Corona-Überblick Grossbritannien hebt Corona-Alarmstufe an – Keine Corona-Hilfe für öffentliche Kitas 

Agenturen/red

21.9.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 1’095 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von drei Tagen gemeldet worden. Zudem wurden 5 neue Todesfälle sowie 27 weitere Spital-Einweisungen bekannt.

Das BAG gab vergangene Woche bekannt, dass es die neuen Zahlen zum Coronavirus nur noch von Montag bis Freitag täglich bekannt gibt. Die täglichen Fallzahlen gäben keine gute Übersicht über die Lage, hiess es einer Medienkonferenz in Bern. Besser sei es, die Entwicklung von Woche zu Woche zu betrachten.

In der vergangenen Woche hatte das BAG am Freitag 488 und am Donnerstag 530 Fälle registriert. Am Mittwoch waren es 514 Fälle, am Dienstag 315, am Montag 257 und am Sonntag 475 Fälle gewesen.

Der Ständerat will Corona-Hilfe nicht auf öffentliche Kitas ausweiten. Von den Corona-Finanzhilfen für die familienergänzende Kinderbetreuung sollen nicht mehr Institutionen profitieren als bisher. Der Ständerat hat am Montag eine entsprechende Motion seiner Bildungskommission (WBK) abgelehnt. Der Vorstoss ist damit vom Tisch.

Bisher wurden nur private Kitas unterstützt. Dies werde als ungerecht empfunden – insbesondere in der lateinischen Schweiz, wo viele Kitas subventioniert würden, sagte Eva Herzog (SP/BS) im Namen einer deutlichen Kommissionsmehrheit. Ziel sei eine Gleichbehandlung aller Kantone.

Unterdessen kämpfen die Kulturschaffenden in der Schweiz mit dem Ausbleiben der Kulturinteressierten. Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung will Kulturbesuche erst wieder aufnehmen, wenn die Corona-Krise endgültig vorbei ist. Das ergab eine Befragung, die im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) und der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) Ende August durchgeführt wurde.

Damit hat die Zurückhaltung gegenüber einer ersten Umfrage Anfang Juni zugenommen, wie das Bundesamt für Kultur am Montag mitteilte. Damals wollte nur ein Viertel der Bevölkerung mit Kulturbesuchen bis zum Ende der Krise warten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Grossbritannien hat die offizielle Covid-19-Alarmstufe auf die zweithöchste Stufe vier angehoben.
  • In der Schweiz und in Liechtenstein sind laut BAG 1'095 Neuansteckungen innert dreier Tage gemeldet worden. Die Positivitätsrate liegt bei vier Prozent. Auch gab es fünf neue Todesfälle.
  • Mit Fieberambulanzen und besonderen Schutzvorkehrungen für Risikogruppen will die deutsche Regierung die Fallzahlen in der kalten Jahreszeit im Griff behalten.  
  • In der zum Corona-Hotspot gewordenen bayerischen Landeshauptstadt München werden die Massnahmen erneut  verschärft.
  • Abgeordnete von Bundestag und französischer Nationalversammlung beraten an diesem Montag und Dienstag – per Videokonferenz – über gemeinsame Schritte in der Coronapandemie.

22.00 Uhr: Wir beenden den heutigen Corona-Ticker

21.08 Uhr: US-Gesundheitsbehörde zieht Hinweis zu Corona-Übertragung zurück

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat mit überarbeiteten Hinweisen zur Übertragung des Coronavirus für Verwirrung gesorgt und sich inzwischen selbst korrigiert. Am Sonntag war bekannt geworden, dass die Behörde entgegen der bislang gültigen Annahmen auf ihrer Webseite schrieb, dass SARS-CoV-2 für längere Zeit in der Luft verbleiben und über Distanzen weiter als zwei Meter übertragen werden könne. Am Montag veröffentlichte die CDC dann einen Hinweis, dass fälschlicherweise ein «Entwurf» auf der Homepage veröffentlicht worden sei. Man sei derzeit damit beschäftigt, die Hinweise zur Übertragung über die Luft zu überarbeiten.

In den USA sind laut Universität Johns Hopkins bereits fast 200’000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Deswegen steht auch die CDC in der Kritik. Erst kürzlich hatte die Behörde für Empörung gesorgt, als sie weniger Tests empfohlen hatte und bei Menschen ohne Symptome darauf verzichten wollte. In einer «Klarstellung» nahm die CDC diese Position am Freitag wieder zurück.

