Taskforce-Präsidentin «Mit dem Impftempo sind wir an Weihnachten dort, wo Frankreich heute ist»

lmy/gbi

7.9.2021

Taskforce-Präsidentin Stadler: «Lage in Spitälern spitzt sich zu trotz stagnierenden Fallzahlen»

Taskforce-Präsidentin Stadler: «Lage in Spitälern spitzt sich zu trotz stagnierenden Fallzahlen»

Die Covid19-Fachexperten informierten am Dienstag zur aktuellen Lage. Die Fallzahlen stagnieren momentan bei rund 2500 Fällen pro Tag. Laut Tanja Stadler, Präsidentin der National COVID-19 Science Task Force, sei diese Stagnation eine positive Nachricht. Gleichzeitig spitze sich die Lage in den Spitälern zu und unter Kindern und Jugendlichen grassiere eine ausgeprägte Ansteckungswelle. Stadler bestätigte, dass die überwiegende Zahl der Hospitalisierten ungeimpft sind und forderte eine Beschleunigung der Impfkampagne.

07.09.2021

Die Fallzahlen haben sich stabilisiert, doch die Intensivbetten sind nach wie vor stark ausgelastet. Wie soll es weitergehen? Expertinnen und Experten von Bund, Kantonen und Taskforce haben die Lage beurteilt.

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Die Fallzahlen hätten sich zwar in den letzten Wochen stabilisiert, aber man dürfe sich nicht täuschen lassen: Die Situation bleibe angespannt, vor allem auf den Intensivstationen der Spitäler. So lautete die Kernbotschaft von Vertreter*innen von Bund, Kantonen und Wissenschaft an der Medienkonferenz in Bern. 

287 Personen befinden sich wegen Covid-19 auf der Intensivstation, wie Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag vor den Medien sagte. Rund ein Drittel der hospitalisierten Personen müsse auf die Intensivstation verlegt werden. Bei den Nichtgeimpften müssten vermehrt auch 30- bis 50-Jährige im Spital behandelt werden.

Masserey hielt fest, dass die Schweiz noch immer die höchste Inzidenz in Europa hinter Grossbritannien verzeichne. Deshalb gelte es, vorsichtig zu bleiben.

Kritische Lage auf Intensivstationen

Tanja Stadler, Präsidentin der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes, sagte, dass es unter Kindern und Jugendlichen eine Infektionswelle gebe. «Dass das Virus zu Beginn des Schuljahres ohne Schutzkonzepte stark zirkuliert, ist nicht überraschend», erklärte Stadler. Denn die Schulen seien ohne Schutzmassnahmen in das neue Schuljahr gestartet.

Tanja Stadler, Präsidentin der Covid-Taskforce des Bundes.
Tanja Stadler, Präsidentin der Covid-Taskforce des Bundes.
Bild: Screenshot Youtube

Die Lage auf den Intensivstationen sei kritisch, sagte Divisionär Andreas Stettbacher, Oberfeldarzt und Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD). Pro Intensivstation seien im Landesdurchschnitt noch 2,4 zertifizierte Intensivbetten vorhanden. Werden die nicht nicht zertifizierten Betten hinzugerechnet, seien es 2,8. Er betonte zudem, dass die Kapazitäten nicht beliebig erweitert werden könnten. Sonst müsste der normale Spitalbetrieb eingestellt werden. 

Rund 80 Covid-19-Patient*innen im Ausland warten auf ihre Rückführung in die Schweiz. Da die Intensivstationen stark ausgelastet sind und die Betroffenen unterschiedliche Pflegebedürfnisse haben, wird ihr Empfang in der Heimat zentral koordiniert.

Ausweitung betrifft nur einen Viertel

Thema war auch eine mögliche Ausweitung der Zertifikats-Pflicht, wie sie der Bundesrat morgen Mittwoch beschliessen könnte. Davon wäre laut der wissenschaftlichen Taskforce eigentlich nur ein Viertel der Bevölkerung betroffen, erklärte Taskforce-Mitglied Marius Brülhart.

