Ukraine-KriegRussen versuchen ihre Vermögen auf Schweizer Banken zu retten
uri
2.3.2022
Nachdem sich die Schweiz den EU-Sanktionen gegen Russland angeschlossen hat, versuchen reiche Russen mit Tricks, ihr Vermögen zu sichern. Grosse Beträge dürften aber nicht abgeflossen sein.
Um den Sanktionen zu entgehen und ihre Vermögenswerte zu sichern, ergreifen russische Kundinnen und Kunden nun verschiedene Massnahmen. Wie der Manager einer namhaften Vermögensverwaltungsbank dem «Tages-Anzeiger» berichtete, versuchten sie mit mehreren Pässen, sich bei den Banken nicht mehr mit Wohnsitz Russland zu registrieren, sondern etwa mit einem Wohnsitz im EU-Land Zypern.
Wohnsitzwechsel in die EU
Die Idee dahinter sei, dass bei einem Wohnsitzwechsel in ein EU-Land auch die Einschränkungen wegfielen. Laut dem Manager sei derzeit aber nicht klar, «ob solch eine Wohnsitz-Verlegung tatsächlich hilft», da die Kunden ja weiterhin die russische Nationalität hätten.
Vom Bankenplatz Zürich werde zudem berichtet, dass einige der russischen Kunden die Kontrolle ihrer Vermögen nun komplett an Freunde oder Verwandte übertragen würden, die keinen Russland-Bezug hätten.
Die Banken, so der «Tages-Anzeiger», agierten allerdings bereits sehr vorsichtig, denn sie wollten keinesfalls durch Verstösse gegen die Sanktionen in die Kritik geraten und einen Konflikt mit den USA oder der EU riskieren. Entsprechend würde jede Wohnsitz-Verlegungen durch einen Compliance-Ausschuss überprüft. Personen, die sich auf der Sanktionsliste befänden, hätten ohnehin keine Chance, an ihr Geld zu kommen.
Die Banken haben ihre Pforten früh geschlossen
Laut der Zeitung ärgern sich zudem mehrere Bankmanager über Berichte, dass Russen nun in grosser Zahl ihre Konten plünderten. Gemäss verschiedener Quellen seien solche Fluchtbewegungen nicht zu beobachten.
Auch wurden offenbar keine grösseren Finanzvermögen von reichen Russen in den Tagen zwischen letztem Donnerstag und diesem Montag abgezogen, als die Schweiz sich noch nicht an den EU-Sanktionen beteiligte. Die Schweizer Banken hätten ihre «Pforten» schon mit den US-Sanktionen vom Donnerstag geschlossen, berichtet SRF. Andernfalls hätten sie gegen eigene Corporate-Pflichten verstossen und würden das Risiko eingehen, ein Fall für die Finanzmarktaufsicht (Finma) zu werden.
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