Senkung der Serafe-Gebühr Röstis Sparprogramm würde 900 Jobs vernichten, warnt die SRG

dmu

20.11.2023

Bundesrat und Medienminister Albert Rösti will die Serafe-Gebühr auf 300 Franken im Jahr senken. 
Bundesrat und Medienminister Albert Rösti will die Serafe-Gebühr auf 300 Franken im Jahr senken. 
Bild: Keystone

Die Medienabgabe soll auf 300 Franken im Jahr gesenkt werden. So sieht der Gegenvorschlag von Bundesrat Albert Rösti zur «Halbierungsinitiative» aus. Jetzt warnt die SRG vor einem Personal-Kahlschlag.

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  • Die SRG hat am Montag Stellung zu den vom Bundesrat vorgestellten Gegenmassnahmen zur «Halbierungsinitiative» genommen.
  • Das Unternehmen lehnt die Senkung der Medienabgabe auf 300 Franken ab.
  • Mit dem Rückgang der Werbeeinnahmen und der Streichung des Teuerungsausgleichs würden der SRG ab 2027 bis zu 240 Millionen Franken fehlen.
  • Dies hätte einen drastischen Stellenabbau zur Folge: Rund 900 Stellen müssten stufenweise über alle Regionen hinweg abgebaut werden.

Die SRG hat in einer Medienmitteilung am Montag zu den vom Bundesrat kürzlich präsentierten Gegenmassnahmen zur «Halbierungsinitiative» Stellung genommen. Das Unternehmen ist – wenig überraschend – gegen die vorgeschlagene Senkung der Serafe-Medienabgabe. Die angedachte Reduktion von 335 auf 300 Franken im Jahr hätte massive Auswirkungen auf das Programm und das Personal.

Mit dem Rückgang der Werbeeinnahmen und der Streichung des Teuerungsausgleichs würden der SRG ab 2027 bis zu 240 Millionen Franken fehlen. Komme noch die von Bundesrat Albert Rösti vorgeschlagene Gebührensenkung hinzu, hätte das laut Mitteilung einen drastischen Stellenabbau zur Folge: Rund 900 Stellen müssten stufenweise über alle Regionen hinweg abgebaut werden.

«Eine Demokratie lebt davon, dass die Bürgerinnen und Bürger gut informiert sind», wird SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina in der Mitteilung zitiert. «In einer Zeit, in der Medien mit wachsenden Finanzierungsproblemen kämpfen und Stellen abgebaut werden, ist es falsch, die SRG massiv zu schwächen.»

Rösti will Serafe-Gebühr auf 300 Franken senken

Der Bundesrat hat am 8. November seine Gegenmassnahmen zur Initiative «200 Franken sind genug», der sogenannten «Halbierungsinitiative», präsentiert. Bundesrat und Medienminister Rösti will die Serafe-Gebühr auf 300 Franken im Jahr senken.

Er hat seinen Vorschlag in ein Vernehmlassungsverfahren gegeben, das bis zum 1. Februar 2024 dauert. Die SRG hat heute, Montag, ihre Stellungnahme beim zuständigen Departement eingereicht.

Die SRG könne der Initiative am besten mit einem starken Angebot begegnen, das einen persönlichen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffe. Gleichzeitig gelte es, die Transformation des Unternehmens weiter umzusetzen.

SRG-Kritiker wollen Gebühren auf 200 Franken senken

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Ein bürgerliches und überparteiliches Komitee will die Serafe-Gebühren für Radio und Fernsehen von 335 auf 200 Franken im Jahr senken. Es legte am Dienstag in Bern die entsprechende Initiative «200 Franken sind genug» vor. Das Volksbegehren richtet sich gegen die SRG.

01.03.2022