Abstimmung zur Waffenrichtlinie Bald keine Sturmgewehre mehr zu Hause?

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1.4.2019

Immer mehr Schweizer Soldaten geben nach Ende der Dienstzeit ihre Waffe ab.
Immer mehr Schweizer Soldaten geben nach Ende der Dienstzeit ihre Waffe ab.
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Immer mehr Schweizer Soldaten geben ihr Sturmgewehr nach der Dienstzeit lieber ab, als es zu behalten. Gegner der bald zur Abstimmung stehenden Waffenrichtlinie sehen die Verbundenheit zur Armee gefährdet.

Das Sturmgewehr der Schweizer Armee scheint sich bei seinen Trägern keiner grossen Beliebtheit zu erfreuen. Immer weniger Milizsoldaten wollen die Waffe nach Beendigung ihrer Dienstzeit behalten, wie neue Zahlen nun aufzeigen. Nur 13 Prozent übernahmen im vergangenen Jahr demnach die Ordonanzwaffe, insgesamt wurden 2'287 Sturmgewehre und 811 Pistolen behalten. 

Nahmen 2004 noch 43 Prozent der Soldaten ihr Gewehr mit nach Hause, waren es ein Jahr später bereits nur noch 29 Prozent. Der damalige Einbruch der Zahlen lässt sich vor allem mit der seit 2005 erlassenen Bearbeitungsgebühr für die Übernahme erklären – 100 Franken für ein Sturmgewehr und 30 Franken für eine Pistole.

18 Tonnen Waffen gehen pro Jahr zurück

2010 rutschten die Übernahmezahlen mit 15 Prozent weiter in den Keller. Grund diesmal war das neu benötigte Ausfüllen eines Waffenerwerbsscheins sowie die Pflicht, vor der Ausmusterung zweimal am Obligatorischen und zweimal am Feldschiessen teilzunehmen. 

Pro Jahr muss die Armee etwa 18 Tonnen Waffen zurücknehmen und damit zerstören, das entspricht ungefähr 4'000 Sturmgewehren. Noch mehr Waffen sollen indes auf den Polizeistationen und  Zeughäusern abgegeben werden – nationale statistische Erhebungen dazu existieren jedoch nicht. 

Vor der Abstimmung zur Waffenrichtlinie

Derweil scheint sich die anstehende Abstimmung zur neuen Waffenrichtlinie nicht auf die Zahlen auszuwirken. Ein Anstieg ist nicht zu beobachten. Gegner der Richtline, über die am 19. Mai abgestimmt wird, sehen hingegen in der Statistik die Gefährdung der Schiesstradition.

«Die Zahlen beweisen, welche Folgen jede weitere Verschärfung des Waffenrechts hat», so zitiert der «Tages-Anzeiger» SVP-Nationalrat Werner Salzmann, der das Gegner-Kommitee gemeinsam mit Jean-François Rime anführt. «Es droht die Zerstörung unserer bestens funktionierenden und weltweit einzigartigen ‹Gun Culture›», heisst es in einer Erklärung der Gegner der Waffenrichtline.

Wird sie vom Volk angenommen, soll die neue Waffenrichtlinie die Vorgaben der EU-Waffenrichtlinie übernehmen. Die wesentliche Veränderung betrifft die Waffe selbst: Die Richtlinie verpflichtet dazu, alle Bestandteile der Waffe zur markieren. 

Bilder aus der Schweiz
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