Übersicht Notfallmedizin fordert «unverzügliche» Massnahmen — Ueli Maurer warnt vor Corona-Hysterie

Agenturen/toko

17.10.2020

Bundesrat Ueli Maurer fordert eine an Fakten orientierte Analyse der Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf die Schweiz hat. Hysterie helfe nicht weiter. 
Bundesrat Ueli Maurer fordert eine an Fakten orientierte Analyse der Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf die Schweiz hat. Hysterie helfe nicht weiter. 
KEYSTONE/TI-PRESS/Alessandro Crinari (Archivbild)

Trotz steigender Infektionszahlen hat Bundesrat Ueli Maurer vor einer Hysterie gewarnt. Unterdessen fordern drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin «unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle». Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Vor dem Hintergrund rasant steigender Corona-Fallzahlen hat Bundesrat Ueli Maurer vor einer Hysterie gewarnt. Nötig sei vielmehr eine faktenbasierte Analyse, sagte Maurer in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende».

Pauschale Verschärfungen seien nicht zielführend. «Es kann nicht sein, dass man die Schulen wieder schliesst und die Leute einsperrt. Wir müssen mit dem Virus lernen umzugehen — mit konsequenter Umsetzung der Massnahmen. Aber wir müssen leben können!».

Der Blick dürfe nicht auf die Entwicklung der Neuinfektionen allein verengt werden, sagte Maurer. Es komme auch auf die Einweisungen in die Spitäler und die Todesfälle an. Einzig wegen Corona kämen nur wenige ins Spital. Es gebe praktisch immer Vorerkrankungen.

Notfallmedizin fordert unverzügliche Massnahmen gegen zweite Welle

Drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin fordern von Bund und Kantonen «koordinierte und unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle». Die Verzögerung sei aus notfallmedizinischer Sicht «absolut unverständlich».

Die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR), die Notfallpflege Schweiz und die Vereinigung Rettungssanitäter Schweiz (VRS) beobachteten «mit grösster Sorge die unkoordinierten und teils zögerlichen Bemühungen der Politik und deren Berater zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie in der Schweiz», heisst es in einer Mitteilung der drei Organisationen vom Samstag.

Die Notfallorganisationen und Rettungsdienste der Schweiz stünden seit Beginn des Jahres ununterbrochen im Einsatz und betrieben gleichzeitig an den meisten Standorten Testzentren. Die wenig zielführende Politik von Bund und Kantonen belaste das Personal der Notfallstationen körperlich und seelisch aufs Äusserste.

Die Behörden müssten verhindern, «dass sich unser Personal komplett erschöpft». Deshalb brauche es sofort wirksame einheitliche Massnahmen gegen Covid-19 und für die Notfallstationen und Rettungsdienste.

Die drei Organisationen vertreten laut eigenen Angaben den Grossteil aller in den Notfallstationen und Rettungsdiensten tätigen Ärztinnen und Ärzte, Pflegenden sowie Rettungssanitäter.

Sitzung des Bundesrates am Sonntagvormittag

Am Sonntag trifft sich die Landesregierung gegen 11.00 Uhr zur einer ausserordentlichen Sitzung, wie bundesratsnahe Kreise entsprechende Medienberichte gegenüber Keystone-SDA bestätigten. Dann will die Regierung die Verschärfung diskutieren. Ab wann die geplante neue Verordnung in Kraft treten soll, war zunächst unklar.

Der Bundesrat plant im Kampf gegen das Coronavirus laut einem Verordnungsentwurf eine klare Verschärfung der Massnahmen. Vorgesehen sind eine Maskenpflicht und ein Verbot für Ansammlungen mit über 15 Personen im öffentlichen Raum sowie eine Empfehlung für Homeoffice.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Kanton Neuenburg hat eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum ab Montag beschlossen.
  • In Tschechien wurde mit 11'105 positiven Tests innerhalb von 24 Stunden ein neuer Höchstwert erreicht.
  • In Deutschland wurde mit 7'830 Neuinfektionen ein neuer Höchststand registriert. Kanzlerin Angela Merkel wandte sich mit einem eindringlichen Appell an ihre Bürger.
  • Drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin fordern von Bund und Kantonen «koordinierte und unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle».
  • Bundesrat Ueli Maurer hat vor dem Hintergrund rasant steigender Corona-Fallzahlen vor Hysterie gewarnt.

