Corona-Übersicht Streit um Wintersportorte – gelockerte Beschränkungen zu Weihnachten

Agenturen/red

24.11.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce des Bundes geht von einer Halbierung der positiven Coronatests alle zwei Wochen aus. Vorausgesetzt, die Reproduktionsrate kann weiter auf niedrigem Niveau (derzeit: etwa 0,8) gehalten werden.
  • Das BAG meldet 4241 Neuinfektionen bei 20'794 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 20,4 Prozent. 142 Personen sind an Covid-19 gestorben, 238 mussten hospitalisiert werden.
  • Um die Pandemie einzudämmen, wird der Teil-Lockdown in Deutschland voraussichtlich bis kurz vor Weihnachten verlängert.
  • Macron plädiert für einen späteren Start der Wintersportsaison und hat damit einen Streit unter den Alpenländern ausgelöst. Italien will Skigebiete mindestens bis zum 10. Januar geschlossen halten. Österreich reagierte darauf mit vehementer Ablehnung.
  • Das Weisse Haus lässt sich trotz Expertenwarnungen nicht von Weihnachtsfestivitäten in der Pandemie abbringen.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 304’593; davon gelten 211’500 als genesen. 4295 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stiegt die Zahl der Infizierten auf 59’539’267, die Zahl der Toten auf 1’405’125.

Auch gut drei Wochen nach dem Beginn des Teil-Lockwdowns ist beim Infektionsgeschehen in Deutschland kein deutlicher Abwärtstrend zu erkennen. Dennoch wollen die Bundesländer die Corona-Beschränkungen an Weihnachten und Silvester befristet lockern. Bis zu zehn Menschen aus mehreren Haushalten sollen sich demnach treffen können.

Grossbritannien will seine Corona-Beschränkungen über Weihnachten lockern und bis zu drei Haushalte unter einem Dach erlauben. Angesichts einer verbesserten Corona-Lage hat auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erste Lockerungen der strengen Beschränkungen im Land angekündigt.

Forschende der Universität Genf und des Spin-offs-Unternehmens Meteodat der ETH Zürich haben nachgewiesen, dass die Coronavirus-Infektionen und die Schwere der Krankheit mit Feinstaubbelastungen in der Luft zusammenhängen.

Schulen spielen bislang keine grosse Rolle bei der Verbreitung des Coronavirus. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus Deutschland.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.44 Uhr: Deutschland will Ferienbeginn vorziehen

Der Beginn der Weihnachtsferien soll in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie bundesweit einheitlich vorgezogen werden. Ein Beschlussentwurf, über den Bund und Länder am Dienstagabend berieten und der AFP vorlag, nennt den 16. und den 19. Dezember als mögliche Termine für den einheitlichen Ferienbeginn. Durch das Vorziehen der Ferien sollten die Kontakte vor den Weihnachtstagen möglichst stark reduziert werden, heisst es in dem Entwurf.

21.28 Uhr: Macron will Wintersportorte im neuen Jahr öffnen

Ungeachtet einer etwas verbesserten Corona-Lage in Frankreich hat sich Präsident Emmanuel Macron gegen eine rasche Öffnung von Wintersportorten ausgesprochen. Es laufe zwar dazu noch eine Abstimmung der Regierung, doch es erscheine ihm unmöglich, eine Öffnung für die Feiertage am Jahresende ins Auge zu fassen. Das sagte der Staatschef am Dienstagabend in einer Fernsehansprache.

Eine Wiedereröffnung im Januar «unter guten Bedingungen» sei vorzuziehen. «Wir werden uns zu diesem Thema mit unseren europäischen Nachbarn abstimmen», fügte der 42-Jährige hinzu. Frankreich hat wichtige Wintersportzentren in den Alpen und in den Pyrenäen.

Vor Macrons Äusserungen hatte Italiens Vorstoss für einen späteren Start der Wintersportsaison in der EU einen Streit unter den Alpenländern ausgelöst. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will Skigebiete mindestens bis zum 10. Januar geschlossen halten. Österreich reagierte darauf mit vehementer Ablehnung.

20.44 Uhr: Grossbritannien will Beschränkungen über Weihnachten lockern

Grossbritannien will seine Corona-Beschränkungen über Weihnachten lockern und bis zu drei Haushalte unter einem Dach erlauben. Die Ausnahmeregelung gelte vom 23. bis zum 27. Dezember, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung der Landesteile England, Schottland, Wales und Nordirland. Die vier Landesteile des Vereinigten Königreichs haben während der Pandemie auf jeweils eigene, mitunter verschiedene Corona-Regeln gesetzt.

Es könne demnach kein «normales» Weihnachten geben. Es solle Familien und Freunden aber möglich sein, sich zu treffen, wenn auch nur mit Beschränkungen und mit Vorsicht. Dazu sollen während der Weihnachtszeit alle Reisebeschränkungen im Vereinigten Königreich aufgehoben werden und Zusammenkünfte von bis zu drei Hausgemeinschaften erlaubt seien. Für Pubs und Restaurants gelten weiterhin striktere Regeln.

Auch in Deutschland wollen die Bundesländer die Corona-Beschränkungen an Weihnachten und Silvester befristet lockern. Bis zu zehn Menschen aus mehreren Haushalten sollen sich demnach treffen können, wie es in einem Beschlussentwurf der Länder heisst. Endgültig entschieden werden sollen die Feiertags-Regeln bei den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch.

20.36 Uhr: Macron lockert Beschränkungen in Frankreich

Angesichts einer verbesserten Corona-Lage hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erste Lockerungen der strengen Beschränkungen im Land angekündigt. «Der Höhepunkt der zweiten Welle ist vorbei», sagte Macron am Dienstagabend bei einer Ansprache im französischen Fernsehen. Die Bemühungen hätten sich ausgezahlt – man müsse diese aber nun fortsetzen.

Einzelhandelsgeschäfte, die bisher geschlossen waren, könnten von diesem Wochenende an wieder öffnen, sagte der 42-Jährige. Bürger müssen zwar weiter Bescheinigungen ausfüllen, wenn sie auf die Strasse gehen und beispielsweise einkaufen wollen. Seit Ende Oktober dürfen die Menschen nur mit triftigem Grund das Haus verlassen. Allerdings seien Spaziergänge und Sport ab dem Wochenende in einem Radius von 20 Kilometern für drei Stunden erlaubt. Bisher ist nur eine Stunde in einem Radius von einem Kilometer gestattet.

20.16 Uhr: Abnahme der Corona-Todesfälle in Frankreich

In Frankreich ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus über die Marke von 50'000 gestiegen. Wie die nationale Gesundheitsbehörde am Dienstagabend mitteilte, starben offiziell 50'237 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Die Krankenhäuser meldeten demnach 458 weitere Todesfälle innerhalb von 24 Stunden.

Der Anstieg der Infektionszahlen in Frankreich hat sich seit Verhängung des neuen Lockdowns vor dreieinhalb Wochen deutlich verlangsamt. Ab Anfang Dezember dürften nach Angaben aus Macrons Umfeld zunächst eine Reihe von Geschäften wieder öffnen. Zu den Feiertagen könnte es den Franzosen dann erlaubt werden, ihre Familien zu besuchen. 

19.58 Uhr: Deutschland – Neuinfektionen verharren auf hohem Niveau

Auch gut drei Wochen nach dem Beginn des Teil-Lockwdowns ist beim Infektionsgeschehen in Deutschland kein deutlicher Abwärtstrend zu erkennen. Wichtige Kennwerte stagnieren nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). So meldeten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 13'554 neue Fälle und damit nur etwas weniger als am vergangenen Dienstag (14'419)

Nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC genügen die derzeit in Deutschland geltenden Corona-Massnahmen womöglich nicht, um die Infektionszahlen bis Weihnachten zu verringern. «Es gibt neun Länder, in denen wir prognostizieren, dass die momentanen Massnahmen nicht ausreichend sein werden, um zu einem Abwärtstrend bei der Inzidenz der bestätigen Fälle zu führen», hiess es in einem am Montag veröffentlichten ECDC-Bericht. Dazu zählt demnach auch Deutschland.

