Ukraine-Überblick Russland verhaftet 3000 Migranten zur «Freiwilligen-Rekrutierung» +++ Baerbock: Putin will die Ukraine «vernichten»

Agenturen/red

2.1.2024

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs geworden.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs geworden.
Bild: Keystone

Nacht für Nacht kämpft die ukrainische Flugabwehr mit russischen Raketen und Drohnen. Die Trefferquote schwankt. Doch diesmal verkündet Kiew Erfolge gegen eine gefährliche Waffenart.  Alle Ukraine-News hier in der Übersicht.

Agenturen/red

Russland hat die nächtelange Serie schwerer Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt und erneut Tote, Verletzte und Zerstörung verursacht. In der Nacht war vor allem die Hauptstadt Kiew betroffen, die nach ukrainischen Militärangaben in mehreren Wellen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen beschossen wurde.

«In den vergangenen fünf Tagen hat der Feind mindestens 500 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert», teilte Selenskyj am Abend auf der Internetplattform X (früher Twitter) mit, nachdem er mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak telefoniert hatte. Selenskyj bedankte sich dort bei Sunak für die Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung.

Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete auf Telegram von zwei Toten. In einem Hochhaus brach ein Feuer aus. Allein dort wurden nach Angaben 49 Menschen verletzt. Viele mussten im Krankenhaus behandelt werden. Weiteres Ziel war die ostukrainische Grossstadt Charkiw. Dort wurde nach Angaben des Katastrophenschutzes ein Mann getötet, 53 Personen wurden verletzt.

Serie russischer Grossangriffe

Russland führt seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mit der Serie schwerer nächtlicher Bombardements aus der Luft seit vor Neujahr demonstriert die russische Armee, dass sie jeden Winkel des Nachbarlandes beschiessen kann. Die grossangelegten Angriffe sollen zugleich die ukrainische Flugabwehr überfordern und ausser Gefecht setzen.

In der Nacht habe Russland 99 Raketen und Marschflugkörper eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Demnach hätten 16 Bombenflugzeuge Tu-95MS in einem Schwall mindestens 70 Marschflugkörper gestartet. Von ihnen seien 59 abgefangen worden. In einer anderen Welle hätten Kampfjets vom Typ MiG-31 zehn der besonders gefährlichen Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Dolch) gestartet, die laut ukrainischem Militär alle abgefangen wurden.

Ausserdem hätten russische Schiffe im Schwarzen Meer Marschflugkörper Kalibr abgefeuert; dazu kamen von Land Angriffe mit ballistischen Raketen. Begonnen hatte der nächtliche Beschuss mit 35 Shahed-Kampfdrohnen. Sie seien alle abgefangen worden, hiess es. Die Zahlen der ukrainischen Armee sind nicht unabhängig überprüfbar.

Einwohner von Kiew in Luftschutzkellern

In Kiew kam es in acht der zehn Stadtbezirke zu Schäden und Bränden – vor allem durch herabstürzende Raketentrümmer. Auch eine Gasleitung wurde getroffen. In einigen Teilen fiel der Strom aus. Probleme gab es zudem mit der Wasserversorgung. Die Hauptstadt steht noch unter dem Schock des bislang schwersten Luftangriffes vom vergangenen Freitag, bei dem allein dort etwa 30 Menschen getötet worden waren.

Aussenminister fordert mehr Waffen für Ukraine

Wegen der verstärkten russischen Luftangriffe rief der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba die Welt zu neuen Waffenlieferungen an auf. Konkret seien neue Flugabwehrsysteme samt Munition erforderlich, Kampfdrohnen aller Art und Raketen mit einer Reichweite von über 300 Kilometern, schrieb er beim Online-Dienst X (früher Twitter).

