Zertifikat fehltWarum Schweizer Masken noch nicht eingesetzt werden dürfen
tafi
16.6.2020
Mit Masken «Made in Switzerland» will die Schweiz unabhängiger vom Weltmarkt werden. Die Massenproduktion läuft auf Hochtouren – aber niemand darf die Schutzmasken tragen.
Seit 2. Juni produziert die Schweiz in Flawil SG täglich Tausende Gesichtsmasken der Schutzklasse 2. Eigentlich sind sie für die Ausstattung des Gesundheitspersonals gedacht. Doch stehen sie derzeit noch ungenutzt in den Lagern: Bis sie zum Einsatz kommen, kann es noch einige Zeit dauern.
Derzeit sei gemäss SRF nicht abzusehen, wann die Schweizer Masken zertifiziert werden und eingesetzt werden können. «Glücklicherweise hat sich die Situation im Kanton Zürich wie in der ganzen Schweiz stark entspannt», bleibt Marcel Odermatt von der Zürcher Gesundheitsdirektion gelassen. «Der Produktion von Masken in der Schweiz kommt somit nicht mehr die gleiche Bedeutung zu wie noch vor ein paar Monaten.»
Der Grund für die Verzögerung: Es fehlt das Zertifikat, dass die von der Firma Flawa hergestellten Masken «Made in Switzerland» den Anforderungen des Corona-Infektionsschutzes entsprechen, wie SRF berichtet. «Da in der Schweiz kein Institut Masken zertifiziert, wird das Zertifikat in Deutschland vom Prüfinstitut TÜV Nord vergeben», wird ein Flawa-Sprecher zitiert. Dort werde man aber derzeit mit entsprechenden Anfragen überhäuft.
Künstler tritt Coronavirus täglich mit neuer Maske entgegen
Künstler tritt Coronavirus täglich mit neuer Maske entgegen
Die Masken des österreichischen Künstlers Matthias Kretschmer dürften nicht nur mechanisch vor dem Coronavirus schützen, sondern auch beim Gegenüber eine Reaktion provozieren.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Kretschmer reflektiert mit den Masken – von denen er täglich eine fertigt –, auch die derzeitigen Umstände. Dieses «Alu-Hut»-Modell dürfte nicht zuletzt bei Verschwörungstheoretikern Anklang finden.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Andere Masken, so wie diese hier, spielen direkt auf aktuelle Ereignisse an.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Hier hat vermutlich der 75. Geburtstag von Pippi Langstrump Pate gestanden.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Die Tour der Rolling Stones ist dieses Jahr hinfällig, schliesslich gehören Mick Jagger und Co. längst der Risikogruppe an.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Vor allem sei das Ziel der Masken während der ungewöhnlichen Corona-Zeit auch, die künstlerische Arbeit «nicht völlig aus der Hand zu legen ...», schreibt Kretschmer.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Auch will er mit den täglichen Beiträgen, die er auf sozialen Medien veröffentlicht, mit «Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben ...»
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
... und «sich und sein Umfeld ein wenig bei Laune» halten.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Das dürfte Kretschmer mit seiner Serie durchaus geglückt sein.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Darüber hinaus hat der Künstler mit den Masken aber auch ein viel breiteres Publikum erreicht, denn weltweit haben Nachrichtenportale im Internet über das Projekt berichtet.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Sobald die Maskenpflicht am 15. Juni in Österreich eingestellt wird, will auch Kretschmer mit seiner Produktion aufhören. Die gesammelten Werke sollen dann in einer Ausstellung zu sehen sein.
Bild: Matthias Kretschmer/Cover Images/Dukas
Dass die beiden jeweils etwa 800'000 Franken teuren Maschinen eine Fehlinvestition gewesen seien, bestreitet das Verteidigungsdepartement (VBS) gemäss SRF. Das VBS hatte die Maschinen gemeinsam mit dem Kanton Zürich angeschafft. Sie würden nun dafür sorgen, dass die Schweiz unabhängig vom Weltmarkt sei und im Bedarfsfall bis zu 64'000 Masken täglich selbst produzieren könne.
«Bluewin»-Video-Tutorial: So vermeiden Sie Fehler beim Masken tragen
Längst nicht jede Maske schützt gleich gut. Welches Modell Sie wann nutzen sollten und welche Fehler Sie beim Anziehen und Tragen unbedingt vermeiden müssen – jetzt im Video.