Diejenigen Personen, die geimpft, genesen oder unter 16 Jahre alt seien, würde eine Ausweitung der Zertifikats-Pflicht nicht tangieren. Sie machten in der Schweiz drei Viertel der Bevölkerung aus.

Taskforce-Chefin Stadler rief zu mehr Tempo bei der Durchimpfung auf: In der Schweiz seien 58 Prozent der Bevölkerungen mindestens einmal geimpft. «Mit dem aktuellen Impffortschritt von einem Prozent pro Woche sind wir an Weihnachten dort, wo Frankreich schon heute ist, und im Frühling, dort, wo Portugal heute ist.»

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  • 15.31 Uhr

    Und Schluss

    Damit ist die heutige Medienkonferenz beendet. Wir danken vielmals für das Interesse. 

  • 15.30 Uhr

    Prognose schwierig

    Wie würde sich eine Ausweitung des Covid-Zertifikats auf die Zahlen auswirken? «Das ist eine sehr gute Frage – es ist aber schwierig, das abzuschätzen», antwortet Tanja Stadler. Man wisse noch wenig von der Delta-Variante, und auch der Einfluss des Herbstes mache eine Prognose momentan unmöglich.

  • 15.29 Uhr

    Fallzahlen auch am Wochenende?

    Wird das BAG die aktuellen Corona-Fallzahlen künftig auch am Wochenende publizieren? Dazu könne sie nichts sagen, so Masserey.

  • 15.27 Uhr

    Genug Personal für Intensivbetten

    Haben die Spitäler genug Personal, um alle Intensivbetten zu betreiben? «Wir haben keine Meldungen zum Personal», sagt Andreas Stettbacher. Man wisse aber, dass ein zertifiziertes Bett eine gewisse Anzahl an Personen brauche, dort sei das also gegeben. Bei nicht zertifizierten Betten könne man nicht sagen, wie hoch der Anteil an Intensivpflege-Personal sei.

    Für alle momentan belegten Betten sei genug Personal vorhanden, ebenso für die anderen zertifizierten Betten, die bereitgehalten werden.

  • 15.24 Uhr

    Intensivbetten

    Im Vergleich zu den früheren Wellen: Ist die Situation auf den Intensivstationen jetzt am prekärsten? Stettbacher mag das nicht beurteilen, er wiederholt aber: Die Situation sei angespannt, die Möglichkeit, neue Kapazitäten zu schaffen, sei beschränkt. Es gehe deshalb darum, Einlieferungen zu verhindern. Stadler erklärt auf eine Nachfrage, dass neu vermehrt Personen zwischen 30 und 40 Jahren auf der Intensivstation landen. Ein Grund sei, dass die älteren geimpft seien. Und dann spiele auch die Delta-Variante eine Rolle.

  • 15.21 Uhr

    Prognose unmöglich

    Wird es zu Umsatzeinbrüchen in der Gastronomie bei Ausweitung der Zertifikatspflicht kommen? Marius Brülhart von der Taskforce verweist auf eine Umfrage der Gastrosuisse. Daraus werde nicht klar ersichtlich, welche Option die Betriebe besser fänden – den Status quo oder eine Ausweitung der Zertifikatspflicht. Ökonomisch gesehen könne man nicht sagen, ob sich diese Massnahme gut oder schlecht auf den Umsatz auswirken würde.

  • 15.21 Uhr

    Nochmals Luftfilter

    Eine Studie zeige, dass Luftfilteranlagen hilfreich seien. Was sagt Masserey dazu, und werde die Thematik nochmals neu beurteilt? Masserey sagt, dass sie die besagte Studie nicht kenne, aber dass alle Massnahmen laufend bewertet würden.

