Anwälte prangern an«Wenn Brian falsch furzte, kam die Einsatztruppe Diamant»
red.
31.10.2023
Der Prozess gegen den Straftäter Brian ist heute fortgesetzt worden. Seine Anwälte machen das rigide Haftregime des Zürcher Justizvollzugs für sein Verhalten verantwortlich und fordern eine hohe Wiedergutmachung.
red.
31.10.2023, 11:34
31.10.2023, 11:38
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Heute Dienstag wurde der Prozess am Bezirksgericht Dielsdorf gegen den Straftäter Brian fortgesetzt.
Seine Anwälte beschuldigen die Zürcher Justiz, mit der jahrelangen Einzelhaft eine massiv gegen das Völkerrecht verletzt zu haben.
Sie fordern für ihren Mandanten eine hohe Wiedergutmachung.
Am Bezirksgericht Dielsdorf ist am Dienstag der Prozess gegen den 28-jährigen Brian fortgesetzt worden. Sein Anwalt kritisierte die jahrelange Einzelhaft als massive Verletzung des Völkerrechts. Erlaubt seien maximal 15 Tage Isolation.
Brian sass von August 2018 bis Januar 2022 in Einzelhaft. «Das ist klar eine Menschenrechtsverletzung», sagte sein Anwalt. Der «Reizentzug» und die tödliche Perspektivlosigkeit hätten sich bei Brian in Ausfälligkeiten und Sachbeschädigungen geäussert.
Brians Anwälte verlangen laut «20min» für ihren Mandanten eine Wiedergutmachung, die unter Umständen in Millionenhöhe ausfallen könnte. Gemäss Präjudizien des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wird ein Foltertag mit 2000 Franken vergütet.
Ursache für sein Verhalten sei das rigide Haftregime des Zürcher Justizvollzugs gewesen. «Wenn Brian in der falschen Tonlage furzte, stand ja die Einsatztruppe Diamant vor der Tür.»
Im Januar 2022 wurde Brian ins Gefängnis Zürich verlegt, seither hat er Kontakt zu Mithäftlingen und eine Tagesstruktur. Sein Verhalten verbesserte sich deutlich. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen 30 Angriffen im Gefängnis Pöschwies eine Freiheitsstrafe von 9 Jahren und 7 Monaten. Brian ist auch am Dienstag vom Prozess dispensiert.