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Überblick Studie zur Ansteckungsgefahr in Innenräumen – Museum sicherer als Supermarkt
Agenturen/red
16.2.2021
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 543’207; davon gelten 317’600 Personen als genesen. 9776 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 109’337’895, die Zahl der Toten auf 2’413’284.
Kommt bald der vierte Impfstoff?
Mitte März könnte ein vierter Corona-Impfstoff in Europa auf den Markt kommen und den Mangel an Impfstoffen lindern. Wie die EU-Arzneimittelbehörde EMA am Dienstag mitteilte, hat der US-Hersteller Johnson & Johnson die Zulassung für sein Vakzin beantragt. Die EMA sagte eine schnelle Prüfung zu.
Nach Zwischenergebnissen seiner klinischen Tests hatte der Hersteller bekannt gegeben, dass der Impfstoff vier Wochen nach Verabreichung einen 66-prozentigen Schutz vor mittleren oder schweren Covid-19- Krankheitsverläufen biete. Die Wirksamkeit gegen schweren Erkrankungen wurde mit 85 Prozent angegeben. Die Werte liegen etwas unter denen der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, gelten aber immer noch als gut. Die Besonderheit: Voraussichtlich reicht eine Dosis zur Immunisierung. Alle übrigen derzeit genutzten Vakzine müssen zweimal gespritzt werden.
Das Wichtigste im Überblick
- In den vergangenen 24 Stunden hat der Bund 1075 neue Corona-Ansteckungen erfasst bei 24'140 Tests. Die Positivitätsrate liegt bei 4,5 Prozent.
- In der Schweiz wurden bisher 541'231 Impfdosen verabreicht, rund 100'000 Personen haben schon beide Dosen erhalten.
- Risikopatienten sollen hierzulande bis Ende April geimpft sein.
- Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) fordert per 1. März eine komplette Öffnung der Wirtschaft.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker
21.52 Uhr: Studie zu Ansteckungsgefahr in Innenräumen
Wo lauern die grössten Ansteckungsrisiken? Zwei Forscher der Technischen Universität Berlin haben für diverse Räume einen sogenannten situationsbedingten R-Wert berechnet. Der Wert gibt Auskunft darüber, wieviele Menschen sich anstecken, wenn ein Covid-19 Infizierter anwesend ist. Mit teils überraschenden Ergebnissen. Die Liste könnte Anhaltspunkte für Lockdown-Lockerungen liefern.
Demnach kann man relativ unbesorgt ins Theater, ins Museum oder in die Oper gehen, wenn der Raum jeweils nur zu 40 Prozent belegt ist und alle Zuschauer Maske tragen (Rs-Wert = 0,6). in einstündiger Einkauf im Supermarkt (Rs-Wert = 1) ist risikoreicher als ein zweistündiger Coiffeurbesuch (Rs-Wert = 0,6) – jeweils mit Maske. Auch Reisen mit Zug oder Bus ist nicht so riskant, wie man annehmen könnte (Rs-Wert 0,8).
Sobald man die Masken ablegt, wird es jedoch gefährlich: Im Fitnessstudio liegt der Wert gemäss der Untersuchung dann bei 3,4, in der Schule bei 5,8 und im Grossraumbüro gar bei 8 - bei einer Belegung von jeweils 50 Prozent.
Die Untersuchung wurde als Preprint-Version veröffentlicht, ist also noch nicht von Fachleuten begutachtet worden.
21.36 Uhr: Ausgangssperre in Niederlanden bleibt vorläufig
Erst verboten und nun doch wieder erlaubt: Die Ausgangssperre als Massnahme gegen die Corona-Pandemie war am Dienstag in den Niederlanden Gegenstand von gleich zwei Prozessen. Zunächst hatte ein Verwaltungsgericht in Den Haag die Ausgangssperre mit sofortiger Wirkung verboten. Dagegen hatte die Regierung Berufung eingelegt und im Eilverfahren die Aussetzung des Urteils gefordert. Dem gab das Gericht am Abend statt. Bis zum Berufungsverfahren am Freitag bleibt die Ausgangssperre damit also in Kraft.
20.41 Uhr: Südafrika bietet seine Astrazeneca-Impfdosen der Afrikanischen Union an
Südafrika hat seine bereits gelieferten Corona-Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca der Afrikanischen Union angeboten, da es Zweifel an der Wirksamkeit des Vakzins bei der südafrikanischen Corona-Mutante gibt. Diese Impfdosen könnten an Länder verteilt werden, die dafür bereits Interesse angemeldet hätten.
Südafrika wollte die Impfkampagne für seine knapp 58 Millionen Einwohner in der vergangenen Woche beginnen. Dafür waren eine Million Impfdosen von Astrazeneca vorgesehen. Die Ankunft des Vakzins war unter Anwesenheit von Präsident Cyril Ramaphosa gross gefeiert worden. Aber die Impfkampagne wurde gestoppt, nachdem eine Studie ergab, dass der Impfstoff gegen milde und mittlere Verlaufsformen von Corona nicht wirksam ist. Die nach Südafrika gelieferten Astrazeneca-Impfdosen wurden im Serum Institute of India (SII) hergestellt.
Die Afrikanische Union hat bislang über die Initiative Avatt rund 270 Millionen Impfdosen erworben. In der vergangenen Woche erklärte die AU, dass sie die Astrazeneca-Produkte nicht zurückweisen werde. Zu den ersten Interessenten zählte Malawi.
20.01 Uhr: EU – Programm zur Erforschung von Mutationen
Die EU-Kommission will am Mittwoch Vorschläge zur besseren Bekämpfung von Pandemien vorstellen. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits im Vorfeld mitteilte, gehört dazu auch ein Programm zur Erforschung von Mutationen des Coronavirus. Ziel ist es demnach, Labore, Gesundheitsbehörden und Wissenschaftler zusammenzubringen, um Impfstoffe zu entwickeln, die auch gegen veränderte Viren helfen.
Mit ihren Vorschlägen zur «Bio-Verteidigung» will die Kommission die EU insgesamt besser beim Vorgehen gegen Gesundheitsgefahren aufstellen. Sie hatte schon im vergangenen Jahr eine neuen Behörde für Gesundheitsnotfälle (Hera) angekündigt. Diese soll eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor ermöglichen.