  • 15.18 Uhr

    BAG empfiehlt Luftfilter nicht

    Was ist die Haltung des BAG zu Luftfiltern? Das BAG empfiehlt diese nicht und überlasse die Entscheidung den Schulen, sagt Masserey. Regelmässiges Lüften sei die beste Massnahme. Bei Filtern gebe es viele Unsicherheiten und Fragen. CO2-Messgeräte könnten helfen, seien aber keine Garantie. Es gebe keine Korrelation zwischen dem CO2-Gehalt in der Luft und dem Ansteckungsrisiko.

  • 15.16 Uhr

    Antigen-Tests vs. PCR-Tests

    Die Antigen-Tests sind ungenauer als PCR-Tests. Wäre da ein Zertifikat nur für PCR-Tests besser? Stadler erklärt: Der Vorteil der Schnelltests sei, dass das Ergebnis früher vorliege. Das sei – gerade bei der hochansteckenden Delta-Variante – ein grosser Vorteil. Es sei daher wie so oft in der Pandemie ein Abwägen: Schneller oder genauer?

  • 15.14 Uhr

    Modelle für Schulen liegen auf dem Tisch

    Müssen sich Schulen auf weitere Massnahmen gefasst machen? Die Kantone seien hier in der besseren Position, um Massnahmen zu ergreifen, sagt Virginie Masserey. Man habe mit diesen auch einen Katalog erarbeitet. Schulen mit repetitiven Tests könnten die Massnahmen aber aufheben.

    Dass Schulen offen bleiben konnten, habe in der Schweiz sehr gut funktioniert, ergänzt Stadler. «Die Modelle liegen auf dem Tisch», sagt auch Michael Jordi.

  • 15.11 Uhr

    Ziehen auch Privatkliniken mit?

    Auch Privatspitäler sollen bei der Pandemie-Bewältigung wieder miteinbezogen werden: Gilt das für alle Kliniken? Dafür seien die Kantone zuständig, der Prozess sei aber im Gang, sagt Jordi.

  • 15.07 Uhr

    Ist 2G eine Option?

    Sollte man das Covid-Zertifikat von 3G auf 2G reduzieren? Bei 2G komme es zu weniger Kontakten, weil viele Personen dann ausgeschlossen wären, so Tanja Stadler. So würde es aber sicher nicht zu Ausbrüchen unter Getesteten kommen, wie es schon einige Fälle gab. Das würde aber zu anderen Konflikten führen.

  • 15.05 Uhr

    Covid-Zertifikat

    Eine Frage zur möglichen Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht. Die Gesundheitsdirektoren der Kantone hätten sich grossmehrheitlich für die Ausweitung ausgesprochen, so Jordi. Nun liege es am Bundesrat, zu entscheiden. «Die Fakten liegen auf dem Tisch.» 

    Aus wirtschaftlicher Sicht müsse es eine Güterabwägung zwischen zwei Lagern geben, ergänzt Marius Brüllhart von der Taskforce: zwischen jenen, die nicht geimpft sind und für die eine Ausweitung eine Hürde darstelle; und jenen, die zu jung seien, um ein Zertifikat zu brauchen, oder die ohnehin geimpft seien. Und das Verhältnis sei hier drei Viertel zu einem Viertel.

  • 15.02 Uhr

    Natürliches Boostern bei junger Bevölkerung

    Was halten Taskforce und BAG von einer bewussten Infizierung von geimpften Personen, wie Christian Drosten es – gemäss der Frage des Journalisten – vorschlägt? Man sei momentan in der Lage, dass man das Virus bremsen müsse, so Tanja Stadler. Das bedeute, dass man das Zirkulieren auch bei Geimpften verhindern sollte.

    «In den jüngeren Teilen der Bevölkerung akzeptieren wir ein natürliches Boostern», sagt Stadler aber auch. Es sei aber noch nicht abschliessend geklärt, wie oft Long-Covid bei doppelt Geimpften vorkomme, darum ist sie noch vorsichtig.

