Der finanzielle Druck auf die Schweizer Haushalte ist gemäss einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte gestiegen. «Sowohl Haushalte als auch Einzelpersonen haben Ende Monat doch häufig relativ wenig im Portemonnaie und müssen exakt rechnen, was übrig bleibt», sagt Deloitte-Chefökonom Michael Grampp zu SRF.
Konkret bildet die Inflation für zwei Drittel der Schweizer Haushalte eine Belastung, für über ein Viertel gar eine starke, wie es in der Studie heisst. Laut der «Pulse of Switzerland»-Umfrage ging etwa in den letzten zwölften Monaten gut die Hälfte der Befragten (52 %) weniger auswärts essen und besuchte seltener Bars oder Klubs. Und jeweils 40 Prozent hätten bei Kleidung, Ferien, Reisen und Freizeitaktivitäten Geld gespart. Bei den Lebensmitteln habe mehr als ein Drittel (34 %) den Rotstift angesetzt.
Den Hebel setzen die Konsument*innen dort an, wo eine Ausgabe nicht zwingend notwendig ist.
Hier sparen Konsument*innen am meisten
Wie die Studie zeigt, gibt es Unterschiede zwischen der Deutsch- und der Welschschweiz. Denn bei den Romands gaben 33 Prozent der Befragten an, dass die Inflation eine grosse Belastung sei. In der Deutschschweiz waren es lediglich deren 24 Prozent.
«Einerseits ist die Steuerbelastung in der Westschweiz höher, andererseits gibt es dort eine etwas höhere Arbeitslosenquote. Das heisst, dass es dort tendenziell mehr Leute gibt, die weniger Geld zur Verfügung haben», so Grampp weiter.
Obwohl die Schweizer*innen den Gürtel enger schnallen, habe sich im Konsumverhalten kein grundlegender Wandel gezeigt. So setzen nur wenige auf Massnahmen, wie auf gebrauchte Güter zu setzen, mehr selbst zu machen oder Güter auszuleihen. Anbieter, die auf preisbewusste Konsument*innen eingehen, können daher punkten.
Gewerkschaften wollen Geringverdienende wegen Teuerung entlasten
Travailsuisse will Arbeitnehmende mit tiefen Einkommen stärker entlasten. Die Inflation treffe Geringverdiener überdurchschnittlich stark, argumentierte der Gewerkschaftsdachverband vor den Medien.