19.09 Uhr: Deutschland – Impfungen mit Astrazeneca-Stoff teils gestoppt
Um den Betrieb nicht zu gefährden, hat eine Braunschweiger Klinik die Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff ausgesetzt. Der Grund: ein vermehrtes Auftreten von Nebenwirkungen. Nach Klagen von Klinik-Angestellten über Nebenwirkungen sind in Niedersachsen Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca an zwei Orten vorübergehend gestoppt worden.
In der Braunschweiger Klinik traten von 88 Beschäftigten, die am Donnerstag geimpft wurden, 37 wegen «Impfreaktionen» vorübergehend nicht zur Arbeit an. Die weiteren Impfungen würden nun ausgesetzt – auch, um den Betrieb nicht zu gefährden, sagte eine Sprecherin. Auch am Klinikum Emden meldeten sich Beschäftigte nach Impfungen krank. Daraufhin kündigte der benachbarte Landkreis Leer zunächst ebenfalls an, das Mittel nicht mehr zu spritzen. «Denn unsere Impfdosen stammen vermutlich aus der gleichen Charge wie in Emden», hiess es. Nach Rücksprache mit dem Land wurde dies wieder aufgehoben.
Unterdessen wurde die Nutzung einer Charge des Astrazeneca-Impfstoffs in Mecklenburg-Vorpommern vorsorglich ausgesetzt. Als Grund nannte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Schwerin mögliche Unterschreitungen der Lagertemperatur beim Transport. Bei der Anlieferung des Impfstoffes seien in Impfzentren des Landes Abweichungen vom vorgeschriebenen Temperaturbereich registriert worden.
18.32 Uhr: Mexiko will Impfstoff-Ungleichheit im UN-Sicherheitsrat anprangern
Mexiko will den ungleichen Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen auf der Welt im UN-Sicherheitsrat zur Sprache bringen. Länder, in denen Impfstoffe hergestellt werden, hätten hohe Impfraten, sagte der mexikanische Aussenminister Marcelo Ebrard am Dienstag. In Lateinamerika und der Karibik hingegen gebe es weit weniger Impfdosen. Das sei ungerecht. Mexiko, derzeit ein nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrats, werde das Thema daher auf Anordnung von Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador am Mittwoch dort einbringen.
Als erstes Land Lateinamerikas hatte Mexiko an Heiligabend seine Impfkampagne begonnen. Seitdem sind allerdings erst rund 750'000 Dosen verabreicht worden. Eingesetzt wurde lange nur das Vakzin des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer – die Liefermengen fielen wegen der Umbauten im belgischen Pfizer-Werk Puurs allerdings viel geringer aus als erwartet. Vier weitere Impfstoffe sind in Mexiko inzwischen zugelassen – darunter zwei chinesische und das russische Präparat Sputnik V. Mexiko gehört auch zu den ärmeren Staaten, die im Rahmen der weltweiten Covax-Initiative Impfstoffe erhalten sollen.
18.15 Uhr: Lettlands Regierung beschliesst Familienhilfe
Lettlands Regierung will Familien in der Corona-Krise mit einer Einmalzahlung von 500 Euro pro Kind unterstützen. Die finanzielle Hilfe soll von der staatlichen Sozialversicherungsanstalt automatisch ohne Antrag gewährt werden. Dies beschloss das Kabinett in Riga am Dienstag. Das Parlament des baltischen EU-Landes mit 1,9 Millionen Einwohnern muss dem noch zustimmen. Unterstützung geben soll es für alle Kinder unter 15 Jahren und für Jugendliche bis 20 Jahren in der Ausbildung. Auch Eltern von Kindern, die vor Ende des noch bis zum 6. April geltenden Corona-Notstand in Lettland geboren werden, soll die staatliche Leistung zustehen.
17.33 Uhr: Von der Leyen stellt sich kritischen Fragen
Nach wochenlanger Kritik an ihrer Corona-Politik will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch erklären, wie die nächste Etappe im Kampf gegen die Pandemie aussehen soll. Dazu steht die deutsche Politikerin in Brüssel in einer Pressekonferenz Rede und Antwort. Erläutern will sie vor allem einen Plan gegen die Risiken neuer Virusvarianten. Unter anderem sollen an die Mutanten angepasste Impfstoffe schneller zugelassen werden.
Von der Leyen war vor allem in ihrer Heimat Deutschland kritisiert worden, weil die EU-Kommission für den Ankauf von Corona-Impfstoffen zuständig ist und die Mittel derzeit überall in der Europäischen Union knapp sind. Die Kommissionschefin hat bereits Versäumnisse eingeräumt: Die EU sei bei der Zulassung der Vakzine spät dran gewesen, zu optimistisch über die Massenproduktion und zu sicher, dass Hersteller pünktlich liefern würden.
17 Uhr: Johnson&Johnson beantragt Impfstoff-Zulassung
Nun hat auch der US-Hersteller Johnson & Johnson die europäische Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragt. Dies teilte die EU-Arzneimittelbehörde EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Die Behörde will das Vakzin bis Mitte März begutachten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüsste den Schritt des Herstellers. Die EU-Kommission werde eine Zulassung gewähren, sobald die EMA eine positive wissenschaftliche Bewertung abgegeben habe, erklärte von der Leyen.
Es wäre dann der vierte Corona-Impfstoff mit einer bedingten Marktzulassung für die Europäische Union. Genutzt werden können derzeit bereits die Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Doch ist der Impfstoff noch überall in der EU knapp. Von Johnson & Johnson hat die EU-Kommission Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Die Besonderheit: Voraussichtlich reicht eine Dosis zur Immunisierung. Alle übrigen derzeit genutzten Vakzine müssen zweimal gespritzt werden.
Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag International N.V. in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März abgeben. Voraussetzung sei, dass die Daten der Firma zur Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität des Impfstoffs umfassend und robust seien. Eine so kurze Prüfung sei nur möglich, weil die EMA bereits einige Daten im sogenannten Rolling-Review-Verfahren vorab begutachtet habe.
16.58 Uhr: Reihentest für Schüler in Zug
Der Kanton Zug baut im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus auf obligatorische Reihentests an Schulen. Wer an den wöchentlichen Spucktests teilnimmt, muss bei einem positiven Befund in der Klasse nicht mehr in Quarantäne. Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe sowie deren Lehrpersonen müssten an wöchentlich zwei Speicheltests teilnehmen, so der Beschluss des Zuger Regierungsrats.
Die Tests seien im Grundsatz obligatorisch, die Schulleitung könne Ausnahmen bewilligen. Wer nicht teilnehmen will, muss aber aktiv eine Dispens verlangen. Wer nicht spuckt, werde zwar nicht vom Unterricht ausgeschlossen, unterliege aber den verschärften Quarantänevorschriften und müsse bei einem positiven Fall in seinem Umfeld in Quarantäne. Weiterhin in Isolation müssen positiv Getestete.