17.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

17.40 Uhr: Belgische Aussenministerin Wilmès positiv

Die belgische Aussenministerin und Vize-Regierungschefin Sophie Wilmès ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Ansteckung sei vermutlich im Familienkreis erfolgt, teilte die Politikerin am Samstag mit. Grund für die Annahme seien die Vorsichtsmassnahmen, die sie ausserhalb des Haushaltes befolgt habe. Zu möglichen Symptomen äusserte sich Wilmès nicht. Die 45 Jahre alte Politikerin war zuletzt auch knapp ein Jahr Premierministerin gewesen.

Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Behörden des Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten zuletzt im Sieben-Tages-Schnitt fast 6800 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen 14 Tagen wurden nach aktuellen Zahlen rund 621 Infektionen pro 100'000 Einwohner gemeldet (Stand 17.10.).

17.36 Uhr: Slowakei will massenhaft Coronatests durchführen

Angesichts steigender Zahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus will die Slowakei landesweite Testmöglichkeiten anbieten. Bürger würden sich an rund 6000 Stationen im ganzen Land kostenlos testen lassen können, sagte Regierungschef Igor Matovic am Samstag nach Angaben der slowakischen Agentur TASR. Kinder unter zehn Jahren seien davon ausgenommen. Unklar war zunächst, ob die Tests freiwillig oder verpflichtend sein werden.

Die Regierung habe rund 13'000 Millionen Antigen-Tests bestellt, von denen sie sich schnelle Ergebnisse erhoffe. Die Aktion sollte demnach an den kommenden beiden Wochenenden stattfinden. Polizei und Militär sollten bei der Durchführung unterstützen. «Wenn wir das schaffen, werden wir der ganzen Welt ein Vorbild sein», sagte Matovic.

Die Slowakei hatte am Freitag zum ersten Mal mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt verzeichnete das Land bisher 28'268 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Mit 82 bestätigten Corona-Toten seit Ausbruch der Pandemie scheint die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei auf den ersten Blick noch immer weniger stark betroffen zu sein als andere Staaten. Allerdings berücksichtigt das Land nur jene Verstorbenen, bei denen sich keine andere Todesursache nachweisen lässt.

17.24 Uhr: Spanische Region Kantabrien ruft Einwohner zu freiwilliger Selbstisolation auf

Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen hat die Regionalregierung der nordspanischen Region Kantabrien die Einwohner zur freiwilligen Selbstisolation aufgerufen. Die Gesundheitsbehörden würden eine maximale Einschränkung der «sozialen Aktivität und Mobilität» empfehlen, teilte die Regionalregierung am Samstag mit.

Zudem sei es ratsam, Familientreffen und andere Zusammenkünfte zu verschieben oder abzusagen. Die Behörden forderten die Menschen auf, geschlossene Räume zu meiden, Bars und Restaurants aufzusuchen und nach 22.00 Uhr auszugehen.

Innerhalb der vergangenen 48 Stunden waren in Kantabrien nach Behördenangaben mehr als 210 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Damit stieg die Zahl der Infektionen auf insgesamt 8'665. Kantabrien hat rund 530'000 Einwohner.

17.15 Uhr: Deutscher Bundespräsident Steinmeier negativ auf Coronavirus getestet

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes in Berlin  mit, nachdem Steinmeier sich zuvor wegen der Infektion eines Personenschützers in Quarantäne begeben hatte. Der Bundespräsident bleibe selbstverständlich weiter in Quarantäne, in den kommenden Tagen seien weitere Tests geplant.

16.48 Uhr: Norditalienische Region Lombardei verhängt striktere Corona-Massnahmen

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen haben die Behörden der norditalienischen Region Lombardei eine Sperrstunde für Bars und Restaurants ab Mitternacht eingeführt. Die neuen Massnahmen sehen auch ein Verbot für den Verkauf von Speisen zum Mitnehmen und für Alkohol ab 18.00 Uhr vor. Es dürfen keine Amateursport-Events mehr stattfinden. Die Massnahmen gelten ab Samstag und zunächst bis zum 6. November.

Betreiber von Bars dürfen den Massnahmen zufolge ab 18.00 Uhr nur noch Kunden bedienen, die an einem Tisch sitzen. Menschen in Altersheimen dürfen von ihren Angehörigen nur noch besucht werden, wenn diese eine Genehmigung der Gesundheitsbehörden vorweisen können. Die neuen Regelungen sollen von der Polizei überwacht werden.