18.46 Uhr: Italien – neuer Höchstwert bei Corona-Toten

Eine Frau wird im Aussenbereich eines geschlossenen Restaurants auf das Coronavirus getestet.
Eine Frau wird im Aussenbereich eines geschlossenen Restaurants auf das Coronavirus getestet.
Bild: AP/dpa/Alessandra Tarantino

Italien hat einen Höchstwert an Corona-Toten seit dem März dieses Jahres verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien etwas mehr als 850 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Rom am Dienstag mit.

Es ist der höchste Wert seit Ende März, als an zwei aufeinander folgenden Tagen 969 und 889 Tote gemeldet wurden. Damit starben bislang insgesamt etwa 51'300 Menschen mit Sars-CoV-2. Dagegen fiel die Zahl der Neuinfektionen mit etwa 23'200 geringer aus, verglichen mit dem Wert sieben Tage zuvor (rund 32'200). Seit Beginn der Pandemie wurden damit rund 1,455 Millionen Corona-Fälle erfasst.

18.39 Uhr: Corona-Impfung in Spanien freiwillig

Die Impfungen gegen Covid-19 sollen in Spanien freiwillig, kostenlos und zuerst Risikogruppen vorbehalten sein. Das sieht ein Impfplan der Regierung vor, den Gesundheitsminister Salvador Illa am Dienstag in Madrid nach einer Kabinettssitzung vorstellte.

Sobald die nationale Arzneimittelbehörde die Genehmigung für einen Impfstoff erteilt habe, könnten die Impfungen sofort beginnen, voraussichtlich im Januar, sagte der Minister. Zunächst sollten Bewohner von Seniorenheimen und ihre Pfleger immunisiert werden. Als nächstes sei besonders gefährdetes Pflegepersonal in Krankenhäusern und dann der Rest der Mitarbeiter im Gesundheitswesen dran.

Bis März sollten laut Plan etwa 2,5 Millionen Menschen geimpft sein. Insgesamt seien 18 Gruppen definiert worden, die bei den Impfungen Priorität hätten und denen bis Juli eine Impfung angeboten werden solle. Illa liess aber offen, welche Gruppen das sein würden: «Wir werden sehen», sagte er nur.

18.27 Uhr: Parmelin trifft Vertreter der Exportwirtschaft

Bundesrat Guy Parmelin hat die Vertreterinnen und Vertreter der Exportwirtschaft zu einem weiteren Austausch eingeladen. Diskutiert wurden am runden Tisch insbesondere die zusätzlichen Unterstützungsmassnahmen für die Exportwirtschaft, die Entwicklung der Fokusmärkte wie etwa die USA und China sowie aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Freihandel.

Die Situation der Schweizer Exportwirtschaft sei weiterhin herausfordernd und drohe sich aufgrund der zweiten Corona-Welle zu verschärfen, teilte das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am Dienstag mit. 

Der Rückgang des schweizerischen Aussenhandels im 2. Quartal sei rekordhoch gewesen. Auch wenn im 3. Quartal zwischenzeitlich eine Erholung eingesetzt habe, bleibe die Situation für zahlreiche Schweizer Exportbranchen herausfordernd. Sie drohe sich zudem wegen der zweiten Welle zu verschärfen. Dies insbesondere auch, weil zurzeit wichtige Exportmärkte selber von der Pandemie betroffen seien.

Die aktuellen Einschränkungen bei Geschäftsreisen würden die Exportwirtschaft zusätzlich behindern. Erwünscht seien Erleichterungen durch neue Teststrategien oder andere rasch wirksame Lösungen. Ein Zeichen der Zuversicht stellen aus Sicht der Exportwirtschaft die positiven Meldungen über den möglichen Einsatz von Impfstoffen im 2021 dar, wie es weiter heisst.

18.13 Uhr: Millionen Dosen Impfstoff für ärmere Länder

Die internationale Impfallianz Gavi hat sich Hunderte Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca für ärmere Länder gesichert.

Die von Regierungen und privaten Partnern getragene Allianz begrüsste am Dienstag die positiven Ergebnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffs und bezeichnete diese als gute Nachrichten für die Initiative Covax der Weltgesundheitsorganisation WHO, die eine gerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe weltweit anstrebt. Für Covax seien Hunderte Millionen Dosen des Impfstoffkandidaten gesichert worden, erklärte die in Genf ansässige Gavi, die Covax zusammen mit der WHO leitet.

«Positive frühe Daten zu jedem Impfstoffkandidaten sind willkommene Neuigkeiten - umso mehr, wenn es sich um einen Impfstoff handelt, der über herkömmliche Kühl- und Lagermethoden transportiert und geliefert werden kann, und sich der Hersteller dazu verpflichtet hat, diesen auf nicht gewinnorientierter Basis für die Dauer der Pandemie zu liefern», sagte Gavi-Chef Seth Berkley.

AstraZeneca hatte am Vortag mitgeteilt, dass sein Impfstoff eine Wirksamkeit von 90 Prozent erreichen könne. Im Gegensatz zu den mRNA-Impfstoffen der Partner Pfizer und Biontech und von Moderna, die ebenfalls positive Wirksamkeitsdaten veröffentlicht hatten, kann das Vakzin von AstraZeneca bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden, was die Verteilung erleichtert.

Über die Initiative Covax der WHO werden Impfstoffdosen für ärmere Länder bereitgestellt, die sich diese auf anderem Weg nicht beschaffen können. Bislang haben die Geberländer 5 Milliarden Dollar zugesagt.

17.45 Uhr: Grosse Feinstaubbelastung erhöht Coronavirus-Sterblichkeit

Forschende der Universität Genf und des Spin-offs-Unternehmens Meteodat der ETH Zürich haben nachgewiesen, dass die Coronavirus-Infektionen und die Schwere der Krankheit mit Feinstaubbelastungen in der Luft zusammenhängen. Ihre Ergebnisse präsentierten sie im Fachmagazin «Earth Systems and Environment».

Epidemiologen waren bereits früher davon ausgegangen, dass es eine Verbindung zwischen lokal erhöhten Konzentrationen feiner Partikel und der Schwere von Grippewellen gibt, wie die Universität Genf mitteilte. Ein Schweizer Forschungsteam untersuchte dies nun im Zusammenhang mit Covid-19.

Demnach stiegen die Fallzahlen der Infektionen in Paris und London an, wenn die Feinstaubbelastung besonders hoch war. Ähnliches registrierten die Forschenden im Tessin: Dort nahm die Feinstaubbelastung in der Magadino-Ebene Ende Februar zu.

«Kurz darauf wurde im Kanton Tessin ein explosiver Anstieg an Spitaleinweisungen aufgrund von Covid-19 registriert», sagte der Klimatologe Mario Rohrer. Rohrer weist aber auch darauf hin, dass eine gleichzeitig stattfindende Karnevalsveranstaltung mit rund 150'000 Besuchern vermutlich ebenfalls einen Einfluss auf die Verbreitung des Virus gehabt habe.

Die Studienautoren gehen davon aus, dass hohe Feinstaubkonzentrationen schwere Ausbrüche des Coronavirus begünstigen. Amerikanische und deutsche Wissenschaftler hatten bereits in frühereen Arbeiten gezeigt, dass eine höhere Feinstaubbelastung mit einem Anstieg der Covid-19-Sterberate zusammenhängt. Eine italienische Studie wies zudem nach, dass Feinstaubpartikel Coronaviren transportieren könnten, so Rohrer. Ob diese noch infektiös seien, müsse aber noch bewiesen werden.

Eine hohe Feinstaubkonzentration in der Luft erhöht das Risiko von schweren Verläufen bei Covid-19-Erkrankungen: Smog in der Stadt Zürich.
Eine hohe Feinstaubkonzentration in der Luft erhöht das Risiko von schweren Verläufen bei Covid-19-Erkrankungen: Smog in der Stadt Zürich.
KEYSTONE/GAETAN BALLY

17.20 Uhr: Russischer Impfstoff 2021 für halbe Milliarde Menschen

Russland will im kommenden Jahr für eine halbe Milliarde Menschen seinen Corona-Impfstoff «Sputnik V» international auf den Markt bringen. Die Kosten sollen bei unter 20 Dollar für je zwei Dosen liegen, die pro Impfung nötig sind, wie der Russian Direct Investment Fund am Dienstag mitteilte.