Kantonsarzt Rudolf Hauri führte aus, die Ansteckungen fänden weiterhin überwiegend im Familien- und Freundeskreis statt, neu aber vermehrt auch in Bildungseinrichtungen. Ziel der breiten Testungen sei es, Fälle früh zu entdecken und Ansteckungsketten zu unterbinden. Finanziert werden die Tests durch den Bund. Gesundheitsminister Alain Berset hatte die Empfehlung von Massentest Ende Januar damit begründet, dass sich die epidemiologische Lage zu langsam verbessere und die Ausbreitung der neuen Virusvarianten Sorge bereite.
Das neue Vorgehen bedeutet im Kanton Zug 12'000 Tests pro Woche. Die schnelle Auswertung sei möglich, weil man ein sogenanntes Pool-Testing anwende. Lehrpersonen, die sich nicht an den Reihenuntersuchungen beteiligen, müssen bei Präsenzveranstaltungen eine partikelfiltrierende Halbmaske ohne Ventil tragen. Weil Berufsschülerinnen und -schüler nur einen Tag pro Woche den Unterricht besuchen, sind sie von den Tests ausgenommen. Auch auf Primarstufe wird nicht getestet.
16.30 Uhr: Israel weiter auf Impfkurs
Die Zahl der Erstimpfungen gegen das Coronavirus hat nach Angaben der Regierung in Israel die Marke von vier Millionen erreicht. Damit bekamen nun etwa 43 Prozent der Bevölkerung eine erste Dosis verabreicht, die zweite Dosis erhielten bislang mehr als 2,6 Millionen Menschen. Rund 30 Prozent der Israelis sind jünger als 16 Jahre, diese Gruppe kann vorerst nicht geimpft werden.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wohnte der viermillionsten Erstimpfung in einer Klinik in Jerusalem bei. Er rief die Menschen auf, sich impfen zu lassen – zu ihrem eigenen Schutz, zur Entlastung der Krankenhäuser, zur Vermeidung neuer Lockdowns und damit sie die Vorteile des grünen Ausweises nutzen können, der eine schnellere Rückkehr in die Normalität gewähren und als Impfanreiz dienen soll.
«Ich möchte mich von hier aus an die 570'000 Menschen über 50 wenden, die sich immer noch nicht haben impfen lassen. Fast 100 Prozent der Todesfälle und der Schwerkranken sind in dieser Gruppe konzentriert», sagte der Regierungschef.
15.50 Uhr: Ungarn bezieht chinesischen Impfstoff
Als erstes Land der EU ist Ungarn mit einem chinesischen Corona-Impfstoff beliefert worden. Ein Flugzeug mit 5500000 Dosen des Vakzins von Sinopharm traf am Dienstag aus Peking kommend in Budapest ein. Damit könnten 275'000 Menschen mit je zwei Dosen geimpft werden, sagte die Leiterin der epidemiologischen Abteilung des Nationalen Zentrums für öffentliche Gesundheit, Agnes Galgoczy.
Insgesamt erwartet Ungarn im Laufe der kommenden vier Monate fünf Millionen Dosen des Sinopharm-Impfstoffs. Das Land bemüht sich um Impfstoffkäufe außerhalb des gemeinschaftlichen EU-Programms. Bei diesem Programm auftretende Verzögerungen kosten nach Ansicht der ungarischen Regierung Leben.
Das Vakzin des staatlichen chinesischen Herstellers Sinopharm hat nach dessen Angaben eine Wirksamkeit von fast 80 Prozent. Es wird bereits in Serbien eingesetzt. Ungarn hat zudem den Kauf von zwei Millionen Dosen des russischen Coronavirus-Impfstoffs Sputnik V vereinbart. Er wird seit vergangener Woche in Krankenhäusern in Budapest verabreicht.
15.11 Uhr: Medienkonferenz beendet
Damit endet die heutige Medienkonferenz der Fachexpertinnen und Fachexperten. Vorerst danken wir fürs Mitlesen. Morgen ist der Bundesrat an der Reihe.
15.10 Uhr: Ein Ampelsystem brächte nicht mehr Klarheit
Warum kennt die Schweiz nach wie vor kein Ampelsystem? Es werde immer wieder versucht, solche Ampelsysteme einzuführen. Aber es gebe eine Vielzahl von Faktoren, die hierbei zu beachten seien, sagt Linda Nartey. Die Situation sei insgesamt zu komplex, als dass man sie auf ein einfaches Ampelsystem herunterbrechen könne. Mathys ergänzt, dass es sehr schwierig zu beurteilen sei, worauf genau man hierzu achten müsste. Denn die gewünschte Klarheit und Planungssicherheit lasse sich auch so nicht bewerkstelligen.
15.04 Uhr: R-Wert ohne Massnahmen bei drei
Ohne Massnahmen stecke eine Person in der Regel drei weitere an, weiss Mathys. Es würden Tausende erkranken und auch Tausende sterben, sagt der Experte.
15.03 Uhr: Ohne Massnahmen explodieren Fallzahlen
Bis die Impfung zu einem grossen Teil in der Bevölkerung angekommen sei, werde es immer gewisse Massnahmen brauchen, sagt Mathys. Vorerst gebe es keine Herdenimmunität. Die Balance zu finden, damit man in einem Zustand bleibe, in dem man konstant wenige Fallzahlen habe, sei die ganz grosse Herausforderung. «Wenn wir morgen nichts mehr machen würden, kann ich Ihnen voraussagen, dass die Fallzahlen explodieren würden», sagt er an die Journalistinnen und Journalisten gerichtet.
15 Uhr: Ungleichheiten lassen sich nicht ausräumen
Ein Schutzkonzept könnte Übertragungen nicht zu 100 Prozent verhindern, sagt Mathys auf die Frage nach möglichen Öffnungen der Geschäfte. Wenn dem so wäre, stünde man heute bei der Pandemiebekämpfung an einer ganz anderen Stelle, als dies der Fall sei.
Ihm täten alle leid, die nun ihre Geschäfte geschlossen halten müssten, und er habe Verständnis für deren Probleme. Aber es lasse sich nicht verhindern, dass sich der oder die einzelne ungerecht behandelt vorkomme, so Mathys.