Italien hat am Freitag die Grenze von 10'000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden überschritten. Die Lombardei ist die am stärksten betroffene Region des Landes. In der vergangenen Woche hatte die italienische Regierung eine Maskenpflicht im Freien verhängt und den Ausnahmezustand bis zum 31. Januar verlängert.

Italienischen Medienberichten zufolge erwägt Ministerpräsident Giuseppe Conte auch, eine nächtliche Ausgangssperre ähnlich wie in einer Reihe von Städten in Frankreich einzuführen.

15.54 Uhr: BAG-Vizedirektorin: «Planen mit Impfung im ersten Halbjahr 2021»

Nachdem der Bund 5,3 Millionen bis zu Impfdosen beim britischen Unternehmen Astra-Zeneca bestellt hat, hat sich BAG-Vizedorektorin Nora Kronig Romero zur Strategie bei der Beschaffung geäussert.

Es sei unsicher, wann der Impfstoff komme, sagte sie dem «Tages-Anzeiger». Allerdings plane man «mit einer Impfung im ersten Halbjahr 2021». Ziel sei es demnach, für 60 Prozent der Bevölkerung einen Impfstoff zu beschaffen.

Weltweit kaufen Staaten verschiedene Corona-Impfstoffkandidaten auf Vorrat.
Weltweit kaufen Staaten verschiedene Corona-Impfstoffkandidaten auf Vorrat.
Christoph Schmidt/dpa (Symbolbild)

15.40 Uhr: Drohnen sollen britische Kliniken mit Corona-Tests versorgen

Drohnen sollen künftig Corona-Tests und Schutzausrüstungen zwischen Kliniken in Grossbritannien liefern. Das Projekt «Apian» habe dafür die Genehmigung der britischen Raumfahrtbehörde bekommen, teilte die Regierung in London mit. Der Service wurde von Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS im Rahmen eines Förderprogramms gegründet. Die Nutzung von Drohnen verringere im Vergleich zu herkömmlichen Kurierdiensten den Zeit- und Personalaufwand sowie das Infektionsrisiko, betonten Mitarbeiter des Start-ups.

Jede Drohne kann etwa zwei Kilogramm transportieren und mit ihrem Hybrid-Antrieb ein fast 100 Kilometer entferntes Ziel erreichen. Sie fliegt in 90 Metern Höhe auch bei schlechtem Wetter.

Viele britische Krankenhäuser sind in der Corona-Krise überlastet und könnten schon bald nicht mehr den Ansturm der Covid-Patienten stemmen. Besonders stark betroffen von der Pandemie sind der Norden Englands, Teile von Schottland und Wales sowie Nordirland. Mediziner fordern einen nationalen Lockdown. Das lehnt Premierminister Boris Johnson bisher ab.

Nach Regierungsangaben vom Freitag waren binnen 24 Stunden fast 16'000 Neuinfektionen gemeldet worden. Doch es wird mit einer hohen Dunkelziffer unter den etwa 67 Millionen Einwohnern des Landes gerechnet. Das Statistikamt ONS geht von geschätzt knapp 28'000 Infektionen pro Tag allein in England aus.

15.23 Uhr: Wieder Höchstwert an Corona-Neuinfektionen in Polen

Trotz Corona-Auflagen ist in Polen die Anzahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Virus auf einen Rekordwert gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden kamen 9'622 Fälle hinzu, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Das war der bisher höchste registrierte Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Am Donnerstag hatte das Ministerium bekanntgegeben, dass die Anzahl der täglich registrierten Neuinfektionen erstmals die Marke von 8'000 überschritten habe.

Ein Passant geht an einem Plakat (r) vorbei, das vor einer Vernachlässigung der Symptome einer Corona-Infektion warnt.
Ein Passant geht an einem Plakat (r) vorbei, das vor einer Vernachlässigung der Symptome einer Corona-Infektion warnt.
Czarek Sokolowski/AP/dpa

Insgesamt verzeichnete Polen bisher 167'230 bestätigte Infektionen und 3524 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner.

Seit vergangenem Samstag gilt in Polen im gesamten Land wieder eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit — sogar im Freien. In sogenannten roten Zonen sind die Auflagen strenger, unter anderem müssen Bars und Restaurants nun um 21.00 Uhr schliessen.