  • 14.58 Uhr

    Nochmals Intensivbetten

    Zurzeit gebe es auf den Intensivstationen 130 zertifizierte Reservebetten sowie 39 nichtzertifizierte Betten, erklärt Stettbacher auf eine Nachfrage. Man könne nicht unbegrenzt aufstocken, denn dann müsste der übrige Spitalbetrieb zum Stillstand kommen – und dann müsste auch das öffentliche Leben konsequenterweise stillstehen. Das könne nicht das Ziel sein. Die jetzt verfügbaren Kapazitäten sei das, was bei funktionierendem Spitalbetrieb möglich sei. 

  • 14.54 Uhr

    Zur Booster-Impfung ist alles noch offen

    Die Wirkung der Impfung lasse nur in Bezug auf die Ansteckung nach, nicht aber in Bezug auf die Spitaleinweisung, so Tanja Stadler. Ob und wann man eine Booster-Impfung empfehle, sei noch offen, es gebe noch zu wenig Daten dazu. Am besten würde man das mit einem angepassten mRNA-Impfstoff machen, für diese sei aber noch keine Zulassung beantragt worden. Andere Länder, die boostern, machten das mit den Impfstoffen, die bisher verwendet wurden. «Was wir bisher haben, wirkt sehr effizient.»

  • 14.51 Uhr

    Intensivbetten

    Wie viel Luft haben die Intensivstationen noch, will ein Journalist wissen. Schweizweit gerechnet gebe es noch freie 2,4 zertifizierte Intensivbetten pro Spital – aber in der Realität gebe es regional grosse Unterschiede.

  • 14.49 Uhr

    Weniger Reiserückkehrer im Spital

    Die Zahl auf den Intensivstationen stagniert, Hospitalisierungen gehen nach unten. Woher kommt dieser Unterschied? Das sei schwierig zu sagen, meint Masserey. Die Einweisungen von Personen, die sich in der Schweiz angesteckt haben, sei konstant – es seien aber immer weniger Reiserückkehrer, so Tanja Stadler.

  • 14.48 Uhr

    Sorge um die Kinder?

    Frage an die Taskforce-Chefin: Wie gross ist die Beunruhigung, dass das Virus unter Kinder und Jugendlichen nun so stark zirkuliere? Wenn Kinder und Jugendliche sich anstecken, könnten sie das Virus auch an Erwachsene weitergeben – was bei diesen zu schwereren Verläufen führen könne. Doch auch Kinder könnten schwer erkranken, zudem sei eine Quarantäne für sie stark belastend.

  • 14.46 Uhr

    Repatriierung nach Kantonszugehörigkeit

    Wie erfolgt die Verteilung bei der Repatriierung? Die betroffenen Patient*innen werden nach Kantonszugehörigkeit zugeteilt. Wenn ein Kanton keine Intensivbetten findet, unterstütze die Koordinationsstelle diesen bei der schweizweiten Suche nach einem Platz.

  • 14.43 Uhr

    Wie sieht es auf den Intensivstationen aus?

    84 Prozent der Intensivbetten seien belegt, sei an der Medienkonferenz gesagt worden – in der BAG-Statistik liege dieser Wert bei 76 Prozent. Wieso diese Differenz? Die Zahlen werden laufend aufdatiert, so Stettbacher, daher könne es bei zwei verschiedenen Systemen zu Verzögerungen kommen. Und die 84 Prozent beziehen sich laut ihm auf die zertifizierten Betten, «das ist der wichtigste Wert». 

  • 14.41 Uhr

    Keine festen Werte in Normalisierungsphase

    Ob die Grenze von 300 belegten Intensivbetten immer noch gilt, will ein Journalist wissen. Momentan seien es 291 – wären da nicht mehr Massnahmen angezeigt? Das sei nur ein Wert unter vielen anderen, der in der Stabilisierungsphase gegolten habe, antwortet Masserey. In der Normalisierungsphase gebe es keine festen Werte, die automatisch zu mehr Massnahmen führen. «Das ist ein Richtwert, der auf hohem Niveau stagniert», sagt sie.