14.56 Uhr: Unsichere Lage hält an
Ein Journalist möchte von Masserey wissen, welche Entscheide man morgen vom Bundesrat erwarten dürfe. Sie kann nichts dazu sagen. Der gemässigte Optimismus der Fachleute habe nichts damit zu tun. Die Situation, wie es weitergehe, sei nun einmal unbekannt. «Wir sind zurzeit in einer Lage, die sich in den letzten Wochen nicht stark verändert hat», so Masserey. Die Varianten würden zunehmen, die Fälle aber nur langsam zurückgehen. «Im Moment ist die Lage nun einmal unsicher.» Eine klarere Botschaft könne man deshalb nicht überbringen. Immerhin: Die aktuellen Massnahmen würden wirken.
14.53 Uhr: Massentest fürs ganze Land kaum durchführbar
ETH-Forscher fordern, die Teststrategie, wie sie nun der Kanton Graubünden anwendet, auf die ganze Schweiz auszuweiten. Mathys sieht diese Forderung kritisch: Tests in einzelnen Bündner Gemeinden seien eher möglich als beispielsweise ein Massentest in der Stadt Zürich. Zudem müsste man allfällige Massentests der Bevölkerung dann regelmässig wiederholen, damit sie etwas brächten. Das sei aus seiner Sicht nicht realistisch.
Ein Journalist wendet ein, dass in Österreich den Einwohner*innen nun gratis Tests für zu Hause abgegeben werden ab März. Mathys sieht diesen Ansatz kritisch: Es stelle sich die Frage, was damit dann genau erreicht werde. Denn testeten die Leute daheim, sei beispielsweise auch die Überwachbarkeit nicht mehr gegeben. Zudem sei Österreich schon früher für seine Teststrategie gelobt worden, und trotzdem habe sich dort die Pandemie wieder ausbreiten können.
14.48 Uhr: Anpassungen sind vorerst nicht angezeigt
Grundsätzlich würden die heute geltenden Schutzkonzepte auch gegen die Virus-Varianten nützen, sagt Kantonsärztin Nartey. Aber man müsse immer wieder genau hinschauen, ob mögliche Änderungen angezeigt seien. Und auch, ob die vorgeschriebenen Massnahmen tatsächlich korrekt umgesetzt würden.
14.47 Uhr: Tausende Eingriffe verschoben
Laut der Covid-Taskforce sind während der zweiten Welle der Pandemie insgesamt 19'000 medizinische Eingriffe verschoben worden. Nartey sagt, je länger die Pandemie andaure, desto mehr Sorgen mache sie sich diesbezüglich.
14.46 Uhr: «Es ist fertig, wenn es fertig ist»
«Ich habe grosses Verständnis für fast alle Gemütsregungen», sagt die Berner Kantonsärztin auf die Frage, ob sie die Ungeduld einiger Betroffener denn nicht nachvollziehen könne. Aber das ändere das Problem nicht, dass man die Pandemie bekämpfen müsse. «Es ist fertig, wenn es fertig ist» – und je besser man sich an die Massnahmen halte, desto eher sei dies der Fall.
14.43 Uhr: Mehr schwere Verläufe durch Mutationen
Was, wenn der R-Wert unter 1 bleibt, gleichzeitig aber die Mutanten überhandnehmen? Ist die Situation dann trotzdem beunruhigend? Mathys sagt, bis jetzt gebe es keine Hinweise darauf, dass die Mutanten einen Einfluss auf die Morbidität und Mortalität haben. Die gesteigerte Übertragbarkeit führe aber automatisch zu schwereren Verläufen, weil sich mehr Personen ansteckten und das automatisch bedeute, dass es auch mehr schwer Erkrankte gebe.
14.40 Uhr: Regeln für Take-away lassen keinen Spielraum
Derzeit gebe es in den Kantonen unterschiedliche Handhaben bei Verpflegungsbetrieben, sagt eine Journalistin: In einigen Kantone dürfen Gästen ihre Verpflegung abholen und sich dann auf Bänken hinsetzen, andernorts sei das nicht gestattet. Hier sei die Vorgabe aus Sicht des Bundes klar: Es sei nicht erlaubt, Sitzplätze anzubieten. Wenn das in einzelnen Kantonen anders gehandhabt werde, so sei das eine Verletzung der Regeln, so Patrick Matthys. Erhalte man davon Kenntnis, fordere man die Kantone auf, die Regeln durchzusetzen.
14.38 Uhr: Verbotene Fasnachts-Ansammlung
Ein Journalist kommt auf die verbotene Fasnachts-Versammlung in Einsiedeln zu sprechen. Mathys will nicht beurteilen, ob richtig oder zu lasch durchgegriffen worden sei. Er kenne den Fall auch nur aus den Medien. «Ich verstehe es einerseits, dass man müde ist», sagt er, aber: «Es braucht einfach noch einmal Geduld, es braucht Kraft.»
14.36 Uhr: Keine Pandemie in der Pandemie
Auf die Varianten angesprochen, sagt Masserey, die neue Variante werde ab nächster Woche dominant sein. Von einer Pandemie in der Pandemie will sie aber nicht sprechen.
14.30 Uhr: Daten zu Mutationen noch lückenhaft
Wie verbreitet sind die Mutationen jetzt eigentlich? Mathys sagt, die aktuellen Daten der ETH seien lückenhaft, weshalb er keine genauen Angaben machen könne. Schon bald aber werde das BAG auf dem Dashboard vertiefte Angaben zu den Varianten machen, kündigt er an.
14.24 Uhr: Zielsetzung beim Impfen bleibt gleich
Wird das Ziel erreicht, dass sich alle Impfwilligen bereits im Sommer impfen lassen können? Nartey sagt, es bleibe noch viel Zeit bis im Sommer. An gewissen Orten könne man das Ziel also sicher erreichen. Möglich seien aber auch Verschiebungen. Die Zielsetzung bleibe, aber man sei stark abhängig von der Verfügbarkeit der Impfstoffe.
14.22 Uhr: Was ist mit den Öffnungen?
Nun beginnt die Fragerunde. Ein Journalist hakt nach, wie es mit der Öffnung der Gastronomie aussehe, jetzt, wo die Fallzahlen sinken würden. Mathys antwortet, er könne nicht für den Bundesrat sprechen. Klar sei aber, die Lage sei nach wie vor fragil. Es stelle sich die Frage, ob die momentan geltenden Massnahmen ausreichten, um die Fallzahlen trotz Ausbreitung der Mutationen stabil zu halten, oder gar zu senken. Sei das nicht der Fall, riskiere man mit einer Lockerung der Massnahmen viel, so der Experte.
