Nach D-Day-Gedenkfeiern100-jähriger US-Veteran heiratet in Frankreich seine Verlobte
Von Gerard MARTINEZ / AFP
5.6.2024
Er ist 100, sie 96, und sie heiraten nach den D-Day-Gedenkfeiern in Frankreich, wo der Bräutigam während des Zweiten Weltkriegs diente und an der Landung der Alliierten beteiligt war.
Von Gerard MARTINEZ / AFP
05.06.2024, 19:13
06.06.2024, 06:27
Gabriela Beck
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der 100-jährige Harold Terens will an den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des sogenannten D-Days teilnehmen.
Gleich darauf findet seine Hochzeit mit seiner 96-jährigen Verlobten Jeanne Swerlin statt – in einem kleinen Ort in Frankreich, nahe der damaligen Landungsstrände.
«Sie hat mein Leben wieder hell gemacht», sagt er über sie. «Ich mag alles an ihm», sagt sie über ihn.
Erst die Veteranen-Auszeichnung, dann die Flitterwochen: Der 100 Jahre alte US-Veteran Harold Terens, der vor 80 Jahren an der Landung der Alliierten beteiligt war, will kurz nach den Gedenkfeiern in der Normandie seine 96 Jahre alte Verlobte heiraten. «So eine Liebesgeschichte gibt es nicht noch einmal», sagte der für sein Alter beeindruckend vitale Senior vor seiner Abreise in Florida.
Die Hochzeit soll am Samstag im Örtchen Carentan-les-Marais gefeiert werden, nahe der Strände, an denen am 6. Juni 1944 Zehntausende amerikanische, britische und kanadische Soldaten landeten und dem Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland den Weg bereiteten.
Doch zunächst wird Terens an den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des sogenannten D-Days teilnehmen. Vermutlich ist es der letzte runde Jahrestag, an dem noch Augenzeugen der Landung der Alliierten an den Feierlichkeiten teilnehmen können – die meisten von ihnen sind weit über 90, einige über 100 Jahre alt.
Auf Geheimmission in der Ukraine
Terens war am D-Day in Grossbritannien im Einsatz, wo er als Funktechniker für die Kommunikation mit Kampfpiloten zuständig war. Seine Einheit verlor während der Landung der Alliierten die Hälfte ihrer etwa 60 Kampfflugzeuge. «Wir haben so viele Flugzeuge und Piloten verloren», erinnert er sich. «Wir haben uns mit den Piloten angefreundet, und dann wurden sie getötet. Das waren alles so junge Burschen.»
Kurz nach der Landung der Alliierten wurde Terens in die Normandie versetzt, wo er am Transport deutscher Kriegsgefangener beteiligt war. Später nahm er an einer Geheimmission teil, die ihn in die Ukraine führte. Dort sollten britische Kampfflieger Tankstopps einlegen, um dann in Rumänien von Deutschen kontrollierte Ölfelder zu bombardieren.
Nach dem Krieg kehrte Terens in die USA zurück, heiratete und zog mit seiner Frau Thelma drei Kinder gross. 2018 starb seine Frau.
Drei Jahre später brachte ihn ein Freund mit der vier Jahre jüngeren und ebenfalls verwitweten Jeanne Swerlin zusammen. Beim zweiten Treffen der beiden sprang der Funke über. «Sie hat mein Leben wieder hell gemacht. Mit ihr zusammen ist das Leben wieder wunderbar», sagt Terens. «Er ist ein unglaublicher Typ. Ich mag alles an ihm», sagt Jeanne über ihren im Kopf junggebliebenen Partner. «Ausserdem kann er gut küssen», fügt sie hinzu.
Bei der Hochzeitsfeier in der Normandie will Terens' Enkelin «I will always love you» singen, und seine Urenkelin wird Blütenblätter streuen. Anschliessend wird es wohl in die Flitterwochen gehen – das Ziel haben die beiden noch nicht verraten.
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