Interpol involviert Mann wird in Uster ZH mit frisiertem E-Scooter erwischt – dann täuscht er seinen Tod vor

Sven Ziegler

28.1.2025

Der Mann hat jetzt eine Anzeige am Hals.
Der Mann hat jetzt eine Anzeige am Hals.
Stapo Uster

In Uster ZH wird ein Mann mit einem frisierten E-Scooter erwischt. Um dem Verfahren zu entgehen, täuscht er seinen Tod vor. Das hat nun Folgen.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Mann ist in Uster ZH mit einem frisierten E-Scooter erwischt worden.
  • Um dem Verfahren zu entgehen, täuscht er seinen Tod vor und verschwand nach Italien.
  • Das hat nun Folgen

Angehörige der Stadtpolizei Uster ZH und der Stadtpolizei Illnau-Effretikon ZH kontrollierten anfangs Juni 2023 einen Mann, nach dem dieser in halsbrecherischer Art und Weise mit einem Elektroscooter auf dem Trottoir unterwegs gewesen war.

Die Polizisten stellten dabei fest, dass sich der Mann in fahrunfähigem Zustand befand und seinen Elektroscooter frisiert hatte. Während der Polizeikontrolle verhielt sich der Mann zunehmend unkooperativ und renitent, sodass letztlich eine zweite Polizeipatrouille beigezogen werden musste, um die Kontrolle zu Ende zu bringen.

Die Polizei eröffnete gegen den Mann ein Strafverfahren wegen Verkehrsdelikten und Nichtbefolgen der polizeilichen Anweisungen. Gegen Letzteres erhob der Mann anfangs 2024 Einsprache beim Statthalteramt Uster.

Nach Italien verschwunden

Die angesetzten Befragungstermine des Beschuldigten mussten danach insgesamt drei Mal verschoben werden. Der Verteidiger erklärte jeweils, sein Mandant sei gerade krank oder hätte Schmerzen, so dass er der Vorladung nicht folgen könne.

Im Juli 2024 teilte der Anwalt den Behörden schliesslich mit, dass sein Mandant während den Sommerferien nach Italien gereist und dort Mitte Juni bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sei. Zum Beweis wurde ein «certificato di morte» des Italienischen Innenministeriums vorgelegt.

Dem zuständigen Polizisten der Stadtpolizei Uster schien die Geschichte suspekt, weshalb via Interpol ein Ermittlungsgesuch nach Italien gestellt wurde, um die Sache zu prüfen. Mitte Oktober 2024 folgte der Interpol-Bericht aus Italien.

Gemäss der italienischen Polizei lebe der 32-jährige schweizerisch-italienische Doppelbürger seit Sommer 2024 in einer italienischen Gemeinde. Im August 2024, also zwei Monate nachdem er angeblich «gestorben» war, hatte er beim italienischen Strassenverkehrsamt einen neuen Führerausweis beantragt.

Die Stadtpolizei Uster orientierte das Statthalteramt Uster, woraufhin der Mann bei der Oberstaatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht wurde.