Bund und Kantone informieren«Nicht alles ist geregelt, nicht alles ist unter Kontrolle»
lpe/gbi/SDA
14.1.2022
Pandemiestrategie des Bundesrats hat sich laut Berset bewährt
Laut Gesundheitsminister Alain Berset stehen der Schweiz wegen der Omikron-Welle schwierige Wochen bevor. Jedoch geht er davon aus, dass die bestehenden Massnahmen reichen. «Ich glaube, dass sich die Strategie des Bundesrats bisher bewährt hat.»
14.01.2022
Nach dem ersten Treffen mit den Kantonen im neuen Jahr sieht Alain Berset die Strategie des Bundesrates bestätigt. GDK-Vizepräsidentin Rebecca Ruiz spricht sich gegen Lockerungen der Massnahmen aus.
lpe/gbi/SDA
14.01.2022, 12:08
14.01.2022, 14:12
lpe/gbi/SDA
Zusammenfassung
Laut Bundesrat Alain Berset stehen der Schweiz wegen der Omikron-Welle schwierige Wochen bevor. Jedoch geht er davon aus, dass die bestehenden Massnahmen reichen: «Ich glaube, dass sich die Strategie des Bundesrats bisher bewährt hat», sagte der Gesundheitsminister am Freitag vor den Medien in Bern. Er hatte sich davor erstmals in diesem Jahr mit allen kantonalen Gesundheitsdirektoren und -direktorinnen getroffen.
Trotz rekordhoher Fallzahlen habe bisher auf Schliessungen verzichtet werden können, sagte Berset. Das sei auch weiterhin das Ziel. Es brauche aber klare Regeln. Zwar sei Omikron viel ansteckender als die vorangegangenen Coronavirus-Varianten, jedoch weniger gefährlich. Trotzdem gelte es, vorsichtig zu bleiben. «Nicht alles ist geregelt, nicht alles ist unter Kontrolle.» Es bleibe eine Zeit der Unsicherheit und Wachsamkeit.
Weil die Immunität der über zwanzigjährigen Bevölkerung mittlerweile rund 90 Prozent beträgt, zeigte sich der Gesundheitsminister aber im Hinblick auf die kommenden Wochen optimistisch: «Es wird gut kommen.»
Kantone gegen Lockerungen
Eine Abschaffung der Quarantäne oder der Isolation käme angesichts der aktuellen Situation für die Vizepräsidentin der Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -Direktoren (GDK), Rebecca Ruiz, aber zu früh. Derzeit gehe es darum, die Kapazitäten zu sichern, insbesondere die Verschiebung von Einsätzen oder die nationale Koordination von Patientinnen und Patienten.
Wichtig sei es jetzt, den Höhepunkt der Welle gemeinsam zu überstehen, sagte Ruiz nach dem Treffen mit Berset. Die Regeln könnten geändert werden, sobald es die Situation zulasse. Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren seien sich bei ihrer Besprechung einig gewesen, dass die bestehenden Massnahmen beibehalten werden sollten.
Ruiz sprach stattdessen eher von Verschärfungen. Wenn es die epidemiologische Lage erfordere, könnten die Kantone beispielsweise Grossveranstaltungen einschränken, um die Ausbreitung des Coronavirus zu limitieren.
Testregime ist laut Behörden am Limit – Priorisierung notwendig
Laut Gesundheitsminister Alain Berset sind die Labors wegen der rekordhohen Corona-Fallzahlen am Limit. «Wir haben Probleme mit den Kapazitäten.» Deshalb werde zurzeit eine Priorisierung beim Testregime diskutiert.
14.01.2022
Liveticker
Neue Beiträge
Liveticker beendet
12.14 Uhr
Schluss der Pressekonferenz
Wir bedanken uns für die Aufmerksamkeit. Über alle weiteren Corona-Entwicklungen halten wir dich in unserem gewohnten News-Ticker auf dem Laufenden.
12.15 Uhr
Wie sieht es mit den Prognosen aus, haben wir ein Plafond erreicht?
Berset betont, dass es schwierig sei, Prognosen vorzunehmen. Es seien nur die Anzahl der positiven Fälle bekannt, die man auch testen konnte. Die hohe Positivitätsrate sei ein klares Indiz dafür, dass die Dunkelziffer sehr hoch sei. In den letzten zwei Jahren habe sich gezeigt, dass man flexibel bleiben müsse.
