Ab nach Bern«Wenn es Fettnäpfchen gibt, trete ich ganz bestimmt hinein»
Von Anna Kappeler
2.12.2019
«Ich will von Anfang an kompetent sein» – wie erlebt eine frisch gewählte Nationalrätin den ersten Tag im neuen Amt? «Bluewin» begleitet die Grüne Meret Schneider unter die Bundeshauskuppel.
14.12 Uhr: Ein wahres Bienenhaus hier. Gerade laufen die beiden Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Viola Amherd vorbei. Politikerinnen und Parlamentarier, deren Familien mit Kindern, Journalistinnen, Fotografen und Kameraleute tummeln sich hier.
13.55 Uhr: Ankunft Bundeshaus. Schneider kann durch die Sicherheitskontrolle durchlaufen. Die Journalisten, auch die mit Badge, müssen anstehen. Heute scheinen alle ins Bundeshaus zu wollen. Es ist kalt in Bern, der Himmel grau. Ein Parlamentarier nach dem anderen läuft vorbei. Draussen verteilen Lobbyisten Pampers für mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Meet und Greet hier.
13.45 Uhr: Geschafft, alles Gepäck ist verstaut. Es war ein Tetris-Spielen, alles reinzuquetschen.
13.35 Uhr: Ankunft in Bern. Schneider sucht ein Schliessfach für ihr Gepäck. Nicht so einfach. Einer der Journalisten nimmt ihr die schwerste Tasche ab. Zwei Securities helfen und erklären den Weg. Natürlich sind die Schliessfächer am anderen Ende des Bahnhofs, im oberen Stock.
13.22 Uhr: Angst hat Schneider vor Fettnäpfchen. «Wenn es diese gibt, trete ich ganz bestimmt hinein. Ich muss wohl lernen, mein Temperament zu zügeln.» Sie werde wohl immer viel zu früh vor Ort sein, da sei sie etwas neurotisch veranlagt und wolle folglich gegen alle Eventualitäten wie Einsteigen in ein falschen Tram gewappnet sein.
13.20 Uhr: Von den Grünen kennt sie Bastien Girod am besten. Seine Offroader-Initiative beeindruckte sie schon als «Knirps», wie sie lachend erzählt. «Hoffentlich werde ich dann auch einmal so, dachte ich damals.»
13.10 Uhr: Schneider freut sich sehr, nervös ist sie weniger. Ich bin froh, wenn dann das erste Geschäft an der Tagesordnung über transparentes Lobbying ist. Das erste Mal abstimmen und einen Impact auf nationaler Ebene zu haben, das ist schon cool», sagt sie. Speziell sind die Bundesratswahlen für Schneider. «Natürlich hoffe ich, dass unsere Parteipräsidentin Regula Rytz den Einzug in den Bundesrats schaffen wird.» Natürlich seien die Chancen gering, aber hofft auf das Beste.
«Ich trinke wenig Alkohol»
13.00 Uhr: Sie freut sich auf die Apéros, vor zu viel Weisswein hat sie keine Angst. «Ich trinke wenig Alkohol, und wenn, dann lieber ein dunkles Bier. Oder Baileys.»
12.50 Uhr: Schneider hat zwei grosse Taschen und einen Rucksack dabei. Sie ist ab sofort Wochenaufenthalterin in Bern. Für diese Zeit wohnt sie in einer kleinen Wohnung. «Die hat nicht viel mehr als ein Bett, einen Tisch mit Stuhl und einen Schrank. Deshalb die Taschen mit Essen und Küchenzeug.» Sie hat vor, oft selber zu kochen. Immer draussen zu essen, könne sie sich nicht leisten.
12.30 Uhr: Vier Medienschaffende umringen Schneider auf dem Weg zum Zug. Das Perron zu Gleis 32 ist vollgestopft, wir treffen Nationalrat Alfred Heer (SVP), grüssen, laufen weiter. Schneider bestellt im Zugsbistrot einen Kaffee, aber ohne Crème, da sie Veganerin ist. «So weit sind sie noch nicht, dass es das vegan gäbe.» Schneider freut sich auf das Bundeshaus. Den Ustermer Gemeinderat vermisst sie aber - besonders an Montagen. «Dass die nun einfach ohne mich reden, ist schon komisch.»
12.20 Uhr: Meret Schneider steht unter der grossen Uhr am Zürcher Hauptbahnhof. Der Zug nach Bern fährt in zehn Minuten.
Die Ausgangslage
Tag 1 der neuen Legislatur, Tag 1 des neuen Parlaments. Ganze 79 Personen politisieren heute zum ersten Mal im Bundeshaus, bei total 246 Sitzen wird man das spüren. Im Ständerat ist mit 22 von 46 Sitzen fast die Hälfte neu besetzt. Die Zahl der Frauen steigt in beiden Kammern. Der Nationalrat ist so jung wie nie. Das Durchschnittsalter liegt neu unter 50 Jahren, und die Zahl der unter 30-Jährigen hat sich von vier auf sieben fast verdoppelt.
Den Sprung ins Bundeshaus geschafft hat auch die 27-jährige Meret Schneider. Mag sein, dass sie von der grünen Welle profitiert hat. Mag sein, dass ihr die Frauenwahl geholfen hat. Doch auf diesen Siegerattributen ausruhen kann sich die Grüne aus dem Zürcherischen Uster nicht. Ihre Partei gewann allein im Nationalrat 17 Sitze dazu, ein historischer Wert. Die Grünen haben die CVP überholt.
Gerade weil Schneider die Siegerattribute der Wahlen verkörpert, muss sie liefern. Sie weiss das: «Als junge Frau stehe ich unter Beobachtung. Also will ich von Anfang an kompetent sein», sagt sie «Bluewin» vergangenen Freitag am Telefon.
Sie nennt ein Beispiel : «In der alltäglichen parlamentarischen Arbeit muss ich ständig beweisen: Hey, ich habe im Fall den Durchblick.» Manchmal merke sie dann, dass Ältere weniger gelesen hätten als sie und ein Geschäft nicht komplett durchblickten. «Und trotzdem sind sie glaubwürdiger als ich.» Schneider war Co-Präsidentin der Jungen Grünen Zürich, Gemeinderätin in Uster und Kantonsrätin.
Schneider sagt, sie lege keinen grossen Wert auf Äusserlichkeiten. Eigentlich. «Aber jetzt, da ich eine Repräsentationsfunktion habe, ging ich extra schicke Kleider kaufen.» Sie sei ein Mensch, der sich sehr leger kleide. Doch dem Klischee der handgestrickten Grünen möge sie nicht entsprechen. «Ich will professionell sein», sagt Schneider. «Ja, ich bin gut gerüstet.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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