WWF-StudieSchweizer Konsum fördert Abholzung des Regenwaldes
SDA/uri
16.12.2020 - 13:31
Die Schweizer Nachfrage nach Kakao, Kaffee oder Soja treibt gemäss einer neuen WWF-Studie die Abholzung von Regenwald voran. Durch verbindliche Gesetze für Unternehmen solle diese Entwicklung gestoppt werden.
Um den Bedarf der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten an gerade einmal acht land- und forstwirtschaftichen Produkten zu decken, sei zwischen 2015 und 2019 eine Fläche benötigt worden, die fast dreimal so gross sei wie die Schweiz, teilte WWF Schweiz am Mittwoch mit. Zu den importierten Produkten gehören neben Kakao, Kaffee und Soja auch Kokosnuss, Palmöl, Zellstoff, Papier, Holz und Zuckerrrohr.
Fast ein Viertel dieser Produkte werde in Ländern angebaut, in welchen das Risiko für Entwaldung sehr gross sei, die unter einer schwachen Regierungsführung litten und niedrige arbeitsrechtliche Standards aufwiesen.
Risikoreicher Kakao-Import
Besonders kritisch sei die Produktion von Kakao, Kaffee, Soja und Palmöl: So stamme etwa die Hälfte der Importe für Schweizer Schokolade aus Ländern mit einem sehr hohen Entwaldungsrisiko. Beim Kaffee seien es fast drei Viertel. Aus Ländern mit geringen Risiko importiere die Schweiz keines dieser vier Produkte.
Ausserdem sei der Anteil der Schweiz an der weltweiten Produktionsfläche beim Kakao (3 Prozent) und beim Kaffee (2 Prozent) besonders hoch. Zu den problematischen Ländern gehörten Brasilien, Kolumbien, Äthiopien, Guatemala, Indonesien, Honduras, Mexiko und Peru. Laut Schätzungen sei rund 65 Prozent der Importe der acht Rohstoffe für den Konsum innerhalb der Schweizer Grenzen bestimmt.
Wie viel Regenwald der Produktion für Schweizer Waren genau zum Opfer fällt, könne wegen fehlender transparenter Handelsinformationen nicht festgestellt werden. Da aber bedeutende Importe aus Ländern mit hohem Entwaldungsrisiko stammten, bestehe auch «ein hohes Risiko, dass der Konsum dieser acht Rohstoffe in der Schweiz zu Abholzung vor Ort und zur Umwandlung von Land für die Landwirtschaft beiträgt», heisst es in der Studie.
WWF fordert Gesetze
Massnahmen zur Verhinderung der Naturzerstörung seien dringend. Trotzdem schlägt der WWF nicht vor, die Beschaffung aus Hochrisikogebieten zu vermeiden, weil sich die Probleme in diesem Fall einfach verlagern würden. «Vielmehr geht es darum, gemeinsam mit Lieferanten und Produzenten aufzuzeigen, wie das Entwaldungsrisiko in den Lieferketten gesenkt werden kann», heisst es.
Der WWF fordert neben dem Einbezug von Umwelt- und Sozialstandards in allen künftigen Handelsabkommen auch die Einführung verbindlicher Gesetze. Diese sollen von den Unternehmen den Nachweis verlangen, dass die Produkte, die sie in der Schweiz verkaufen, nicht die globale Entwaldung vorantreiben und nicht durch Menschenrechtsverletzungen entstanden sind.
Regenbogenkinder: «Ich möchte irgendwann Mami werden und ich bin lesbisch.»
Willst du Kinder? Bei meiner Partnerin und mir war die Frage schnell geklärt. Danach folgten viele weitere: Gibt es in der Schweiz überhaupt einen legalen und offiziellen Weg für zwei Mamis? Und können wir uns den leisten?
05.11.2021
Flughafen Zürich: So kämpfen Flugzeuge gegen Windböen
10.01.2025
Bötschi im Schattenloch: Vier Monate ohne Sonne – wie schaffen die Bristener das?
In Bristen UR geht im Winter die Sonne während vier Monaten nicht auf. Wie fühlt sich das Leben in einem Schattenloch an? blue News besuchte das 500-Seelen-Dorf und erfuhr: Wo Schatten ist, gibt es auch Licht.
11.01.2024
Polizei zeigt Gnade: Zürcher entkommt Busse trotz Lichterkette auf seinem Velo
Matias Glarner fährt mit seinem beleuchteten Velo durch die Stadt Zürich. Ein Polizist hält ihn auf und erklärt ihm, dass das nicht erlaubt sei. Für dieses Mal drückt der Polizist aber ein Auge zu.
31.12.2024
Die Quellen der «Blick» Royal-Expertin: «Es gibt auch hier Verwandte – wehe, sie fliegen auf»
Die britische Königsfamilie interessiert die ganze Welt. Flavia Schlittler ist immer auf dem neusten Stand und erhält ihre Informationen teils direkt aus dem Buckingham-Palast.
17.12.2024
Regenbogenkinder: «Ich möchte irgendwann Mami werden und ich bin lesbisch.»
Flughafen Zürich: So kämpfen Flugzeuge gegen Windböen
Bötschi im Schattenloch: Vier Monate ohne Sonne – wie schaffen die Bristener das?
Polizei zeigt Gnade: Zürcher entkommt Busse trotz Lichterkette auf seinem Velo
Die Quellen der «Blick» Royal-Expertin: «Es gibt auch hier Verwandte – wehe, sie fliegen auf»