Am Donnerstagmittag ist im Gotthard-Basistunnel ein Güterzug entgleist. Der Verkehr bleibt mindestens bis Betriebsschluss unterbrochen. Einige Wagen enthielten gefährliche Güter, die jedoch nicht ausliefen. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden dürfte hoch sein.
Die Personenzüge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin werden nach Angaben der SBB wenn möglich über die Gotthard-Bergstrecke umgeleitet. Dies verlängert die Reisezeiten um rund eine Stunde. Auch Zugsausfälle sind gemäss SBB möglich.
«Der Schaden ist beträchtlich», sagte SBB-Sprecherin Roberta Trevisan am Abend gegenüber der Tagesschau der italienischsprachigen Schweiz RSI. Es sei jedoch noch zu früh, um eine Bewertung vorzunehmen und über mögliche Ursachen zu sprechen. Was den Personenverkehr betrifft, so empfiehlt die Sprecherin Reisenden, sich vor der Fahrt durch den Gotthard zu informieren.
Eine Prognose dazu, wie lange der Unterbruch dauere, könne erst gemacht werden, wenn das Schadensausmass feststehe, erklärte das Bahnunternehmen am Nachmittag. Fachleute untersuchten die Schadenstelle und prüften mögliche Schäden an Fahrbahn und Fahrleitung. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) sei aufgeboten worden.
Bekannt war bis am Nachmittag, dass Wagen eines Richtung Norden fahrenden Güterzuges bei der Multifunktionsstelle Faido entgleisten. Am frühen Abend teilte die Kantonspolizei Tessin mit, es seien mehrere Waggons entgleist, von denen einige gefährliche Güter enthielten. Diese seien jedoch nicht ausgelaufen und hätten keine Gefahr dargestellt. Es sei niemand verletzt worden. Am Rollmaterial und an der Infrastruktur sei erheblicher Schaden entstanden.