Coronavirus Weniger neue Fälle in der Schweiz

Agenturen/red

14.4.2020

In der Schweiz gibt es immer weniger Neuansteckungen. Bundesrat Alain Berset ist zufrieden, wie diszipliniert sich die Bevölkerung an die Vorgaben hält. Unterdessen verkündet der Flughafen Zürich einen dramatischen Einbruch der Passagierzahlen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Zahl der Neuansteckungen mit Covid-19 geht zwar zurück, aber noch immer liegen rund 400 Menschen mit schweren Verläufen auf der Intensivstation. Gleichzeitig laufen Vorbereitungen für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität.

Insgesamt befänden sich derzeit rund 3000 Erkrankte im Spital, sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Bundeshausmedien. Diese Zahl ist von grosser Bedeutung, da sie Aufschluss gibt über die tatsächliche Verbreitung des Virus.

Darüber gibt es derzeit nur Schätzungen, weil die Zahl der festgestellten Fälle stark von der Anzahl durchgeführter Tests abhängt. In der Schweiz wurden bisher 25'834 Personen positiv getestet, die Zahl der Infektionen wird aber auf 100'000 bis 300'000 geschätzt.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 900 an, das sind 15 mehr als noch am Montag. Das Amt bezieht sich bei seinen Angaben auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Dienstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schrieb das BAG weiter.

Trotz diesen Zahlen zeigte sich Mathys zuversichtlich, dass sich die Ausbreitung des Virus stabilisiert hat oder sogar zurückgeht. Darauf deuteten auch verschiedene Modellrechnungen hin. Das sei aber ein Trend und keine Prognose. Kommende Woche werde man klarer sehen, wo die Schweiz in dieser Epidemie tatsächlich stehe.

Am Donnerstag entscheidet der Bundesrat, welche Massnahmen in den nächsten Wochen gelockert werden können. Es werde ein «Herantasten» sein, damit die Fallzahlen nicht wieder in die Höhe schnellten, sagte Mathys. Die Meinung der Wissenschaftler, welche Massnahmen zuerst gelockert werden könnten, gingen teilweise weit auseinander.

Die Schweiz habe die erste Pandemie-Phase «nicht so schlecht gemeistert», sagte Innen- und Gesundheitsminister Alain Berset nach einem Treffen mit der Berner Kantonsregierung. Doch das sei nur der Anfang gewesen. Weitere Etappen stünden bevor — und es sei ungewiss, was noch komme.

«Nun werden wir in eine Transitionsphase übergehen», sagte Berset. Der Schutz der Gesundheit bleibe oberste Priorität, wenn es darum gehe, einen gangbaren Weg für die Schweiz und die Gesellschaft zu finden.

UN-Generalsekretär António Guterres hat Anbieter sozialer Medien zum stärkeren Kampf gegen Falschnachrichten in der Corona-Krise aufgefordert. Die Plattformen müssten mehr tun, um «Hass und schädliche Behauptungen über COVID-19» an der Wurzel zu packen, sagte Guterres in einer Video-Botschaft.

Die Zahl der Corona-Infizierten steigt in Italien deutlich langsamer als zuvor. Doch die Zahl der Toten ist am Dienstag mit 602 Opfern innerhalb von 24 Stunden erneut wieder in die Höhe geschnellt. Damit starben in dem Land seit Februar 21'067 mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Das gab der Zivilschutz in Rom bekannt. Die Gesamtzahl der Fälle kletterte nur noch um knapp 1,9 Prozent auf 162'488. Das war der niedrigste prozentuale Anstieg seit der ersten Märzwoche.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Epidemiologe Marcel Salathé hält den Zeitpunkt einer Debatte über Lockerungen für richtig.
  • UN-Chef António Guterres hat in einer Video-Botschaft vor einer «Epidemie der Falschnachrichten» gewarnt.
  • Auf dem Flughafen Zürich sind die Passagierzahlen im März dramatisch eingebrochen.
  • In der Schweiz gibt es bisher 25'834 bestätigte Fälle – das sind 254 mehr als am Vortag. Laut BAG sind seit Ostermontag 15 Patienten an Covid-19 gestorben, was die Opferzahl hierzulande auf mindestens 900 erhöht.
  • Die Behörden sind zufrieden, wie die Bevölkerung sich über Ostern verhalten hat. Patrick Mathys vom BAG zeigte sich vor den Medien verhalten optimistisch, dass der Peak der Epidemie erreicht sein könnte.
  • Rückversicherer Swiss Re rechnet mit einem Impfstoff gegen die Coronavirus-Pandemie erst im Frühjahr 2021. Dies sagt der Verwaltungsratspräsident des Konzerns, Walter Kielholz.
  • Österreich wagt heute mit einer stufenweisen Lockerung der Anti-Corona-Massnahmen als eines der ersten Länder in Europa einen Schritt Richtung Normalität.
  • Frankreich hält bis mindestens am 11. Mai an seinen strengen Ausgangssperren fest.

21.34 Uhr: Bulgare mit Covid-19 flieht aus der Klinik — Dorf unter Quarantäne

In Bulgarien ist ein ganzes Dorf unter Quarantäne gestellt worden, weil ein an Covid-19 erkrankter Einwohner aus der Klinik geflohen und in das Dorf zurückgekehrt ist. Der 58-Jährige, der zudem an einer schweren Form von Diabetes leidet, sei am Dienstag mit ein Taxi vom Krankenhaus der südbulgarischen Stadt Stara Sagora in sein Geburtsdorf Panitscherewo gefahren, berichtete der Fernsehsender bTV am Dienstag. Gesundheitsminister Kiril Ananiew stellte das Dorf umgehend für 14 Tage unter Quarantäne.

Polizisten machten den Mann in seinem Haus in dem Dorf ausfindig. Er wurde mit einem Krankenwagen zurück in die Klinik gebracht. Wie das Staatsradio berichtete, wurde auch der Taxifahrer, der den Mann gut 30 Kilometer gefahren hat, ausfindig gemacht. Vier weitere Dorfbewohner seien zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Neun Menschen standen bereits unter Quarantäne.

Im Balkanland Bulgarien gab es bei einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen is Dienstagabend 713 nachgewiesene Coronavirus-Fälle. 35 Menschen starben. 81 wurden wieder gesund.

21.07 Uhr: Trump trifft genesene Corona-Patienten im Weissen Haus

US-Präsident Donald Trump hat im Weissen Haus mehrere genesene Corona-Patienten empfangen und sie zu ihrem jeweiligen Krankheitsverlauf befragt. «Sie haben viel durchgemacht», sagte Trump zu Beginn des Treffens und bezeichnete das Coronavirus als «gemeine Seuche».

«Ich hatte Angst um mein Leben», berichtete Karen Whisett, eine demokratische Abgeordnete in Michigan. Sie erzählte dem Präsidenten auch, dass Familienangehörige trotz einer Infektion mit dem Coronavirus von mehreren Krankenhäusern abgewiesen worden seien.



Ein anderer Betroffener, Darshin Patel, berichtete, er habe im Laufe seiner Erkrankung gelernt, bestimmte Reizwörter wie «Fieber» zu benutzen, um von den Ärzten ernstgenommen zu werden und um schliesslich einen Test zu bekommen. «Zu akzeptieren, dass ich es hatte, war, denke ich, das schwierigste», sagte er.

Experten gehen davon aus, dass Menschen nach einer überstandenen Infektion mit Sars-CoV-2 wahrscheinlich zunächst immun gegen den Erreger sind.

20.56 Uhr: Apple gibt Zugang zu Mobilitätstrends

Apple veröffentlicht Mobilitätstrends aus seinem Kartendienst, um Anhaltspunkte zum Erfolg von Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Ausbreitung zu liefern. Grundlage ist die Anzahl der Anfragen nach Wegbeschreibungen in den Apple-Karten, wie der iPhone-Konzern am Dienstag mitteilte. Angegeben wird die Veränderung seit dem 13. Januar dieses Jahres. Auf dieser Basis errechnete Apple zum Beispiel, dass der Autoverkehr in Berlin um 54 Prozent gesunken ist und in München um 64 Prozent.

Die Daten erfassen laut Apple grössere Städte sowie 63 Länder und Regionen. Trends für den öffentlichen Nahverkehr gibt es entsprechend nur in den Städten, in denen die Routen in Apples Kartendienst eingebunden sind.



