Booster-Impfung im Kanton Zürich «Wir melden uns bei den Leuten»

lmy/SDA

21.12.2021

Kanton Zürich will bis Ende Jahr 450’000 Menschen boostern

Kanton Zürich will bis Ende Jahr 450’000 Menschen boostern

Der Kanton Zürich will die von der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) publizierte Empfehlung zur Verkürzung der Frist für die Boosterimpfung auf vier Monate möglichst rasch umsetzen. Wie, das erklärt Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli.

21.12.2021

Der Bund hat die Wartefrist für die Auffrischimpfung von sechs auf vier Monaten verkürzt. Die Zürcher Gesundheitsdirektion eröffnet nun neue Impfzentren – im Januar sollen 23'000 Impfungen pro Tag verabreicht werden.

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Der Kanton Zürich setzt die Verkürzung der Frist für die Boosterimpfung auf vier Monate auf den 1. Januar 2022 um. Gleichzeitig schafft er neue Impfmöglichkeiten – können derzeit täglich 16'000 Impfungen verabreicht werden, sollen es ab Januar über 23'000 sein.

Nach den in dieser Woche eröffneten Pop-up-Impfzentren in Dietikon und Meilen soll in der kommenden Woche auf dem Areal des ehemaligen Militärflugplatzes in Dübendorf ein Drive-in-Impfzentrum in Betrieb genommen werden. Weitere Zentren sind anfangs Januar in Horgen und Wetzikon geplant, im Verlaufe des Januars soll ein weiteres im Einkaufszentrum Glatt dazukommen.

Bereits heute bestehen im Kanton Zürich mit den acht Impfzentren, rund 110 Apotheken und über 500 Arztpraxen viele Impfmöglichkeiten. «Wir tun alles dafür, um den Booster so nahe wie möglich an die Einwohnerinnen und Einwohner zu bringen», hielt Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) am Dienstagnachmittag an einer Medienorientierung fest. Das Ziel sei, die Bevölkerung möglichst rasch, effizient und sicher zu boostern.

Frist wird in weiteren Schritten verkürzt

Der Kanton Zürich hatte am vergangenen Freitag den Abstand zwischen Grundimmunisierung und Auffrischimpfung von sechs auf fünfeinhalb Monate reduziert. Ab Mittwoch, 22. Dezember, wird er die Frist auf fünf Monate und ab 1. Januar auf vier Monate senken. Die Verkürzung hatte der Bundesrat am Freitag vorangekündigt, am Dienstag folgte die Empfehlung der eidgenössischen Kommission für Impffragen.

Rickli sprach von einer grossen logistischen Herausforderung, welche diese kurzfristige Verkürzung mit sich bringe. So konnten sich alleine mit der Reduktion auf fünfeinhalb Monate am Freitag zusätzliche 180'000 Personen für eine Boosterimpfung anmelden.

Die Gesundheitsdirektion geht gemäss einer Mitteilung vom Dienstag davon aus, dass bis Anfang Februar alle Zürcher*innen, die ihre Grundimmunisierung vier Monate hinter sich haben und eine Auffrischimpfung wollen, ihren Booster auch erhalten haben werden - dies setzt aber auch eine gewisse Flexibilität bei der Wahl des Impfortes voraus.

Boosterimpfungen sind im Kanton Zürich nur mit Voranmeldung über das Impftooel VacMe möglich. Alle zur Impfung berechtigten Personen werden direkt per SMS oder Brief angeschrieben.

Ricklis Appell an Ungeimpfte

Eine Impfung schütze vor einem schweren Krankheitsverlauf, hielt Rickli fest. Sie verwies dabei auf die Zahlen: Von der Zürcher Gesamtbevölkerung sind gemäss des täglichen Lagebulletins der Gesundheitsdirektion rund 70 Prozent geimpft, bei den über 65-Jährigen sind es über 90 Prozent. Auf den Intensivpflegestationen sind demgegenüber 85 Prozent der Covid-Patienten nicht geimpft.