Tote und Schäden auch in Russland

Bei dem Luftangriff auf die Ukraine schlug ein russisches Geschoss nach Angaben ziviler Behörden versehentlich in einem russischen Dorf im Grenzgebiet Woronesch ein. Dadurch seien sieben Gehöfte beschädigt worden, schrieb Gouverneur Alexander Gussew auf Telegram. Gussew sprach vom «versehentlichen Abgang» des Geschosses.

In der russischen Stadt Belgorod nahe der Grenze herrschte am Dienstag wieder zeitweise Raketenalarm. Die Flugabwehr habe acht anfliegende ukrainische Geschosse abgefangen, schrieb Gouverneur Gladkow auf Telegram. In Belgorod waren am Samstag nach Behördenangaben 24 Zivilisten getötet worden – es war der grösste derartige Verlust für Russland in fast zwei Jahren Krieg.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Russland verhaftet 3000 Migranten zur «Freiwilligen-Rekrutierung».
  • Am Dienstagmorgen wurde Kiew erneut Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs.
  • Es wurden Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen, eine Gasleitung wurde beschädigt. Es gab mindestens 4 Tote.
  • Bei der Offensive kam es im Militär von Wladimir Putin zu einer schweren Panne. Ein russisches Geschoss landete aus Versehen in einem russischen Dorf.
  • Von den aus Deutschland gelieferten modernen Kampfpanzern Leopard 2A6 stehen nur noch sehr wenige im Abwehrkampf gegen Russland.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Dienstag

  • 21.33 Uhr

    Russland verhaftet 3000 Migranten zur «Freiwilligen-Rekrutierung»

    Die russische Regierung versucht mit immer aggressiveren Methoden ihre Armee aufzustocken. In der Neujahrsnacht wurden dafür Tausende Migranten aus Zentralasien in Sankt Petersburg festgenommen. Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet von 3000 Festnahmen und mehr als 600 Verstössen gegen das Aufenthaltsgesetz.

    Diese Massenverhaftungen sollen Teil einer Operation des Innenministeriums zur Aufstockung der russischen Truppen in der Ukraine sein, wie die Zeitung «Nowaja gaseta. Europa» berichtet. In der Haft sei den Männern nahegelegt worden, «sich als Freiwillige in der Armee zu melden», sonst würde ihre Familie aus Russland ausgewiesen. Daraufhin hätten mindestens 1500 Festgenommene einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnet.

  • 20.52 Uhr

    Sunak zu Selenskyj: Grossbritannien steht Ukraine «fest zur Seite»

    Der britische Premierminister Rishi Sunak hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach den jüngsten russischen Luftangriffen Grossbritanniens unverminderte Solidarität zugesichert. Sunak habe Selenskyj in einem Telefonat gesagt, dass das Vereinigte Königreich «der Ukraine in ihrem Kampf gegen Aggression und Besatzung während des gesamten Jahres 2024 und in der Zukunft weiterhin fest zur Seite stehen» werde, sagte am Dienstag ein Sprecher der Downing Street.

    Bei dem Telefonat habe Sunak die Bemühungen Grossbritanniens zu anhaltender militärischer und diplomatischer Unterstützung der Ukraine erläutert, «unter anderem durch weitere Waffenlieferungen». Zudem gedachte der britische Regierungschef all jenen Ukrainern, «die bei den barbarischen russischen Luftangriffen während der Weihnachtszeit getötet und verletzt wurden», wie der Sprecher sagte.

  • 20.20 Uhr

    Selenskyj: Russland hat 500 Raketen und Drohnen abgefeuert

    Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuletzt mit Hunderten Raketen und Drohnen angegriffen. «In den vergangenen fünf Tagen hat der Feind mindestens 500 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert», teilte Selenskyj am Dienstagabend auf der Internetplattform X (früher Twitter) mit, nachdem er mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak telefoniert hatte. Selenskyj bedankte sich dort bei Sunak für die Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung.