Virginie Masserey vom BAG führt weiter aus, dass die Explosion der Zahlen sich ein wenig verlangsamt habe, es sei aber nicht klar, ob nun die Zahlen auf hohem Niveau stagnieren oder nun sinken werden. Die Situation sei auch unterschiedlich in den verschiedenen Kantonen, dies müsse man beachten, der Blick auf die gesamte Schweiz sei darum wenig aussagekräftig.
12.09 Uhr
Was ist die grösste Herausforderung gerade?
Jede Etappe der Pandemie bringe neue Herausforderungen mit sich und mache Anpassungen nötig, sagt Ruiz. Bei Omikron bereite ihr die hohe Ansteckbarkeit Sorgen – gerade mit Blick auf die drohenden Personalausfälle in kritischen Sektoren angehe.
12.04 Uhr
Ausgleich zwischen den Kantonen?
Brauche es einen Ausgleich unter den Kantonen, was die Kosten für Covid-Patient*innen angeht? Solche Fragen würden sich in der GDK laufend stellen, antwortet Ruiz. Es gebe auch heute schon interkantonale Zusammenarbeit.
11.59 Uhr
Omikron nur noch eine Grippe?
Was weiss man zum Verlauf der Krankheit nach einer Omikron-Infektion? Es zeige sich, dass wohl vor allem der obere Teil der Lungen betroffen werde. Und dass die Zahl der schweren Krankheitsverläufe sinke, sagt Berset. Aber dennoch könne man nicht sagen: «Das ist jetzt nur noch eine Grippe.» Noch immer gebe es viele Leute, die über keine Immunisierung verfügten. Daher habe man auch vorgeschlagen, die geltenden Massnahmen bis Ende März zu verlängern.
11.58 Uhr
Sind Reihen-Testungen an den Schulen noch angebracht?
Berset sagt, bei der jetzigen Auslastung der Laboratorien sei eine Priorisierung und damit eine Einschränkung der Reihe-Testungen naheliegend. Ein Journalist hakt nach, warum werde das von den Kantonen unterschiedlich gehandhabt? Berset sagt, dass sei wirklich eine kantonale Sache, die zu stemmende Testkapazität hänge zum Beispiel davon ab, mit welchen Laboratorien die Kantonen zusammenarbeiten würden.
11.53 Uhr
Ist das Testregime zusammengebrochen?
Und wer kann die zuvor angetönte Priorisierung vornehmen? Die Kantone wüssten besser, wie die Kapazitäten in den Laboren aussehen, sagt Berset. Wegen der hohen Fallzahlen durch Omikron würde sich aber vieles ändern. «Der Peak könnte sehr hoch sein.» Zwei Kantone hätten von sich aus schon die Reihentests priorisiert, was er in der aktuellen Phase vernünftig finde. Ruiz ergänzt, die Kantone würden die Priorität auf die symptomatischen Personen legen und hätten ihre Testkapazitäten aufgestockt.
11.50 Uhr
Fragerunde beginnt
11.48 Uhr
Gegen Lockerungen
Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren hätten sich dagegen ausgesprochen, die aktuellen Corona-Massnahmen zu lockern. Die Situation sei zu unübersichtlich und zu fragil, so Ruiz. Zu den neuen, in Konsultation gegebenen Massnahmen sagt sie nichts.
11.47 Uhr
Keine unendlichen Kapazitäten
Vor allem ältere Personen liefen Gefahr, aufgrund einer Infektion im Spital zu landen, sagt Ruiz. Die Spitäler seien daran, die nötige Bettenzahl zur Verfügung zu stellen. Es sei aber auch klar, dass die Ressourcen nicht unerschöpflich seien.
11.44 Uhr
Impfen lassen
Sie hoffe, dass das Licht am Ende des Tunnels bald zu sehen sei und rate allen, ruhigen Kopf zu bewahren, so Ruiz weiter. Wichtig sei nun, sich mittels einer Booster-Impfung gegen die Omikron-Variante zu schützen. Es gebe immer noch genügend freie Termine bei den Kantonen.
11.42 Uhr
Spitäler müssen sich vorbereiten
Die aktuelle Phase der Pandemie sei schwierig und anspruchsvoll, ergänzt nun Rebecca Ruiz. Soweit man sehe, führe die Omikron-Variante zu weniger schweren Krankheitsverläufen. Die fünfte Welle habe aber das Potenzial, das Gesundheitssystem an seine Grenzen zu bringen – vor allem, wenn viele Angestellte wegen Krankheit oder Quarantäne ausfielen. Alle Spitäler müssten sich auf diese Szenarien vorbereiten.
