Aargauer Parteichef Nach Glarner-Wahl: Braucht die SVP provokante Hardliner?

tmxh / SDA

17.1.2020

Andreas Glarner ist der neue Mann an der Spitze der SVP Aargau.
Andreas Glarner ist der neue Mann an der Spitze der SVP Aargau.
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Nach der Wahl von Andreas Glarner als Chef der SVP Aargau stellt sich die Frage: Inwiefern ist sein Stil vorbildlich für die SVP auf nationaler Ebene?

Schon kurz nach seiner Wahl an die Spitze der SVP Aargau gab sich Andreas Glarner kämpferisch: «Die SVP Aargau ist - wie die SVP Schweiz - ein Sanierungsfall», so der 57-Jährige aus Oberwil-Lieli. Der Unternehmer stellte klar: «Pfui»-Themen wie Islam und Sozialmissbrauch müssten wieder angesprochen werden. Die Linie scheint klar: Hier ist ein Hardliner am Werk der gerne provoziert. Doch inwiefern wird Glarners Wahl zum Vorbild für die SVP auf nationaler Ebene?

Glarner selbst sagte, er sei bereit, die SVP Aargau zum Leuchtturm mit nationaler Ausstrahlung zu machen. Schliesslich, so der neue Kantonalpräsident, der sich gegen den gemässigten Rolf Jäggi durchsetzte, getraue sich niemand mehr, die Missstände richtig zu benennen. Als Hardliner bekannt wurde Glarner schweizweit auch durch seine Entscheidungen – etwa 2015, als er als Gemeindeammann von Oberwil-Lieli, lieber 290'000 Franken zahlte, als zehn Geflüchtete aufzunehmen.

Ein «Polteri» als SVP-Chef?

Für einige Beobachter strahlt seine Wahl auf nationale Ebene aus: Der Luzerner SVP-Nationalrat Franz Grüter redete laut «Watson.ch» von einem «nationalen Zeichen». Die SVP wolle zurück zur «Ur-DNA der Partei» und benötige an der Spitze einen, der «sich unbeirrt und vorbehaltlos hinter die Partei stellt, auch wenn es mal ungemütlich wird». Man sehne sich in Bern nach jemandem, «das Gedankengut der SVP konsequent vertritt» – bis an die «Grenze zum Ungehörigen».

Einen «Polteri» als SVP-Chef wünschten sich noch viele in der Partei, so die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann laut «Watson.ch». In der Bevölkerung sehe man indes lieber einen anderen Stil. Sie warnt: «Kommen wir parteipolitisch nicht zur Einsicht, dass wir mehr Konsens brauchen, werden wir weiter verlieren.» Der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann sieht Glarners Wahl indes nicht als nationales Zeichen: «Mit Glarner kann der Kanton seine Visibilität steigern», wird er zitiert. 

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