20.26 Uhr: Acht Corona-Fälle in orthodoxem Kloster am griechischen Berg Athos

In einem orthodoxen Kloster am Berg Athos in Griechenland sind acht Mönche positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Das Kloster Sankt Paul im Norden Griechenlands wurde unter Quarantäne gestellt, wie es am Montag aus Kirchenkreisen hiess. Einer der Infizierten sei in ein Krankenhaus in Thessaloniki eingeliefert worden.

Der Berg Athos ist ein wichtiges spirituelles Zentrum der orthodoxen Kirche. Die Halbinsel mit ihren 20 Klöstern geniesst als Mönchsrepublik einen halbautonomen Status, gehört völkerrechtlich aber zu Griechenland. Fast 1’700 Mönche leben auf der Insel – Frauen haben keinen Zutritt. Die für ihre strengen Regeln bekannte Stätte liegt in einem Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Chalkidiki in der Region Mazedonien.

In Griechenland wurden bisher fast 15’100 Corona-Infektionen und 338 Todesfälle registriert.

19.59 Uhr: Grossbritannien hebt Corona-Alarmstufe an

Grossbritannien hat die offizielle Covid-19-Alarmstufe angehoben. Die zweithöchste Stufe vier bedeutet, dass das Virus allgemein zirkuliert und die Übertragung hoch ist. Die Fallzahlen stiegen «schnell und wahrscheinlich exponentiell», stellten die obersten Mediziner von England, Schottland, Wales und Nordirland am Montag fest.

Es wird erwartet, dass Premierminister Boris Johnson am Dienstag weitere Massnahmen bekannt gibt, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Medizinische Regierungsberater warnten die Bevölkerung, dass sie weitere Opfer bringen müssen werde, um die zweite Welle der Covid-19-Pandemie unter Kontrolle zu bringen.

19.29 Uhr: Corona-Massnahmen in Nordirland: Keine Treffen fremder Haushalte mehr

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gelten in Nordirland ab Dienstagabend wieder stärkere Massnahmen. So dürfen sich drinnen bis auf wenige Ausnahmen keine Angehörigen verschiedener Haushalte mehr miteinander treffen, wie die Regierung am Montag erklärte. Im Freien werden noch Treffen von maximal sechs Menschen aus zwei Haushalten erlaubt sein. Allein in den vergangenen 48 Stunden hat es in Nordirland fast 400 neue Fälle gegeben.

Doch in ganz Grossbritannien steigen die Fallzahlen rapide an: In den vergangenen Tagen kamen fast täglich 3’500 bis 4’000 neue Fälle hinzu, die Zahl der Infektionen verdoppelte sich ungefähr innerhalb von sieben Tagen. Verbreite sich das Virus ungehindert im gleichen Tempo weiter, könnte Grossbritannien Mitte Oktober fast 50’000 Fälle pro Tag zählen, wie führende Gesundheitsexperten am Montag warnten.

18.45 Uhr: WHO-Initiative für Covid-Impfstoff hat 64 reiche Länder an Bord

64 Länder mit hohem Einkommen haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verpflichtet, die gerechten Verteilung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus weltweit finanziell zu unterstützen. Darunter sind Deutschland, Grossbritannien Frankreich und viele andere europäische Länder, nicht aber die USA. Die Unterschrift von 38 weiteren Regierungen werde in den nächsten Tagen erwartet, berichtete die WHO am Montag in Genf. Auch China beteiligt sich bislang nicht an der sogenannten Covax-Initiative der WHO. Es gebe aber permanent Gespräche mit allen Regierungen der Welt, sagte der Chef der Impfallianz Gavi, Seth Berkley.

Diese 64 Länder sichern sich auf der einen Seite Zugang zu neun Impfstoffkandidaten, die von Covax unterstützt werden. Einige haben sich unabhängig davon auch über Vorverträge mit einzelnen Firmen Impfdosen gesichert, sollte das Unternehmen erfolgreich sein, darunter auch Deutschland. Auf der anderen Seite verpflichten sie sich, 92 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen, die an dem Programm teilnehmen, beim Einkauf von Impfdosen zu helfen.

Die WHO hat das Ziel, bis Ende 2021 zwei Milliarden Dosen eines Impfstoffs bereitzustellen. Voraussetzung ist, dass ein effizienter Impfstoff schnellstens gefunden und behördlich genehmigt wird. Sie geht davon aus, dass zwei Impfdosen pro Person nötig sind.