In den vergangenen Wochen haben bereits Mobilfunk-Anbieter Daten zu Bewegungsmustern Handy-Nutzern an das Robert Koch-Institut übergeben, und auch Google veröffentlichte Mobilitätstrends. Der Internet-Konzern greift für die Auswertung auf anonymisierte Daten von Nutzern zurück, die ihre Aufenthaltsorte in ihren Google-Profilen aufzeichnen lassen.

Bei Apple ist es so, dass die Daten im Kartendienst — wie Suchbegriffe, Navigationsrouten und Verkehrsinformationen — mit zufälligen Kennungen verknüpft werden, damit kein Rückschluss auf einzelne Nutzer möglich ist.

20.39 Uhr: Mehr als 100'000 bestätigte Infektionen in Frankreich

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Frankreich ist auf mehr als 100'000 gestiegen. Es seien rund 103'500 Fälle registriert, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon in Paris. Mindestens 15'700 Menschen seien in Folge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 seit Beginn der Pandemie gestorben.

Einer ersten Analyse zufolge betrug das Durchschnittsalter der Toten 81 Jahre, wie Salomon sagte. Dazu seien rund 6000 Sterbeurkunden untersucht worden. In 68 Prozent der untersuchten Fälle hätten die Betroffenen Vorerkrankungen am Herzen oder am neurodegenerativen System, schweren Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs gehabt, sagte Salomon.

6730 Patientinnen und Patienten mussten den Angaben zufolge auf Intensivstationen behandelt werden. Das seien 91 weniger als am Vortag, erklärte Salomon. Die Zahl sei trotzdem weiterhin sehr hoch, betonte der Gesundheitsdirektor.

20.17 Uhr: Epidemiologe Salathé: «Richtiger Zeitpunkt» für Diskussion über Lockerungen 

Am Donnerstag wird der Bundesrat über die Lockerung von Massnahmen debattieren. Der Epidemiologe Marcel Salathé hält den Zeitpunkt einer Debatte für durchaus gerechtfertigt. Es sei «der richtige Zeitpunkt», darüber zu reden sagte der Salathé im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt) . 

Man wolle schliesslich «Perspektiven und Optionen haben». Ob die Situation reif sei, müsse «man sowieso laufend neu beurteilen», erklärte Salathé weiter.



19.52 Uhr: Zoom-Accounts gehackt — Passwortänderung ratsam

Der Videokonferenzdienst «Zoom» ist aufgrund der Corona-Pandemie derzeit besonders beliebt — stand aber wegen Sicherheitsproblemen wiederholt heftig in der Kritik.

Nun sollen die Zugangsdaten zu mehreren hunderttausend Accounts gehackt worden und im Darknet aufgetaucht sein. Dies berichtet das Fachportal «Bleeping Computer». Demnach sollen die Hacker die Daten für 1 Cent pro Account zum Kauf angeboten haben. Die IT-Sicherheitsfirma «Cyble» kaufte dem Bericht zufolge das «Komplettpaket», um Kunden warnen zu können. Offenbar sollen die gestohlenen Daten  aber auch gratis online gewesen sein.

Es handelte sich dem Bericht zufolge vermutlich um einen sogenannten «Credential-Stuffing-Attack». Es sei daher ratsam, das Zoom-Passwort vor allem dann zu ändern, wenn man das Kennwort auch noch für andere Dienste verwendet.



19.39 Uhr: Tschechische Regierung stellt Exit-Plan für Corona-Massnahmen vor

Tschechien will die wegen der Coronaseuche im Einzelhandel und im Gastgewerbe eingeführten Beschränkungen bis zum 8. Juni schrittweise abbauen und zur Normalität zurückkehren. Das gab Industrie- und Handelsminister Karel Havlicek nach der Kabinettssitzung am Dienstag bekannt. Bereits ab Montag dürfen Handwerksbetriebe, Wochenmärkte und Autohändler wieder öffnen; später folgen in zweiwöchigen Abständen kleinere und dann grössere Einzelhandelsgeschäfte. Restaurants, Hotels und grosse Einkaufszentren bekommen als letzte grünes Licht.

Die Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit bleibt vorerst unbefristet bestehen. Das Kabinett beschloss zudem, dass bis zu 360 Soldaten zu Hilfseinsätzen in Pflegeheime geschickt werden sollen. In Tschechien gab es bis Dienstagabend 6101 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. 161 Menschen starben.

19.31 Uhr: UN-Chef warnt vor «Epidemie der Falschnachrichten»

UN-Generalsekretär António Guterres hat Anbieter sozialer Medien zum stärkeren Kampf gegen Falschnachrichten in der Corona-Krise aufgefordert. Die Plattformen müssten mehr tun, um «Hass und schädliche Behauptungen über COVID-19» an der Wurzel zu packen, sagte Guterres in einer Video-Botschaft.

Wilde Verschwörungstheorien infizierten das Internet, die «Epidemie der Falschnachrichten» verbreite sich viral und stigmatisiere Menschen und Gruppen. Die Welt müsse auch gegen diese Krankheit gemeinsam vorgehen. «Die Impfung ist Vertrauen. Zuerst in die Wissenschaft.»



19.22 Uhr: Kindergärten und Schulen in Dänemark öffnen wieder

In Dänemark können ab Mittwoch Zehntausende Kinder wieder in die Krippe, den Kindergarten oder die Schule gehen. Nach Fortschritten im Kampf gegen die Corona-Pandemie öffnet das skandinavische Land seine Schul- und Tageseinrichtungen für Kinder bis einschliesslich zur fünften Schulklasse. Damit sollen Eltern entlastet werden, die ihre jüngeren Kinder in der Corona-Krise bislang neben der Arbeit zu Hause betreuen mussten.

Die Einrichtungen müssen dabei aber bestimmte Anforderungen wie einen ausreichenden Abstand zwischen den Kindern erfüllen können. Während viele Krippen, Kindergärten sowie die unteren Jahrgangsstufen von Schulen in Dutzenden dänischen Kommunen bereits am Mittwoch öffnen werden, benötigen andere noch einige Tage, um diese Voraussetzungen zu schaffen. Sie sollen spätestens am kommenden Montag öffnen.

Für die Dänen ist es der erste Schritt einer vorsichtigen Lockerung der in ihrem Land ergriffenen Corona-Massnahmen. Ihre Regierung hatte bereits früh und strikt auf die ersten bestätigten dänischen Infektionsfälle reagiert und am 14. März unter anderem die Grenzen geschlossen, darunter bis auf Weiteres auch diejenige nach Deutschland.

19.07 Uhr: Kontaktbeschränkungen kosten US-Wirtschaft 25 Milliarden — pro Tag

Die Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen die Coronaviruskrise kosten die US-Wirtschaft nach Einschätzung eines führenden US-Währungshüters pro Tag viel Geld. Täglich seien das vielleicht rund 25 Milliarden Dollar (rund 24 Milliarden Franken) an entgangener Wirtschaftsleistung, sagte der Chef des Fed-Bezirks von St. Louis, James Bullard.

Diese Politik könne daher nicht ewig beibehalten werden. Das Land benötige unbedingt eine Ausweitung der Tests auf das Coronavirus sowie Strategien zum Risikomanagement, um die Wirtschaftsaktivitäten wieder hochzufahren.



Ein Neustart der Wirtschaft werde aber nicht kraft «Verkündung» irgendeines Politikers erfolgen, sagte Bullard. Haushalte und Unternehmen müssten Wege finden, das tägliche Leben wieder aufzunehmen «wissend, dass der Virus da draussen ist.» Entscheidend seien umfangreiche Tests auf den Erreger oder andere Massnahmen, um die mit dem Virus einhergehenden Gefahren zu verringern.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet aktuell damit, dass die US-Wirtschaft wegen der Virus-Krise in diesem Jahr um 5,9 Prozent schrumpfen wird. US-Präsident Donald Trump will sich nach den Worten von Wirtschaftsberater Larry Kudlow in den nächsten ein bis zwei Tagen zum Neustart der amerikanischen Wirtschaft äussern.