14.21 Uhr: Weiterhin Geduld und Solidarität gefragt
Ein wichtiges Thema sei auch die Verfassung der Bevölkerung und das Mittragen der Massnahmen, sagt Nartey. «Die Fallzahlen sinken, die Covid-Hospitalisationen nehmen ab, wir haben das alle schon gehört», führt sie aus. Problematisch seien aber nach wie vor die Virus-Variationen. Den Kantonsärzten sei klar: «Wir brauchen weiterhin Geduld und müssen weiterhin solidarisch die Massnahmen miteinander tragen», appelliert Nartey.
14.19 Uhr: Herausforderung für Contact Tracer
Nun spricht Linda Nartey, Berner Kantonsärztin. Man arbeite in die Richtung, dass alle Personen, die das wollen, bis im Sommer gegen Corona geimpft seien, sagt sie. Auch auf die Varianten kommt Nartey zu sprechen. Die britische Mutation gehöre für die Contact Tracer schon fast zum Alltag. Mehr Sorgen bereiteten hingegen die brasilianische und die südafrikanische Virus-Varianten. Das Contact Tracing sei in diesen Fällen sehr aufwendig.
«Wir kämpfen täglich an vielen kleineren oder grösseren Ausbruchsfronten», so Nartey. Die Übertragungsketten würden zunehmend unklar.
14.16 Uhr: Risikopatienten bis Ende April geimpft
Masserey verspricht, dass die monatlichen Liefervolumen der Impfstoffe laufend grösser würden. Bis Ende April sollten alle verletzlichen Personen, die sich impfen lassen wollen, die erste Impfung erhalten haben.
14.12 Uhr: Über eine halbe Million Impfdosen verabreicht
541'231 Impfdosen seien in der Schweiz bis jetzt verimpft worden, sagt Virgine Masserey vom BAG. Diese Zahl sei ziemlich gut, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liege man damit über dem Durchschnitt. 100'000 Personen hätten bereits zwei Impfdosen erhalten, so Masserey weiter.
Nach wie vor würden die Risikopersonen geimpft, auch Leute mit chronischen Erkrankungen würden prioritär behandelt. Masserey verspricht, dass das BAG hier noch Aufklärung liefert. Auch schwangere Frauen gehören zur Risikogruppe, so Masserey. Sie sollten sich an ihren Hausart oder ihre Hausärztin wenden.
14.11 Uhr: Zu den Einreise-Bedingungen
Nun kommt Mathys auf die Einreise in die Schweiz zu sprechen. Reise man aus einem Risikoland ein, müsse man in jedem Fall einen negativen Test vorweisen und das elektronische Einreiseformular ausfüllen. Zudem habe man sich an bestimmte Quarantäne-Regelungen zu halten. Reise man aus einem anderen Land ein, mache es einen Unterschied, ob man per Flugzeug oder anderweitig einreise.
Nach wie vor aber rate der Bundesrat dazu, auf nicht dringende Reisen zu verzichten, schliesst Mathys.
14.08 Uhr: Britische Variante ansteckender
Die bessere Übertragbarkeit der britischen Variante sei in letzter Zeit angezweifelt worden, sagt Mathys. In der Tat gebe es ein wissenschaftlicher Disput diesbezüglich. Die meisten wissenschaftlichen Hinweise würden aber darauf hindeuten, dass die Variante tatsächlich ansteckender sei als die bisherigen. Davon gehe man im Moment denn auch nach wie vor aus.
14.04 Uhr: R-Wert nach wie vor zu hoch
Beim R-Wert befinde man sich um die 5 Prozent und damit dort, wo die WHO es empfehle. Man könne also davon ausgehen, dass die Anzahl durchgeführter Tests genug gross sei.
Dann kommt Mathys auf die negativen Punkte zu sprechen. Das ist einerseits der R-Wert, der nach wie vor grösser ist als 1. «Wir wollen einen raschen und einen deutlichen Rückgang», sagt der BAG-Experte. Dazu müsse der R-Wert sinken. Andererseits meint Mathys damit die Mutationen. Wie weit die sich mittlerweile verbreitet haben, kann Mathys nicht genau benennen. Aktuell gehe man davon aus, dass die Mutationen rund 26 Prozent der Fälle ausmachen – es gebe jedoch eine statistische Unsicherheit. Laut Mathys sind bis jetzt insgesamt 6230 Fälle der britischen Variante registriert worden.
14 Uhr: Medienkonferenz beginnt
Die heutige Medienkonferenz beginnt. Zuerst ergreift Patrick Mathys vom BAG das Wort. «Die Schweiz macht es eigentlich gar nicht so schlecht», sagt er. Die Fallzahlen und Spitaleinweisungen seien weiterhin rückläufig. Die Abnahme der Fälle sei zwar nicht sehr deutlich, dafür aber anhaltend und gehe in die richtige Richtung. Auch bei der Auslastung der Intensiv-Betten sehe es besser aus als noch vergangene Woche. «Der Anteil der Covid-Patienten nimmt weiter ab an der totalen Belegung.»
Jetzt, wo die Anzahl der an Covid-Erkrankten in den Spitälern abnehme, könnten wieder aufgeschobene Eingriffe durchgeführt werden, sagt Mathys.
13.45 Uhr: BAG meldet 1075 neue Coronavirus-Fälle
In den letzten 24 Stunden hat das BAG 1075 neue Coronavirus-Fälle und 25 zusätzliche Todesfälle registriert. Insgesamt sind 24'140 Tests durchgeführt worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,5 Prozent.
13.30 Uhr: Experten des Bundes informieren ab 14 Uhr
Um 14 Uhr informieren die Expertinnen und Experten des Bundes über die Lage rund um das Coronavirus in der Schweiz. Teilnehmen werden:
- Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
- Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
- Linda Nartey, Kantonsärztin Bern, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte
11.52 Uhr: Flughafen Genf rutscht in die roten Zahlen
Die Corona-Pandemie trifft den Flughafen Genf hart: Die Passagierzahlen, die Flugbewegungen und der Umsatz sind im Jahr 2020 wegen der rund um den Globus ergriffenen Reisebeschränkungen eingebrochen. Am Ende verblieb ein hoher Verlust von 129,5 Millionen Franken, wie die Flughafenbetreiber am Dienstag mitteilten. Im Jahr davor war es noch ein Plus von 84,1 Millionen Franken gewesen.