18.11 Uhr: Dax wegen neuer Corona-Angst unter Druck

Die Furcht vor der ansteigenden Corona-Infektionswelle hat den Dax schwer in Mitleidenschaft gezogen.Mit am Ende fast 4,4 Prozent entging der deutsche Leitindex nur knapp seinem grössten Tagesverlust seit Mitte März, als der Virus-Crash gerade noch am Laufen war. Aus dem Handel ging er 4,37 Prozent tiefer bei 12’542,44 Punkten. Kurz zuvor war er nahe 12’500 Punkten auf ein Tief seit Anfang August gefallen.

Laut Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader wurden die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa zum nächsten Störfaktor für die zuletzt schon ins Stocken geratene Aktienrally. So ging es auch für den MDax kräftig abwärts. Der Index der mittelgrossen Börsenwerte verlor 3,68 Prozent auf 26’499,95 Punkte.

In Deutschland erreichte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen am Freitag einen Höchststand seit knapp fünf Monaten, während es in einigen Nachbarländern ein noch deutlich höheres Infektionsgeschehen gibt. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock schloss in einem BBC-Interview gar einen erneuten Lockdown nicht mehr aus. Börsianer befürchten in diesem Falle katastrophale Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Absturz an der Börse: Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. 
Absturz an der Börse: Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. 
Bild: Fredrik von Erichsen/dpa

17.21 Uhr: Italien verlangt von Franzosen Corona-Tests

Italien verlangt künftig von Einreisenden aus Paris und mehreren anderen französischen Gebieten mit hohen Corona-Infektionsraten einen Virus-Test. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Montag auf Facebook mit. Die Situation in Europa dürfe nicht unterschätzt werden. Italien gehe es heute besser als anderen Ländern, aber es sei grosse Vorsicht geboten.

Besucher aus Griechenland, Malta, Spanien und Kroatien müssen in Italien bereits seit längerem einen negativen Covid-19-Test vorlegen – oder sie lassen sich bei der Einreise testen. Italien war zu Beginn besonders hart von der Pandemie getroffen. Seither konnte das Land die Infektionsraten unter Kontrolle bringen. Inzwischen sind die Werte wieder gestiegen, wenn auch nicht so drastisch wie in Frankreich und Spanien.

17.00 Uhr: Corona-Tests im Kanton Zürich: Keine Engpässe, aber verlorene Zeit

Zürichs Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hat die Kritik am Test- und Quarantäneregime aus dem Kantonsrat zurückgewiesen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, habe sie am Montag erklärt, dass das Virus zwar immer die Nase vorn habe, da das Tracing erst starten könne, wenn jemand infiziert sei. Doch in neun von zehn Fällen wüssten die Getesteten bereits am Folgetag, ob sie infiziert seien. Auch die Contact-Tracer erreichten meist innerhalb von einem Tag die entsprechenden Kontaktpersonen.

Es gäbe allerdings noch Möglichkeiten der Verbesserung, so Rickli weiter. Die Zürcherinnen und Zürcher liessen sich nicht schnell genug testen, zwischen Symptombeginn und Abstrich lägen im Durchschnitt zwei Tage. 25 Prozent der Personen würden sich sogar ganze vier Tage oder länger Zeit lassen. «Die Zürcherinnen und Zürcher könnten mithelfen, das Tracing zu beschleunigen, wenn sie den Abstrich schneller machen liessen.» Die Testkapazitäten seien dafür ausreichend.

16.32 Uhr: Ständerat will Corona-Hilfe nicht auf öffentliche Kitas ausweiten

Von den Corona-Finanzhilfen für die familienergänzende Kinderbetreuung sollen nicht mehr Institutionen profitieren als bisher. Der Ständerat hat am Montag eine entsprechende Motion seiner Bildungskommission (WBK) abgelehnt. Der Vorstoss ist damit vom Tisch.

Bisher wurden nur private Kitas unterstützt. Dies werde als ungerecht empfunden – insbesondere in der lateinischen Schweiz, wo viele Kitas subventioniert würden, sagte Eva Herzog (SP/BS) im Namen einer deutlichen Kommissionsmehrheit. Ziel sei eine Gleichbehandlung aller Kantone.