18.54 Uhr: Cuomo keilt im Entscheidungsstreit erneut gegen Trump

Im Streit über die Entscheidungshoheit bei der Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den USA hat New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sich erneut gegen Präsident Donald Trump gestellt. Trumps Aussage, dass er bei der Wiederöffnung der USA in der Coronavirus-Epidemie die «allumfassende Macht» habe, sei schlicht falsch, sagte Cuomo am Dienstag bei einer Pressekonferenz. «Wir haben keinen König in diesem Land. Wir wollten keinen König, deswegen haben wir eine Verfassung und wählen einen Präsidenten.»

Er wolle aber nicht mit Trump streiten, sagte Cuomo weiter. «Der Präsident hat es offensichtlich auf einen Streit bei diesem Thema abgesehen und das Schlimmste, was wir in dieser Situation machen können, ist mit politischer Spaltung anzufangen.» Er wolle weiter partnerschaftlich mit dem Präsidenten zusammenarbeiten, sagte Cuomo. «Er wird hier keinen Streit finden, das werde ich nicht zulassen.»

Trump hatte zuvor auf Twitter beschrieben, wie Cuomo ihn ständig kontaktiere und um Hilfe in der Krise bitte — etwa bei zusätzlichen Beatmungsgeräten. «Ich habe das alles für ihn erledigt bekommen und für alle anderen und jetzt scheint er Unabhängigkeit zu wollen», schrieb Trump. «Das wird nicht passieren!» Indirekt verglich Trump das Vorgehen der demokratischen Gouverneure mit einer «Meuterei».

Cuomo und Gouverneure anderer Bundesstaaten hatten zuvor erklärt, sich bei der Aufhebung der von ihnen verhängten Beschränkungen untereinander abstimmen zu wollen. Der Republikaner Trump will die Coronavirus-Beschränkungen wegen der sich abzeichnenden schweren Wirtschaftskrise möglichst bald wieder lockern.

18.38 Uhr: Besonders niedriger Anstieg der Corona-Infizierten in Italien

Die Zahl der Corona-Infizierten steigt in Italien deutlich langsamer als zuvor. Doch die Zahl der Toten ist am Dienstag mit 602 Opfern innerhalb von 24 Stunden erneut wieder in die Höhe geschnellt. Damit starben in dem Land seit Februar 21'067 mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Das gab der Zivilschutz in Rom bekannt. Die Gesamtzahl der Fälle kletterte nur noch um knapp 1,9 Prozent auf 162'488. Das war der niedrigste prozentuale Anstieg seit der ersten Märzwoche.



Am Vortag hatte der Zivilschutz 566 neue Todesfälle registriert. Ein Experte hatte schon dazu erläutert, dass die weiter relativ hohen Todeszahlen nicht das aktuelle Infektionsgeschehen zeigen würden. Vielmehr hätten sich diese Opfer in der Regel bereits vor Wochen mit dem Erreger angesteckt.

Auch am Dienstag lagen noch einmal weniger Menschen als am Vortag auf Intensivstationen. Das ist wichtig, weil die Krankenhäuser besonders im Norden stark unter Druck sind. Und die Lage in den Hospitälern bestimmte bisher mit darüber, welche Massnahmen die Politik ergriffen hat.

18.23 Uhr: Tausende protestieren nach Verlängerung der Ausgangssperre in Indien

In Indien haben Tausende Wanderarbeiter und Slumbewohner gegen die Verlängerung einer strikten Ausgangssperre protestiert. An einer Bahnstation in der Millionenstadt Mumbai drängten sich Menschen eng aneinander. Sie forderten, die Finanzmetropole verlassen und ihre Dörfer heimkehren zu dürfen, wie Filmaufnahmen von örtlichen Fernsehsendern am Dienstag zeigten. Polizisten hätten die Menge mit Stöcken auseinandergetrieben, berichteten lokale Medien.



Zurzeit fahren keine Züge. Wegen einer seit drei Wochen geltenden Ausgangssperre haben die Wanderarbeiter, die meist von der Hand in den Mund lebten, ihre Jobs verloren. Am Dienstag kündigte Premierminister Narendra Modi eine Verlängerung der grössten Ausgangssperre der Welt bis zum 3. Mai an. In seiner Rede sagte er, dass sein Land die Verbreitung des Virus besser im Griff habe als andere Länder.

18.09 Uhr: Passagiereinbruch beim Flughafen Zürich im März

Die Coronavirus-Pandemie hat beim Flughafen Zürich zu einem Einbruch bei den Passagierzahlen im März geführt. Insgesamt sackte die Zahl der Reisenden um 63,2 Prozent auf 890'000 ab.

Schuld am Einbruch sind die Notmassnahmen des Bundesrates zur Eindämmung der Seuche und der Sturzflug der Luftfahrtbranche. Die Hauptkundin Swiss hat von 88 Fliegern nur noch sechs in Betrieb. Der Rest ist am Boden geparkt, was dem grössten Schweizer Flughafen so wenige Flüge wie schon ganz lange nicht mehr und einen herben Passagierverlust bescherte.



Die Anzahl der Flüge sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 49,5 Prozent auf 11'135 Starts oder Landungen, wie der Flughafen Zürich am Dienstagabend bekannt gab. Im Durchschnitt waren nur noch 97,6 Fluggäste an Bord einer Maschine. Das ist über ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Nur noch 56,5 Prozent der Sitzplätze waren belegt, 19 Prozentpunkte weniger als vor zwölf Monaten.

Dies ist der grösste Einbruch seit Jahrzehnten: «Wir gehen davon aus, dass es letztmals anfangs der 1970er Jahre so wenige Passagiere gegeben hat», sagte eine Flughafen-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Genau sagen könne sie dies nicht — im Papierarchiv sei derzeit niemand tätig, weil alle Angestellten zu Hause arbeiten würden. Seit 1998 seien die Zahlen elektronisch verfügbar und seither habe es nie so tiefe Zahlen gegeben.

17.30 Uhr: Zahl der Todesfälle im Kanton Zürich steigt

Im Kanton Zürich sind zwei weitere Personen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Damit gab es bis Dienstagnachmittag insgesamt 78 Todesfälle. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 85 Jahre alt.

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus Getesteten stieg um 46 auf 3067, wie die Gesundheitsdirektion am Dienstag mitteilte.

17.08 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Die Medienkonferenz ist beendet, wir danken abermals für die Aufmerksamkeit. Die nächste Information des Bundes ist geplant für Donnerstag. Dann will der Bundesrat über die neusten Beschlüsse zu einer möglichen Lockerung informieren.

17.07 Uhr: Es braucht weiterhin Reservekapazitäten

Noch vor Ende Monat sind erste Lockerungen der geltenden Massnahmen diskutiert. Thema dabei sei sicher auch, ob und wann man wieder Spitalkapazitäten für andere Zwecke als die Covic-19-Bekämpfung freimachen könne, so Berset. Man sei noch nicht am Ende der Krise und müsse darum sicherstellen, dass weiterhin ausreichend Spitalkapazitäten vorrätig seien.

17.05 Uhr: Berset verteidigt Strategie bei Tests 

Die bisherige Strategie bei Coronavirus-Tests sei effizient und richtig, sagt Berset. Die Schweiz teste im internationalen Vergleich sehr viel. Daniel Koch vom BAG ergänzt, dass die engen Kriterien für Tests in den nächsten Wochen ausgeweitet würden, dass dann zum Beispiel auch junge Leute mit Symptomen getestet würden. Aber alle Leute zu testen, also auch solche, die keine Symptome aufwiesen, würde nichts bringen.

17.00 Uhr: Belastungsgrenzen nicht überschritten

«Man darf nicht vergessen, was wir in anderen Ländern gesehen haben», sagt der Bundesrat auf die Frage, warum man teilweise nun Überkapazitäten im Gesundheitswesen sehen könne. Man habe alles daran gesetzt, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Auch wenn die Ressourcen nun nicht erschöpft seien, gerate man an Grenzen, ruft Berset in Erinnerung.

16.57 Uhr: Labor besichtigt

Berset hat bei seinem Besuch im Berner Inselspital das Labor besucht und sich auch mit Spezialisten ausgetauscht, die an Impfstoffen forschen. Ausserdem war der Bundesrat auch bei der Spitex in Köniz, die die Menschen in ihrem eigenen Zuhause pflegt.