15.05 Uhr: Rekordzahl: 362 Covid-Neuansteckungen im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind am Samstag 362 Covid-Neuansteckungen registriert worden – rund 100 mehr als an den Vortagen und so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

Seit die Ansteckungszahl letzte Woche massiv gestiegen ist, verzichtet der Kanton Bern auf die Nennung der Wohnorte der Infizierten. Die Zahl der Todesopfer blieb stabil bei insgesamt 104, wie der Webseite des Kantons Bern zu entnehmen ist.

Die Zahl der Hospitalisierungen wird erst am Montag wieder aktualisiert. Am Freitag lagen 64 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital, davon elf auf der Intensivstation.

Im Kanton Bern gilt seit letzten Montag eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Am Freitag verschärfte der Regierungsrat ab sofort die Regeln für Bars, Clubs und Diskotheken. Seither dürfen sich dort nur noch maximal hundert Personen gleichzeitig aufhalten.

14.53 Uhr: Deutsches Bundesland Baden-Württemberg ruft höchste Corona-Alarmstufe aus

Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen ruft die Landesregierung von Baden-Württemberg die höchste Corona-Alarmstufe aus. Das deutsche Bundesland grenzt an die Schweiz. 

14.41 Uhr: Personenschützer infiziert — Deutscher  Bundespräsident Steinmeier in Quarantäne

Der deutscher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich in Quarantäne begeben. Wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes in Berlin mitteilte, sei ein Personenschützer des Staatsoberhauptes positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Bei dem Mann aus dem Kommando des Bundeskriminalamtes handele es sich um eine Kontaktperson ersten Grades. Steinmeier habe sich nun selbst einem Corona-Test unterzogen, das erste Ergebnis liege aber noch nicht vor, sagte die Sprecherin am Samstagnachmittag.

Ende März hatte sich auch Kanzlerin Angela Merkel vorsorglich für knapp zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben, weil sie Kontakt mit einem infizierten Arzt hatte. In dieser Zeit hatte sie drei Corona-Tests machen lassen, die jedoch alle negativ waren.

Der Bundespräsident wollte an diesem Sonntag zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse eigentlich den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche verleihen.

13.58 Uhr: Rekordwert und neue Schutzmassnahmen in Lettland

In Lettland hat die Zahl an Corona-Neuinfektionen am zweiten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht. In dem baltischen EU-Land wurden 188 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie die Gesundheitsbehörde in Riga mitteilte. Der bisherige Höchstwert war am Freitag mit 148 erreicht worden.

Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnet bislang 3'392 bestätigte Infektionen und 43 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Dabei hatten die täglichen Infektionszahlen zuletzt deutlich zugenommen — es wurde aber auch mehr getestet.

Nach Angaben der EU-Behörde ECDC lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen in Lettland zuletzt bei 65,6 und damit unter dem deutschen Wert von 71,6.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen gelten von diesem Samstag an in Lettland wieder strengere Schutzmassnahmen: So dürfen sich bei privaten Feiern nun nicht mehr als 30 Personen in Innenräumen und 300 Personen im Freien versammeln. Zuvor hatte die Regierung in Riga bereits die erlaubte Teilnehmerzahl für öffentliche Veranstaltungen herabgesetzt und eine Maskenplicht im öffentlichen Raum verhängt.

Neue Einschränkungen gelten ab Samstag auch für Bars, Restaurants und Cafés, die nur noch bis Mitternacht gastronomische Dienstleistungen anbieten dürfen. Auch dürfen dort nun nicht mehr als vier Menschen an einem Tisch sitzen.

13.33 Uhr: Jetzt mehr als 30'000 Corona-Tote im Iran

Die Anzahl der Corona-Toten hat im Iran nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Schwelle von 30'000 überstiegen. Binnen 24 Stunden seien 253 Tote registriert worden; die Sterbefälle hätten damit 30'123 erreicht, sagte die Ministeriumssprecherin Sima Lari. Gleichzeitig sei die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar auf 526'490 gestiegen, sagte sie laut der Nachrichtenagentur IRNA.

Der drastische Anstieg der Fallzahlen hat zu kritischen Engpässen bei der medizinischen Versorgung der Corona-Patienten im Iran geführt. Nach Einschätzung des Corona-Krisenstabs spiegeln die Zahlen ausserdem nur die Testergebnisse wider und es könnte weitaus mehr Corona-Tote und Infizierte im Land geben.