  • 14.40 Uhr

    Mu-Variante

    Was weiss man zur Mu-Variante, die neu in der Schweiz festgestellt wurde? Noch nicht viel, sagt Virginie Masserey. Im Moment sei es noch unklar, ob diese den Impfschutz – wie befürchtet – durchbrechen könne. Man beobachte aber die Situation genau. Taskforce-Chefin Stadler ergänzt, was man in Kolumbien gesehen habe: Zwar weise die Mu-Variante Mutationen auf, habe sich aber nicht gegen die Delta-Variante durchsetzen können.

  • 14.38 Uhr

    Die Fragerunde beginnt

    In Solothurn kommen 20 Prozent der Ansteckungen aus den Schulen – wie ist das in anderen Kantonen? Virginie Masserey kann dazu nichts sagen, weil sie keine Daten hat. Man schaue das aber mit den Kantonsärzten jeweils an.

  • 14.37 Uhr

    «Noch keine normale Situation»

    Die Situation in den Spitälern sei angespannt, und zwar seit Längerem, so Jordi. Die Ausbildung von Pflegepersonal brauche aber Zeit. Wenn möglich, müssten nicht dringliche Eingriffe – wie bereits im Frühjahr – verschoben werden. «Wir sind immer noch nicht in einer normalen Situation», so Jordi. Daher könne es trotz aller Vorbereitungen zu Engpässen kommen. 

  • 14.34 Uhr

    Viele Faktoren spielen mit

    Verlegungspatient*innen müssen – je nach Versicherungsdeckung – für die Transportkosten selber aufkommen, sagt Jordi. Auch die Dringlichkeit und die Transportfähigkeit seien entscheidende Faktoren.

  • 14.32 Uhr

    Was passiert mit Schweizer*innen im Ausland?

    Rund 80 Personen mit Schweizer Wohnsitz warteten derzeit im Ausland darauf, in die Schweiz zurückgeführt zu werden. Dazu informiert nun Michael Jordi von der GDK. Eine Koordinationsstelle des Bundes sei für die Beurteilung der einzelnen Fälle zuständig, so Jordi. Sie überprüfe die Gesuche und priorisiere nach Dringlichkeit und nehme Kontakt zu kantonalen oder regionalen Stellen auf. 

  • 14.30 Uhr

    Reserven werden ausgebaut

    Zu den Reservekapazitäten auf den Intensivstationen sagt Stettbacher: In 55 Spitälern gebe es 130 zertifizierte Betten, sowie 39 nicht-zertifizierte Betten. Alle Spitäler versuchten, freie Kapazitäten zu schaffen, etwa durch Verschieben oder Verzicht auf nicht dringende Operationen. 

  • 14.27 Uhr

    Hohe Auslastung in den Spitälern

    Nun spricht Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD). Er geht auf die Situation in den Spitälern ein. In den Schweizer Spitälern würden derzeit 291 Covid-Patientinnen betreut. Das entspreche 42 Prozent der Intensivbetten. Schweizweit seien aktuell 84 Prozent der Intensivbetten belegt – «das ist eine hohe Auslastung», stellt Stettbacher klar. 

  • 14.20 Uhr

    Grosser Teil braucht Immunität

    «Erst wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung eine Immunität gegen Sars-Cov-2 hat, wird die Pandemie enden», so Stadler. Mit der Impfung könne man eine hervorragende Basis dafür legen und die Spitäler entlasten.

  • 14.15 Uhr

    Schüler*innen schützen

    Zum Schutz der Schulkinder seien diverse Massnahmen möglich, so Stadler. Sie zählt CO2-Messgeräte, Luftfilter und Hygienemassnahmen dazu. Doch alle diese Massnahmen könnten den Schutz der Impfung nicht ersetzen.

