleine.
Reinhold Messner will weitere Filme drehen. Dies auch noch im stolzen Alter von 75.
1970: Die Messner Brüder, Günther (links) und Reinhold, auf dem Nanga Parbat in Pakistan. Sie haben den Gipfel zusammen erreicht, wurden beim Abstieg aber getrennt. Günther starb durch eine Lawine, sein Körper fand man allerdings erst 35 Jahre später im Jahr 2005.
Reinhold Messner (links) und Peter Habeler waren die ersten Bergsteiger, die den Gipfel des Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde, erreicht haben. Die Spitze befindet sich auf 8'848 Metern über Meer, sie schafften dies ohne zusätzliche Sauerstoffflaschen.
Von 1989 bis 1990 durchquerte Reinhold Messner zusammen mit Arved Fuchs die Antarktis. Dabei liefen die beiden 2'800 Kilometer in nur 92 Tages.
Ein Foto von Messner auf dem Similaun in den Ötztaler Alpen. Mit 3'606 Metern Höhe ist der Berg der sechshöchste Österreichs. Reinhold Messner war ausserdem einer der ersten Menschen, die ein Foto vom «Ötzi» gemacht haben.
1992 trieb es den Bergsteiger in die Schweiz. Hier wanderte er zusammen mit Andrea Vogel (rechts) um die ganze Schweiz in der «Grenztour Schweiz».
Im höheren Alter sieht man Messner zwar immer noch auf Bergen, allerdings nicht mehr ganz so hohe. Hier posiert der nun 75-Jährige in Sulden im Südtirol.
Reinhold Messner hat beim Bergsteigen Extreme gewagt wie kein anderer. Vor 40 Jahren setzte der heute 75-Jährige am Mount Everest einen Meilenstein im Alpinismus.
Ohne Begleiter und ohne künstlichen Sauerstoff auf den höchsten Berg der Welt: Vor 40 Jahren, am 20. August 1980 erreichte Reinhold Messner im Alleingang den 8'848 Meter hohen Gipfel des Mount Everest – und schrieb damit Alpingeschichte.
Das «i-Tüpfchen» auf sein Bergsteigen hat er den Erfolg einmal genannt – und dennoch ist ihm in diesem Jahr ein anderer Jahrestag wichtiger: Vor 50 Jahren, im Juni 1970, bestieg er mit seinem Bruder Günther über die Rupalwand als höchste Steilwand der Welt den Nanga Parbat. Beim Abstieg kam sein Bruder ums Leben. «1970 ist die Schlüsselzahl meines Lebens», sagt Messner. «50 Jahre Nanga Parbat ist um ein Vielfaches wichtiger als 40 Jahre Mount Everest.» Das gelte auch bergsteigerisch. «Mit diesem Jahr beginnt eine neue Phase des Himalaya-Bergsteigens.»
Mit extrem wenig Ausrüstung und ohne aufwendige Lager wie sonst bei den damaligen Expeditionen prägte er in den folgenden Jahren einen völlig neuen Stil des Höhenbergsteigens mit. Rund 60 Kilo Gepäck hatte er etwa am Everest dabei – acht Tonnen schwer sei hingegen die Ausrüstung der Expedition zehn Jahre zuvor am Nanga Parbat gewesen.
Pionier dank Everest-Besteigung
Am Nanga Parbat – seinem erster Achttausender – habe er mit den Grundstein gelegt für den späteren Alleingang am Mount Everest, sagt Messner. Weil seine Zehen erfroren, stieg er damals vom Klettern um auf das Höhenbergsteigen. 1978 bestieg er den Nanga Parbat im Alleingang. «Das hat mir gezeigt, dass ich psychologisch in der Lage bin, mit mir selber zurecht zu kommen.» Allein am Berg trage man auch allein die Verantwortung – und Ängste blieben ungeteilt.
Kurz zuvor hatte Messner zusammen mit Peter Habeler den Everest ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen. Ärzte warnten, ein Mensch könne in der Höhe nicht ohne zusätzlichen Sauerstoff überleben, ohne Schaden zu nehmen; erfahrene Alpinisten räumten dem Plan wenig Aussicht auf Erfolg ein.
1978 wagte sich Reinhold Messner ohne Sauerstoffgerät auf den höchsten Berg der Welt.
Ärzte erklärten Reinhold Messner und Peter Habeler für verrückt, weil sie den Mount Everest ohne Sauerstoffvorrat besteigen wollten.
«Meine Kritiker sagen ja, dass mein Gehirn gelitten hätte», spielt Reinhold Messner, mittlerweile 74 Jahre, auf die Warnungen an.
Zuvor bezwangen Messner und Habeler gemeinsam unter anderem auch die Eiger Nordwand im Eiltempo.
Am 8. Mai 1978 erreichten Messner und Habeler gegen 13.00 Uhr den Gipfel des Mount Everest - und wollten einfach nur wieder runter.
Am 22. Mai 1978 nahmen Regine Habeler und Uschi Messner ihre Männer in München im Empfang.
Auf den Mount Everest zieht es Reinhold Messner inzwischen nicht mehr: «Natürlich könnte ich noch auf den Everest steigen - auf der Piste, die inzwischen präpariert wird, mit Sauerstoffgerät und Ärzten, die mich betreuen. Aber das wäre mir dann peinlich».
«Die Menschen suchen alle den Fluchtpunkt ihrer persönlichen Eitelkeiten, der Everest ist die beste Möglichkeit dafür. Ich nehme mich da nicht aus», meint Reinhold Messner.