11.40 Uhr
Weitere Masssnahmen werden geprüft
Berset sagt, zwar könne es gut sein, dass man sich bereits auf dem Weg Richtung Endemie sei, trotzdem werde nicht von Massnahmen abgesehen, um die Spitäler nach wie vor vor einer Überlastung zu schützen. Es sei geplant, die bestehenden Massnahmen weiter fortzusetzen, die letzten Monaten hätten gezeigt, dass die Strategie funktioniert habe.
11.39 Uhr
Kampagne für Auffrischungsimpfung
Berset erklärt, dass der Bund ab Mitte Januar eine neue Kampagne zur Auffrischungsimpfung lanciert.
11.38 Uhr
Berset Eine stärkere Priorisierung wird bald nötig
In den letzten 14 Tagen seien eine Million Tests vorgenommen worden, das sei sehr viel, sagt Berset. «Es zeichnet sich ab, dass eine stärkere Priorisierung nötig ist.» Da sei eine Priorisierung zu verhandeln, zum Beispiel für Personen mit Symptomen und solche mit Vorerkrankungen, Personen in Altersheimen und Spitälern.
11.36 Uhr
Berset: Testsystem ist am Anschlag
Berset fügt an, «die Situation ist offen, aber die Regeln sind klar». Mit der Verkürzung der Quarantäne- und Isolationsregel habe man sich an die aktuelle Lage angepasst. Nun sei es an den Kantonen mitzuentscheiden, welche weiteren Massnahmen herangezogen werden sollen. Probleme seien vor allem bei der Teststrategie zu beheben, da das System mit den explodierenden Zahlen an den Anschlag gebracht werde.
11.33 Uhr
Berset fordert eine gute Koordination auf allen Ebenen
Berset sagt, alle Akteure, Kantone sowie auch Spitäler müssten sich auf das Weitere vorbereiten. Zudem brauche es eine gute Koordination auf allen Ebenen, unter den Spitälern, aber auch zwischen den Kantonen und auch dem Sanitätsdienst. Auch müssten Kontakte weiter reduziert werden, auch mittels Quarantäne und Isolation bei engen Kontakten oder im Fall einer Erkrankung.
11.30 Uhr
Die Medienkonferenz beginnt
Bundesrat Alain Berset beginnt die Medienkonferenz. Er sagt, dass man sich mit den Kantonen über die aktuelle Lage ausgetauscht habe, diese stehe ganz unter dem Zeichen der Omikron-Variante. Diese sei sehr ansteckend, führe aber zu weniger schweren Verläufen. Die Impfung schütze gut, aber man müsse wachsam bleiben.
11.25 Uhr
Die Medienkonferenz verspätet sich
Wir beginnen den Ticker, sobald sich Bundesrat Alain Berset und die Waadtländer Staatsrätin Rebecca Ruiz eingefunden haben.
Der Bundesrat hat wegen möglicher Personalengpässe zuletzt die Quarantäne und die Isolation auf fünf Tage verkürzt. Weitere Lockerungen, aber auch Verlängerungen von Massnahmen hat er in die Konsultation mit den Kantonen geschickt. Heute Vormittag diskutiert Bundesrat Alain Berset mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Im Anschluss informieren Berset und GDK-Vizepräsidentin Rebecca Ruiz über das Treffen.
Im Hinblick auf seine nächste Sitzung in zwei Wochen stellt der Bundesrat verschiedene weitere Corona-Massnahmen zur Diskussion. Bis am Montag können die Kantone und Interessenverbände ihre Meinung zu folgenden Vorschlägen abgeben:
Diese Massnahmen sind in Konsultation
Weiterführung der geltenden Massnahmen wie 2G- in Restaurants sowie 2G+ in Clubs, Homeoffice-Pflicht
Komplette Aufhebung der Quarantäne- und allenfals auch der Isolations-Regel auf Zeit
Befristetes Verbot des Präsenzunterrichts an Universitäten und Fachhochschulen
Verschärfung der Maskenpflicht (Anpassungen bei Altersgrenze, Maske im Freien oder an Grossveranstaltungen draussen)
Einschränkungen und Auflagen bei Grossanlässen
Aufhebung der Testpflicht bei der Einreise für geimpfte und genesene Personen
Priorisierung des Zugangs zu Corona-Tests
Verzicht auf das Ausstellen von Testzertifikaten nach einem negativen Antigen-Schnelltest