«Sputnik V» habe eine Wirksamkeit von 91,4 Prozent. Der Impfstoff soll unter anderem in Ungarn produziert werden, auch Indien, Brasilien und China haben sich schon angemeldet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet demnächst Studienergebnisse zu dem russischen Wirkstoff. Erst danach könne eine Bewertung abgegeben werden, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Man sei «sehr, sehr erpicht» auf diese Daten. Ein breites Portfolio an Impfstoff-Kandidaten sei wichtig, da gerade am Anfang die Nachfrage nach Impfungen grösser sein werde als das Angebot, sagte Kluge.

Das Moskauer Gamaleja-Forschungszentrum hatte den Corona-Impfstoff entwickelt, der schon im Sommer zur breiten Verwendung in der Bevölkerung freigegeben wurde – gegen internationale Bedenken. «Sputnik V» wurde vor Beginn der – inzwischen gestarteten – Phase III klinischer Studien genehmigt. Präsident Wladimir Putin hatte mehrfach betont, der Wirkstoff sei effektiv und ungefährlich. Selbst hat sich der 68-Jährige aber wohl noch nicht impfen lassen.

17 Uhr: Beizen und Bars leiden – der Bierdurst lässt nach

16.41 Uhr: Studie – Schulen spielen bei der Verbreitung des Coronavirus kaum eine Rolle

Schulen spielen bislang keine grosse Rolle bei der Verbreitung des Coronavirus. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus Deutschland. Die Rückkehr zum vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien habe in Deutschland weder bei Kindern noch bei Erwachsenen zu erhöhten Infektionszahlen geführt, teilte das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag in Essen mit. Gleichzeitig hätten die Ferien auch nicht zu einem signifikanten Sinken der Infektionszahlen geführt.

Die Studie basiert auf Daten des Robert-Koch-Instituts. Für die Analyse wurden statistische Methoden angewandt, welche die zeitversetzten Beginn- und Endpunkte der Ferien in den Bundesländern ausnutzen.

Der Effekt der Schulschliessungen liegt demnach bei nahezu null. Während der Ferien waren die Kinder einem ähnlichen Infektionsrisiko ausgesetzt wie während des Schulbetriebs. Auch in den Herbstferien kam es zu keiner signifikanten Verringerung der Infektionen. Die Forscher fanden keine Hinweise darauf, dass die Schulschliessungen im Sommer und Herbst Auswirkungen auf die Ansteckungswahrscheinlichkeit Erwachsener hatten.

Nach dem Ende der Sommerferien kam es nicht zu einem Anstieg der Infektionen. Vielmehr stieg die Zahl in den letzten Wochen der Sommerferien, bevor sie vor allem bei den jüngeren Altersgruppen in den ersten Tagen nach Schulbeginn wieder sanken.

Die Annahme, dass die Rückkehr zum vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien wesentlich zur zweiten Welle der Corona-Pandemie beigetragen habe, erscheine unbegründet, erklärten die Forscher. Grund dafür seien möglicherweise die in den Schulen eingeführten Regeln zur Verhinderung von Ansteckungen. «Im Ergebnis lässt die Studie Zweifel aufkommen, ob Schulschliessungen eine adäquate Massnahme zur Eindämmung der Pandemie sind.»

16.20 Uhr: Weitere Todesfälle in Uri, Obwalden und Luzern

Im Kanton Uri hat sich die Zahl der Coronatodesfälle in den letzten Tagen deutlich erhöht. Auch in Luzern und Obwalden starben weitere Covid-19-Patienten.

In Uri erhöhte sich die Zahl der Personen, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind, von neun auf 13 Personen, wie der Sonderstab am Dienstag mitteilte. Er präzisierte auf Anfrage, dass es sich um Todesfälle innerhalb der letzten paar Tage handle.

Auch Luzern und Obwalden meldeten am Dienstag neue Todesfälle. In Luzern erhöhte sich am Montag die Zahl der in Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorbenen Personen um vier auf 75. In Obwalden erhöhte sich die Zahl der Todesfälle um einen auf 16.

Weiterhin gibt es in der Zentralschweiz viele Menschen, die positiv auf Corona getestet wurden und sich deswegen in Isolation befinden. In Luzern sind es 1574, in Zug 432, in Uri 194, in Obwalden 180 und in Nidwalden 101. Allein im Kanton Luzern waren 104 Personen hospitalisiert. In Zug waren es 29, in Obwalden neun, in Nidwalden sieben und in Uri sechs. Zum Kanton Schwyz lagen diesbezüglich keine Zahlen vor.

15.40 Uhr: Corona auch bei Nerzen in Polen nachgewiesen

In Polen haben Wissenschaftler erstmals einen Corona-Ausbruch bei Nerzen auf einer Pelztierfarm nachgewiesen. Eine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 sei bei acht Tieren eines Zuchtbetriebs in der Wojwodschaft Pommern im Westen des Landes festgestellt worden, teilte die Medizinische Universität in Danzig (Gdansk) am Dienstag mit. Insgesamt seien 91 Nerze untersucht worden.

Derzeit laufen den Angaben zufolge noch genetische Untersuchungen, um festzustellen, woher das Virus stamme. Die bisherigen Ergebnisse verweisen demnach auf die Möglichkeit, dass das Virus vom Menschen auf die Nerze übertragen wurde. In den vergangenen Wochen hat es in mehreren europäischen Ländern Fälle von Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben, unter anderem in Dänemark, Schweden, Frankreich und den Niederlanden.

Nerze in Käfigen auf einem Bauernhof in Nordjütland, Dänemark. (Archiv)
Nerze in Käfigen auf einem Bauernhof in Nordjütland, Dänemark. (Archiv)
Bild: dpa

15.15 Uhr: Österreich will bis März Hunderttausende impfen

Österreich rechnet in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres mit Corona-Impfdosen für bis zu 1,5 Millionen seiner fast 9 Millionen Einwohner.

Die ersten Impfungen gegen den Erreger Sars-CoV-2 sollten abhängig von den Marktzulassungen im Januar erfolgen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei der Vorstellung einer Impfstrategie am Dienstag in Wien. Eine Impfquote von «50 Prozent plus X» sei das Ziel, die Immunisierung soll freiwillig bleiben.

14.48 Uhr: Medienkonferenz ist beendet

Damit endet die heutige Medienkonferenz rund um die Corona-Situation in der Schweiz. Wir danken fürs Mitlesen. 

14.46 Uhr: BAG-Masserey: Durchhalten 

Wie lange sollen die aktuellen Massnahmen gelten? Masserey sagt, es gelte nun durchzuhalten und sich von den sinkenden Zahlen nicht beirren zu lassen. Anfang nächsten Jahres habe man dann zusätzlich den Impfstoff, der ein wichtiges Mittel im Kampf gegen das Virus sei. 

14.43 Uhr: Rund 80 Corona-Todesfälle pro Tag

Die heute gemeldeten 142 Todesfälle seien nicht innert des letzten Tages erfolgt, sagt Masserey. Das seien teils Fälle, die vom Wochenende nachgemeldet wurden. Heisst: Die Todesrate beträgt pro Tag im Schnitt aktuell rund 80 Fälle. 

14.40 Uhr: Kann es eine dritte Welle geben?

Momentan befindet man sich laut der Taskforce auf einem Halbierungspfad. Ende Jahr soll es laut Ackermann nur noch 500 Ansteckungen täglich geben. Ein Journalist will wissen, wie es dann mit den Lockerungen aussehe. Laufe man in Gefahr, zu schnell zu lockern und so in eine dritte Welle zu geraten? Ackermann sagt, bei tieferen Fallzahlen würden gezieltere Massnahmen besser greifen. Damit meint er unter anderem das Contact Tracing. Deshalb sei dann an Lockerungen zu denken. 

14.37 Uhr: Schnelltests an Schweizer Flughäfen

Ein Journalist stellt die Frage, warum man auf Schweizer Flughäfen keine Schnelltests durchführe. Masserey erwidert, dass das nicht möglich sei, da die Gesetzgebung aktuell keine Testzentren oder systematische Tests an Flughäfen erlaube. Aber man denke darüber nach, die Regeln anzupassen. Allerdings wisse man eben auch nicht, wie zuverlässig diese Tests seien. Sie glaube nicht, dass die Tests hier bald kämen.

