«Nur weil ich Rumäne bin» Mann in Schwyzer Puff abgewiesen – nun will er Genugtuung vor Gericht

phi

28.5.2024

Prostituierte in einem Bordell: Ein Betriebsausflug in einen Puff in Küssnacht SZ mündet in Aufregung statt Erregung.
Prostituierte in einem Bordell: Ein Betriebsausflug in einen Puff in Küssnacht SZ mündet in Aufregung statt Erregung.
Symbolbild: Keystone

Ungewöhnlicher Betriebsausflug: Ein Dachdecker-Trio will in Küssnacht SZ das Bordell «Zeus» besuchen, doch Marius F. wird angeblich abgewiesen, weil er Rumäne ist. Nun wurde die Polizei eingeschaltet.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Weil sie wegen Regen nicht arbeiten können, lädt der Chef einer Dachdeckerei zwei Angestellte in den Puff «Zeus» in Küssnacht ein.
  • Dort wird Marius F. abgewiesen – angeblich, weil er Rumäne ist.
  • In dem Bordell arbeiten offenbar viele Rumäninnen.
  • Das Trio hat den Bordellbesitzer wegen des Vorfalls angezeigt.

«Die lassen mich nicht ins Puff, nur, weil ich Rumäne bin!» So klagt Marius F. dem «Blick» sein Leid – doch der Reihe nach. 

Drei Dachdecker wollen am 27. Mai das Bordell «Zeus» in Küssnacht SZ besuchen. Die Idee dazu hat der Chef von Marius: Weil es regnet und sein Team nicht arbeiten kann, will er seine Männer einladen, «um an dem grauen Tag ein paar Cüpli zu trinken» und «Spass zu haben».

Marius bekommt vom Chef den Auftrag, beim Puff vorzufühlen und nach dem «Programm» zu fragen, schreibt der «Blick». Der Dachdecker lebt seit 14 Jahren in der Schweiz und ist halb Ungar, halb Rumäne, heisst es weiter. Am Telefon erkennt er am Akzent der Dame, dass sie wohl aus Rumänien stammt.

«Ich verlange vor Gericht eine Genugtuung»

Marius plaudert also auf Rumänisch weiter – und fährt bald mit seinen Kollegen zum Etablissement. Doch an der Rezeption wird er im Gegensatz zu den anderen beiden abgewiesen. «Wir verlangten den Chef. Wir konnten das einfach nicht glauben», erklärt sein Chef. Allein: Es nützt nichts. Für Marius hört der Spass hier auf.

Das Trio geht daraufhin zur Polizei und zeigt den Betreiber des «Zeus» an. «Ägypter, Albaner, Bulgaren, Chinesen, Japaner und Schweizer, alle dürfen rein, nur Rumänen weisen sie ab», wütet Marius. «Eine solche Regel ist illegal! Ich verlange vor Gericht eine Genugtuung.»

Der «Zeus»-Betreiber sagt auf «Blick»-Nachfrage, Marius habe sich schlecht benommen. Und zuvor hätte er rumänische Gäste gehabt, die sich nicht an die Regeln gehalten hätten. Marius hingegen glaubt, der Betreiber habe Angst, er gehöre einem kriminellen Clan an oder sei womöglich ein Mann, der seine Frau aus dem Bordell holen wolle.

Nun müssen sich die Behörden mit diesem seltsamen Betriebsausflug befassen.