Getestete sollen draussen bleiben Wäre 2G konsequent oder ginge das zu weit?

gbi

7.10.2021

In der Schweiz gilt 3G: Auch mit einem negativen Corona-Test hat man Zugang zum Nachtleben.
In der Schweiz gilt 3G: Auch mit einem negativen Corona-Test hat man Zugang zum Nachtleben.
Bild: Keystone

Ein Corona-Test soll nicht mehr reichen, um ins Restaurant oder Kino zu dürfen: Das fordert die Schaffhauser Regierung. Gegen dieses 2G-Modell gibt es aber grosse Vorbehalte. 

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Im benachbarten Ausland ist die 2G-Regel bereits Realität. In Wien erhalten seit dem 1. Oktober etwa nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Nachtclubs und Grossevents – Getestete dagegen müssen draussen bleiben. Auch Hamburg erlaubt es als erstes deutsches Bundesland den Betreiber*innen von Restaurants oder Bars, auf 2G zu setzen.

Nun wird auch in der Schweiz der Ruf nach schärferen Regeln laut. Konkret fordert die Schaffhauser Regierung klare Vorteile für Geimpfte und Genesene, um so die Impfbereitschaft der bisher ungeimpften Personen zu erhöhen – das melden die «Schaffhauser Nachrichten».

Nur konsequent?

2G wäre eine logische Fortführung der bisherigen Strategie, findet der kantonale Gesundheitsdirektor Walter Vogelsanger. «In einem ersten Schritt werden nun die Tests kostenpflichtig, konsequenterweise wäre der nächste Schritt, dass man diese nicht mehr akzeptieren würde», wird er in dem Bericht zitiert. In welchen Bereichen diese Verschärfung konkret erfolgen sollte, lässt der Kanton aber offen.

Ihre Forderung platzieren die Schaffhauser in ihrer Vernehmlassungsantwort zur geplanten Impf-Offensive des Bundesrats. Ob sie damit auf Gehör stossen werden, ist aber fraglich: Bisher dominieren in der hiesigen 2G-Debatte die ablehnenden Stimmen.

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Nur Geimpfte und Genesene: Braucht es die 2G-Regelung in der Schweiz?

So sprach sich der Bundesrat bisher stets gegen eine 2G-Regelung aus, und auch beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist das derzeit kein Thema. «Der Bund sieht derzeit keine Anpassung der 3G-Regelung vor», teilt die Medienstelle auf Anfrage von blue News mit.

Anne Lévy, Direktorin des BAG, erteilte diesem Konzept erst kürzlich eine Absage: Lévy sagte im September bei SRF, das sei beim BAG kein Thema. Sie hoffe vielmehr, dass die Pandemie auch mit der erweiterten Covid-Zertifikatspflicht eingedämmt werden könne.

Ethikkommission dagegen

Nicht zuletzt erteilt auch die Nationale Ethikkommission eine Absage: Am 3G-Prinzip für geimpfte, genesene und negativ getestete Personen müsse festgehalten werden. «Dieses ist mit Blick auf die Verhältnismässigkeit der Massnahme deutlich besser gerechtfertigt als eine Beschränkung des Zugangs allein auf geimpfte und genesene Personen», hält die Kommission in einem Bericht vom August fest. 2G käme einer indirekten Impfpflicht gleich, die «das Prinzip der Wahlfreiheit bezüglich der Impfung untergräbt und damit nicht gerechtfertigt werden kann».

Der Bundesrat will am 13. Oktober entscheiden, wie es in der Pandemie weitergeht. Der Vorschlag von Gutscheinen für Personen, die eine ungeimpfte Person vom Piks überzeugen, fällt bei den Kantonen aber durch.