14.34 Uhr: Ampelsystem ermöglicht schnelle Entscheide

Ein Journalist will wissen, ob ein Ampelsystem, wie es von der SP vorgeschlagen wurde, hilfreich sei im Kampf gegen das Virus. Hauri sagt, grundsätzlich spreche nichts gegen ein solches System. Schwierig sei es jedoch, wenn es darum gehe, die Ampelstufen an gezielte Massnahmen zu knüpfen. Starre Systeme seien im Kampf gegen das Virus nicht unbedingt von Vorteil. 

Ackermann sagt, er teile diese Meinung. Aber: Ein Vorteil von Ampelsystemen sei, dass Entscheidungen schneller gefällt würden. 

14.31 Uhr: Auch mit erhöhter Temperatur testen lassen

Immer wieder taucht die Frage auf, wer genau sich auf das Coronavirus testen lassen soll. Hauri sagt, auch milde Symptome wie beispielsweise erhöhte Temperatur würden bei Corona häufig auftreten und seien deshalb einen Grund, sich testen zu lassen. Masserey empfiehlt den Corona-Check des BAG. Auch sie sagt, bei milden Symptomen sei ein Test empfohlen. 

14.28 Uhr: Selbstquarantäne zehn Tage vor Weihnachten

Laut Masserey ist das BAG dabei, praktische Ratschläge für die Feiertage zusammenzustellen, an die sich die Bevölkerung halten könne. Die freiwillige Selbstquarantäne zehn Tage vor Weihnachten empfiehlt auch sie. Und: Die Feier einzuschränken, auf zwei statt vier Haushalte, und sich vermehrt draussen aufzuhalten, sei ebenfalls wichtig.

14.27 Uhr: Was ist mit dem Wintersport? 

Auf eine entsprechende Frage sagt Hauri, damit man in den nächsten Monaten Wintersport betreiben könne, gelte es nun – trotz sinkender Zahlen – nicht nachlässig zu werden. Auch müsse man auf der Piste vorsichtig sein, da Skiunfälle die Spitäler zusätzlich belasten würden.

14.25 Uhr: Quarantänedauer wird nicht verkürzt

Ein Medienschaffender spricht die Quarantänedauer an. Gibt es in der Schweiz Studien zu einer möglichen Reduzierung? Masserey sagt, man sei bei den 10 Tagen schon an der unteren Grenze angelangt, zumal die Inkubationszeit bis zu 14 Tagen betragen könne.

Eine Verkürzung der Quarantäne könnte nur Hand in Hand mit einem zusätzlichen Test gehen, so die Expertin des Bundes. Die Dauer der Quarantäne wird laut Masserey nicht verkürzt, solange es keine passende Alternative gibt. «Die Quarantäne muss angemessen sein, damit es nicht zu einer Weiterverbreitung des Virus kommt.»

14.20 Uhr: Impfungen in der Schweiz nicht vor 2021

Nun beginnt die Fragerunde. Eine Journalistin möchte wissen, wieso es in der Schweiz – anders als in anderen Staaten – nicht möglich sei, bereits in diesem Jahr erste Impfungen durchzuführen. Masserey sagt, es werde hierzulande keine dringlichen Zulassungen geben für die Impfstoffe. Es sei ein laufendes Verfahren. Die Dossiers würden so schnell wie möglich bearbeitet. 

Sie wolle aber keine falschen Hoffnungen wecken: «Wir erwarten die ersten Impfungen im ersten Quartal 2021.» Auf Massentests angesprochen antwortet Masserey, so etwas sei in der Schweiz nicht geplant. Man sei aber gespannt darauf, von anderen Ländern zu lernen. 

14.19 Uhr: Keine Entwarnung – wegen kalten Monaten

Entwarnung geben will Ackermann dennoch nicht. Man gehe davon aus, dass das Wetter in einem Zusammenhang mit den Neuansteckungen stehe. Genauer: Je kälter es ist, desto mehr Ansteckungen gibt es. Deshalb müsse man im Hinblick auf Januar und Dezember weitere Anstrengungen unternehmen, um die Fallzahlen zu senken. 

14.18 Uhr: Erstes Etappenziel laut Taskforce-Chef erreicht

Martin Ackermann, Leiter der Covid-Taskforce des Bundes, kommt zuerst auf den R-Wert zu sprechen. Liege der R-Wert bei 0,78 seien wir bei einer Halbierung der Neuansteckungen alle zwei Wochen. Vor zwei Wochen habe der R-Wert bei 0,9 gelegen. Heisst: 100 Personen steckten damals 90 weitere an. Nun liege der R-Wert über die gesamte Schweiz gesehen tatsächlich etwa bei 0,78, wie es die Taskforce angestrebt hatte.

Die Taskforce geht deshalb davon aus, dass sich die Ansteckungen über die gesamte Schweiz nun alle zwei Wochen halbieren. Zwischen den Kantonen zeigen sich laut Ackermann aber grosse Unterschiede. Den schnellsten Rückgang der Fallzahlen beobachte man in der Romandie, wo es noch Ende Oktober am meisten Neuansteckungen gab. «Diese Kantone haben mit zusätzlichen Massnahmen reagiert.» Das erste Etappenziel sei erreicht, sagt Ackermann. 

Martin Ackermann, Präsident der National Covid-19 Science Taskforce.
Martin Ackermann, Präsident der National Covid-19 Science Taskforce.
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14.12 Uhr: Tests auch vor Weihnachten wichtig

Auch Hauri animiert zum Testen. Die Schweiz habe ihre Testkapazitäten ausgebaut, diese würden aber zu wenig genutzt. Auch er unterstreicht, wie wichtig es sei, dass möglichst alle Ansteckungen erkannt werden. 

Im Hinblick auf die kommende Weihnachtszeit empfiehlt Hauri eine Quarantäne vor dem Fest und generell das Einhalten der gängigen Corona-Regeln. Zudem sei es wichtig, sich bei den kleinsten Anzeichen einer Infektion testen zu lassen, um die Angehörigen zu schützen. 

14.10 Uhr: Stagnierende Zahlen kein Grund zur Entspannung

Nun übernimmt Rudolf Hauri das Wort. Die Virus-Aktivität sei nur in einigen Kantonen angestiegen, in vielen Kantonen sei sie stagniert, in anderen zurückgegangen. Der Anstieg und die Stagnation würden alarmieren: «Stagnierende Infektionszahlen sind kein Grund zur Entspannung, wenn sie sich – wie jetzt – auf hohem Niveau befinden», mahnt Hauri. 

Nun kommt Hauri auf die Einhaltung der diversen Schutzkonzepte zu sprechen. Im Profisport etwa würde dies gut funktionieren – nicht so in anderen Bereichen, sagt der Zuger Kantonsarzt. Er habe Kenntnisse von Fällen, wo sich Arbeitnehmer in der Mittagspause angesteckt hätten. Dies gelte es zu vermeiden. Das sei möglich, in dem man die Schutzkonzepte konsequent umsetze und einhalte. 

14.05 Uhr: Testen, testen, testen

Die Zahl der Ansteckungen sei in der Schweiz noch immer viel zu hoch, sagt Masserey. Es sei deshalb umso wichtiger, dass sich alle Personen, die entsprechende Symptome verspürten, testen lassen. Nur so könne man alle infizierten Personen ausfindig machen. Sie verweist auf die Möglichkeit der Schnelltests und appelliert, diese zu nutzen. 

14 Uhr: Medienkonferenz beginnt

Nach einer technischen Panne zu Beginn der Medienorientierung spricht Virginie Masserey vom BAG über die Lage in der Schweiz im Vergleich zu jener in den Nachbarländern. In der Schweiz würden 1,2 Prozent der Corona-Fälle tödlich enden, so Masserey. In Italien seien es 3,7 Prozent, in Frankreich 3,3 Prozent. 

Im Verhältnis zur Anzahl Fälle sei die Anzahl Todesfälle in der Schweiz eher niedrig. Das deute auf eine hohe Qualität der medizinischen Versorgung hin, bilanziert Masserey. Die Lage in den Spitälern sei nach wie vor angespannt – auch wenn sich die Zahl der Personen auf der Intensivstation stabilisiert habe. 