16.55 Uhr: Warten auf neue Tests

«Nach wie vor warten wir auf eine starke Ausweitung der sogenannten serologischen Tests», sagt Berset. Diese würden mehr Aufschluss geben über die Situation. Auch Berset bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit den Kantonen und der Öffentlichkeit insgesamt.

16.52 Uhr: Erste Phase gut überstanden

Auch Alain Berset bedankt sich bei den Berner Behörden für den Empfang und die Zusammenarbeit. Berset hat gemeinsam mit Vertretern des Kantons Bern das Berner Inselspital und die Spitex in der Nachbargemeinde Köniz besucht.

«Wir sind nun in der fünften Woche der ausserordentlichen Lage», stellt Berset fest. Das sei zwar keine sehr lange Zeit, doch habe sich viel ereignet. Der Bundesrat lobt zudem die Schweizer Bevölkerung für ihr Verhalten «Die Massnahmen sind gut eingehalten worden, auch über die schönen Ostertage.» Bis jetzt habe man die erste Phase der Pandemie nicht schlecht ausgehalten, so Berset. Ungewiss sei nun aber, was kommt. 

16.45 Uhr: Tonprobleme

Pierre Alain Schnegg, Gesundheitsdirektor des Kantons Bern, verkündet zum Auftakt die aktuellen Zahlen an Erkrankten und Menschen, die sich in Intensivpflege befinden. An dieser Stelle entschuldigen wir uns für die Tonprobleme des Livestreams.

Schnegg benutzt die Gelegenheit, um den Mitarbeitenden des Berner Gesundheitswesen für ihre Arbeit zu danken.

16.40 Uhr: Dank für die Zusammenarbeit

Die Medienkonferenz wird eröffnet von Christoph Ammann, Regierungspräsident Kanton Bern. Er bedankt sich vorab für die «starke Führung» durch den Bundesrat und die gute Zusammenarbeit. Der Föderalismus funktioniere; man arbeite in einer aussergewöhnlichen Zeit aussergewöhnlich gut zusammen.

16.14 Uhr: Pressekonferenz mit Berset angekündigt

In wenigen Minuten soll Bundesrat Alain Berset gemeinsam mit Mitgliedern der Berner Kantonsregierung vor die Medien treten. Der Gesundheitsminister hat das Inselspital in Bern und die Spitex in Köniz besucht und soll um 16.30 Uhr eine Pressekonferenz abhalten. Auf «Bluewin» können Sie alles im Ticker und im Video verfolgen.

16.10 Uhr: Schwere Verluste für Luftfahrtbranche

Die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie dürften die Fluggesellschaften in aller Welt noch schwerer treffen als bisher gedacht. So dürften die Einnahmen aus dem Passagiergeschäft in diesem Jahr voraussichtlich um etwa 55 Prozent geringer ausfallen als noch 2019. Dies teilte der Weltluftfahrtverband IATA heute in Genf mit. Dies entspreche einem Rückgang um 314 Milliarden Dollar. Ende März war die IATA noch von einem Einbruch um 44 Prozent ausgegangen.

15.50 Uhr: Zürcher Hotel Atlantis plant Schliessung

Das Hotel Atlantis plant, den Betrieb wegen der Corona-Pandemie per Ende April zu schliessen. Davon betroffen sind 140 Mitarbeitende. Für langjährige Mitarbeitende soll ein Sonderfonds zur Verfügung stehen.

Ziel des Verwaltungsrates sei es, das Hotel auf lange Sicht an einen würdigen, kompetenten Nachfolger zu verkaufen, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt.

15.15 Uhr: Zahl neuer Todesfälle in den USA vorläufig rückläufig

Am vergangenen Freitag war in den Vereinigten Staaten der international bislang höchste bekannte Wert registriert worden: Innerhalb von 24 Stunden waren laut Daten der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Seitdem gingen die Zahlen in den USA über mehrere Tage nach unten. Nach dem Höchstwert von 2108 Todesfällen am Freitag wurden in den vergangenen Tagen USA-weit innerhalb von 24 Stunden jeweils 1877, 1557 und zuletzt 1509 neue Todesfälle erfasst. Ob damit bereits eine längerfristige Trendwende eingeleitet ist, ist jedoch unklar.

14.56 Uhr: Medienkonferenz beendet

Das war's, die Pressekonferenz der Behörden ist vorbei. Vielen Dank für Ihr Interesse. 

14.55 Uhr: Testkriterien werden bald geöffnet

Am Mittwoch und Donnerstag dürften die Zahlen der Neuinfektionen wieder leicht über den zuletzt gemessenen Werten von 250 liegen, sagt Mathys. Die Erfahrung zeige, dass nach dem Wochenende erst weniger neue Fälle registriert würden. Er hoffe aber, dass der Trend auch dann weiterhin nach unten zeigen werde.

Gefragt, wer denn aktuell getestet werde, sagt der BAG-Experte: Leute mit Symptomen und Leute, die zu einer Risikogruppe gehören. Doch bald sollten diese Kriterien weiter geöffnet werden.



14.52 Uhr: Noch nicht alle Schweizer heimgereist

Derzeit geht das Aussendepartement davon aus, dass noch mehrere Hundert Schweizerinnen und Schweizer im Ausland sind, die gerne heimreisen möchten, wie Hans-Peter Lenz vom EDA sagt. Restlos alle werde man aber nicht repatriieren können, sagte er.

Aber nun gebe es allmählich auch wieder mehr kommerzielle Flüge, die weiteren Menschen die Heimreise ermöglichen sollten. Um den Rest der Heimreisewilligen müssten sich nun die Vertretungen der Schweiz im Ausland kümmern, um sie konsularisch zu unterstützen.

14.50 Uhr: Wann gehen die Schulen wieder auf?

Zu welchem Zeitpunkt kann man eine Öffnung der Schule verantworten? In der Wissenschaft gingen die Meinungen zu dieser Frage «recht weit auseinander», sagt Mathys. Hinzu komme, dass das Thema Schule emotional stark aufgeladen sei. An irgendeinem Punkt müsse man es aber wagen, die Schulen wieder zu eröffnen.

14.45 Uhr: Wann kommt die Tracking-App?

Wann werde es eine App geben, die Übertragungsketten nachzeichnen können? Man sei mit der ETH Lausanne daran, eine solche Applikation vorzubereiten. Es könnte aber noch Wochen dauern. Zur Rolle, die eine solche App bei der Exit-Strategie einnehme, sagt Mathys: Sie könne ein Element der Strategie sein, aber sicher «kein Heilsbringer». Man dürfe die Bedeutung einer solchen App nicht überbewerten.

14.43 Uhr: Engpässe bei Medikamenten

Es gebe Engpässe von Medikamenten in der Intensivpflege, sagt Matys. Der Bund sei daran, auf dem internationalen Markt entsprechenden Nachschub zu beschaffen, so gut dies möglich sei, «aber die Lage ist angespannt».

14.41 Uhr: Versuch und Irrtum bei der Lockerung

Bei der Lockerung der Massnahmen zeige sich, dass es keine einhellige Meinung gebe, was sich wie genau auswirke, sagt Patrick Mathys. Letztlich wisse niemand genau, was mit der Lockerung nun passieren werde, darum gehe auch niemand mit grossen Schritten voran. Es stelle sich die Frage, wie sich eine erneute plötzliche Zunahme der Fälle verhindern lassen. Die Lockerung sei nun weltweit eine Abfolge von Versuch und Irrtum. «Wenn es harte wissenschaftliche Evidenz gäbe, was nun mehr Sinn macht als anderes, dann würden wir nicht diese breite Palette an Massnahmen sehen auf internationaler Ebene», schliesst Mathys.

14.40 Uhr: Maskenzwang wäre «relativ sinnlos»

Würde man der gesamten Bevölkerung empfehlen, nur noch mit Masken in die Öffentlichkeit zu treten, dann bräuchte es hunderte von Millionen von Masken, stellt Mathys klar. «Wenn man das wirklich grundsätzlich allen empfiehlt, zu jedem Zeitpunkt.» Masken müssten schliesslich auch mehrmals pro Tag gewechselt werden. Die Schweiz sei «weit davon entfernt», Schutzmasken in dieser Zahl bereitstellen zu können. Eine entsprechende Empfehlung auszugeben wäre deshalb auch «relativ sinnlos».