Rickli sauer: «Was die Ungeimpften auslösen, ist unhaltbar»

Rickli sauer: «Was die Ungeimpften auslösen, ist unhaltbar»

85 Prozent der Zürcher Covid-IPS-Patienten seien nicht geimpft, so Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli am Dienstagnachmittag an der Medienkonferenz des Kantons. Es sei unhaltbar, dass das gesamte Pflegepersonal unter dieser Minderheit leide. Auch sämtliche ausserkantonalen Patienten auf den Zürcher Intensivstationen seien ungeimpft. «Es nützt ja nicht sehr viel, wenn wir in Zürich eine so hohe Impfquote haben, wenn in anderen Kantonen die Impfquote tief ist und nachher der Anspruch da ist, dass man dann in den Zürcher Spitälern entsprechend behandelt wird», so Rickli weiter.

21.12.2021

Es sei eigentlich unhaltbar, dass einige wenige Leute die Spitäler an den Anschlag bringen, sagte die Gesundheitsdirektorin. Sie rief die Zürcher Bevölkerung deshalb nicht nur zum Boostern auf, sondern appellierte an die Ungeimpften, einen Termin für eine Erstimpfung zu vereinbaren.

Die Spitäler seien sehr stark ausgelastet, sagte Jörg Gruber, der Abteilungsleiter Versorgungsplanung. Dank den Impfungen funktioniere die Spitalversorgung aber trotz mehr positiven Coronafällen mit weniger Einschränkungen als im vergangenen Dezember.

Die Situation sei seit längerem stabil, und die Fallzahlen gehen derzeit im Kanton Zürich etwas zurück, sagte Peter Indra, Leiter des Amtes für Gesundheit. Allerdings erwartet er eine «zweigipflige Welle»: Jetzt gehe die Deltawelle zurück, doch für Mitte oder Ende Januar sei mit der Omikronwelle zu rechnen.

Wie hoch diese ausfallen wird, ist unklar. Laut Gruber werden derzeit Szenarien entwickelt, um auf den Zürcher Instensivpflegeabteilungen zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Das könnte das Verschieben von nicht dringlichen Eingriffen sein oder die Schaffung von adhoc-Betten mit weniger qualifiziertem Personal.

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 16.38 Uhr

    Abschluss der Medienkonferenz

    Natalie Rickli dankt zum Abschluss allen Personen, die in Spitälern, Impfzentren oder anderswo so viel leisten und wünsche schöne Weihnachten.

    Wir schliessen unseren Live-Ticker hier ab und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.

  • 16.36 Uhr

    Keine Staffelung nach Alter

    Eine Staffelung nach Alter will der Kanton nicht machen, antwortet das Podium auf eine entsprechende Frage. Gefährdete Personen seien schon geboostert worden, sagt Peter Indra.

  • 16.31 Uhr

    Erneuter Aufruf zur Impfung

    Rickli appelliert nochmals an die Ungeimpften, sich impfen zu lassen. Diese wenigen Leute brächten das Gesundheitssystem an die Grenze. «Es ist eigentlich unhaltbar, dass wir alle darunter leiden.» 

  • 16.28 Uhr

    Spitäler können Aufgaben nachkommen

    Jörg Gruber, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts, legt die Lage in den Spitälern dar. Deren Belastung ist nach wie vor sehr hoch, doch seien sie in der Lage, ihren Aufgaben vollumfänglich nachzukommen. Momentan haben sie 218 Covid-Patient*innen, 24 davon von ausserhalb des Kantons. 85 Prozent von ihnen sind ungeimpft. Die Behandlung sei zeit- und kostenintensiv – Gruber ruft die anderen Kantone dazu auf, für die Behandlungskosten ihrer Patient*innen aufzukommen.

  • 16.19 Uhr

    Eine Million Geboosterte bis Ende Februar

    Momentan können 16'000 Impfungen pro Tag verabreicht werden – dank einer Verbundleistung von Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken. Ab Januar sollen 23'000 Impfungen pro Tag möglich sein. Zu den 14 Impfzentren kommen vier Pop-up-Impfzentren hinzu. Bis Ende Jahr sollen 450'000 Zürcher*innen geboostert sein, bis Ende Februar eine Million.