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), spricht als erstes. 
Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), spricht als erstes. 
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13.30 Uhr: Experten des Bundes berichten zur aktuellen Lage

Ab 14 Uhr informieren Experten des Bundes über die derzeitige-Corona Situation in der Schweiz. «blue News» zeigt die Medienkonferenz im Live-Stream. Sprechen werden Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), Dora Makausz, Leiterin Ressort Querschnittleistungen des Seco, Martin Ackermann, Präsident der National Covid-19 Science Taskforce und Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug und Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte.

13.08 Uhr: SP fordert koordinierte Strategie 

Die SP kritisiert die «inkohärente Strategie» der Bundes- und Kantonsbehörden in der zweiten Corona-Welle. Sie fordert Verbesserungen bis Ende Jahr, ansonsten müsse der Bund das Zepter übernehmen.

12.55 Uhr: Schweden verschärft die Massnahmen

Im Kampf gegen stark steigende Corona-Infektionszahlen zieht das ansonsten recht freizügige Schweden die Daumenschrauben an: Seit Dienstag dürfen sich nur noch maximal acht Menschen für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen versammeln.

Diese Massnahme ist eine der strengsten, die die schwedische Regierung bislang in der Corona-Pandemie angeordnet hat. Bislang lag die Obergrenze bei 50 Personen. Gelten soll die neue Anordnung vorläufig für vier Wochen – und damit bis unmittelbar vor Weihnachten. Für Beerdigungen gilt eine Obergrenze von 20 Personen. Bereits seit einigen Tagen dürfen Kneipen und andere Lokale nach 22.00 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen.

Schweden war in der Corona-Krise bislang einen vielbeachteten Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Massnahmen und Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Stark steigende Corona-Zahlen haben in Stockholm aber erneut grosse Sorgen ausgelöst. Das skandinavische Land mit seinen rund 10,3 Millionen Einwohnern hat bislang mehr als 208'000 Infektionsfälle und mehr als 6400 mit dem Coronavirus in Verbindung stehende Todesfälle registriert.

Schweden verlässt mit strikteren Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus seinen Sonderweg. Im Bild der schwedische Premierminister Stefan Lofven. (Archivbild)
Schweden verlässt mit strikteren Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus seinen Sonderweg. Im Bild der schwedische Premierminister Stefan Lofven. (Archivbild)
Bild: dpa

12.20 Uhr: Kapazitäten am Unispital Zürich reichen noch aus

Die Lage am Universitätsspital Zürich (USZ) ist in den vergangenen Tagen stabil geblieben. Durch eine weitere Reduktion von Wahleingriffen könnten notfalls weitere Kapazitäten für Patientinnen und Patienten mit Covid geschaffen werden. Aktuell würden am USZ 25 Covid-Patienten auf der Intensivstation behandelt, auf der normalen Bettenstation sind es derzeit 63, wie CEO Gregor Zünd am Dienstag an einem Medienanlass sagte.

Man habe die Anzahl der durchgeführten Wahleingriffe bereits um rund 15 Prozent reduziert. Das Personal der stillgelegten Operationssäle helfe auf den Intensivstationen aus. Falls nötig werde die Zahl der Wahleingriffe weiter reduziert.

Laut Peter Steiger, dem Direktor des Instituts für Intensivmedizin, waren am Dienstagmorgen auf der Intensivstation noch drei Betten für Covid-Patienten und eines für Nicht-Covid-Patienten frei. Man werde aber im Laufe des Tages Patienten verlegen, wodurch weitere Betten frei würden.

Eine deutliche Mehrheit der Patienten auf der Intensivstation ist über 60 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der Verstorbenen war gemäss Steiger über 75 Jahre alt. «Mit einem schlechteren Allgemeinzustand oder Vorerkrankungen wird es natürlich schwieriger, eine schwere Covid-Erkrankung zu überstehen», sagte er.

Eine Pflegekraft, misst am 19. Nvember 2020 den Puls eines Covid -Patienten in der Isolationsstation des Universitätsspitals Zürich USZ. 
Eine Pflegekraft, misst am 19. Nvember 2020 den Puls eines Covid -Patienten in der Isolationsstation des Universitätsspitals Zürich USZ. 
Bild: Keystone

11.43 Uhr: 4241 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 4241 Coronavirus-Ansteckungen bei 20'794 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 20,4 Prozent. 142 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 238 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Posititivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 22,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 741 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Getestet wurden in den 14 Berichtstagen 64'031 Personen.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 325'562 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG mitteilte. Insgesamt 12'129 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg gemäss BAG auf 3930, 1040 davon allein in den letzten 14 Tagen.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'592'950 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Montag wurden dem BAG 20'794 neue Tests gemeldet

Das Corona-Testcenter auf dem Zürcher Kasernenareal (Archiv)
Das Corona-Testcenter auf dem Zürcher Kasernenareal (Archiv)
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11.31 Uhr: Lufthansa will keinen Impfnachweis

Anders als die australische Airline Qantas will die Lufthansa von ihren Passagieren keinen Corona-Impfnachweis verlangen. Die Einführung einer derartigen Pflicht sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, erklärte am Dienstag ein Konzernsprecher in Frankfurt.

Für die jeweiligen Einreisevoraussetzungen seien zudem die nationalen Regierungen der Länder zuständig. Diese müssten zunächst einen Plan zur Verteilung der bestellten Impfdosen erstellen, sobald sie verfügbar seien.

Qantas-Chef Alan Joyce hatte zuvor angekündigt, dass seine Gesellschaft bei Interkontinentalflügen nur geimpfte Passagiere befördern werde, sobald ein Impfstoff zur Verfügung stehe. Über das Vorgehen bei australischen Inlandsflügen sei noch nicht entschieden.

Die Lufthansa hofft, mit Corona-Schnelltests für Passagiere wieder mehr Flugverbindungen anbieten zu können – ein Impfnachweis ist hier aber nicht geplant. (Symbolbild)
Die Lufthansa hofft, mit Corona-Schnelltests für Passagiere wieder mehr Flugverbindungen anbieten zu können – ein Impfnachweis ist hier aber nicht geplant. (Symbolbild)
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11.23 Uhr: Italien will europaweites Verbot von Skiferien

Um die Corona-Infektionszahlen zu mindern, will die italienische Regierung offenbar erreichen, dass die Alpenstaaten ihre Skipisten bis Ende Januar schliessen. Wie die die die römische Tageszeitung «La Repubblica» in ihrer gestrigen Ausgabe berichtete, soll das verhindern helfen, dass es nach den Weihnachtsfeiertagen im Corona-gebeutelten Italien zu einer dritten Infektionswelle komme.

Entsprechende Gespräche soll Rom laut der Zeitung  schon geführt haben. Und wie Premier Giuseppe Conte in einem Fernsehinterview sagte, arbeite er derzeit mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron daran, ein gemeinsames europäisches Protokoll für die Winterferien zu erarbeiten. Gegen das Vorhaben kam indes bereits heftiger Widerspruch aus den Skiregionen im eigenen Land.

11.02 Uhr: Weiterer Schnelltest für die Schweiz

Die auf Generika spezialisierte Pharmafirma Mepha will im grossen Stil Covid-19-Schnelltests in der Schweiz vertreiben. Der Panbio genannte Antigen-Schnelltest der US-Firma Abbott soll in 15 Minuten per Nasen-Rachen-Abstrich infizierte Personen ausfindig machen, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Der Schnelltest von Abbott ist gemäss den Angaben CE-zertifiziert und wurde durch ein Schweizer Referenzlabor geprüft. Panbio sei einer der zwei Tests, der für die Strategie des Bundes zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zugelassen wurde und mobil einsetzbar zuverlässige Ergebnisse innert einer Viertelstunde liefere. Der Test werde dabei durch Fachpersonen in Apotheken, Arztpraxen, Spitälern und Testzentren durchgeführt.

Die Vertriebsvereinbarung zwischen Mepha und Abbott erlaube es die Testkapazität in der Schweiz stark zu erhöhen. Der Test weist den Angaben zufolge ein Protein des Antigens nach, das vorhanden ist, wenn eine Person gegenwärtig infiziert ist. Der Test soll 91 von 100 Infektionen identifizieren und bei weniger als einem Prozent der Testpersonen fälschlicherweise eine Erkrankung anzeigen.