13.06 Uhr: Neuenburg führt Maskenpflicht im öffentlichen Raum ein

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft nun auch der Kanton Neuenburg seine Massnahmen. So sind Masken ab Montag in allen geschlossenen öffentlichen Räumen Pflicht und Versammlungen von mehr als 30 Personen im öffentlichen Raum werden verboten.

Das Contact Tracing des Kantons stosse an seine Grenzen und die Spitäler stünden unter Druck, teilte der Neuenburger Regierungsrat mit. Deshalb gelte bis am 30. November eine Maskenpflicht in allen Verwaltungsgebäuden, Bibliotheken, Museen, Kinos, Theatern, Gebetsstätten, Bahnhöfen, Postämtern, Geschäften, aber auch in Bars, Nachtclubs und Restaurants oder auf Märkten.

Für die Studentinnen und Studenten der Universität Neuenburg gilt bereits seit September eine Maskenpflicht
Für die Studentinnen und Studenten der Universität Neuenburg gilt bereits seit September eine Maskenpflicht
KEYSTONE/LAURENT GILLIERON (Archivbild)

In den Restaurants dürfen die Gäste nur im Sitzen konsumieren, die Bereitstellung von Desinfektionsmittel müssen am Eingang bereit stehen und auch das Personal muss Schutzmasken tragen. Ausserdem besteht ab dem 23. Oktober eine elektronische Registrierungspflicht in allen öffentlichen Räumen.

Doch es gibt auch Ausnahmen: So müssen in den Empfangshallen von Banken, in Fitnessstudios und Sporthallen keine Masken getragen werden.

Weiter hat der Regierungsrat beschlossen, Veranstaltungen in öffentlichen Räumen auf maximal 30 Personen zu beschränken. Jeder private Anlass mit mehr als 30 Personen muss mindestens fünf Tage im Voraus angemeldet werden. Sind mehr als 30 Personen anwesend, müssen Masken getragen werden, wenn die Abstände nicht eingehalten werden können.

Bei öffentlichen Veranstaltungen mit weniger als 1000 Personen, wie Konzerten oder Dorffesten, müssen die Abstände eingehalten oder eine Maske getragen werden. Dort wo Getränke oder Essen konsumiert wird, gelten die gleichen Regeln wie in Restaurants. Eine Bewilligung für Veranstaltungen mit über 1000 Personen und einem Schutzkonzept haben der Eishockeyclub HC La Chaux-de-Fonds und der Fussballclub Xamax Neuenburg erhalten.

Zum jetzigen Zeitpunkt werde der Kanton Neuenburg die Bars und Nachtclubs nicht schliessen, hiess es weiter. Auch eine Ausgangssperre ist vorerst nicht vorgesehen. Abgesagt wurden hingegen die Skilager der Kantons- und Berufsschulen.

12.09 Uhr: «Kurz vor dem Kontrollverlust»: Söder sieht Kontaktnachverfolgung gefährdet

Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Bayern, Markus Söder, hat angesichts steigender Corona-Neuinfektionen vor einem Versagen der Kontaktnachverfolgung gewarnt. «Wir stehen kurz vor dem Kontrollverlust in einigen Regionen in Deutschland. Das ist hochgefährlich», sagte Söder der «Passauer Neuen Presse» (Samstagsausgabe). Wenn eine Nachverfolgung nicht mehr möglich sei, müssten Kontakte generell mit strikten Massnahmen begrenzt werden. «Das wollen wir aber nicht.»

Deshalb sei es wichtig, «die Welle noch rechtzeitig zu brechen», betonte Söder. Die Gesundheitsämter müssten dringend ertüchtigt werden, um die Kontaktverfolgung zu gewährleisten.

Indes sei das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots «in dieser Phase kein besonders taugliches Mittel». Die Menschen sollten «lieber zu Hause bleiben».

11.24 Uhr: Merkel appelliert an ihre Bürger: «Bitte bleiben Sie wenn immer möglich zu Hause»

In einem eindringlichen Appell hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel die Bundesbürger zur Verringerung ihrer Kontakte und zum Verzicht auf Reisen aufgerufen. «Treffen Sie sich mit deutlich weniger Menschen, ob ausserhalb oder zu Hause», sagte Merkel am Samstag in ihrem Video-Podcast angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen. «Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist.»