Der Genève Aéroport sei damit erstmals in der Geschichte in die rote Zahlen gerutscht, heisst es weiter. Die Luftfahrt durchlaufe eine seit Ende des Zweiten Weltkriegs beispiellose Krise.
Wie bereits bekannt war, ging das Passagieraufkommen in Genf im Jahr 2020 um 69 Prozent auf noch 5,6 Millionen Fluggäste zurück. Stark rückläufig war auch die Zahl der Starts und Landungen: Im Gesamtjahr wurden 86'353 Flugbewegungen verzeichnet – ein Minus von 54 Prozent gegenüber dem Jahr davor.
11.25 Uhr: Niederlande muss Ausgangssperre aufheben
Seit dem 23. Januar gilt in den Niederlanden ab 21 Uhr bis 5:30 Uhr eine nächtliche Ausgangssperre. Diese muss das Land nun aufheben: Ein niederländisches Verwaltungsgericht hat die Ausgangssperre als staatliche Massnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie für unrechtmässig erklärt.
Die Regierung hatte die Ausgangsperre auf Grundlage eines Notgesetzes verhängt, nach der sie Massnahmen ergreifen kann, auch ohne das Parlament einzubeziehen. Nach Auffassung des Gerichts handelte es sich aber nicht um eine akute Notsituation. Die Ausgangssperre ist nach Ansicht des Gerichts eine schwere Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ein Eingriff in die persönlichen Lebensumstände der Bürgerinnen und Bürger.
Das Gericht in Den Haag gab mit dem Urteil vom Dienstag einer Klage der coronaskeptischen Protestgruppe «Viruswahrheit» recht.
11.15 Uhr: Nordkoreanischer Hackerangriff auf Pfizer
Nordkoreanische Hacker haben nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes versucht, illegal an Informationen über den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zu gelangen.
Bei dem Angriff auf die Computersysteme Pfizers hätten es die Hacker auch auf Daten zur Behandlung einer Corona-Infektion abgesehen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Yonhap berief sich auf Abgeordnete, die vom staatlichen Aufklärungsdienst (NIS) unterrichtet worden waren.
Zuletzt hatte im Dezember der russische Sicherheitssoftware-Herstellers Kaspersky berichtet, nordkoreanischer Hacker hätten sich unter anderem Zugang zum Computersystem eines Pharmaunternehmens verschaffen wollen, das im Zusammenhang mit der Corona-Forschung stehe. Dabei wurde jedoch kein Firmenname genannt. Auch ein nicht näher genanntes Gesundheitsministerium sei betroffen gewesen.
11.06 Uhr: Gewerbeverband fordert Lockerungen
Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) fordert die sofortige Lockerung des Coronavirus-bedingten Lockdowns mit der Zulassung von Terrassen- und Aussenbetrieben in der Gastronomie sowie von Outdoorverkauf im Detailhandel. Per 1. März 2021 fordert der Verband zudem die komplette Öffnung der Wirtschaft, wie er am Dienstag vor den Medien darlegte.
Flankierend dazu müssen die Corona-Tests intensiviert und ausgeweitet werden, um die Ansteckungsketten zu unterbrechen, hiess es in einer Mitteilung des Verbands vom Dienstag. Das vollständige Impfprogramm müsse per Ende Juni 2021 abgeschlossen sein.
«Interne Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit zeigen, dass weniger als 5 Prozent aller Ansteckungen nachvollziehbar innerhalb der Wirtschaft erfolgen. Trotzdem befindet sich die Wirtschaft im Lockdown», lässt sich SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler zitieren. Die Wirtschaft trage damit den Grossteil der Kosten der eingeleiteten Massnahmen.
11 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen in Israel
Das Corona-Kabinett in Israel hat weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen auf den Weg gebracht. So sollen Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten sowie der elften und zwölften Klasse in Orten mit niedrigen Infektionszahlen ab Sonntag wieder in die Schule gehen dürfen. Darüber hinaus dürfen demnach Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken und Märkte wieder für Ungeimpfte öffnen. Geimpfte und Genesene sollen zudem Fitnessstudios, Kultur- und Sportveranstaltungen, Messen und Schwimmbäder besuchen dürfen.
Datenanalysen in dem Land hatten dem Biontech/Pfizer-Impfstoff zuletzt eine hohe Wirksamkeit gegen das Coronavirus bescheinigt. In Israel erhielten nach offiziellen Angaben bislang knapp vier Millionen Menschen eine erste Impfung. Dies entspricht etwa 43 Prozent der Gesamtbevölkerung. Damit steht Isreal an der Weltspitze.
10.20 Uhr: Coop steigert im Krisenjahr 2020 den Gewinn
Der Detailhändler Coop hat im vergangenen Jahr trotz eines leichten Umsatzrückgangs mehr Gewinn erzielt. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um knapp 7,2 Prozent auf 838 Millionen Franken. Unter dem Strich blieb ein um 1,5 Prozent höherer Reingewinn von 539 Millionen Franken.
Geholfen haben Coop dabei unter anderem die Hamsterkäufe der Bevölkerung während der Corona-Krise. Die Coop-Supermärkte wuchsen mit einem Nettoerlös von rund 12 Milliarden nämlich um über 14 Prozent. Hier habe Coop Marktanteile gewonnen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Bei den Fachmärkten war die Entwicklung sehr unterschiedlich. Während beispielsweise die Import Parfümerien, die Schmuckgeschäfte von Christ oder die Marché Restaurants unter den Schliessungen während der Pandemie litten, sind andere, darunter Coop Bau + Hobby, Lumimart oder Fust, in der Krise gewachsen. Insgesamt lag der Umsatz der Fachmärkte mit knapp 7,2 Milliarden rund 5 Prozent unter Vorjahr.
8.35 Uhr: Polizei bei Fasnachtsparty angegriffen
Wie schon am Morgen ist es in Einsiedeln auch Montagabend zu einem grösseren Polizeieinsatz wegen einer verbotenen Fasnachts-Ansammlung gekommen. Die Schwyzer Kantonspolizei am Dienstag mit, sie habe eine Ansammlung von rund 50 Personen aufgelöst. Dabei seien die Einsatzkräfte angegriffen und mit Flaschen und Böllern beworfen worden.
Ein Grossteil der Anwesenden habe sich in keinster Weise an die geltenden Corona-Schutzmassnahmen gehalten. Insgesamt wurden über 40 Personen weggewiesen und zwei in Ausnüchterungshaft genommen. Eine der inhaftierten Personen verübte zudem eine Sachbeschädigung.