Der Corona-Schnelltest von Abbott wird in einer Teststation des Gesundheitsamts der niederländischen Stadt Groningen eingesetzt. Künftig soll der Test auch in der Schweiz Verwendung finden. (Archiv)
Der Corona-Schnelltest von Abbott wird in einer Teststation des Gesundheitsamts der niederländischen Stadt Groningen eingesetzt. Künftig soll der Test auch in der Schweiz Verwendung finden. (Archiv)
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10.35 Uhr: Wrestler stirbt mit 19 Jahren an Covid-19

In England ist ein gerade einmal 19 Jahre alter Wrestler an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Der aus der englischen Stadt Walsall stammende Cameron Wellington sei am Donnerstag im Beisein seiner Eltern gestorben, wie das regionale News-Portal «Birmingham Live» berichtete. Seine Eltern beschrieben ihn als «fit und gesund» – es habe ihm eine große Karriere bevor gestanden. Mit dem Virus angesteckt hatte sich der 19-Jährige – wie auch seine Mutter – wohl bei seinem Vater.

Wellington wurde mit Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert – starb trotz verschiedener Behandlungsversuche und einer Operation aber bereits wenige Stunden später. Nach seinem Tod richteten Angehörige eine Spendenseite ein, auf der schnell mehrere Tausend Britische Pfund zusammen kamen, mit denen die Familie bei der Trauerfeier unterstützt werden soll.

9.42 Uhr: Mehr als 169'000 Neuinfektionen in den USA 

In den USA breitet sich die Coronapandemie weiter rasant aus. Am Montag meldeten die Behörden binnen eines Tages 169'190 nachgewiesene Neuinfektionen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging.

Am gleichen Tag der Vorwoche waren es rund 160'000 gewesen. Am Freitag war mit rund 196'000 Neuinfektionen der bislang höchste Wert registriert worden. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden belief sich am Montag auf 889. In der Woche zuvor waren es am gleichen Tag 758. Erstmals seit Anfang Mai war am Donnerstag mit 2015 neuen Todesfällen wieder die 2'000er-Marke überschritten worden. Der höchste Wert an einem Tag wurde am 15. April mit 2'609 Toten erreicht.

Coronatest in einer Drive-Through-Teststation im November in New York. (Archiv)
Coronatest in einer Drive-Through-Teststation im November in New York. (Archiv)
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9.20 Uhr: Deutsche Länder einigen sich auf neue Regeln 

Die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer haben sich auf einheitliche Kontaktregeln für Weihnachten und Silvester geeinigt. Im Zeitraum vom 23. Dezember bis 1. Januar können demnach Treffen eines Haushaltes mit haushaltsfremden Familienmitgliedern oder haushaltsfremden Menschen bis maximal zehn Personen ermöglicht werden. So heisst es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Dienstag vorliegenden geeinten Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch. Kinder bis 14 Jahren sollen demnach hiervon ausgenommen sein.

Der aktuelle Teil-Lockdown, also unter anderem die Schliessung von Restaurants, Kinos und Theatern, soll dem Länder-Papier zufolge bis zum 20. Dezember verlängert werden. Bei einer Inzidenz von «deutlich» unter 50 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen und wenn weitere Bedingungen erfüllt sind, sollen Länder die Möglichkeit bekommen, hiervon abzuweichen. Silvesterfeuerwerk auf belebten öffentlichen Plätzen und Strassen wollen die Ministerpräsidenten untersagen, um grössere Gruppenbildungen zu vermeiden. «Die örtlich zuständigen Behörden bestimmen die betroffenen Plätze und Strassen», heisst es in dem Papier. 

Weihnachtsbeleuchtung am 23. November 2020 in Lübeck, Deutschland: Durch einheitliche Kontaktregeln wollen die deutschen Bundesländer auch in der Pandemie das traditionelle Weihnachtsfest weitgehend ermöglichen.  
Weihnachtsbeleuchtung am 23. November 2020 in Lübeck, Deutschland: Durch einheitliche Kontaktregeln wollen die deutschen Bundesländer auch in der Pandemie das traditionelle Weihnachtsfest weitgehend ermöglichen.  
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8.20 Uhr: Stosslüften viel wirksamer als Filtergeräte 

Stosslüften ist offenbar um ein Vielfaches wirksamer als der Einsatz von Luftfiltergeräten – wenn es darum geht, coronavirenbeladene Aerosole zu reduzieren. Das hat wenigstens eine Studie deutscher Wissenschaftler in einer hessischen Schule gezeigt. Forscher der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hatten dabei in einem nicht genutzten Klassenzimmer einer Wiesbadener Schule die Wirkung auf zuvor freigesetzte Aerosole ermittelt, die per Ventilator im Raum verteilt wurden.

«Als wesentliches Resultat zeigte sich, dass die Stossöffnung aller Fenster über drei Minuten bei Aussentemperaturen von 7 bis 11 Grad Celsius die eingebrachte Konzentration an Aerosolen bis zu 99,8 Prozent senkte», heisst es in der Mitteilung der THM in Giessen zu der Analyse. Mit vier mobilen Luftfiltergeräten in dem Raum sei nach etwa 30 Minuten eine um 90 Prozent verringerte Konzentration gemessen worden. Die Wissenschaftler verweisen zudem auf den Lärm beim Betrieb der Geräte und die hohen Kosten bei der Anschaffung.

An einer Schule im deutschen Gütersloh ist das Fenster im Oktober weit aufgerissen.
An einer Schule im deutschen Gütersloh ist das Fenster im Oktober weit aufgerissen.
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7.35 Uhr: Australiens Ex-Hotspot ohne bekannten Fall

Im ehemaligen australischen Corona-Hotspot Victoria gibt es erstmals seit neun Monaten keinen bekannten Infektionsfall. «Das letzte Mal, dass wir keine aktiven Fälle im Bundesstaat verzeichnet haben, war am 29. Februar», twitterte das regionale Gesundheitsministerium am Dienstag. Die Behörden dankten der Bevölkerung dafür, dass sie zu diesem Erfolg beigetragen habe.

Der letzte Corona-Patient war ein um die 90 Jahre alter Mann, der am Montag aus dem Krankenhaus entlassen worden war. In Victoria wurde bereits seit 25 Tagen kein neuer Fall mehr registriert. Vorausgegangen war ein mehrmonatiger, extrem strikter Lockdown, nachdem der Bundesstaat mit seiner Hauptstadt Melbourne von einer zweiten Welle getroffen worden war. Wochenlang herrschte eine nächtliche Ausgangssperre, zudem durften die Bürger sich nur noch im Umkreis von fünf Kilometern von ihren Wohnungen bewegen. Die letzten Einschränkungen waren Ende Oktober aufgehoben worden.

6.20 Uhr: Testhürden in der Schweiz sollten abgebaut werden

Da die Zahl der durchgeführten Coronatests in der Schweiz trotz ausreichender Testkapazitäten abnimmt, empfehlen Wissenschaftler, die Hürden für Tests weiter abzubauen. «Das Testen muss attraktiver werden», sagt der Infektiologe Jan Fehr, Leiter des Testzentrums der Universität Zürich, dem «Tages-Anzeiger». Die Bevölkerung müsse die Strategie mittragen, «wir dürfen sie nicht verlieren», sagte Fehr weiter. Der Winter sei noch lange. Der Anteil positiver Resultate in der Schweiz sinkt tendenziell, liegt aber bei über 20 Prozent und ist somit viermal so hoch wie der Zielwert von fünf Prozent. Das nährt dem Bericht zufolge den Verdacht, dass viele Coronafälle unerkannt bleiben und die Zahlen die Lage «beschönigen».

Fehr rege deshalb unter anderem eine Debatte über die Dauer der Quarantäne an. «Man könnte sich durchaus überlegen, die Quarantäne unter gewissen Bedingungen, kombiniert mit wiederholtem Testen, zu verkürzen», sagte der Infektiologe. «Diese Debatte wurde im Oktober von der Taskforce begonnen, schlief aber wieder ein. Nun sollten wir den Ball noch einmal aufnehmen und schauen, was die Forschung beitragen kann.»