Die Kanzlerin mahnte: «Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.» Sie fügte hinzu: «Ich weiss, das klingt nicht nur hart, das ist im Einzelfall auch ein schwerer Verzicht.» Aber er müsse nur zeitweilig geleistet werden.

Dieser Verzicht werde letztlich «für uns selbst» geleistet, betonte Merkel. «Für die eigene Gesundheit und die all derer, denen wir eine Erkrankung ersparen können. Dafür, dass unser Gesundheitswesen nicht überfordert wird, dass die Schulen und Kitas unserer Kinder geöffnet bleiben. Für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze», sagte sie.

Deutschland sei «in einer sehr ernsten Phase der Corona-Pandemie». Die Pandemie breite sich schneller als zu Beginn vor gut einem halben Jahr aus. «Der vergleichsweise entspannte Sommer ist vorbei, jetzt stehen uns schwierige Monate bevor», sagte Merkel. «Wie der Winter wird, wie unser Weihnachten wird, das entscheidet sich in diesen kommenden Tagen und Wochen.»

«Wir müssen jetzt alles tun, damit das Virus sich nicht unkontrolliert ausbreitet», mahnte die Kanzlerin. Dabei zähle jeder Tag. Jede und jeder Einzelne könne mit der Einhaltung des Mindestabstands und der Hygieneregeln sowie durch Mund-Nasen-Schutz dazu beitragen, dass die Zahlen wieder heruntergehen. «Aber wir müssen jetzt noch weiter», so Merkel.

«Die Wissenschaft sagt uns klar: Die Ausbreitung des Virus hängt direkt an der Zahl der Kontakte, der Begegnungen, die jeder von uns hat.» Wenn alle ihre Begegnungen ausserhalb der eigenen Familie jetzt eine Zeit lang deutlich verringerten, «dann kann es gelingen, den Trend zu immer mehr Infektionen zu stoppen und umzukehren».

Deutschland sei vergleichsweise gut durch das erste halbe Jahr der Corona-Pandemie gekommen. Das sei gelungen, weil «wir zusammengestanden und die Regeln eingehalten haben», betonte Merkel. «Aus Rücksicht und Vernunft.» Das sei das «wirksamste Mittel, das wir zur Zeit gegen die Pandemie haben».

11.01 Uhr: Österreichs Aussenminister positiv getestet

Der österreichische Aussenminister Alexander Schallenberg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er befinde sich in Quarantäne, zeige bisher aber keine Symptome, sagte seine Sprecherin der österreichischen Agentur APA. Die Infektion wurde demnach bei einem Routinetest am Freitag festgestellt.

Schallenberg sagte für nächste Woche angesetzte Reisen nach Grossbritannien, Dänemark, Griechenland und Zypern ab. Es sei möglich, dass sich der 51-Jährige bei einem Treffen der EU-Aussenminister in Luxemburg am vergangenen Montag mit dem Virus angesteckt habe, sagte die Sprecherin.

10.44 Uhr: Neuinfektionen in Tschechein überschreiten 10'000er-Marke

Mit dem erstmaligen Überschreiten der 10'000er-Marke hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tschechien einen Rekordwert erreicht. In dem EU-Land wurden am Freitag 11'105 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie heute vormittag aus Daten der Gesundheitsbehörden hervorging. Das war der bisher höchste registrierte Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Der vorherige Höchstwert von knapp 9'700 Neuinfektionen war am Vortag registriert worden. In Tschechien wurde zuletzt auch mehr getestet.

In Tschechien hat die Zahl der Neuinfektionen die 10'000er-Marke überstiegen.
In Tschechien hat die Zahl der Neuinfektionen die 10'000er-Marke überstiegen.
KEYSTONE/EPA/MARTIN DIVISEK (Symbolbild)

Insgesamt verzeichnete das knapp 10,7-Millionen-Einwohner-Land bisher 160'112 bestätigte Infektionen und 1283 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Der tschechische Präsident Milos Zeman rief die Bürger in einer Fernsehansprache am Freitagabend zu mehr Disziplin beim Maskentragen auf. «Uns steht nur eine Waffe zur Verfügung, solange es keine Impfung gibt: Diese Waffe ist ein kleines Stück Stoff», mahnte der 76-Jährige. Er empfahl den Menschen, auf Fachleute zu hören und nicht auf Verschwörungstheorien hereinzufallen.

