Warnung vor Ostern Diese strengen Regeln gelten in SBB-Zügen ins Tessin

Sven Ziegler

19.3.2024

Die Züge Richtung Tessin dürften über Ostern voll sein – zu voll dürfen sie aber nicht werden. (Archivbild)
Die Züge Richtung Tessin dürften über Ostern voll sein – zu voll dürfen sie aber nicht werden. (Archivbild)
KEYSTONE

Tausende Reisende zieht es über Ostern ins Tessin. Eine rechtzeitige Planung ist Pflicht – denn zu voll dürfen die Züge nicht sein. Laut den SBB müssten Passagiere in übervollen Zügen aussteigen. 

Sven Ziegler

19.3.2024

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  • Züge durch den Gotthard-Basistunnel dürfen maximal 40 Prozent mehr Passagiere befördern, als Sitzplätze zur Verfügung stehen. 
  • Ist das nicht der Fall, müssen Leute aussteigen.
  • Steigen zu wenige Leute aus, darf der Zug nicht weiterfahren.

49 Extrazüge stellen die SBB über Ostern für Reisen ins Tessin bereit. Weil die Passagierzahlen Rekordniveau erreichen, wird auch die Zahl der verfügbaren Sitzplätze deutlich aufgestockt, sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli auf Anfrage von blue News. Konkret stehen den Tessin- und Italienreisenden über Ostern 49'000 zusätzliche Sitzplätze in den SBB-Zügen zur Verfügung.

Trotzdem schliessen die SBB nicht aus, dass es zu Engpässen kommt. Deswegen seien Sitzplatzreservierungen empfohlen, besonders für Reisen durch den Gotthard-Basistunnel. Denn es kann durchaus sein, dass Reisende ohne Sitzplatz nicht mitfahren dürfen, warnen die SBB.

Konkret gelten für die Züge durch den Gotthard-Basistunnel Richtung Tessin und Italien strenge Vorschriften. Im 57 Kilometer langen Tunnel muss eine reibungslose und schnelle Evakuation der Fahrgäste gewährleistet sein. Nach Möglichkeit wird der Zug bei einem Brand aus dem Tunnel gefahren. Reisende müssten deswegen in einen anderen Wagen flüchten können, sollte es in ihrem Wagen brennen. Deswegen ist eine Überbelegung aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.

Steigt niemand aus, bleibt der Zug stehen

Konkret dürften auf Zügen durch den Basistunnel etwa 40 Prozent mehr Personen mitfahren, als es Sitzplätze gebe, sagt Schärli. «Sollte das Zugpersonal zum Schluss kommen, dass ein Zug überbelegt ist, werden Reisende gebeten auszusteigen und auf eine Folgeverbindung auszuweichen.»

Zum Aussteigen zwingen könnten die SBB niemanden. Allerdings sagt Schärli: «Wenn nicht genügend Reisende aussteigen, kann der Zug nicht mehr weiterfahren und fällt aus.»

Verantwortlich für die Einhaltung der Kapazitäten ist der Zugchef. Dieser schätzt die Passagierzahlen ab. Nachgezählt wird aber nicht, schreiben die SBB auf ihrer Webseite.

Aufgrund der hohen Zugfrequenz durch den Gotthard-Tunnel dürfte sich die Auslastung der einzelnen Züge verteilen. So kommt es denn auch selten vor, dass Passagiere zum Aussteigen gebeten werden. Laut den SBB sei dies bei einem von 850 Zügen der Fall. 

Eine Entschädigung gibt es für Passagiere, die freiwillig aussteigen, übrigens nicht. Das Personal kann aber in eigenem Ermessen Gutscheine für den Speisewagen ausgeben.