Die Covid-19-Teststation des Universitätsspitals Zürich am  10. November 2020. 
Die Covid-19-Teststation des Universitätsspitals Zürich am  10. November 2020. 
Bild: Keystone/Ennio Leanza

Eine verkürzte Quarantäne könnte die Bedenken jener mindern, die bei einem Corona-Verdacht einen Arztbesuch meiden, um Familie und Freunde vor den Konsequenzen der zehntägigen Quarantäne zu verschonen. Die Wissenschafts-Taskforce empfahl dem Bund bereits Mitte November, die Quarantäne bei einem negativen Testergebnis abzukürzen. Sie legte den Behörden zudem nahe, betroffenen Personen den vollen Lohn statt nur wie heute den Erwerbsersatz auszuzahlen.

5.30 Uhr: Deutsche Luftfahrtindustrie erwartet Umsatzeinbruch von 40 Prozent

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie erlebt nach Jahren des Wachstums in der Coronakrise einen heftigen Rückschlag. «Wir als Verband gehen in diesem Jahr von einem Umsatzrückgang für die zivile Luftfahrtindustrie von rund 40 Prozent aus», sagte Dirk Hoke, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) der Deutschen Presse-Agentur. Zwar seien die Auftragsbücher noch gut gefüllt, doch den Fluggesellschaften fehle das Geld. «Das Interesse, Flugzeuge abzunehmen, ist extrem gering.» Auch für nächstes Jahr werde ein deutliches Umsatzminus erwartet.

«Es ist eine schwierige Zeit für uns, aber wir sehen auch die Chancen», sage Hoke. «Wir sollten die Zeit nutzen, um in klimafreundliche Technologien zu investieren.» Europa könne eine Schlüsselrolle auf dem Weg zum klimaneutralen Fliegen übernehmen, wenn es jetzt die richtigen Weichen stelle.

5.16 Uhr: USA verteilen experimentelles Corona-Medikament

Die US-Regierung beginnt am Dienstag mit der Verteilung von 30’000 Dosen des experimentellen Covid-19-Medikaments, mit dem auch Präsident Donald Trump behandelt worden ist. Die Arzneimittelbehörde FDA hatte am Wochenende eine Notfallfreigabe für das Mittel des Herstellers Regeneron Pharmaceuticals Inc. erteilt, das Menschen mit leichten oder moderaten Symptomen helfen soll, die in der Gefahr schweben, schwerer zu erkranken. Für schwere Fälle ist das Medikament mit Antikörpern nicht zugelassen.

Die Antikörper docken am Virus an und helfen dem Immunsystem des Infizierten, es zu vernichten. Regeneron hat für sein Medikament zwei Antikörper kombiniert. Sicherheit und Wirksamkeit des Mittels sind noch nicht vollständig getestet. Es wird einmal intravenös verabreicht und jetzt kostenlos abgegeben. Allerdings könnten Patienten für Teile der intravenösen Behandlung zur Kasse gebeten werden.

5 Uhr: Deutscher Teil-Lockdown wohl bis kurz vor Weihnacht

Um die Pandemie einzudämmen, wird der Teil-Lockdown in Deutschland voraussichtlich bis kurz vor Weihnachten verlängert. Die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich am Montagabend darauf, dass die bislang bis Ende November befristen Massnahmen zunächst bis zum 20. Dezember fortgeführt werden sollen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Eine endgültige Entscheidung soll bei Beratungen der Ländervertreter mit Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch fallen.

Bei einer Verlängerung des Teil-Lockdowns blieben Gastronomiebetriebe sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen, die seit Anfang November dicht sind, weiter geschlossen. Zudem würden weiter strikte Kontaktbeschränkungen gelten. Die Massnahmen sollen dafür sorgen, die Zahl der Neuinfektionen deutlich zu reduzieren.

Im Gespräch waren zudem schärfere Kontaktbeschränkungen für private Treffen und eine erweiterte Maskenpflicht an Schulen. Unklar blieb, ob die Anti-Corona-Massnahmen ab 20. Dezember immer um jeweils 14 Tage verlängert werden sollen, wenn das Infektionsgeschehen nicht deutlich abnimmt – oder ob Mitte Dezember über den Kurs erneut beraten wird. Offen blieb auch, ob es Ausnahmen für Gebiete mit niedrigen Infektionszahlen geben wird – als Kriterium ist die Rede von weniger als 35 oder weniger als 50 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen und einer sinkenden Tendenz.

4.47 Uhr: Weisses Haus hält an Vorweihnachtsfeiern fest

Das Weisse Haus lässt sich trotz Expertenwarnungen nicht von Weihnachtsfestivitäten in der Pandemie abbringen. Am Montag lieferte ein Pferdewagen den rund 5,60 Meter hohen Tannenbaum, der im Blauen Salon aufgestellt werden soll – der traditionelle Startschuss für eine ganze Reihe von Feiern inklusive Truthahn-Begnadigung, Chanukkah und Weihnachten. Die Feiern seien eine lange Tradition, sagte die Sprecherin von First Lady Melania Trump, Stephanie Grisham. Sie versicherte, die Gästeliste werde kürzer sein als sonst. «Die Teilnahme an den Feiern wird eine sehr persönliche Entscheidung sein», fügte sie hinzu. Das Essen solle hinter Plexiglas angerichtet werden, Getränke würden abgedeckt, das Personal werde Handschuhe und Masken tragen.

Indessen drängten die Gesundheitsbehörden die US-Bürgerinnen und -Bürger, an Thanksgiving nicht zu reisen und die Feiertage nicht mit Menschen aus anderen Haushalten zu verbringen. Top-Virologe Anthony Fauci warnte einmal mehr vor den Folgen grösserer Feiern in den nächsten Wochen. «Wir stecken gerade in einer sehr schwierigen Situation», sagte er der «Washington Post» und verwies auf steil steigende Infektionszahlen. Weihnachtsfeiern sollten auf die geringstmögliche Zahl von Teilnehmern begrenzt werden, am besten auf Mitglieder nur eines Haushalts. Ohne Vorsichtsmassnahmen könne die Zahl der Virustoten bis Jahresende auf weit mehr als 300’000 steigen.

Der nächste Festtermin im Weissen Haus steht am Dienstag an, wenn Präsident Donald Trump im Rosengarten zwei Truthähne begnadigt und so vor einem Ende als Thanksgiving-Braten bewahrt. Die Vögel Corn und Cob waren am Sonntag in einem Luxushotel eingetroffen.

4.40 Uhr: Schweden verlässt mit strengen Vorschriften Corona-Sonderweg

Mit dem Inkrafttreten von strengeren Vorschriften verlässt Schweden heute seinen Corona-Sonderweg. Erstmals gelten nun Auflagen für Treffen in der Öffentlichkeit, nur noch acht Menschen dürfen zusammenkommen. Bisher durften sich je nach Anlass 50 bis 300 Menschen treffen. Schulen und Restaurants sollen laut der Regierungsanordnung weiter geöffnet bleiben. Betreiber von Restaurants müssen allerdings darauf achten, dass pro Tisch nicht mehr als acht Gäste Platz nehmen.

Schweden ging seit Beginn der Coronapandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Kritiker warfen den schwedischen Behörden deshalb vor, mit ihrer Strategie Menschenleben zu gefährden. Dennoch verzichtete die Regierung bisher auf das Verhängen von Einschränkungen. Stattdessen sprach sie lediglich Empfehlungen für die Bürger aus. Die nun erstmals verhängten Einschränkungen gelten allerdings nicht für Treffen in privaten Wohnungen. Der Regierung fehlt die Befugnis, um dafür Vorschriften zu machen.