10.28 Uhr: Tessiner Spitaldirektor: «Schweiz hat zweite Welle verschlafen»

In Christian Camponovos Klinik wurde der erste Corona-Patient in der Schweiz behandelt. Nun hat der Tessiner Spitaldirektor heftige Kritik an den zuständigen Behörden geübt. So seien im Sommer keine Szenarien für die zweite Welle im Herbst vorbereitet worden. «Die Schweiz hat die zweite Welle verschlafen», sagte Camponovo gegenüber «Blick».

Für den Spitaldirektor sei es demnach unverständlich, dass bei der ersten Welle landesweite Massnahmen getroffen wurden, wenngleich die Lage in den Kantonen unterschiedlich gewesen sei. Nun, so Camponovo, sei «die Situation in allen Kantonen gleich, aber der Bund macht nichts.»

10.10 Uhr: Gassi gehen erlaubt: In Paris und anderen Städten gilt nächtliche Ausgangssperre

Seit heute gilt in Paris und weiteren grossen Städten Frankreichs eine nächtliche Ausgangssperre. Die neue Regelung zur Eindämmung der steigenden Corona-Zahlen trat um Mitternacht in Kraft. Die Ausgangssperre gilt nun für mehrere Wochen zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Zu dieser Zeit dürfen sich nur Menschen mit einem triftigen Grund vor der Tür aufhalten.

Das Pariser Innenministerium veröffentlichte am Freitagabend ein Formular, das die Menschen, die während der Ausgangssperre vor die Tür müssen, ausgefüllt bei sich tragen sollen. Folgende Ausnahmen können unter anderem darauf angeben werden: Arbeitsweg, medizinische Notfälle, Pflege von Angehörigen oder Betreuung von Kindern oder Weg zum Flughafen oder Bahnhof für Langstreckenreisen. Auch das Gassigehen mit dem Hund ist erlaubt — allerdings nur im Radius von einem Kilometer zur Wohnung.

Die strengen Regelungen erinnern an das Frühjahr. Damals gab es in ganz Frankreich sehr strenge Ausgangsbeschränkungen. Auch damals durfte man nur mit triftigem Grund vor die Tür — etwa zum Einkaufen. Spaziergänge waren zeitlich begrenzt und auch nur im Radius von einem Kilometer um die Wohnung erlaubt. Die Menschen mussten all das ebenfalls mit einem Formular dokumentieren. Parks und Strände wurden damals geschlossen.

Wer sich nun nicht an die neuen Beschränkungen hält, muss 135 Euro (rund 145 Franken) Busse zahlen — für Wiederholungstäter können Tausende Euro fällig werden. 12'000 Polizisten sollen die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Von den Ausgangssperren sind neben dem Grossraum Paris die Städte Lille, Grenoble, Lyon, Aix-Marseille, Montpellier, Rouen, Toulouse und Saint-Etienne betroffen.

Auch ein Gesundheitsnotstand ist seit diesem Samstag wieder in Kraft. Mit ihm kann die Regierung Einschränkungen per Verordnung durchsetzen.

Am Donnerstag waren binnen 24 Stunden erstmals mehr als 30'000 neue Corona-Infektionen gemeldet worden, am Freitag waren es rund 25'000. Frankreich hat rund 67 Millionen Einwohner. Mehr als 33'000 Menschen sind bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

9.52 Uhr: Dritter Rekordwert in Folge bei Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland ist erneut eine Rekordzahl bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden binnen eines Tages 7'830 neue Ansteckungsfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet. Dies waren nochmal knapp 500 Fälle mehr als am Tag davor.

Bereits die am Donnerstag vom RKI bekanntgegebene Zahl von 6'638 Neuinfektionen war der höchste Wert in Deutschland seit Beginn der Pandemie gewesen. Am Freitag waren 7'334 Neuinfektionen gemeldet worden. Die vorherigen Spitzenwerte waren im Frühjahr verzeichnet worden.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 356'387, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 9'767 — 33 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 290'000.

9.21 Uhr: Niederländische Königsfamilie bricht Urlaub nach Kritik ab

Nach harscher Kritik hat die niederländische Königsfamilie eine trotz der Coronakrise unternommene Urlaubsreise nach Griechenland abgebrochen. «Wir sehen die Reaktionen von Menschen auf Berichte in den Medien. Und die sind heftig und sie berühren uns», hiess es in einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung des Königshauses. «Wir wollen keinerlei Zweifel daran bestehen lassen: Um Covid-19 zu besiegen, ist es notwendig, dass die Richtlinien befolgt werden.»