14.33 Uhr: Vergleiche der Todeszahlen bringen wenig

Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit will keine Vergleiche zu anderen Ländern wagen, wenn es um Todeszahlen geht, sagt er auf die Frage einer Journalistin. Solche Vergleiche ergäben erst Sinn, wenn man Klarheit über die Gesamtzahl der Infizierten hätte, wovon man aber weit entfernt sei.

14.35 Uhr: Armee will bald Klarheit schaffen

Die Zeichen stehen auf Entspannung – ab welchem Punkt werden Soldaten wieder nach Hause geschickt, Herr Droz? «Ich könnte sagen ab heute, denn ab heute sind Urlaube wieder möglich», antwortet der Brigadier. Das gelte zumindest für alle im Assistenzdienst. Im Verlauf der Woche sollten mehr Details dazu bekannt werden.

14.32 Uhr: Der Höhepunkt ist wahrscheinlich überschritten

Es lasse sich noch nicht mit Sicherheit sagen, dass die Schweiz den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat, sagt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit. Aber er vermute es. Damit stellt sich auch die Frage, ob man den Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung durchlebt haben, eine Art Immunitätspass ausstellen könne. Mathys hält dieses Konzept für wenig sinnvoll: Man wisse noch zu wenig über Verlauf und Heilung der Krankheit, um mit Sicherheit zu sagen, dass Gesundete nicht mehr erneut erkranken oder niemand weiteres mehr anstecken könnten.

14.30 Uhr: Bald mehr Tests?

Warum führen wir in der Schweiz weniger Tests durch, als es möglich wäre? Mathys sagt, mit Blick auf Lockerungsmassnahmen sei man daran, auch die Teststrategie anzupassen – und die Kriterien würden dann entsprechend angepasst. Sprich: mehr Leute sollen sich testen lassen können. Man könnte in der Schweiz derzeit theoretisch rund 10'000 bis 15'000 Tests pro Tag durchzuführen, es dauere aber noch eine gewisse Zeit, bis die benötigten Testmaterialien in genügendem Masse vorhanden sei.

14.25 Uhr: Stimmen die Fallzahlen?

Über Ostern seien nur wenige Tests durchgeführt worden – ist der Rückgang bei den Fallzahlen da überhaupt repräsentativ? Mathys vom BAG ergänzt, dass nur bedingt Aussagen über die Fallzahlen gemacht werden könnten. Man müsste sonst die ganze Bevölkerung testen. Aber auch die Zahlen von Hospitalisierungen kenne man, und auch diese seien in der Tendenz sinkend. Es gebe verschiedene Modellrechnungen, auf die man sich beim BAG stütze. Die Zahlen der Hospitalisierungen seien aber am verlässlichsten und am besten messbar.

14.18 Uhr: Masken könnten auch hier eine Rolle spielen

Ein Journalist stellt die Frage, wie Österreich ausreichend Masken beschaffen konnte, um der Maskenpflicht in Läden und im öffentlichen Verkehr nachzukommen. Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit kann nicht sagen, woher das Nachbarland die Masken beschafft. Zudem nimmt er erneut Stellung zur Frage nach der Maskenpflicht: Man schliesse nicht aus, dass in der Lockerung der Massnahmen auch in der Schweiz vermehrt Masken zum Einsatz kommen könnten.

14.15 Uhr: Droz spricht

Als Nächstes hat Brigadier Raynald Droz das Wort. Noch seien 514 Armeeangehörige in Quarantäne, über 200 weniger als bei der letzten Pressekonferenz. Die Rekruten hätten sich in der nicht eben einfachen Situation gut geschlagen. 

14.10 Uhr: 3'700 Schweizer zurückgeholt

Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum EDA, gibt ein Update zu den Rückholaktionen. Diese würden nun wie angekündigt schrittweise reduziert. Das EDA habe insgesamt 29 Rückholflüge organisiert, mit denen 6'400 Personen – davon 3'700 Schweizerinnen und Schweizer – in die Schweiz gebracht. 

Ein Flug von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, werde rund 200 Passagiere in die Schweiz bringen. Die Maschine sei heute Morgen gestartet. Auf dem Hinflug seien Hilfsgüter und humanitäre Helfer in den Kongo gebracht worden.

14.05 Uhr: Lockerungen werden vorbereitet

Was Lockerungen der Massnahmen angehe, werde der Bundesrat am Donnerstag Entscheide fällen und kommunizieren, so Mathys. Vorbereitungen hierfür seien bereits aufgegleist. «Ab nächster Woche werden wir auch klarer sehen, an welcher Stelle in der Epidemie wir stehen.» 

14.00 Uhr: Dank an die Bevölkerung

Die Pressekonferenz der Behörden ist eröffnet. Patrick Mathys vom BAG bedankt sich als Erstes bei der Bevölkerung – dass diese über Ostern trotz schönem Wetter grossmehrheitlich an die Behördenvorgaben gehalten hätten.

Er bestätigt die neuesten Fallzahlen – über 900 Personen sind in der Schweiz in Folge des Coronavirus gestorben, rund 400 Personen müssten aktuell auf Intensivstationen behandelt werden. Die neuesten Fallzahlen zeigten, dass sich der Trend «mindestens stabilisiert» habe, womöglich auch rückläufig sei. Europa sei noch nicht über den Berg, es gebe aber etwa in Italien und Spanien Rückgänge bei Todesfällen und Neuinfektionen.

13.50 Uhr: Zehn Mal tödlicher als Schweinegrippe

Das neue Coronavirus ist zehn Mal tödlicher als die Schweinegrippe H1N1, die zwishen Januar 2009 und August 2010 1,6 Millionen Infektionen verursacht hat. Damals starben 18'449 Menschen, meldet der britische «Independent» unter Berufung auf die Weltgesundheitsbehörde WHO.

«Wir wissen, dass das Virus sich einfacher an belebten Orten wie Pflegeheimen verbreitet», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom.«Wir wissen, dass das frühe Aufspüren, Testen, Isolationieren und Verfolgen aller Kontakte essenziell ist, um die Übertragungen zu stoppen. Wir wissen, dass sich in einigen Ländern die Zahl der Fälle innerhalb von drei bis vier Tagen verdoppelt.» 

13 Uhr: Wieder weniger Neuinfektionen, aber ...

In der Schweiz hat die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages erneut nur um 254 zugenommen. Insgesamt gab es damit am Dienstag 25'834 bestätigte Fälle. Bereits auf Montag waren die Zahlen nur um 280 bestätigte Infektionen gestiegen, auf Sonntag um 400. Doch die Fallzahlen seien am Wochenende jeweils tiefer, relativierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag. 

Grundsätzlich unterlägen die Angaben einer wöchentlichen Schwankung. Ein Grund für den starken Rückgang der positiven Fälle dürfte auch die viel tiefere Zahl der durchgeführten Tests über das Osterwochenende sein. Während in der vergangenen Woche vor dem Karfreitag noch täglich über 6'000 Tests analysiert wurden, sank diese Zahl von Samstag auf Sonntag auf 3'800, von Sonntag auf Montag auf 2'200, bevor sie von Montag auf Dienstag wieder leicht auf 3'000 Tests zunahm.

Nach wie vor weise die Schweiz eine der höchsten sogenannten Inzidenzen in Europa auf. Am Dienstag waren hochgerechnet auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 301 Personen von Covid-19 betroffen. Bisher wurden in der Schweiz insgesamt 199'000 Corona-Tests durchgeführt, 15 Prozent davon verliefen positiv.

12.55 Uhr: Unterschiedliche Opferzahlen

Die Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung nahmen nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bis am Dienstagmittag um 34 auf 1'152 zu.

Die Agentur analysiert dazu die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 900 an, das sind 15 mehr als noch am Montag. Das Amt bezieht sich bei seinen Angaben auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Dienstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schrieb das BAG weiter.

12.15 Uhr: Pressekonferenz am Nachmittag

Heute um 14 Uhr findet eine Pressekonferenz des Bundes statt. Wir verfolgen die neuesten Entwicklungen hier live für Sie mit. 

