Eiweiss-Nachweise im BlutNeuer Test ermöglicht Früherkennung von Parkinson
Von Lea Oetiker
8.11.2024
Ein Test könnte Parkinson bereits vor Auftreten der ersten Symptome erkennen, indem er spezifische Proteine im Blut nachweist. Dies könnte die Diagnose deutlich verbessern und frühzeitige Behandlungen ermöglichen.
Lea Oetiker
08.11.2024, 04:30
Lea Oetiker
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Die Diagnose von Parkinson erfolgt oft zu spät, da frühe Symptome wie Bewegungsstörungen und Müdigkeit häufig nicht erkannt werden.
Ein internationales Forschungsteam hat nun eine «flüssige Biopsie» entwickelt, die spezifische Eiweisse im Blut nachweist und so eine frühzeitige Erkennung der Krankheit ermöglicht.
Die Diagnose Parkinson kommt oftmals viel zu spät. Grund dafür: Erste Anzeichen wie beispielsweise Bewegungsstörungen, Riechstörungen, Schmerzen in Muskeln und Gelenken und Müdigkeit werden oftmals nicht mit der Krankheit in Verbindung gebracht.
Parkinson ist eine Erkrankung des Gehirns. Dabei gehen Nervenzellen verloren. Die typischen späteren Symptome sind Verlangsamung und Verarmung der Bewegung, oft zusammen mit Muskelversteifung.
Eine frühe Diagnose ist deshalb wichtig, weil sich die Symptome gut bekämpfen lassen. Ein internationales Forschungsteam der Walt-Gruppe hat nun eine Methode entwickelt, die die Diagnose deutlich verbessern würde.
Aber wie funktioniert das genau? Die Technik wird auch als «flüssige Biopsie» bezeichnet. Dabei werden bestimmte Eiweisse im Blut gefunden, die frühzeitig in Verbindung gebracht werden können – und das noch bevor erste Symptome auftreten.
Diese «flüssige Biopsie», eine Art Bluttest, könnte Parkinson schon in den Anfängen erkennen. Das Forschungsteam nutzt dazu winzige Teilchen, sogenannte extrazellulären Vesikel (EV), die biologische Hinweise aus dem Gehirn transportieren und im Blut nachweisbar sind, wie «Focus» schreibt.
EV sind ganz kleine «Bläschen», die von Zellen abgesondert werden und verschiedene Stoffe, beispielsweise Eiweisse, transportieren.
Dient als Frühindikator für Parkinson
Die Forschenden fanden heraus, dass EV bestimmte Eiweisse, die mit Parkinson in Verbindung stehen, sicher einschliessen können. Da diese EV auch im Blut zirkulieren, könnten sie als Frühindikatoren für die Krankheit genutzt werden. Das ist wichtig, weil Parkinson oftmals erst dann diagnostiziert wird, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist.
Um sicherzustellen, dass nur die wirklich relevanten Proteine in den EV gemessen werden, haben die Forscher eine Methode entwickelt, die unerwünschte Stoffe entfernt.
Dafür werden die EV behandelt, sodass Eiweisse, die nur an ihrer Oberfläche haften, abgelöst werden. So bleiben nur die Eiweisse im Inneren übrig, die tatsächlich wichtige Biomarker, also frühere Anzeichen, für Krankheiten wie Parkinson sein könnten, heisst es bei «Focus» weiter.
Protein kann genau untersucht werden
Mit der verbesserten Methode konnten die Forscher das Protein α-Synuclein, das bei Parkinson eine wichtige Rolle spielt, detailliert untersuchen, wie «Focus» schreibt. Bei der Krankheit wird α-Synuclein häufiger «phosphoryliert». Das heisst: Es erhält eine zusätzliche chemische Gruppe, ein Merkmal, das oft auf den Krankheitsfortschritt hindeutet.
Der neue Test kann dieses spezielle Protein in den EV nachweisen, die das veränderte Eiweiss etwa zwei- bis dreimal häufiger enthalten als das restliche Blutplasma. Diese Vesikel schützen das modifizierte Eiweiss vor Abbauprozessen und machen es für die Diagnose nutzbar.
Dadurch können Patienten mit Parkinson von gesunden Personen zu unterscheiden.
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