Die Polizei hält fest, sie habe im ganzen Kantonsgebiet intervenieren müssen, weil sich Personen zusammenrotteten, um wild Fasnacht zu feiern. Die meisten Personen hätten sich aber einsichtig gezeigt.
7.45 Uhr: Gorillas nach Corona-Infektion wieder fit
Insgesamt acht Gorillas waren im Zoo von San Diego am Coronavirus erkrankt. Einige von ihnen wiesen Symptome wie Husten, Erschöpfung und Schnupfen auf. Nun gibt es freudige Nachrichten: Alle Tiere haben die Infektion überstanden, wie CNN schreibt.
Gemäss dem Zoo im US-Bundesstaat Kalifornien war der Virus-Ausbruch in der Gorilla-Familie der erste Fall, in dem Covid-19 bei Menschenaffen auftrat.
6.15 Uhr: Bundesrat muss Menschen Perspektive geben
Die Kritik an der Pandemie-Politik des Bundesrates wird lauter. Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) fordert daher vom Bundesrat einen Plan für den Ausstieg aus den Corona-Massnahmen.
Der Bundesrat müsse den Menschen wieder eine Perspektive geben, sagte Stocker in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie seien von Anfang an darauf ausgerichtet gewesen, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden. Heute seien die Zahlen gut.
Der Bundesrat solle deshalb bald einen Stufenplan präsentieren – unter Berücksichtigung der Fallzahlen und der Entwicklung der Virus-Mutationen. Viele Menschen verstünden die Massnahmen nicht mehr. Wieso sollten Zoos mit Schutzkonzepten in einem ersten Schritt nicht wieder öffnen können – oder Schwimmbäder und Fitnesszentren. Die meisten Menschen hielten sich an die Massnahmen.
Zudem sagte Stocker, er würde sich auch mit dem russischen Impfstoff Sputnik impfen lassen. «Was die Russen vertragen, vertragen wir auch», sagte Stocker.
5.30 Uhr: Kritik Nationalrat Gmür für Teilnahme an Fasnacht
Gerhard Pfister, Parteipräsident der Mitte, hat seinen Parteikollegen Alois Gmür wegen dessen Teilnahme an einem verbotenen Fasnachtsumzug in Einsiedeln SZ gerügt. Die Teilnahme am Umzug sei Gmürs persönliche Entscheidung. Sie entspreche nicht der Haltung der Partei. Als Nationalrat sei Gmür eine öffentliche Person. Er habe damit eine gewisse Vorbildfunktion, sagte Pfister dem «Tages-Anzeiger» und dem «Blick». Das Verhalten von Gmür entspreche nicht dem, was man der Bevölkerung in Corona-Zeiten leider vorschreiben müsse.
Ähnlich äusserte sich die Mitte-Fraktionschefin Andrea Gmür. Die Fasnacht sei eine Zeit, in der man vor überschäumender Freude manchmal den Geist ausschalte. Aber das solle nichts rechtfertigen. Alois Gmür sei für sein Verhalten selber verantwortlich.
Am Montagmorgen hatten sich in Einsiedeln trotz Veranstaltungsverbot über 1000 Personen zum traditionellen Sühudiumzug getroffen. Erst als die Polizei Bussen verteilte, löste sich die Versammlung auf. Am Abend feierten beim Bahnhof in Einsiedeln mehr als 30 Jugendliche weiter. Die Polizei hatte laut «Blick» zusätzliche Kräfte im Einsatz.
5 Uhr: Neuseeland hofft auf schnelles Lockdown-Ende
Neuseeland steht vor der Entscheidung über ein Ende des Corona-Lockdowns in Auckland. Nachdem am Dienstag den zweiten Tag in Folge keine neuen Ansteckungen festgestellt wurden, wuchsen die Hoffnungen, dass die Restriktionen am Mittwoch aufgehoben werden könnten. Ein endgültiger Entscheid hänge von der Entwicklung in den nächsten 24 Stunden ab, sagte der für den Einsatz gegen Corona zuständige Minister Chris Hipkins.
Die Behörden hatten nach dem Ausbruch in Auckland, der grössten Stadt des Landes, die Testkapazitäten hochgefahren. Allein am Montag wurden 15’000 Tests vorgenommen. Die Behörden rätselten noch, wie es zu dem Ausbruch kam. Bei den drei Infizierten handelt es sich nach offiziellen Angaben um Mitglieder einer Familie: Mutter, Vater und Tochter. Alle drei hatten sich mit der zuerst in Grossbritannien gefundenen Virusvariante angesteckt, die sich schneller verbreitet als andere.
Die Mutter arbeite für ein Catering-Unternehmen, das für Fluggesellschaften Wäscherei-Dienste übernehme, hiess es. Es werde untersucht, ob es eine Verbindung zu einem infizierten Passagier gebe. Alle Tests bei Kontaktpersonen seien negativ verlaufen.
Der dreitägige Lockdown in Auckland ist der erste im Land seit sechs Monaten. Neuseeland hat das Virus erfolgreich unter Kontrolle gebracht; Übertragungen innerhalb des Landes waren zuletzt nicht mehr bekannt geworden. Der Alltag der Menschen verläuft daher weitgehend normal, auf das Tragen von Masken und andere Vorsichtsmassnahmen wird verzichtet. Allerdings wurden nach dem Ausbruch in Auckland auch im Rest des Landes wieder einige Vorschriften verschärft. So wurde etwa die Grösse von Menschenansammlungen auf 100 Personen beschränkt.
4.30 Uhr: Bundesexperten informieren über Entwicklungen
In Bern findet heute der Point de Presse der Bundesexperten über die neuen Entwicklungen in der Corona-Pandemie statt. In der Vergangenheit gehörten die Wissenschaftler zumeist zu jenen, die vor zu raschen Lockerungen der Corona-Massnahmen warnten. In den letzten Tagen hat sich jedoch ein grosser Druck aufgebaut. Kantone und Wirtschaftsverbände drängen mit Vehemenz darauf, dass der Bundesrat Lockerungen beschliesst. Bundesrat Alain Berset hatte letzte Woche in Interviews mit Westschweizer Medien angedeutet, dass der Bundesrat an seiner Sitzung von morgen über Lockerungen nachdenke. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Experten des Bundes vor diesem Hintergrund heute positionieren.