Öffentliche Kindertagesstätten sollen nicht von den Corona-Finanzhilfen profitieren.
Öffentliche Kindertagesstätten sollen nicht von den Corona-Finanzhilfen profitieren.
Bild: Keystone

SVP, FDP und einige CVP-Vertreterinnen und -Vertreten wehrten sich im Ständerat erfolgreich gegen den Vorstoss. Sie gaben wie der Bundesrat zu bedenken, dass die familienergänzende Kinderbetreuung in erster Linie Sache der Kantone und Gemeinden sei. Somit sei es an ihnen, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die entstandenen Verluste zu decken.

Das Parlament hatte für die Unterstützungszahlungen für Kitas 65 Millionen Franken gesprochen. Hätte der Bund auch den Erwerbsausfall öffentlicher Trägerschaften übernommen, hätte er zusätzliche Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Franken zu tragen gehabt, für die er über keinen Kredit verfügt, wie Gesundheitsminister Alain Berset betonte.

Die Covid-19-Verordnung familienergänzende Kinderbetreuung lief vergangene Woche aus.

16.30 Uhr: Neue Beschränkungen im Corona-Hotspot München

Die zum Corona-Hotspot gewordene bayerische Landeshauptstadt München schränkt das öffentliche Leben wieder ein. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigt strengere Regelungen für Zusammenkünfte, in der Gastronomie und für private Feiern an.

16.20 Uhr: Lufthansa schrumpft noch stärker durch die Coronakrise

Die Lufthansa verschärft wegen der nicht nachlassenden Coronakrise ihren Sparkurs. Eine grössere Zahl an Flugzeugen als ursprünglich geplant werde stillgelegt, teilte die Swiss-Mutter am Montag mit.

Davor hatte bereits die Swiss mitgeteilt, das Hochfahren der Flugkapazitäten laufe holpriger als noch im Sommer gehofft. Die Swiss rechnet aufgrund der Reiserestriktionen damit, im Winterflugplan etwa 30 bis maximal 40 Prozent der Kapazitäten des Vorjahres anzubieten. Eigentlich hatte die Swiss das Ziel verfolgt, bis Dezember etwa die Hälfte des geplanten Flugplans wieder anbieten zu können.

Die Krise für die deutsche Lufthansa ist noch lange nicht vorbei.
Die Krise für die deutsche Lufthansa ist noch lange nicht vorbei.
Bild: Keystone

Die Lufthansa argumentiert gleich: Die langsame Erholung des Luftverkehrs von der Corona-Pandemiekrise. So soll die Flotte von Lufthansa und den anderen Airlines des Konzerns bis zu dem erst für Mitte des Jahrzehnts erwarteten Ende der Krise um 150 Maschinen auf dann rund 610 Flugzeuge schrumpfen und damit um 50 mehr als bislang vorgesehen.

Mit der Flotte plant Lufthansa-Chef Carsten Spohr auch einen noch grösseren Stellenabbau, um die Kosten zu senken. Der rechnerische Personalüberhang von zunächst erwarteten 22'000 Vollzeitstellen erhöhe sich. Durch Krisenpakete mit den Gewerkschaften soll die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen begrenzt werden.

15.20 Uhr: Aargau verlängert Beschränkungen für Clubs

Im Kanton Aargau wird die Anfang Juli eingeführte Beschränkung auf 100 Personen in Clubs und Bars bis Ende Jahr verlängert. Auch die Verpflichtung, bei Veranstaltungen mit bis zu 1'000 Personen einzelne Sektoren mit höchstens 100 Personen einzurichten, wird verlängert, wie das kantonale Departement Gesundheit und Soziales am Montag mitteilte.

Die entsprechende Verfügung des Kantons zur Bekämpfung der Corona-Pandemie war im August zunächst bis Ende September verlängert worden. Grossveranstaltungen mit mehr als 1'000 Personen sind im Aargau vom 1. Oktober an unter strengen Auflagen wieder möglich.



15.00 Uhr: Swiss auch im Winter mit reduziertem Betrieb

Das Hochfahren der Flugkapazitäten läuft bei der Swiss holpriger als noch im Sommer gehofft. Die Swiss rechnet aufgrund der Reiserestriktionen damit, im Winterflugplan etwa 30 bis maximal 40 Prozent der Kapazitäten des Vorjahres anzubieten.

Eigentlich hatte die Swiss das Ziel verfolgt, bis Dezember etwa die Hälfte des geplanten Flugplans wieder anbieten zu können. «Im Laufe des Julis waren wir noch ganz zuversichtlich, dass wir das erreichen können», sagte Swiss-Netzwerkchef Michael Trestl am Montag an einem Mediengespräch.

