Stau ohne EndeMehr Menschen am Zoll Rheinfelden als vor dem Gotthard
Lea Oetiker
30.10.2024
Der Grenzübergang Rheinfelden stellt die Geduld vieler Pendlerinnen und Pendler auf die Probe. Trotz Anpassungen der Verkehrsführung kommt es regelmässig zu langen Staus. Die Behörden planen weitere Massnahmen.
Lea Oetiker
30.10.2024, 21:11
Lea Oetiker
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Grenzübergang Rheinfelden sorgt regelmässig für lange Wartezeiten auf der A3, insbesondere zur Feierabendzeit.
Die Infrastruktur ist überlastet, da täglich rund 28'000 Fahrzeuge den Übergang passieren.
Behörden planen Anpassungen der Verkehrsführung und weitere Massnahmen zur Entlastung der Stausituation und zur Förderung öffentlicher Verkehrsmittel.
Der Grenzübergang Rheinfelden entwickelt sich zunehmend zu einer Nagelprobe für Pendlerinnen und Pendler. Vor allem am Feierabend bilden sich regelmässig Staus auf der A3: Zeitweise reicht dieser vom A3-Autobahnzubringer Rheinfelden-West bis nach Basel hinein.
Besonders an Feiertagen in Deutschland sei mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen, sagt Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra) der «Aargauer Zeitung». Dies sei jedoch nicht auf Zollabfertigungen von LKWs zurückzuführen, sondern eher auf Einkaufstouristen oder Tagesausflüge von Deutschen in der Schweiz.
Doch das Problem besteht nicht nur an Feiertagen. Auch an Werktagen kommt es regelmässig zu Verkehrsstockungen, vor allem während Feierabendzeiten.
Zollübergang für deutlich geringeres Aufkommen konzipiert
«Es nervt ungemein, wenn ich nach einem langen Arbeitstag einfach nur nach Hause will», sagt ein Pendler, der in Basel arbeitet und im deutschen Rheinfelden wohnt. «In der Regel brauche ich eine halbe Stunde, bis ich bei der Arbeit bin, manchmal dauert es länger, manchmal kürzer. Aber wenn ich nach Feierabend noch über eine Stunde im Auto sitzen muss und kaum vorwärtskomme, stresst mich das schon sehr.»
Simon Erny, Leiter der Medienstelle des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), erklärt der Zeitung, dass der Zollübergang ursprünglich für ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen konzipiert wurde: «Der Zollübergang wurde für rund 600 Lkws pro Tag und etwa 3,5 Millionen Personenwagen pro Jahr konzipiert, aber mittlerweile beträgt das Verkehrsaufkommen ein Vielfaches davon», so Erny.
Laut dem Astra würden rund 28'000 Autos – davon rund 2200 Lastwagen – täglich über den Autobahnzubringer in Richtung Deutschland.
«Im Durchschnitt nutzen täglich mehr Menschen den Zollübergang Rheinfelden als den Gotthard-Tunnel»
«Im Durchschnitt nutzen täglich mehr Menschen den Zollübergang Rheinfelden als den Gotthard-Tunnel», so Rohrbach. Der Grenzübergang Rheinfelden wurde vor knapp 20 Jahren gebaut, um die Stadt Rheinfelden zu entlasten.
Daher sei eine Umfahrung des Staus auch keine Option, erklärt Rohrbach. «Denn dies führt nur zu Stau und Überlastung in den Nebenstrassen.» Um die Situation zu verbessern, wurde vor einem Jahr die Verkehrsführung an der Anschlussstelle Rheinfelden-West angepasst. Der Pannenstreifen wurde verbreitert und kann bei Bedarf als zusätzliche Fahrspur freigegeben werden.
Für die Zukunft plant das Astra eine Umgestaltung des Anschlusses Rheinfelden-West, wobei die öffentliche Auflage für 2025 vorgesehen ist. Zusätzlich beabsichtigt der Kanton, durch verschiedene Massnahmen die Stausituationen auf den Kantonstrassen zu entschärfen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Pendler attraktiver zu gestalten, wie Simone Britschgi vom Aargauer Departement Bau, Verkehr und Umwelt mitteilt.
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