4.15 Uhr: Gewerbeverband informiert über Normalisierung
Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) informiert heute über seinen Fahrplan für den Ausstieg aus den Massnahmen gegen die Corona-Pandemie. Seit längerem verlangt der Zusammenschluss der kleinen und mittleren Unternehmen die Wiedereröffnung von Läden und Restaurants ab 1. März. Jeder Tag länger im Lockdown verursache immense Kosten und Leid, so der Verband. Die Schweizer Wirtschaft und die Bevölkerung brauchten dringend eine Zukunftsperspektive. Der SGV habe zusammen mit kantonalen und Branchenverbänden eine solche Perspektive erarbeitet. Mit gezielten Schutzmassnahmen wie Impfungen, Tests und Contact Tracing könne die Wirtschaftsfreiheit wieder gewährleistet und der gesellschaftliche Austausch schrittweise normalisiert werden.
4 Uhr: Südafrika will eine Million Vakzin-Dosen zurückgeben
Südafrika fordert laut einem Medienbericht das Serum Institute of India (SII) auf, eine Million Dosen des Covid-19-Impfstoffs zurückzunehmen. Dies berichtet die Zeitung «Economic Times». Das SII, der weltgrösste Impfstoffhersteller, produziert das Vakzin von Astrazeneca. Der südafrikanische Gesundheitsminister hatte vergangene Woche erklärt, dass das Land die Einführung des Impfstoffs nach einer klinischen Studie aussetze. Die Studie hatte ergeben, dass das Vakzin bei der im Land vorherrschenden Coronavirus-Variante nur minimalen Schutz gegen leichte bis mittelschwere Erkrankungen bietet.
3.31 Uhr: US-Experte begrüsst Konzept für Schulöffnung
Ein US-Epidemiologe hat die Richtlinien der Gesundheitsbehörden für Schulöffnungen in den USA begrüsst, sieht die Schulen mit Blick auf neue Corona-Varianten aber vor grossen Herausforderungen. Generell sei das Niveau der Übertragungen in Schulen gering, besonders in niedrigeren Altersgruppen, doch neue Virus-Varianten böten Anlass zur Sorge, sagte Michael Osterholm von der University of Minnesota. Er rechne damit, dass eine zuerst in Grossbritannien entdeckte, infektiösere Variante des Coronavirus die Schulen in den kommenden 14 Tagen vor die Frage stellen werde, ob sie überhaupt öffnen sollten.
Osterholm wurde in die Corona-Task-Force von Joe Biden berufen, noch bevor dieser seinen Amtseid ablegte. Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) hatten am Freitag Richtlinien für Schulöffnungen bekannt gegeben.
2.32 Uhr: New York: Zu zögerliche Angaben über Corona-Tote
Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat Fehler bei der Information über die Zahl von Corona-Toten in Pflegeheimen eingeräumt. «Wir hätten besser daran arbeiten müssen, so viele Informationen, wie wir konnten, so schnell bereitzustellen, wie es uns möglich war», sagte Cuomo am Montag (Ortszeit). Dafür sei er verantwortlich.
In den vergangenen Wochen hatte die New Yorker Regierung eingeräumt, dass die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Langzeit-Pflegeheimbewohner bei knapp 1000 gelegen habe, statt wie zuvor angegeben bei rund 8500. Zunächst seien Pflegeheimbewohner nicht mitgezählt worden, die nach einer Infektion in Spitäler gebracht worden und dort gestorben seien. Cuomo versicherte, alle Todesfälle in Spitälern und Pflegeheimen seien immer vollständig und korrekt veröffentlicht worden. Das Problem sei die Zuordnung gewesen. Der Staat New York habe die Toten den Einrichtungen zugerechnet, in denen sie gestorben seien. Andere hätten dagegen die absolute Zahl an Corona verstorbener Pflegeheimbewohner wissen wollen, unabhängig davon, wo sie gestorben sind.
Der Staat New York hat zudem eingeräumt, dass zu Beginn der Pandemie mehr als 9000 sich von der Virusinfektion erholende Patienten aus Spitälern in Pflegeheime entlassen worden seien. Ziel der Anordnung war es, mit Corona-Patienten überfüllte Spitäler zu entlasten. Pflegeheimverbände kritisierten jedoch, diese Praxis habe die Pandemie beschleunigt.
1.05 Uhr: EU-Behörde warnt vor Impfstoff-Betrug
Das europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) hat die EU-Staaten zu Wachsamkeit im Hinblick auf Impfstoff-Betrüger aufgerufen. Es habe mehrere Fälle gegeben, in denen Betrüger versucht hätten, EU-Staaten gefälschte Corona-Impfstoffe zu verkaufen, die versuchten ihre Impfprogramme auszuweiten, teilte die Behörde mit. Insbesondere die EU-Kommission steht für die im Vergleich zu anderen Regionen der Welt schleppende Impfkampagne in der Kritik.
0 Uhr: Blockiert Israel Vakzinlieferung nach Gaza?
Die palästinensische Selbstverwaltungsbehörde hat Israel vorgeworfen, Impfstofflieferungen in den Gazastreifen zu verhindern. Israel blockiere die Lieferung von 2000 Dosen des russischen Impfmittels Sputnik V, sagte Gesundheitsministerin Mai al-Kaila am Montag. Die Selbstverwaltungsbehörde regiert in Teilen des Westjordanlands und hat angekündigt, Impfstoffe auch in den Gazastreifen zu schicken, den die militant-islamistische Hamas kontrolliert.
Die israelische Regierung erklärte, sie habe eine Anfrage für die Lieferung von 1000 Sputnik-V-Dosen in den Gazastreifen erhalten. Diese werde noch geprüft. «Sie ist nicht blockiert worden», betonte ein Regierungsbeamter.
Im Gazastreifen mit seinen mehr als zwei Millionen Menschen sind mehr als 53’000 Corona-Infektionen und mindestens 537 Todesfälle mit dem Virus registriert worden. Impfstoffe sind noch nicht dorthin geliefert worden. Die Selbstverwaltungsbehörde will Impfmittel selbst besorgen, ist bei Lieferungen aber auf die Zustimmung Israels angewiesen. Israelische Abgeordnete haben gefordert, Impfstofflieferungen in den Gazastreifen nur zu genehmigen, wenn es Fortschritte bei der Freilassung von zwei gefangenen Israelis gibt und die Hamas die Leichen zweier getöteter Soldaten freigibt.
Israel fährt eine der erfolgreichsten Impfkampagnen der Welt und hat bereits mehr als ein Drittel seiner rund 9,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner geimpft. Menschenrechtsgruppen sehen eine Verantwortung Israels als Besatzungsmacht für die Impfung von Palästinensern.
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