Tödliche Schüsse in Malmö Verdächtiger Schütze ist 15 Jahre alt

dpa

20.8.2022 - 18:19

Polizisten am Tatort nach den Schüssen im Emporia-Einkaufszentrum in Malmö.
Polizisten am Tatort nach den Schüssen im Emporia-Einkaufszentrum in Malmö.
dpa

Am Freitag wird ein Mann in einem Einkaufszentrum im schwedischen Malmö erschossen, eine Frau schwer verletzt. Der mutmassliche Täter ist sehr jung.

Der Verdächtige im Fall der tödlichen Schüsse in einem Einkaufszentrum in der südschwedischen Stadt Malmö am Freitag ist erst 15 Jahre alt. Das teilte die Polizei nach Angaben des schwedischen Rundfunks SVT bei einer Pressekonferenz am Samstag mit.

Bei dem Vorfall war ein 31 Jahre alter Mann getötet worden. Eine Frau wurde verletzt. Der mutmassliche Täter konnte noch am Freitag festgenommen werden. Alles weise darauf hin, dass es sich um ein gezieltes Attentat gehandelt habe, zitierte der Sender Malmös Polizeichefin Petra Stenkula. Die verletzte Frau war demnach eine Passantin, die versehentlich getroffen wurde. Ihre Verletzungen seien schwer, sie schwebe aber nicht in Lebensgefahr, so der Bericht.

Die Polizei geht laut SVT davon aus, dass der Jugendliche alleine gehandelt hat. Es werde aber in Betracht gezogen, dass weitere Personen in das Verbrechen verwickelt sein könnten. Bereits am Freitag hatte die Polizei mitgeteilt, die Tat sei dem «kriminellen Milieu» zuzuordnen.

Die Regierungschefin zeigt sich erschüttert

Sie verstehe, dass die Menschen durch den Vorfall verunsichert seien, sagte Stenkula. Malmö befinde sich in einer «Gewaltspirale». Man müsse mit einer langfristigen Strategie gegen die Rekrutierung junger Menschen durch Kriminelle vorgehen.

Regierungschefin Magdalena Andersson zeigte sich erschüttert und bezeichnete den Vorfall als «furchtbar». Schiessereien und Kriminalität seien eine Bedrohung für die Sicherheit und die Bewegungsfreiheit, zu der alle gesetzestreuen Bürger berechtigt seien, sagte die Sozialdemokratin dem Sender SVT zufolge. Die Chefin der schwedischen Zentrumspartei, Annie Lööf, klagte auf Twitter über eine «komplette Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leben» durch Kriminelle.

dpa