T-Rex in Zürich «Man kann es einfach nicht in Worte fassen»

Von Philipp Dahm und Christian Thumshirn

30.3.2023

T-Rex in Zürich: «Man kann es einfach nicht in Worte fassen»

T-Rex in Zürich: «Man kann es einfach nicht in Worte fassen»

Zum ersten Mal überhaupt wird in Europa ein T-Rex-Skelett versteigert: Bis zum 16. April 2023 kann «Trinity» in der Zürcher Tonhalle bestaunt werden. Die Fachleute sind von dem Fossil regelrecht hingerissen.

30.03.2023

Zum ersten Mal überhaupt wird in Europa ein T-Rex-Skelett versteigert: Bis zum 16. April kann «Trinity» in der Zürcher Tonhalle bestaunt werden. Die Fachleute sind von dem Fossil regelrecht hingerissen.

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P. Dahm, C. Thumshirn

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Zürcher Tonhalle ist bis zum 16. April das Skelett eines Tyrannosaurus Rex ausgestellt.
  • Das Fossil namens Trinity wird am 18. April in Zürich versteigert.
  • Das Skelett besteht über 50 Prozent aus Original-Teilen, was für so ein Exemplar ein sehr hoher Wert ist.

Hans-Jakob Siber vom Sauriermuseum Aathal gerät ins Schwärmen. Er spricht von einem «absoluten Höhepunkt», der da derzeit im Konzertfoyer der Tonhalle zu sehen ist: «Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir in Zürich mal einen T-Rex zeigen.»

Das fossile Monster ist riesig. 11,6 mal 2,65 Meter – und 3,9 Meter hoch – ohne das Podest. Das Ungetüm aus grauer Vorzeit ist nur bis zum 16. April zu sehen, und dennoch rechnen die Tonhalle-Betreiber mit bis zu 30'000 Besuchern. 19 Veranstaltungen wird es um das seltene Stück herum geben.

Es ist ja nicht nur das Alter mit 65 bis 67 Millionen Jahren, das speziell ist. «Der T-Rex ist der beliebteste und bekannteste Dinosaurier», sagt Nils Knötschke. Der Präparator hat an dem Dinosaurier selbst Hand angelegt und 20 Jahre Erfahrung.

«Ich war komplett weg, hatte Gänsehaut»

An Trinity zu arbeiten, so heisst das Monster in der Tonhalle, sei eine «einmalige Möglichkeit» und ein «Kindheitstraum» gewesen. Der Deutsche hat die Riesenechse bereits in den USA erstmals gesehen, wo die Knochen entdeckt worden sind. «Ich war komplett weg, hatte Gänsehaut», erinnert sich Knötschke.

Achtung, Besuchende!

Trinity wird bis zum 16. April in der Zürcher Tonhalle ausgestellt. Wer keine Veranstaltung besucht, kann trotzdem ins Konzertfoyer, muss aber online ein Zeitfenster wählen.

«Das war eine grosse Sache, bis der hier war», freut sich Cyrill Koller. Sein Auktionshaus wird das versteinerte Skelett am 18. April versteigern: Sowas gab es in Europa noch nie. Was Trinity attraktiv macht, ist sein hoher Anteil an Original-Teilen: Sie liege bei über 50 Prozent, während andere Exemplare in Museen oft nur auf bis zu 10 Prozent kämen, heisst es beim Medientermin der Tonhalle.

«Es ist selten, dass man einen Dino am Stück findet», verdeutlicht Präparatorin Yolanda Schicker-Siber. Sie ist eine der vier Töchter von Hans-Jakob Siber, der als Vater «besonders stolz auf ihre supporting role» bei der Ausstellung von Trinity sei.

Kabinett der Kuriositäten

Der Tyrannosaurus Rex besteht aus 293 Teilen: Bei Knötschke kam ein «Indianer-Jones-Feeling» auf, als er die Kisten mit den Knochen das erste Mal sah. Wie imposant das Skelett ist, was solche Versteigerungen einbringen und wie es Christian Link gelungen ist, Trinity nach Zürich zu holen, siehst du im Video.

Die Versteigerung am 18. April wartet neben Trinity mit weiteren Besonderheiten auf. Für den kleinen Geldbeutel empfiehlt sich ein 104 mal 206 Zentimeter grosses «Barbarella»-Originalplakat von 1968 (Schätzpreis 650 bis 800 Franken). Star-Trek-Fans wird die Klingonen-Maske auf «Star Trek VI: The Undiscovered Country» von 1991 (2000 bis 3000 Franken) oder der Kosmonauten-Anzug von 1985 (65'000 bis 85'000 Franken) interessieren.

Für Gutbetuchte kommt ein Meteorit infrage: Der kleine wird auf 4500 bis 5000 Franken geschätzt, der mittlere auf 25'000 bis 30'000 Franken und der grosse auf 150'000 bis 200'000 Franken. Wunderschön: eine hölzerne Schiffsfigur aus dem Sizilien des 17. Jahrhunderts – für 35'000 bis 50'000 Franken.

Die Schiffsfigur «Der Schutzengel von Sizilien».
Die Schiffsfigur «Der Schutzengel von Sizilien».
Bild: Koller