Im September dürften es nun nur 30 Prozent sein. Es zeichne sich ab, dass der Winterflugplan von November bis März deutlich hinter den Erwartungen liegen werde, so Trestl.

Parkierte Swiss-Flieger auf dem Flugplatz in Dübendorf.
Parkierte Swiss-Flieger auf dem Flugplatz in Dübendorf.
Bild: Keystone

14.51 Uhr: Fahrende verlangen Notfallkonzept

Mit Blick auf die Coronakrise fordert die Radgenossenschaft der Landstrasse vom Bund ein Notfallkonzept. Die Fahrenden seien vom Bund während des Lockdowns vergessen oder übergangen worden.

In einer Situation, in der der Bund dringend empfohlen habe, Abstand zu halten, seien Familien der nationalen Minderheit der jenischen und Sinti etwa in Zürich-Altstetten zusammengepfercht worden. Andere Plätze wie jener in Bonaduz GR seien geschlossen worden.

Das schreibt Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft der Landstrasse, in der am Montag veröffentlichten Ausgabe von «Scharotl», der Zeitschrift der Dachorganisation von Jenischen und Sinti.

«Es braucht ein Notfallkonzept oder ein Schutzkonzept für die sogenannten Fahrenden in einer künftigen Krisenlage», erklärt Huber. Dabei sollten öffentliche Plätze wie Freitzeitanlagen, Parkplätzen oder Chilbiplätze geöffnet werden. Es gehe um Menschenrechte, auch in Krisen. «Wir haben die gleichen Pflichten wie alle, aber offenbar nicht die gleichen Rechte.»

14.15 Uhr: Negativer Wendepunkt in Grossbritannien

Grossbritannien hat laut dem obersten medizinischen Berater der Regierung bei den Corona-Infektionszahlen in «einem sehr schlechten Sinne» einen Wendepunkt überschritten. Die Zahlen deuteten darauf hin, dass es ein exponentielles Wachstum bei der Anzahl der Infizierten geben könnte, wenn keine Gegenmassnahmen ergriffen werden, sagte Chris Whitty am Montag.

Ohne Gegenmassnahmen werde die Zahl der Neuinfektionen bis Mitte Oktober auf 49'000 pro Tag steigen, sagte er. Die Zahl der neuen Krankenhauspatientinnen und -patienten verdoppele sich alle sieben bis acht Tage, so dass mehr Menschen an Covid-19 stürben.

Es wird erwartet, dass die Regierung im weiteren Wochenverlauf vorübergehende Einschränkungen verfügt, um die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen. Premierminister Boris Johnson sprach am Wochenende mit Kabinettsmitgliedern darüber, welche Massnahmen ergriffen werden könnten.

Chris Whitty, oberster medizinischer Regierungsberater (links) zeichnet kein gutes Bild der Entwicklung des Infektionsgeschehens in Grossbritannien. (Archiv)
Chris Whitty, oberster medizinischer Regierungsberater (links) zeichnet kein gutes Bild der Entwicklung des Infektionsgeschehens in Grossbritannien. (Archiv)
Bild: Keystone

13.32 Uhr: BAG meldet 1'095 Neuinfektionen in drei Tagen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 1'095 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von drei Tagen gemeldet worden. In der gleichen Zeit wurden 27'633 Personen getestet. Zudem wurden fünf neue Todesfälle sowie 27 weitere Spital-Einweisungen bekannt.

Das BAG gab vergangene Woche bekannt, dass es die neuen Zahlen zum Coronavirus nur noch von Montag bis Freitag täglich bekannt gibt. Die täglichen Fallzahlen gäben keine gute Übersicht über die Lage, hiess es einer Medienkonferenz in Bern. Besser sei es, die Entwicklung von Woche zu Woche zu betrachten.

In der vergangenen Woche hatte das BAG am Freitag 488 und am Donnerstag 530 Fälle registriert. Am Mittwoch waren es 514 Fälle, am Dienstag 315, am Montag 257 und am Sonntag 475 Fälle gewesen.

13.15 Uhr: Strenger Lockdown in ärmeren Vierteln Madrids

Angesichts steigender Corona-Neuinfektionszahlen gilt in einigen Stadtvierteln der spanischen Hauptstadt Madrid ab heute eine strenge Ausgangssperre für mehr als 800'000 Menschen. Weil die Massnahmen vor allem ärmere Bezirke betreffen, regt sich Widerstand.

