Mehr Mutationen als Omikron Neue Corona-Variante in Frankreich aufgetaucht

tafi

4.1.2022

Eine in Frankreich neu entdeckte Variante des Coronavirus enthält mehr Mutationen als Omikron. (Symbolbild) 
Eine in Frankreich neu entdeckte Variante des Coronavirus enthält mehr Mutationen als Omikron. (Symbolbild) 
NIAID-RML/AP/dpa

Die in Frankreich neu entdeckte Variante B.1.640.2 des Coronaviurs enthält mehr Mutationen als Omikron. Was bislang darüber bekannt ist.

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Omikron ist auch in Frankreich die dominierende Variante des Coronavirus. Doch offenbar ist im Süden des Landes eine weitere Mutante aufgetaucht, die von Wissenschaftler*innen des Forschungsinstitut IHU Méditerranée Infection in Marseille in einer Pre-Print-Studie beschrieben wird. Die Variante mit der vorläufigen Bezeichnung B.1.640.2 weise demnach 46 Mutationen auf – und damit mehr als Omikron.

Zu den Veränderungen gehören bereits bekannte Mutationen am Spike-Protein. Die Mutation N501Y ist auch in der Alpha-Variante enthalten und sorgt für eine bessere Bindung an menschliche Zellen, wodurch das Virus womöglich ansteckender wird. Bei E484K handelt es sich um eine sogenannte «Escape»-Mutation, die Einfluss auf die Wirksamkeit vom Impfstoffen haben könnte.

«Wir sollten diese wie auch andere Varianten beobachten, aber es besteht kein Grund, speziell über diese Variante besorgt zu sein», sagte Richard Neher, Experte für Virusvarianten an der Uni Basel (Schweiz), am Dienstag der Nachrichtenagentur DPA.  B.1.640.2 scheine sich bislang nicht stark auszubreiten.

Samia Hurst, Vizepräsidentin der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundesrats, teilt diese Auffassung. Bisher deute nichts darauf hin, dass sich die neue Variante gegen Delta oder Omikron durchsetze. Sie sehe damit keinen Anlass zu grosser Besorgnis, erklärte Hurst am Dienstag an der wöchentlichen Medienkonferenz der Fachleute in Bern. 

Auch der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding schrieb auf Twitter: «Ich mache mir wegen B.1.640.2 noch keine grossen Sorgen. Ich bezweifle, dass sie sich gegen Omikron oder Delta durchsetzt.»

Zuerst nachgewiesen wurde die neue Variante bereits Ende November 2021 bei einer Person, die von einer Reise aus Kamerun nach Frankreich zurückkehrte. Ihre Tests zeigten demnach eine «atypische Mutationen-Kombination». Medienberichten zufolge sollen sich bislang mindestens zwölf Menschen mit B.1.640.2 infiziert haben.

B.1.640.2 gehört zu einer Art Varianten-Familie, die seit November auf dem Radar der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Darauf verwies WHO-Epidemiologe Abdi Mahamud in Genf. B.1.640 wurde nach WHO-Angaben zuerst im September aus der Demokratischen Republik Kongo gemeldet und im November unter Beobachtung genommen, habe sich seitdem nach den vorliegenden Daten aber nicht erheblich ausgebreitet, sagte Mahamud. «Wir werden sie im Auge behalten.»