    Die britische Regierung teilte zu dem Gespräch mit, Sunak habe sein Beileid zum Ausdruck gebracht angesichts der ukrainischen Opfer, die bei Russlands «barbarischen Luftangriffen» über die Weihnachtszeit verletzt oder getötet worden seien. Das Vereinigte Königreich werde der Ukraine in ihrem Kampf gegen Aggression und Besatzung im Jahr 2024 und in der weiteren Zukunft weiterhin zur Seite stehen.

  • 19.12 Uhr

    UN-Expertin fordert «sofortige Freilassung» von zwei russischen Dichtern

    Die UN- Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage in Russland hat die «sofortige Freilassung» von zwei zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilten russischen Dichtern gefordert. Die Verurteilung von Artjom Kamardin und Igor Schtowba stehe in «deutlichem Widerspruch zu den internationalen Standards zum Schutz der Meinungsfreiheit», erklärte Mariana Katzarova am Dienstag in Genf.

    Sie forderte die «sofortige Freilassung» der beiden Männer. Katzarova rief die russischen Behörden auf, «unverzüglich die Vorwürfe der Folter und Misshandlung» an Kamardin bei seiner Festnahme zu untersuchen.

    Kamardin und Schtowba waren im September 2022 festgenommen worden, nachdem sie in Moskau an einer öffentlichen Lesung vor einer Statue des Dichters Wladimir Majakowski teilgenommen hatten – ein Treffpunkt für Dissidenten seit der Sowjetära. Während der Lesung trug Kamardin ein Gedicht mit dem Titel «Töte mich, Milizionär!» vor, in dem prorussische Separatisten in der Ostukraine kritisiert wurden.

  • 18.43 Uhr

    Baerbock: Putin will die Ukraine «vernichten»

    Die deutsche Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. «Mit jeder Rakete zeigt Putin, dass er die Ukraine vernichten will», schrieb Baerbock am Dienstag im Kurzbotschaftendienst X (vormals Twitter). Mit den von Deutschland gelieferten Flugabwehrsystemen Patriot und Iris-T würden «jeden Tag Menschenleben gerettet».

    Deutschland werde seine Unterstützung fortsetzen, beteuerte die Aussenministerin. «Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, solange sie uns brauchen.»

  • 18.25 Uhr

    Frankreichs Rechtspopulisten dementieren Bericht über Zusammenarbeit mit Russland

    Der rechtspopulistische Rassemblement National in Frankreich hat am Dienstag Berichte zurückgewiesen, denen zufolge die Partei im Auftrag des Kreml versucht, die Unterstützung Frankreichs für die Ukraine zu schwächen. Parteisprecher Laurent Jacobelli bezeichnete die Vorwürfe am Dienstag im Sender Sud Radio als «Intrige». Es gebe «keinerlei Verbindung» zwischen dem RN und Russland.

    Die «Washington Post» hatte am Samstag über enge Beziehungen zwischen den französischen Rechtspopulisten und der russischen Regierung berichtet. Die US-Zeitung hatte laut eigenen Angaben über einen europäischen Geheimdienst Einsicht in kreml-interne Dokumente erhalten. Demnach gebe es Befehle aus dem direkten Umfeld Wladimir Putins, in Frankreich über soziale Medien sowie die gezielte Ansprache von Politikern, Meinungsführern und Aktivisten politische Unruhe zu stiften. Der Rassemblement National spiele dabei eine zentrale Rolle.

    Der «Washington Post» zufolge sei die Zusammenarbeit Teil einer Strategie zur Destabilisierung Europas, bei der rechte Parteien eine wichtige Rolle spielten. Ähnliche Einflussnahme gebe es auch in Deutschland. Eines der wichtigsten Ziele Moskaus sei es, die Unterstützung für die Ukraine und die Entschlossenheit der NATO zu schwächen.