Zuvor hatten Abgeordnete von Oppositions- wie Regierungsparteien Kritik an der erst durch Medienberichte bekannt gewordenen Flugreise von König Willem-Alexander (53) und seiner Familie mit einer Regierungsmaschine zu deren Ferienhaus auf der Halbinsel Peloponnes geübt. Angesichts seiner Vorbildfunktion als Staatsoberhaupt hätte der König dem Aufruf der Regierung Folge leisten sollen, so viel wie möglich «in der eigenen Umgebung» zu bleiben, erklärte Joost Sneller von der Regierungspartei D66. Die Reise der königlichen Familie sei «unvernünftig und unbegreiflich».

Ähnlich äusserten sich Abgeordnete anderer Parteien. Zugleich wurde eine Erklärung von Ministerpräsident Mark Rutte gefordert. Der Regierungschef liess daraufhin später am Abend wissen, er sei über die Urlaubspläne des Königs informiert gewesen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.

In den Niederlanden sind gerade verschärfte Corona-Schutzmassnahmen verfügt worden. Unter anderem müssen Kneipen und Restaurants für vier Wochen schliessen. Am Freitag meldeten die Behörden, seit Donnerstagmorgen seien fast 8000 neue Corona-Infektionen registriert worden; das sei ein neuer «Tagesrekord». Für das Gebiet in Griechenland, in dem sich die Ferienvilla von Willem-Alexander befindet, gilt bislang keine Warnung vor einem erhöhtem Corona-Risiko.

9.04 Uhr: Notfallmedizin fordert unverzügliche Massnahmen gegen zweite Welle

Drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin fordern von Bund und Kantonen «koordinierte und unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle». Die Verzögerung sei aus notfallmedizinischer Sicht «absolut unverständlich».

Die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR), die Notfallpflege Schweiz und die Vereinigung Rettungssanitäter Schweiz (VRS) beobachteten «mit grösster Sorge die unkoordinierten und teils zögerlichen Bemühungen der Politik und deren Berater zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie in der Schweiz», heisst es in einer Mitteilung der drei Organisationen.

Drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin fordern von Bund und Kantonen «koordinierte und unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle».
Drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin fordern von Bund und Kantonen «koordinierte und unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle».
KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI (Symbolbild)

Die Notfallorganisationen und Rettungsdienste der Schweiz stünden seit Beginn des Jahres ununterbrochen im Einsatz und betrieben gleichzeitig an den meisten Standorten Testzentren. Die wenig zielführende Politik von Bund und Kantonen belaste das Personal der Notfallstationen körperlich und seelisch aufs Äusserste.

Die Behörden müssten verhindern, «dass sich unser Personal komplett erschöpft». Deshalb brauche es sofort wirksame einheitliche Massnahmen gegen Covid-19 und für die Notfallstationen und Rettungsdienste.

Die drei Organisationen vertreten laut eigenen Angaben den Grossteil aller in den Notfallstationen und Rettungsdiensten tätigen Ärztinnen und Ärzte, Pflegenden sowie Rettungssanitäter.

8.56 Uhr: Bundesrat Maurer warnt vor Corona-Hysterie

Vor dem Hintergrund rasant steigender Corona-Fallzahlen hat Bundesrat Ueli Maurer vor einer Hysterie gewarnt. Nötig sei vielmehr eine faktenbasierte Analyse, sagte Maurer in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende».

Pauschale Verschärfungen seien nicht zielführend. «Es kann nicht sein, dass man die Schulen wieder schliesst und die Leute einsperrt. Wir müssen mit dem Virus lernen umzugehen — mit konsequenter Umsetzung der Massnahmen. Aber wir müssen leben können!».



Der Blick dürfe nicht auf die Entwicklung der Neuinfektionen allein verengt werden, sagte Maurer. Es komme auch auf die Einweisungen in die Spitäler und die Todesfälle an. Einzig wegen Corona kämen nur wenige ins Spital. Es gebe praktisch immer Vorerkrankungen.

Die Schweiz habe die Coronakrise bisher nicht schlecht bewältigt. Das Land habe einen eigenen, vernünftigen Weg gefunden. Diesen Weg gelte es weiterzugehen und auch immer wieder neu auszutarieren. Es habe allerdings etwas viel gekostet, so der Finanzminister.

Zurück zur Startseite