Obwohl Schweden in der Pandemie bis heute weniger restriktiv vorgegangen ist, war die Kundenzahl in Lokalen wie diesem Stockholmer Schnellimbiss bereits vor dem Inkrafttreten von strengeren Regeln am 24. November 2020 begrenzt.
Obwohl Schweden in der Pandemie bis heute weniger restriktiv vorgegangen ist, war die Kundenzahl in Lokalen wie diesem Stockholmer Schnellimbiss bereits vor dem Inkrafttreten von strengeren Regeln am 24. November 2020 begrenzt.
Bild: Keystone/EPA/Fredrik Sandberg/TT Sweden Out

4.19 Uhr: SP stellt Coronastrategie vor

Die SP Schweiz fordert eine kohärente Strategie zur Bewältigung der gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise. Das Land habe die erste Welle gut überstanden. Aber auf die zweite Welle sei die Schweiz nicht genügend vorbereitet gewesen, was sich jetzt räche. Die Strategie muss nach Meinung der Sozialdemokraten eine ganze Reihe von wirksamen Massnahmen umfassen. Heute um 10:00 Uhr stellt die zweitgrösste Schweizer Partei diese Strategie an einer Medienkonferenz der Öffentlichkeit vor.

3.27 Uhr: Qantas will Impfpflicht für Flugreisende einführen

Aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus will Australiens nationale Fluggesellschaft Qantas eine Impfpflicht für ihre Passagiere einführen. Sobald ein Impfstoff verfügbar sei, würden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Airline entsprechend angepasst, sagte Qantas-Chef Alan Joyce dem australischen Sender Nine News am Montag. Während man über das weitere Vorgehen bei Inlandflügen noch nicht entschieden habe, sei die Situation bei Interkontinentalverbindungen klar: «Wir werden von internationalen Reisenden verlangen, dass sie geimpft sind, bevor wir sie an Bord lassen.»

Joyce geht nach eigenen Worten davon aus, dass seine Fluggesellschaft damit nicht alleine steht – sondern weltweit ähnliche Regeln eingeführt werden. «Ich glaube, das wird eine normale Sache sein, nach Gesprächen mit meinen Kollegen von anderen Airlines zu urteilen.»

Qantas wurde 1920 gegründet und ist eine der ältesten ununterbrochen tätigen Fluggesellschaften der Welt. Vor der Coronapandemie beförderte das Unternehmen jährlich 50 Millionen Passagiere in alle Welt. Wegen des finanziellen Einbruchs musste Qantas in diesem Jahr 6'000 seiner insgesamt 29'000 Stellen kürzen.

3.11 Uhr: WHO gegen vorschnellen Weihnachtslockerungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor Lockerungen von Corona-Restriktionen über Weihnachten, wenn Behörden das Infektionsgeschehen nicht voll unter Kontrolle haben. «Wenn sich Menschen untereinander anstecken und wenn ein Land nicht die nötige Infrastruktur hat, um Fälle zu verfolgen und Kontakte zu isolieren und in Quarantäne zu schicken, dann wird eine Lockerung zu stärkeren Ansteckungen führen», sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan am Montagabend in Genf.

Regierungen müssten sich im Klaren sein, dass sie nur Risiken abwägen könnten. Eine wissenschaftliche Formel, welche Lockerungen vertretbar oder wie viele Feiertage ohne grössere Auflagen sicher seien gebe es nicht. «Es gibt nur ein höheres und niedrigeres Risiko, dass die Situation sich bessert oder verschlimmert», sagte er. Regierungen müssten die Risiken einer stärkeren Ausbreitung des Virus mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken der Beibehaltung von Beschränkungen abwägen. Wenn Menschen sich über die Feiertage nicht treffen dürften, entstehe eine grosse Frustration, eine Corona-Müdigkeit und womöglich Widerstand gegen die Massnahmen, räumte er ein.

2.48 Uhr: Biden-Team zum beginnenden Übergangsprozess: «Notwendiger Schritt»

Das Team des gewählten US-Präsidenten Joe Biden will nach dem Ende der Blockade einer geordneten Amtsübernahme mit aktuellen Regierungsbeamten über die Coronakrise und die nationale Sicherheit sprechen. «Die heutige Entscheidung ist ein notwendiger Schritt, um mit der Bewältigung der Herausforderungen zu beginnen, denen unser Land gegenübersteht», erklärte Yohannes Abraham von Bidens Übergangsteam am Montagabend (Ortszeit). Mitarbeiter von Bidens Team würden die Treffen in den kommenden Tagen auch dafür nutzen, ein «umfassendes Verständnis der Bemühungen der Trump-Regierung zu erlangen, die Regierungsbehörden auszuhöhlen».

Die massgebliche Behörde GSA hatte am Montag grünes Licht für die Kooperation der amtierenden Regierung von Präsident Donald Trump mit Bidens Team gegeben. Damit kann die künftige Regierung auf wichtige Ressourcen zugreifen, die für den Machtwechsel in den USA nötig sind. Trump erklärte auf Twitter, er habe die Behörden angewiesen, mit Biden zu kooperieren.

Biden war am 7. November von US-Medien zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt worden. Trump hat seine Niederlage noch immer nicht eingeräumt.



2 Uhr: Kürzere Quarantäne für Englandreisende aus Risikogebieten?

Einreisende aus Risikogebieten können ab Mitte Dezember in England mit einer kürzeren Quarantäne-Dauer rechnen. Nach fünf Tagen solle es dann möglich sein, auf eigene Kosten einen Coronatest zu machen und nach negativem Ergebnis die Wohnung wieder zu verlassen, wie Verkehrsminister Grant Shapps am Dienstag ankündigte. Bisher mussten sich alle Einreisenden aus Risikogebieten verpflichtend 14 Tage lang in Quarantäne begeben. Auch Deutschland gilt derzeit für Grossbritannien als Risikogebiet.

Die Reisebranche begrüsste die Regelung, beschrieb sie aber als «überfällig». Viele andere Staaten, darunter auch Deutschland, ermöglichen bereits seit längerem, die Quarantäne nach der Einreise durch einen Coronatest abzukürzen. In Nordrhein-Westfalen hatte zuletzt sogar ein Gericht die Quarantäne-Regeln gekippt und sie als unwirksam zur Bekämpfung der Pandemie bezeichnet.

1 Uhr: Zweiter Lockdown: Europarat will mehr Frauenschutz

Frauen sollen nach Ansicht der Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejčinović Burić, in der Coronapandemie besser geschützt werden. «Effiziente Massnahmen zur Prävention von Gewalt gegen Frauen müssen ein elementarer Teil von neuen Lockdowns sein», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag zum Internationalen Tag für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November.

Lockdowns hätten sich als einzigartige Herausforderung für Hilfsangebote erwiesen. Auch wenn viele aktuelle Regelungen weniger strikt als im Frühjahr seien, hätten nationale Hotlines zur Hilfe bei häuslicher Gewalt erneut dramatische Anstiege von Anrufen gemeldet. «Wir müssen sicherstellen, dass die erneuten Bewegungseinschränkungen nicht mehr Leid für Frauen und Kinder verursachen.»

0.04 Uhr: Spaniens König Felipe VI. in Quarantäne

Spaniens König Felipe VI. hat sich nach einem Corona-Kontakt in eine zehntägige Quarantäne begeben. Das habe der Königspalast am Montagabend mitgeteilt, berichteten spanische Meiden übereinstimmend. Der König habe erfahren, dass eine Person, mit der er am Sonntag engeren Kontakt hatte, positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, habe das Königshaus weiter mitgeteilt. Felipe habe für die Zeit der Quarantäne alle Termine abgesagt. Über den Zustand des Staatsoberhauptes wurde zunächst nichts bekannt.

Seine Frau, Königin Letizia, sowie seine beiden Töchter, Prinzessin Leonor und die Infantin Sofía, könnten jedoch weiter ihren normalen Tätigkeiten nachgehen, hiess es. Letizia war bereits im März während der ersten Coronawelle in Quarantäne, ebenso wie Leonor, die Thronfolgerin, nachdem es in ihrer Schulklasse einen Coronafall gegeben hatte.

Spanien ist eines der besonders schwer von der Pandemie betroffenen Länder Westeuropas. Seit März wurden in dem Land mit rund 47 Millionen Einwohnern fast 1,6 Millionen Corona-Infizierte und 43’100 Todesfälle mit Covid-19 gemeldet. Zuletzt gab es jedoch eine leichte Entspannung. Die Zahl der Infektionen pro 100’000 Einwohner innert sieben Tagen fiel inzwischen auf 148, in etwa so wie in Deutschland, wo dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Montag bei 143 lag.

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