  • 17.51 Uhr

    Ukrainischer Oberbefehlshaber: Zehn russische Kinschal-Raketen mit Patriots abgeschossen

    Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge alle zehn am Dienstag von Russland abgefeuerten Kinschal-Raketen mit Hilfe von Patriot-Luftabwehrsystemen abgeschossen. «Das ist ein Rekord», erklärte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Truppen, Waleryj Saluschnyj, im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Die Hyperschallraketen vom Typ Kinschal gehören zu einer von Russland entwickelten Waffengattung, die Präsident Wladimir Putin als «unbesiegbar» bezeichnet hatte.

    «Wenn die Raketen ihre Ziele getroffen hätten, wären die Folgen katastrophal gewesen», teilte Saluschnyj weiter mit. Er dankte den westlichen Verbündeten der Ukraine für ihre militärische Unterstützung. Zugleich forderte er mehr Luftabwehrsysteme und auch Munition für diese.

  • 15.56 Uhr

    Ukraine appelliert an Welt für neue Waffenlieferungen

    Nach neuen massiven russischen Luftangriffen auf Kiew und andere Städte hat der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba die Welt zu neuen Waffenlieferungen an sein Land aufgefordert. «Das Terrorregime in Moskau muss erkennen, dass die internationale Gemeinschaft vor der Ermordung von Zivilisten und der Zerstörung der zivilen Infrastruktur in der Ukraine die Augen nicht verschliessen wird», schrieb Kiews Chefdiplomat am Dienstag beim Onlinedienst X (früher Twitter). Konkret seien dabei neue Flugabwehrsysteme samt Munition, Kampfdrohnen aller Art und Raketen mit einer Reichweite von über 300 Kilometern erforderlich.

    Zugleich forderte Kuleba dazu auf, eingefrorene russische Gelder für die Ukraine zugänglich zu machen. Russische Diplomaten sollen zudem in «relevanten Hauptstädten» und internationalen Organisationen isoliert werden. Das Aussenministerium erklärte dazu, dass der russische Angriff vom Dienstag «ausschliesslich» zivilen Objekten gegolten habe. Zuvor hatte jedoch der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj bei Telegram geschrieben, dass neben zivilen Objekten und kritischer Infrastruktur auch Industrie- und Militärobjekte angegriffen worden seien.

  • 15.35 Uhr

    Russlands grösster Flughafen hat wieder mehr Passagiere

    Russlands grösster Flughafen Scheremetjewo hat im zweiten Jahr des Angriffskriegs gegen die Ukraine trotz Sanktionen wieder deutlich mehr Passagiere abgefertigt. 2023 seien 36,6 Millionen Fluggäste gezählt worden, was einem Zuwachs von 28,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche. Das teilte der Vizechef des Flughafens, Andrej Nikulin, der Agentur Interfax zufolge am Dienstag mit.

    Aeroflot-Passagierflugzeuge stehen auf dem Flughafen Scheremetjewo ausserhalb von Moskau.
    Aeroflot-Passagierflugzeuge stehen auf dem Flughafen Scheremetjewo ausserhalb von Moskau.
    Bild: Pavel Golovkin/AP/dpa

    Trotzdem lag der Betrieb damit noch weit unter den 49,9 Millionen Passagieren im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie und vor dem Krieg. Von fünf Passagierterminals in Scheremetjewo bei Moskau werden derzeit zwei genutzt.

  • 14:03 

    Putin bombardiert eigenes Dorf

    Russland setzt die schweren Luftangriffe auf die Ukraine fort. Dabei kam es im Militär von Wladimir Putin zu einer schweren Panne. Ein russisches Geschoss landete aus Versehen in einem russischen Dorf und beschädigte sieben Gehöfte.

    Russischen Behörden zufolge handelt es sich dabei um das Dorf Petropawlowka in der Region Woronesch im Süden Russlands. Es befindet sich nach Angaben der Nachrichtenagentur «Tass» rund 800 Kilometer von der Ukraine entfernt. Regional-Gouverneur Alexander Gussew bezeichnete den Vorfall als «Versehen», bei dem es keine Verletzten gegeben habe. Angaben zum Waffentyp machte er nicht. 