Folgende Experten nehmen teil:

- Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG

- Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum, EDA

- Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen, VBS

11.55 Uhr: Zwölf Mal mehr Fälle in Brasilien?

Eine Studie kommt laut Nachrichtenagentur «Reuters» zu dem Ergebnis, dass Brasilien eine extrem hohe Dunkelziffer von Infektionen hat. Wissenschaftler von nationalen Universitäten und Instituten warnen, es gebe zwölfmal mehr Fälle als offiziell ausgewiesen. Die Gründe seien zu wenige Tests und zu lange Wartezeiten, bis deren Ergebnisse vorlägen.

11.50 Uhr: Zürcher Seeüberquerung wird abgesagt

In diesem Sommer wird es wegen der Corona-Pandemie keine Zürcher Seeüberquerung geben: Die Veranstalter haben entschieden, den Anlass abzusagen, weil nicht klar sei, ob im Sommer wieder Grossveranstaltungen durchgeführt werden dürften.

Mit dem aktuellen Verbot von Grossveranstaltungen fehle die Planungssicherheit für die Seeüberquerung, teilten die Organisatoren am Dienstag mit. Die Seeüberquerung hätte am 1. Juli stattgefunden. Nun wird der Anlass mit jeweils bis zu 10'000 Schwimmerinnen und Schwimmern auf den 7. Juli 2021 verschoben.

11.25 Uhr: Neue Runde für Zürcher Nothilfe-Beiträge

Der Zürcher Stadtrat eröffnet eine zweite Runde für Nothilfe-Beiträge. Betroffene der Corona-Krise können bis zum 30. April ein Gesuch stellen. Bisher sind über '000 Gesuche eingegangen. Der Stadtrat reagiert auf die Verlängerung der Corona-Massnahmen durch den Bund. Mit der zweiten Runde an Nothilfe-Beiträgen sollen wiederum Selbständige und Kleinstunternehmen unterstützt werden, teilte er am Dienstag mit.

Inzwischen wurden bereits 1073 Hilfsgesuche von pauschal 2500 Franken eingereicht. Weniger als die Hälfte (46 Prozent) wurde allerdings auch bewilligt. Die meisten bewilligten Gesuche kamen aus dem Taxi-Gewerbe (37 Prozent), aus der Fotografie (8 Prozent) und aus dem Gesundheitswesen (8 Prozent). Der häufigste Grund für die Ablehnung eines Gesuchs waren unvollständige Anträge. Fast ein Drittel der abgelehnten Anträge stammten von Personen, die nicht in Zürich wohnen.

11.15 Uhr: Achter Rückholflug aus Lateinamerika gelandet

110 Schweizerinnen und Schweizer sind am Dienstagmorgen mit einem Rückholflug aus Lima in Zürich gelandet. Ausser ihnen waren 120 Angehörige weiterer Staaten an Bord. Der Flug war im Zug der Rückholaktion der achte aus Lateinamerika.

Aus der peruanischen Hauptstadt Lima in Peru war es der dritte, wie das Aussendepartement (EDA) mitteilte. Ende März und Anfang April hatten bereits zwei vom EDA gecharterte Maschinen rund 600 in Peru gestrandete Reisende zurück gebracht. Das Departement führt aktuell die grösste Rückholaktion der Geschichte durch.

Zahlreiche Reisende aus der Schweiz konnten mit von anderen Staaten organisierten Flügen heimkehren. Ebenso fanden in den vom EDA beauftragten Fluggesellschaften auch Reisende aus anderen Staaten Platz.

11 Uhr: Geister gegen Dorfbewohner

Das indonesische Dorf Kepuh in Indonesien setzt auch Angst, wenn es um die Durchsetzung vom Social Distancing geht. Als Geister verkleidete Freiwillige springen vornehmlich junge Passanten an – sie wollen erreichen, dass die Leute zuhause bleiben. Die «Pocong» repräsentieren die verlorenen Seelen der Toten. Die Abschreckungsmassnahme ist ist zwischen Jugendgruppe des Dorfes und der Polizei abgesprochen, meldet «Reuters».

10.50 Uhr: Updates Tessin und Graubünden

Im Tessin gibt es nach zwölf neuen Fällen nun 2’912 infizierte. 258 Personen sind Covid-19 erlegen – das sind sieben mehr als noch am Vortag. 524 Menschen konnten seit Beginn der Krise aus dem Spital entlassen werden 524. Graubünden zählt 735 Infizierte 735 – drei mehr als zuletzt. Die Zahl der Opfer stagniert hier bei 35.

10.45 Uhr: Türkei entlässt Gefangene wegen Corona-Krise

Die Türkei entlässt 90'000 Gefangene wegen der Coronavirus-Pandemie aus überfüllter Haftanstalten. Für einige werde die Strafe verkürzt, meldet die Nachrichtenagentur «AP». Ausserdem werden Frauen mit kleinen Kindern, Kranke und Inhaftierte über 65 Jahre freigelassen, verfügte das Parlament. Mit dem Gesetz werden weiterhin 45'000 verurteilte Straftäter im offenen Vollzug unter Hausarrest gestellt.

Hinter Gittern bleiben Dutzende Journalisten, Oppositionspolitiker und Aktivisten, von denen viele im Zusammenhang mit Terrorismusvorwürfen eingesperrt worden sind. Wegen Drogenvergehen, sexuellem Missbrauch, Mord, häuslicher Gewalt und Terror verurteilte Gefangene bleiben ebenfalls. Insgesamt leben in der Türkei 280'000 Menschen hinter Gittern.

Oppositionsparteien und Menschenrechtler kritisierten das Gesetz, das von der Regierungspartei AKP und ihren nationalistischen Partnern erlassen wurde. Milena Buyum von Amnesty International beklagte die Situation für Aktivisten, die in «unfairen Verfahren» unter den allzu breiten Anti-Terror-Gesetzen verurteilt worden seien. Nun seien sie noch dazu verdammt, sich mit der Aussicht auf eine Infektion mit der tödlichen Seuche auseinanderzusetzen.

10.40 Uhr: Gold im Hoch

Der Goldpreis hat seinen Höhenflug im Zuge der Corona-Krise nach den Osterfeiertagen fortgesetzt. Am Dienstagmorgen wurde die Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London bei 1'727,09 US-Dollar gehandelt. Das ist der höchste Preis seit Ende 2012. In Euro gerechnet stieg die Notierung bis auf 1'580,09 Euro und damit so hoch wie noch nie.

Nach Einschätzung des Edelmetallhändlers Alexander Zumpfe vom Handelshaus Heraeus profitierte das Edelmetall von seinem Status als sicherer Anlagehafen. «Die Verunsicherung der Investoren ist weiterhin gross», sagte Zumpfe. Noch seien die Auswirkungen der Corona-Krise für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft nicht abzuschätzen und die Nachfrage nach Gold sei weiterhin vergleichsweise hoch.

Am Markt wird darüber hinaus auf die Geldflut führender Notenbanken im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise verwiesen. Mit einer erneuten Lockerung der Geldpolitik und milliardenschweren Wertpapierkäufen versuchen unter anderem die US-Notenbank Fed oder die Europäische Zentralbank den Einbruch der Konjunktur abzufedern. Das drückt tendenziell auf die Zinsen etwa von Staatspapieren, wodurch zinslose Geldanlagen wie Gold im Vergleich attraktiver werden.

Goldhändler Zumpfe verwies aber auch auf Risiken für die weitere Entwicklung am Goldmarkt: «Nach dem rasanten Anstieg der vergangenen Tage wird der Goldpreis auch zunehmend anfällig für vorübergehende Korrekturen.»

10 Uhr: Entschädigung für Zürcher Selbständige ab 20. April

Ein Drittel der 57'000 Zürcher Selbständigen hofft derzeit auf eine Erwerbsersatzentschädigung wegen der Corona-Pandemie. Wie die SVA Zürich mitteilte, fliessen die ersten Gelder am 20. April. Die Corona-Erwerbsersatzentschädigung ist für alle Selbständigen vorgesehen, welche ihre Tätigkeit amtlich angeordnet aufgeben mussten.

Wie beim Militär- und Zivildienst besteht ein Taggeldanspruch von 80 Prozent des gemeldeten Einkommens, maximal sind es aber nur 196 Franken pro Tag. Ausschlaggebend ist das Einkommen, welches die Selbständigen für das vergangene Jahr gemeldet haben. Bei einem Jahreseinkommen von 32'000 Franken beispielsweise erhält ein Selbständiger eine Entschädigung von rund 2'000 Franken monatlich.