    Bezüglich Kinderimpfung geht Indra davon aus, dass der Impfstoff noch in diesem Jahr ankommt und in drei Spitälern – BBP, Kinderspital, Uster – und bei 50 Ärzten Impfungen an 5- bis 11-Jährige verabreicht werden können.

  • 16.11 Uhr

    Omikron kommt erst noch

    Peter Indra, Leiter des Amts für Gesundheiten, stellt nun zuerst die neusten Zahlen vor. Man habe in der 5. Welle ein Plateau erreicht, es gehe sogar leicht zurück. «Doch Omikron wird uns da wohl einen Streich spielen», meint Indra. Mit Omikron könne die Welle im Januar einen Ausschlag haben, der noch höher sei als jener der aktuellen Delta-Welle.

  • 16.09 Uhr

    Sechs neue Impfzentren

    Das Impfangebot im Kanton Zürich wird deutlich ausgebaut: So gibt es neue Impfzentren in Dietikon, Meilen, Dübendorf, Horgen, Wetzikon und im Einkaufszentrum Glatt. Das Pop-up-Impfzentrum in Dietikon hat seinen Betrieb gestern aufgenommen, die anderen gehen bald auf, Termine können bereits gebucht werden. «Wir danken allen Spitälern, Gemeinden und weiteren Partnern, die einen riesigen Effort geleistet haben», schliesst Natalie Rickli.

  • 16.06 Uhr

    «Wir melden uns bei den Leuten»

    Ein Drittel der Geimpften sei in Zürich schon geboostert worden, sagt Rickli. Dank der guten Zusammenarbeit mit diversen Stellen könne man der Bevölkerung die Impfung an über 600 Orten anbieten. «Die Leute müssen sich nicht bei uns melden, wir melden uns bei den Leuten», betont die Regierungsrätin. Ab 1. Januar bekommen alle per SMS oder Brief eine Erinnerung, deren Grundimmunisierung mindestens vier Monate zurückliegt.

  • 16.03 Uhr

    Rasch und sicher impfen

    Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli eröffnet die Pressekonferenz. Die neue Situation sei schwierig für die Bevölkerung, zumal auch Geimpfte neue Einschränkungen hinnehmen müssten. Es sei wichtig, dass alle Verantwortungsträger ihre Funktionen wahrnehmen. Nun sei es die Aufgabe des Kantons, nach Vorgaben des Bundes rasch und sicher zu impfen: «Bisher ist uns das gut gelungen», so Rickli.

Akkord-Boostern in Zürich-Oerlikon

Akkord-Boostern in Zürich-Oerlikon

In Zürich-Oerlikon wird seit Montagmorgen im Akkord geboostert. Hier steht das einzige Impfzentrum des Kantons, das lediglich die dritte Spritze verabreicht. Bis zu 2'000 Booster können hier täglich an alle ab 16 Jahren verabreicht werden. Die Termine sind für die ganze Woche bereits ausgebucht.

14.12.2021

339'000 Zürcher*innen haben bisher ihre Booster-Impfung erhalten. Nach der Verkürzung der Wartefrist durch den Bund von sechs auf vier Monate steht der Kanton vor einer grossen Herausforderung – zumal ab Januar auch Kinder von fünf bis elf Jahren geimpft werden sollen.

Heute Nachmittag um 16 Uhr informieren die Verantwortlichen über den weiteren Fortgang der Impfkampagne. Neben Regierungsrätin Natalie Rickli treten Peter Indra, Leiter des Amts für Gesundheit, und dessen Stellvertreter Jörg Gruber vor die Medien.



Details dazu sind noch keine bekannt, doch klar ist, dass der Kanton Zürich zusätzliche Impfkapazitäten schaffen will. Bereits im November wurden zwei neue Impfzentren in Oerlikon und Bülach eigens für die Booster-Impfung eröffnet.

Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli.
Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli.
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