    «Am 2. Januar 2024 gegen 9 Uhr Moskauer Zeit kam es bei einem Flug eines Flugzeugs der Luft- und Raumfahrtkräfte über der Siedlung Petropawlowka in der Region Woronesch zu einem anormalen Sinkflug einer Flugzeugmunition», heisst es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

  • 11:31

    Eine Viertelmillion Menschen ohne Strom

    Bei massiven russischen Luftangriffen in der Ukraine sind am Dienstagmorgen nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Kiew und Umgebung seien eine ältere Frau und ein Ehepaar getötet worden, erklärten Bürgermeister Vitali Klitschko und die örtliche Staatsanwaltschaft.

    Eine weitere Person wurde in der ostukrainischen Stadt Charkiw getötet, wie die dortigen Behörden meldeten. Russland hatte am frühen Dienstag erneut massive Raketen- und Drohnenangriffe in der Ukraine geflogen. Besonders betroffen waren der ukrainischen Luftwaffe zufolge Kiew und seine Umgebung. Laut dem staatlichen Energieversorger Ukrenergo wurde dabei auch das Stromnetz schwer beschädigt. Mehr als 250’000 Menschen in der Hauptstadtregion seien ohne Strom.

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  • 08:07

    Schwerer russischer Raketenangriff auf Kiew

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs geworden. Dabei habe Russland mehrere Hyperschallraketen des Typs Kinschal eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit.

    «Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft», hiess es weiter. Die Bomber können insgesamt Dutzende Raketen abfeuern. In der Millionenstadt waren nach Berichten von Einwohnern laute Explosionen zu hören. In mehreren Stadtteilen gebe es Stromausfälle, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram.

    Es seien Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen worden; eine Gasleitung sei beschädigt. Auch Probleme mit der Wasserversorgung wurden gemeldet. Zunächst seien drei Verletzte gefunden und medizinisch versorgt worden, schrieb Klitschko. Auch aus anderen Landesteilen, zum Beispiel aus dem östlichen Charkiw, wurden Luftangriffe gemeldet. Russland hat seine Bombardements auf das Nachbarland in den vergangenen Nächten verstärkt. 

  • 07:03

    Nur noch «sehr geringe Zahl» Leopard-Panzer im Kampfeinsatz

    Von den aus Deutschland gelieferten modernen Kampfpanzern Leopard 2A6 stehen nur noch sehr wenige im Abwehrkampf gegen Russland – der Grünen-Haushälter Sebastian Schäfer fordert deshalb schnellere Schritte, um sie wieder einsatzbereit zu machen. Der Fachmann für den Verteidigungsetat hat gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius vor Weihnachten die Reparaturwerkstatt der Industrie («Hub») in Litauen besucht.

    Zum Jahreswechsel schreibt er nun an die beteiligten Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW): «Leider ist festzustellen, dass nur noch eine sehr geringe Zahl der gelieferten Kampfpanzer von der Ukraine eingesetzt werden kann.» Die Schreiben liegen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. Die Bundesregierung hatte der Ukraine im März nach langem Zögern insgesamt 18 Leopard-2-Panzer aus dem Bestand der Bundeswehr übergeben. Die Lieferung ist Teil der Hilfe gegen den russischen Angriff. An den Fahrzeugen gibt es nun Gefechtsschäden, aber teils auch erheblichen technischen Verschleiss durch den Fahr- und Schiessbetrieb.

    Die Hoffnung, die modernen Kampfpanzer könnten die Ukrainer befähigen, Angriffsschwerpunkte so zu bilden, dass damit die stark ausgebauten russischen Linien durchstossen werden können, haben sich bisher nicht erfüllt. Teils nutzten die Ukrainer die Panzer auch anders, als es westliche Militärplaner erwartet haben.