  • 14.13 Uhr

    Sorge um Kinder und Jugendliche

    Nun spricht Tanja Stadler, Präsidentin der Covid-Taskforce. Zwar habe sich die Situation auf hohem Niveau stabilisiert, aber man dürfe sich nicht täuschen lassen: Die Situation bleibe angespannt. Besonders unter Kindern und Jugendlichen gebe es eine Infektionswelle. Dass das neue Schuljahr ohne flächendeckende Schutzmassnahmen begonnen worden sei, sieht die Wissenschaftlerin mit Sorge.

  • 14.11 Uhr

    Booster-Impfung noch kein Thema

    Zu Booster-Impfungen sagt Masserey, dazu gebe es noch keine klaren Empfehlungen der WHO. Man beobachte aber die Entwicklung und werde informieren, welche Bevölkerungsgruppen eine Auffrischungsimpfung brauchten.

  • 14.08 Uhr

    Auch Genesene sollen sich impfen

    Weshalb sollten sich auch Personen impfen lassen, die bereits eine Erkrankung durchgemacht haben? Der Schutz nach einer Impfung sei besser als nach einer Infektion, so die BAG-Expertin. Zudem sei man nach einer Infektion mit einer früheren Variante nicht so gut gegen die Delta-Variante geschützt.

  • 14.07 Uhr

    «Niemand ist gefeit»

    Der Anteil der 30- bis 50-Jährigen habe in der aktuellen Phase der Pandemie stark zugenommen. Das zeige: Niemand sei vor einer Ansteckung gefeit, so Masserey, auch junge und gesunde Personen nicht. Die Impfung sei der wirksamste Schutz gegen das Virus.

  • 14.05 Uhr

    Jüngere stecken sich an

    Die Schweiz zähle zu den Ländern mit der grössten Inzidenz, nur Grossbritannien habe einen noch höheren Wert. Insbesondere in den jüngeren Altersgruppen würden die Fallzahlen steigen, so Masserey. In diesem Alter sei das Risiko, dass eine Spitalbehandlung notwendig sei, gering. Dennoch seien die Intensivstationen «sehr stark ausgelastet». 

    Virginie Masserey vom BAG.
    Virginie Masserey vom BAG.
    Screenshot
  • 14.01 Uhr

    Medienkonferenz ist eröffnet

    Virginie Masserey wendet sich als Erste an die Anwesenden. Zur epidemiologischen Lage sagt sie: Die Lage habe sich stabilisiert, aber bleibe angespannt. Was die Hospitalisierungen angehe, zeige sich, dass die Zahl der Einweisungen zurückgehe. In den letzten zehn Tagen seien es 65 Einweisungen gewesen. Bei den Todesfällen seien es im Schnitt sieben pro Tag. 

An der Medienkonferenz nehmen teil:

  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
  • Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD)
  • Michael Jordi, Generalsekretär, Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK)
  • Tanja Stadler, Präsidentin, National COVID-19 Science Task Force
  • Marius Brülhart, National COVID-19 Science Task Force

Die Ausgangslage

Die Corona-Lage in der Schweiz hat sich etwas stabilisiert. Die Fallzahlen steigen kaum noch – heute meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 2835 neue Ansteckungen. Die Intensivbetten in den Spitälern sind allerdings nach wie vor stark ausgelastet.

Vergangene Woche hat sich der Bundesrat noch gegen eine Ausweitung der Zertifikatspflicht entschieden, die Massnahme könnte diese Woche aber kommen. Wie schätzen die Expert*innen von Bund und Kantonen die Situation ein? Wie wollen sie der schwierigen Lage in den Spitälern begegnen?

Neben Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) informiert dazu Divisionär Andreas Stettbacher, Oberfeldarzt der Schweizer Armee und Delegierter für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD). Dieser ist unter anderem zuständig für die Erhebung der Spitalkapazitäten im Allgemeinen und insbesondere in der Intensivpflege.

Andreas Stettbacher ist der oberste Arzt der Schweizer Armee.
Andreas Stettbacher ist der oberste Arzt der Schweizer Armee.
KEYSTONE