Häusliche GewaltSchritte gegen häusliche Gewalt gegen Frauen
SDA
9.5.2019 - 16:35
Das Angebot für Frauen, die nach einem Aufenthalt in einem Frauenhaus Betreuung benötigen, ist aus Sicht der Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren zu gering. Sie haben daher vertiefte Massnahmen zum Schutz dieser Frauen beschlossen.
Die Versorgungslage und die Anzahl Plätze in Schutz- und Notunterkünften sei zwar angemessen, schrieb die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -Direktoren (SODK) am Donnerstag. Doch es gebe in den Kantonen noch zu wenig begleitete Wohnangebote für Frauen, die aus einem Frauenhaus ausziehen.
Zudem sei die Finanzierung dieser Frauenhäuser sehr unterschiedlich geregelt. An ihrer Jahresversammlung vom Donnerstag hat die SODK daher entschieden, in diesem Bereich Empfehlungen zu erarbeiten. An der Jahresversammlung war auch Bundesrätin Karin Keller-Sutter anwesend.
Handlungsbedarf sieht die SODK zudem bei gewaltbetroffenen Frauen mit Flüchtlingsstatus. Eine Umfrage bei den Kantonen habe ergeben, dass Opfer von Gewaltdelikten nicht systematisch als solche identifiziert würden, schreibt die SODK. Die Nachbetreuung dieser Frauen sei nicht immer gewährleistet.
Die Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren wollen daher vertieft prüfen, wie diese Frauen dahingehend unterstützt werden können, dass sie «den Weg in ein selbstbestimmtes Leben finden». Als weitere Massnahme hat die SODK die Website www.opferhilfe-schweiz.ch überarbeitet, damit Opfer einfacher Zugang finden.
Die SODK gehe mit diesen Massnahmen in der Umsetzung der Istanbul-Konvention einen Schritt voran, lässt sich SODK-Präsident Martin Klöti (FDP/SG) in der Mitteilung zitieren. Die Istanbul-Konvention ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Die Schweiz ist dem Übereinkommen vor einem Jahr beigetreten.
Der SODK-Vorstand hat am Donnerstag zudem ein neues Mitglied in erhalten: Der Genfer Staatsrat Thierry Apothéloz (SP) übernimmt das Amt von Pierre-Yves Maillard (SP/VD), der nach der Wahl zum Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes Ende April aus der Waadtländer Regierung und damit aus dem Vorstand zurücktrat.
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