Wie der am Dienstag publizierte Jahresbericht der SVA zeigt, geht vielen Selbständigen jedoch auch ohne Corona-Krise schnell der Schnauf aus. Pro Jahr reichen im Schnitt 9'000 Personen einen Antrag für die Anerkennung als Selbständigerwerbender ein. Zwei von drei Anträgen werden von der SVA Zürich gutgeheissen. Rund die Hälfte der Selbständigen müssen ihren Traum von der Selbständigkeit aber innerhalb von zwei Jahren wieder aufgeben.

9.55  Uhr: Pensionskassen leiden unter der Corona-Krise

Gemäss Berechnungen der UBS lag die Performance auf den von Pensionskassen gehaltenen Finanzanlagen nach Abzug von Gebühren im März bei durchschnittlich -5,61 Prozent. Im Februar war die Performance mit -2,31 Prozent bereits vermögensverzehrend, im Januar war sie noch leicht positiv. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit eine Gesamtbilanz von -7,50 Prozent.

Am besten hielten sich im garstigen Anlageumfeld im März die grossen Pensionskassen mit verwalteten Vermögen von über eine Milliarde Franken. Ihre Performance lag mit 5,08 Prozent im Minus. Die Performance der mittleren Pensionskassen mit verwalteten Vermögen von 300 Millionen bis zu einer Milliarde lag bei -5,37 Prozent und jene der kleinen Kassen (unter 300 Mio) bei -6,17 Prozent.

Die schlechte Entwicklung der Finanzanlagen sei in erster Linie auf die Corona-bedingten Turbulenzen zurückzuführen, schreibt die UBS. Dabei habe keine einzige der rund 70 Vorsorgeeinrichtungen eine positive Performance erreicht. Das beste Ergebnis erzielte eine grosse Pensionskasse mit -2,67 Prozent, das schlechteste eine kleine mit -10,74 Prozent. Und alternative Anlagen hätten deutlich besser abgeschnitten als Aktien und Anleihen insgesamt.

Von den Anlageklassen brachen die ausländischen Aktien mit Abstand am meisten ein, während sich der defensivere Schweizer Aktienmarkt schneller von seinem Tiefpunkt im März erholt hat. Anleihen litten laut UBS unter der Flucht aus liquiden Anlagen und trugen damit ebenfalls negativ zum Gesamtergebnis bei. Leicht positiv entwickelten sich im Berichtsmonat dagegen Hedge Funds und Private Equity.

9.45 Uhr: Baustelle nach Inspektion geschlossen

Das Arbeitsinspektorat von Appenzell Ausserrhoden hat in Herisau die Schliessung einer Baustelle verfügt. Bei einer Besichtigung waren grobe Verstösse gegen die Corona-Vorschriften festgestellt worden. Um die Vorgaben des Bundes auch auf den Baustellen durchzusetzen, habe das kantonale Arbeitsinspektorat gemeinsam mit der Suva Kontrollen vor Ort durchgeführt, teilte das Ausserrhoder Amt für Wirtschaft und Arbeit am Dienstag mit.

Üblicherweise seien Verwarnungen ausgesprochen und Hinweise zur Verbesserung abgegeben worden. Diese würden in der Regel befolgt. Auf einer Baustelle in Herisau seien die Vorgaben aber nicht umgesetzt worden. Aufgrund der groben Verstösse habe das Arbeitsinspektorat am Gründonnerstag die Schliessung der Baustelle verfügt. Bevor dort wieder gearbeitet werden darf, müssen die Mängel behoben sein.

9 Uhr: Fast zwei Millionen Infektionen weltweit

Weltweit gibt es laut Johns Hopkins University 1'921'369 Infektionen  davon gut 582'000 in den USA. Dahinter liegen Spanien (170'000), Italien (knapp 160'000), Frankreich (gut 137'000) und Deutschland (130'000). Die Schweiz zählt hier 25'688 Fälle und 1'138 Todesopfer.

8.30 Uhr: Umfassendste Ausgangsperre der Welt verlängert

Indien hat seine strikte Ausgangssperre bis zum 3. Mai verlängert. Bis Anfang kommender Woche werde zudem bei jedem Distrikt überprüft, ob er sich an die strikten Regeln halte, sagte Indiens Premierminister Narendra Modi bei einer Fernsehansprache. Anschliessend könnte es gegebenenfalls in Nicht-Covid-19-Hotspots einige Lockerungen geben. Zurzeit darf man raus, um Lebensmittel und Medikamente zu kaufen und bei Notfällen.

Modi sagte, sein Land habe wegen des schnellen Handelns die Ausbreitung des Virus besser eingeschränkt als andere Nationen. Im zweitbevölkerungsreichsten Land nach China mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern gibt es inzwischen mehr als 10'000 bestätigte Covid-19-Fälle, mehr als 300 Infizierte starben. Die Zahlen könnten aber zu niedrig sein, weil das Land vergleichsweise wenig testet. Die Ausgangssperre gilt seit drei Wochen.

Besonders hart getroffen haben die Massnahmen viele Tagelöhner und Wanderarbeit, die dadurch ihre Arbeit verloren und von denen viele Angst haben zu verhungern. Modi deutete in seiner Rede mehr Hilfe für sie an. Er rief die Menschen ausserdem dazu auf, Gesundheitspersonal, das gegen Covid-19 kämpft, zu respektieren. Es hatte zuvor mehrere Berichte gegeben, wonach Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die Coronatests durchführen wollten, angegriffen oder von Vermietern der Wohnung verwiesen wurden. Modi versicherte zudem, dass die Lebensmittelversorgung sichergestellt sei.

8 Uhr: Müssen SBB Kurzarbeitergeld erstatten?

Während das Bundesamt für Verkehr auch die SBB aufgefordert hat, Kurzarbeit zu beantragen, betont Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), dieses Instrument gelte nicht für Staatsbetriebe. Die Kurzarbeit solle Arbeitsplätze erhalten, doch Staatsbetriebe würden «in der Regel kein Betriebs- oder Konkursrisiko» tragen, sagte ein Seco-Sprecher dem «Blick».

Das hänge aber von der Art der Unternehmensorganisation ab. Die Berner BLS könne Kurzarbeit beantragen, «weil es ein privatrechtliches Unternehmen in Form einer Aktiengesellschaft ist, auch wenn der Kanton der Haupteigentümer ist». Bei den SBB sei es dagegen möglich, dass sie Hilfen wie das Kurzarbeitergeld zurückzahlen müssten.

7.30 Uhr: 125'000 statt 25'000 Infektionen?

Forscher der London School of Hygiene and Tropical Medicine haben eine Formel ersonnen, die berechnet, wie hoch die Zahl der  nicht gemeldeten Covid-19-Infektionen sein könnte. Wenn sie zutrifft, gibt es in der Schweiz statt der bekannten 25'000 Fälle 125'000 Ansteckungen, berichtet der «Tages-Anzeiger». Demnach könnten die Zahlen bis zu fünfmal höher sein als offiziell kolportiert. 

Die Zeitung kommt auf 21 Prozent unentdeckter Fälle für die Gesamtschweiz. Auf die Kantone runtergebrochen ergibt sich ein zweiteiliges Bild: Mit 41 Prozent erkannter Fälle ist demnach die Dunkelziffer in Zürich und Aaargau-Solothurn besonders niedrig. Am höchsten ist sie mit nur zwölf Prozent erkannten Infektionen im Tessin und mit 15 Prozent in der Region Jura-Neuenburg-Freiburg.

7.05 Uhr: Mehr als 10'000 Todesfälle in New York

Im heftig von der Coronavirus-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York sind mehr als 10'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern liege nun bei 10'065. Dies teilte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz mit. Zwischen Sonntag und Montag seien noch einmal 671 dazugekommen; also etwa weniger als in den Tagen zuvor. «Die Zahl ist praktisch flach, aber auf einem schrecklichen Level von Schmerz, Trauer und Sorge.»

Die Gesamtzahl der Infektionen liegt in New York inzwischen bei 195'031. «Ich glaube, man kann sagen, dass das Schlimmste vorbei ist», sagte Cuomo – betonte aber, dass das nur gelte, wenn sich die Menschen in New York weiterhin an die strengen Ausgangsbeschränkungen hielten. Hinsichtlich einer Lockerung der Ausgangsbeschränkungen will sich Cuomo künftig mit den Gouverneuren von fünf anderen nordöstlichen Bundesstaaten eng abstimmen.

