Zwischenbilanz der Wintersaison Wo die Touristen geniessen können, muss die Rega schuften

Samuel Walder

3.1.2025

Während Weihnachten und Neujahr waren viele Schweizer*innen in den Berge unterwegs.
Während Weihnachten und Neujahr waren viele Schweizer*innen in den Berge unterwegs.
Bild: sda

Perfekte Schnee- und Wetterverhältnisse bescheren dem Schweizer Tourismus über Weihnachten und Neujahr ein starkes Wachstum. Dafür verzeichnet die Rega mehr Einsätze als im letzten Jahr.

Samuel Walder

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  • Der Schweizer Tourismus verzeichnet über Weihnachten und Neujahr ein Wachstum von 2,5 Prozent bei Übernachtungen.
  • Bei Tagesausflügen war es sogar ein Anstieg von 3 Prozent, dank idealer Schnee- und Wetterverhältnisse sowie ausländischer Gäste.
  • Dafür hatte auch die Rega Hochbetrieb mit über 240 Einsätzen, 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Schweizer Tourismus verzeichnete über Weihnachten und Neujahr ein kräftiges Wachstum – angetrieben von perfekten Schnee- und Wetterverhältnissen sowie einem geschickten Kalenderverlauf der Feiertage.

Wie eine Umfrage von Switzerland Tourism zeigt, stiegen die Übernachtungen landesweit um durchschnittlich 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während Tagesausflüge um 3 Prozent zulegten. Besonders die Wintersportregionen profitieren von diesem Boom.

Perfekte Bedingungen in den Bergen

Die Wintersportorte, von den klassischen Skigebieten bis hin zu Destinationen in mittleren und tieferen Lagen, meldeten starke Zahlen. Dank Schnee bis ins Flachland schon ab November sowie langanhaltendem Sonnenschein war die Nachfrage gross. Viele Unterkünfte in den Bergen waren über die Feiertage nahezu oder vollständig ausgebucht.

Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, freut sich: «So soll es sein: Die Feiertage sorgen mit vielen Gästen und tollem Wetter für einen fulminanten Start in die Wintersaison.»

Städte halten Niveau, Tagesausflüge boomen

Während die Städte bei den Übernachtungen lediglich die Zahlen des Vorjahres halten konnten, legten Tagesausflüge auch dort leicht zu. Weihnachtsmärkte und Kunstausstellungen erwiesen sich als Besuchermagneten und lockten zahlreiche Gäste an.

Besonders ausländische Tourist*innen trugen zur starken Bilanz bei. Der Swiss Travel Pass (STP), ein beliebtes Angebot für den öffentlichen Verkehr, verzeichnete einen Verkaufsanstieg von 22 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Auch der Reiseveranstalter Switzerland Travel Centre (STC) meldet ein beeindruckendes Wachstum: Hotelbuchungen über die Feiertage stiegen um satte 20 Prozent.

Die Rega arbeitet auf Hochtouren

Das traumhafte Bergwetter bescherte nicht nur den Bergbahnen, Hoteliers und Ausflugszielen viel Arbeit, sondern auch für die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) bedeutete dies Hochbetrieb. Das teilt die Rega mit.

Vom 31. Dezember 2024 bis zum 2. Januar 2025 flogen die Rega-Crews mehr als 240 Einsätze – das entspricht einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damals hatte schlechtes Wetter viele potenzielle Freizeitaktivitäten eingeschränkt.

Hauptursache sind Wintersportunfälle

Über die Hälfte der Einsätze wurden für verunfallte Wintersportler*innen geflogen. Ski- und Snowboardunfälle dominierten die Liste der Notfälle, gefolgt von medizinischen Notfällen wie Schlaganfällen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Verkehrsunfälle, Evakuierungen und Patientenverlegungen von Regional- in Zentrumsspitäler gehörten zum breiten Einsatzspektrum der Rega während der Festtage.

Die Einsatzzahlen der Rega zeigen ein klares Muster: Sie spiegeln die Wetterbedingungen, das Freizeitverhalten und die Reisetätigkeit der Bevölkerung sowie ausländischer Touristen wider. So waren die sonnigen Tage an Silvester und Neujahr deutlich einsatzreicher als der eher trübe Berchtoldstag.