Beim Opfer eines Tötungsdelikts in Basel am Donnerstag handelt es sich laut der Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt um eine 75-jährige Anwohnerin. Sie war am Nachmittag im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses im Breite-Quartier tot aufgefunden worden.
Die unbekannte Täterschaft war nach dem Vorfall zunächst weiter flüchtig, wie die Staatsanwaltschaft in der Nacht auf Freitag mitteilte. Wie die Frau getötet wurde, war ebenfalls vorerst offen.
Wie die Staatsanwaltschaft am Freitagmittag mitteilt, hat die Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt zwischenzeitlich einen der Tat dringend verdächtigten Mann ermittelt; die Staatsanwaltschaft hat eine Öffentlichkeitsfahndung angeordnet.
Gesucht wird Raphael Muller, geb. 24. Februar 1992, 185 cm gross, weisse Hautfarbe, mitteleuropäischer Typ, mittlere Statur, mittelblonde kurze Haare, trug zum Tatzeitpunkt einen Bart.
Der Tatverdächtige befindet sich zurzeit in einer stationären Massnahme in der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel. Er gilt als gefährlich. Die Staatsanwaltschaft rät dringend, ihn nicht anzusprechen, sondern Beobachtungen umgehend zu melden.
Müller befand sich laut der «Basler Zeitung» am Tag des Tötungsdelikts auf Freigang. Diesen durfte er laut einer verlässlichen Quelle von 13 bis 17 Uhr unbegleitet antreten.
Kurz vor 14 Uhr wurde die Polizei zu einem Einsatz am Nasenweg gerufen, nachdem eine Frau getötet worden war. Der Mann müsse sich, so die Zeitung, sich also schnell und gezielt von den UPK, die am anderen Ende der Stadt in der Nähe des Flughafens liegen, zum Tatort am Nasenweg begeben haben.
Bereits vor rund 10 Jahren gab es am Nasenweg ein Tötungsdelikt. Laut Recherchen der «Basler Zeitung» und des «Blick» handelt es sich um den gleichen Täter. Die Staatsanwaltschaft bestätigt das gegenüber Keystone-SDA.
Der an Schizophrenie leidende Mann hatte am 3. November 2014 im selben Quartier zwei Frauen erstochen und einen betagten Mann mit einem Messer schwer verletzt. Er wurde damals noch am Tatort festgenommen. Der Mann hatte schon Jahre vor der ersten Tat an einer schweren psychischen Erkrankung gelitten, jedoch eine stationäre Behandlung abgelehnt.
Polizei sucht Zeugen
Um den genauen Tathergang und die Identität der Täterschaft zu ermitteln, setzte die Polizei eine Sonderkommission ein. Sie suchte Zeugen.
Der öffentliche Verkehr war bis in den Abend hinein eingeschränkt. Betroffen waren die Linien 36 und 46, die umgeleitet werden mussten. Kurz nach Mitternacht verkehrten die Linien wieder regulär.
Linien 36, 46: Normalisierung zwischen Breite und St.Jakob im Bereich Nasenweg https://t.co/d98OoH4hTT
— Basler Verkehrs-Betriebe (@BVB_BaselStadt) August 8, 2024
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft, Telefon: 061 267 71 11, oder mit der nächsten Polizeiwache in Verbindung zu setzen.
Neben der Polizei standen und stehen das Institut für Rechtsmedizin, die Sanität der Rettung Basel-Stadt mit ihrem Notarzt sowie die Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt im Einsatz.
Dieser Text wurde nach der ersten Publikation mit neuen Erkenntnissen aktualisiert.