Vor 40 Jahren: Everest erstmals ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen
1978 wagte sich Reinhold Messner ohne Sauerstoffgerät auf den höchsten Berg der Welt.
Ärzte erklärten Reinhold Messner und Peter Habeler für verrückt, weil sie den Mount Everest ohne Sauerstoffvorrat besteigen wollten.
«Meine Kritiker sagen ja, dass mein Gehirn gelitten hätte», spielt Reinhold Messner, mittlerweile 74 Jahre, auf die Warnungen an.
Zuvor bezwangen Messner und Habeler gemeinsam unter anderem auch die Eiger Nordwand im Eiltempo.
Am 8. Mai 1978 erreichten Messner und Habeler gegen 13.00 Uhr den Gipfel des Mount Everest - und wollten einfach nur wieder runter.
Am 22. Mai 1978 nahmen Regine Habeler und Uschi Messner ihre Männer in München im Empfang.
Auf den Mount Everest zieht es Reinhold Messner inzwischen nicht mehr: «Natürlich könnte ich noch auf den Everest steigen - auf der Piste, die inzwischen präpariert wird, mit Sauerstoffgerät und Ärzten, die mich betreuen. Aber das wäre mir dann peinlich».
«Die Menschen suchen alle den Fluchtpunkt ihrer persönlichen Eitelkeiten, der Everest ist die beste Möglichkeit dafür. Ich nehme mich da nicht aus», meint Reinhold Messner.
Bis heute sehen Bergsteigerkollegen in dieser Everest-Besteigung den eigentlichen Durchbruch. «Das war das letzte wirklich grosse Abenteuer auf dieser Welt – die grosse Unbekannte war: Ist das möglich?», sagt der Extrem-Kletterer Stefan Glowacz. Die Besteigung durch Messner und Habeler sei für den Alpinismus ein riesiger Schritt gewesen «vergleichbar mit der Mondlandung». «Messner hat Abenteuer überlebt, die ihrer Zeit weit voraus waren. Er war ein großer Visionär, der den Alpinismus bis heute prägt.»
Messner selbst sagt, die Erfahrungen mit Habeler sowie allein am Nanga Parbat hätten ihn bestärkt für den Solo-Gang am Everest: «Das kann ich auch allein machen.» Ein schönes und romantisches Bergerlebnis sei eine Achttausenderbesteigung allerdings keineswegs. «Es ist sehr anstrengend, es ist kalt, im obersten Teil ist das ein einziges Hecheln, die kalte Luft fährt einem in die Lunge.»
«Ich war unendlich müde»
Auf dem Weg zum Everest rutscht Messner in eine Gletscherspalte – alleine, ungesichert. In der scheinbar ausweglosen Situation und Dunkelheit der Spalte ist für ihn klar: «Wenn ich da rauskomme, lass ich es.» Er kann sich tatsächlich befreien – und steigt doch weiter.
Oben angekommen – «ich war unendlich müde» – neue Sorgen: Der Monsun treibt Nebel herauf. «Ich hatte Angst, wenn es anfängt zu schneien, dann finde ich nicht mehr hinunter – ich war ja auf meine Spur angewiesen.» In den riesigen weissen Flächen ist im Nebel Orientierung unmöglich. Halb laufend, halb rutschend erreicht er niedrigere Lagen – der Nebel lichtete sich. «Ich hatte wirklich grosses Glück.»
Dennoch: Die Expedition am Nanga Parbat und der Verlust seines Bruders Günther zehn Jahre zuvor prägten sein Leben. Jahrelang lag Messner mit Ex-Kameraden von damals in einem erbitterten Streit über die Todesumstände Günthers. Messner hat stets zurückgewiesen, den Bruder allein gelassen zu haben. Er sieht sich bis heute als Opfer einer «Rufmordkampagne».
Zahlreiche Rekorde
Ruhelos suchte der Südtiroler, den Fans für seinen Wagemut bewundern und dem Kritiker übersteigerten Ehrgeiz und Egoismus vorhalten, immer neue Grenzerfahrungen. Ihm gelangen viele Erstbegehungen, etwa vor 55 Jahren die erste direkte Begehung der Ortler-Nordwand. Er war der Erste, der drei Achttausender in einem Jahr erstieg; und er schaffte als Erster alle 14 Achttausender der Welt. Mit Arved Fuchs marschierte er 2800 Kilometer ohne Hunde- oder Motorschlitten über den Südpol, die Expedition endete 1990.
Ohne Exponiertheit kein Abenteuer, lautet Messners Credo. In den 1980er Jahren seien am Everest noch Abenteuer möglich gewesen. Stets hat Messner den «Pistenalpinismus» mit präparierten Wegen kritisiert, ebenso die Verbauung des Everest mit Fixseilen und Leitern. Durch die Coronakrise habe der Berg derzeit etwas Ruhe. Dafür fehlten den Sherpas die Einkünfte. «Ich bin in einem Dilemma: Einerseits ist es notwendig, dass dort Tourismus stattfindet, andererseits ruiniert das Pistenbergsteigen die Ausstrahlung des Berges.»
Mit 75 Jahren bereitet Messner nun sein Erbe: Mit einer «Final Expedition» um die Welt will er bei Auftritten sein Verständnis vom Bergsteigen und seinen Appell zum Respekt für die Berge weitergeben. «Ich bin nicht der Einzige, der es kann – aber ich bin einer der derjenigen, die überlebt haben.» Deshalb sieht er sich verpflichtet, für den traditionellen Alpinismus zu kämpfen.
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