«Lasst uns klug sein, lasst uns hilfsbereit sein und lasst uns voneinander lernen», sagte er bei einer weiteren Pressekonferenz, gemeinsam mit seinen demokratischen Kollegen aus New Jersey, Connecticut, Pennsylvania, Rhode Island und Delaware. Gemeinsam solle darüber beraten werden, wann beispielsweise Schulen wieder geöffnet werden könnten. Details oder einen Zeitplan gebe es dazu aber noch nicht.

7.05 Uhr: Trump will bestimmen

Der republikanische US-Präsident Donald Trump betonte unterdessen via Twitter, dass nur er und nicht die Gouverneure der Bundesstaaten die Entscheidung darüber treffen könnten, die Einschränkungen wieder aufzuheben. «Diese Entscheidung obliegt dem Präsidenten und das aus vielen guten Gründen», schrieb Trump. Seine Regierung arbeite allerdings eng mit den Gouverneuren und anderen zusammen und eine Entscheidung werde bald getroffen werden.

Österreich Vorreiter

Mit der stufenweise Lockerung der Anti-Corona-Massnahmen wagt Österreich als eines der ersten Länder in Europa einen Schritt in Richtung Normalität. Von Dienstag an dürfen alle kleinen Läden mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie die Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Davon profitieren können rund 80 Prozent aller Einzelhändler.

Der Schritt nach vierwöchigem Stillstand fast aller Wirtschaftsbereiche ist mit Risiken verbunden. Bisher ist Österreich dank früher und strenger Massnahmen von den schlimmsten Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont geblieben. Daher ist das Vorgehen mit strengen Auflagen verbunden. Alle Kunden und Mitarbeiter müssen einen Mundschutz tragen, der Mindestabstand von einem Meter ist einzuhalten und die Zahl der Kunden im Verkaufsraum wird begrenzt. Das Bedecken von Mund und Nase durch einen speziellen Schutz oder einen Schal wird in allen öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht.

Frankreich noch nicht bereit zu lockern

Paris bleibt noch etwas länger fast menschenleer. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Ausgangssperre im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert.
Paris bleibt noch etwas länger fast menschenleer. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Ausgangssperre im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert.
Keystone

Im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie hat Frankreich seine strengen Ausgangsbeschränkungen um rund einen Monat verlängert. «Der 11. Mai wird der Beginn einer neuen Etappe sein», sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache an. Die Hoffnung komme zurück. «Aber nichts ist selbstverständlich.» Denn in der ostfranzösischen Region Grand Est und im Grossraum Paris seien die Krankenhäuser überlastet. Macron machte deutlich, dass das Land auch nach dem voraussichtlichen Ende der Beschränkungen nicht sofort zur Normalität zurückkehren wird.

USA verweigern weiterhin Einreisen aus Europa

Der Einreisestopp der USA für Ausländer aus Europa bleibt vorerst bestehen. Italien und Spanien gehe es in der Corona-Krise noch immer nicht gut, und Frankreich habe gerade erst Massnahmen zur Eindämmung des Virus verlängert, sagte US-Präsident Donald Trump am Montagabend (Ortszeit) im Weissen Haus. Derzeit gelte ein «sehr starker» Einreisestopp und dieser bleibe in Kraft, bis es den Ländern besser gehe. Sobald dies der Fall sei, wolle man den Einreisestopp «sehr schnell» beenden, machte Trump deutlich. «Aber wir wollen sicherstellen, dass alles gut ist.»

6.00 Uhr: Impfstoff erst im Frühjahr 2021

Der Rückversicherer Swiss Re rechnet mit einem Impfstoff gegen die Coronavirus-Pandemie erst im Frühjahr 2021. Dies sagt der Verwaltungsratspräsident des Konzerns, Walter Kielholz, in einem Interview mit den Zeitungen von CH-Media.

Walter Kielholz, Verwaltungsratspräsident des Rückversicherers Swiss Re. (Archivbild)
Walter Kielholz, Verwaltungsratspräsident des Rückversicherers Swiss Re. (Archivbild)
Keystone

Die Welt werde erst zum Normalzustand zurückkehren, wenn es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt, so der 69-jährige Manager. «Vorher gibt es wohl wirksame Medikamente, welche die Symptome bekämpfen. Aber der entscheidende Punkt, das ‹End Game›, ist der Impfstoff, den man zuerst bei Risikogruppen und dann beim medizinischen Personal und schliesslich bei möglichst allen Menschen einsetzen wird.»

Der Impfstoff müsse vorher breit getestet werden, damit kein «Pfusch» entstehe und die Bevölkerung das Vertrauen habe und sich impfen lasse.

5.07 Uhr: Ali Wentworth: «Es war brutal»

Die amerikanische Schauspielerin und Komikerin Ali Wentworth (55) hat nach 16 Tagen Isolierung ihre Covid-19-Erkrankung überstanden. «Es war eine brutale und beängstigende Zeit», schrieb die zweifache Mutter am Montag auf Instagram. Aber sie zähle sich zu den Glücklichen. Menschen würden sterben, an Hunger leiden und Angst haben, schrieb Wentworth.

Ali Wentworth mit Ehemann George Stephanopoulos in besseren Zeiten, am 28. Oktober 2019 in New York anlässlich der Weltpremiere von Apple TV+'s «The Morning Show».
Ali Wentworth mit Ehemann George Stephanopoulos in besseren Zeiten, am 28. Oktober 2019 in New York anlässlich der Weltpremiere von Apple TV+'s «The Morning Show».
Keystone

Ihr Ehemann, Nachrichtenmoderator George Stephanopoulos (59), gab am selben Tag bekannt, dass er positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden sei, aber keine Symptome zeige. «Ich fühle mich grossartig», sagte Stephanopoulos in der Sendung «Good Morning America». Er habe weder Fieber, Kopfschmerzen, Husten oder Atemnot gehabt.

4.15 Uhr: New Yorker Oper plant virtuelle Gala

Die renommierte New Yorker Metropolitan Oper plant eine virtuelle Gala mit Stars wie Anna Netrebko und Jonas Kaufmann. Die Veranstaltung solle am 25. April um 19:00 Uhr Schweizer Zeit kostenlos im Internet zu sehen sein, teilte die Oper am Montag in New York mit.

Es werde eine «künstlerisch grossartige, aber technisch einfache Umsetzung» sein, sagte Operndirektor Peter Gelb, der die Gala aus seiner Wohnung in Manhattan heraus moderieren will, gemeinsam mit Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin aus dessen Wohnung im kanadischen Montreal. Die mehr als 40 Musiker würden an ihren jeweiligen Aufenthaltsorten live vor ihren Computern singen und via Skype zusammengeschaltet. Die Veranstaltung solle die Laune der Zuschauer heben und die Musiker wieder mit ihren Fans zusammenbringen.

3.56 Uhr: Australien: Verdoppelung der Arbeitslosigkeit

Die Coronavirus-Krise wird die Arbeitslosigkeit in Australien nach Einschätzung der Behörden dramatisch in die Höhe treiben. Das Finanzministerium rechnet mit einer Verdoppelung der derzeitigen Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent auf zehn Prozent. Bei einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf zehn Prozent hätte 1,4 Millionen Australier keine Arbeit mehr. Dies entspräche der grössten Arbeitslosenquote seit 30 Jahren in dem Land.

1.00 Uhr: Einheitliche Corona-App in der EU

Deutschlands Aussenminister Heiko Maas hat sich für eine einheitliche Corona-App in der Europäischen Union ausgesprochen. «Wichtig ist, dass wir nicht bei einem Flickenteppich aus 27 Corona-Apps und 27 Datenschutzregimen landen, sondern möglichst abgestimmt vorgehen», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Damit leisten wir auch einen Beitrag, Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen in der EU schnell und dauerhaft wieder abzubauen.»

Eine Corona-App wird laut Maas ein wichtiger Teil der Exit-Strategie sein – allerdings auf freiwilliger Basis. Man müsse nicht die «Big-Brother-Methoden autoritärer Staaten kopieren».

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