12.25 Uhr: Protest erzwingt Abbruch im Madrider Opernhaus

Der lautstarke Protest des Publikums wegen zu geringer Sicherheitsabstände auf den Rängen hat zum Abbruch einer Vorstellung im Madrider Opernhaus Teatro Real geführt. Die Gäste auf den oberen, billigeren Rängen protestierten am Sonntagabend mit Buhrufen und Schreien, sie klatschten in die Hände und trampelten mit den Füssen, wie die Zeitung «El País» und andere Medien am Montag berichteten. Die Aufführung der Oper «Un ballo in maschera» (Ein Maskenball) von Giuseppe Verdi habe trotz des Protests begonnen, sei aber wegen der anhaltenden Empörungsbekundungen bald abgebrochen worden.

Das Real teilte mit, der Protest «einer Minderheit» habe den Abbruch erzwungen, obwohl man «alle geltenden Vorschriften befolgt» habe. Lediglich 51,5 Prozent aller Plätze seien besetzt gewesen. Man werde eine Untersuchung des «bedauerlichen Zwischenfalls» einleiten, damit er sich in Zukunft nicht wiederhole, hiess es.

Die Zeitung «ABC» sprach von einem «Skandal». Videos, die von Medien und Besuchern gepostet wurden, zeigen, dass die oberen Ränge dicht gefüllt waren, während im Parkett viele Sitze unbesetzt blieben. Schriftstellerin Rosa Montero klagte auf Twitter: «Ich war da und es war eine Schande. Es gab überhaupt keine Sicherheitsabstände.» Sie widersprach jedoch der Aussage, nur die billigeren Ränge seien betroffen gewesen. Auf den teuersten Plätzen ganz vorne sei man ebenfalls «zusammengepfercht» gewesen. «Ich fürchte, es war eher totales Unvermögen denn Diskriminierung.»

12.19 Uhr: Verstärkte Zurückhaltung bei Kulturbesuchen

Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung will Kulturbesuche erst wieder aufnehmen, wenn die Corona-Krise endgültig vorbei ist. Das ergab eine Befragung, die im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) und der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) Ende August durchgeführt wurde.

Damit hat die Zurückhaltung gegenüber einer ersten Umfrage Anfang Juni zugenommen, wie das Bundesamt für Kultur am Montag mitteilte. Damals wollte nur ein Viertel der Bevölkerung mit Kulturbesuchen bis zum Ende der Krise warten.

42 Prozent der Befragten wollen Kulturbesuche nicht vor 2021 wieder aufnehmen. Bei der ersten Befragung waren es 22 Prozent. Einige Unterschiede zeigen sich bei der Art der Kulturangebote. So wollen zurzeit 36 der Befragten nicht vor 2021 ein Museum oder eine Ausstellung besuchen. Der Anteil mit Blick auf Vorstellungen wie Konzerte, Theater, Oper oder Tanz beträgt dagegen 43 Prozent.

Die Forderung nach Schutzmassnahmen in kulturellen Institutionen ist stärker ausgeprägt als Anfang Juni. Damals befürworteten 36 Prozent der Bevölkerung ein Maskenpflicht. Zurzeit stösst das Maskenobligatorium in geschlossen Räumen bei 65 Prozent auf Zustimmung. Auch die Akzeptanz von Besucherlisten stieg deutlich von 25 auf 43 Prozent.

86 Prozent der Befragten halten den Kultursektor für gefährdet. Dabei ist der Anteil jener, die die Kulturbranche für stärker gefährdet als andere Berufsgruppen halten, in der Romandie (51 Prozent) und der italienischsprachigen Schweiz (48 Prozent) deutlich höher als in der Deutschschweiz (37 Prozent).

Mitarbeiter der Luzerner Theaterhäuser begingen am 22. August den Neustart der Theatersaison unter Corona- Schutzmassnahmen mit einem Theaterfest. (Archiv)
Mitarbeiter der Luzerner Theaterhäuser begingen am 22. August den Neustart der Theatersaison unter Corona- Schutzmassnahmen mit einem Theaterfest. (Archiv)
Bild: Keystone

10.55 Uhr: Viele Verstösse gegen Lockdown-Regeln in Israel

Die israelische Polizei hat in den ersten Lockdown-Tagen Tausende Verstösse gegen die neuen Corona-Restriktionen geahndet. Während des von Freitag bis Sonntag dauernden jüdischen Neujahrsfestes seien insgesamt 6'943 Vergehen registriert worden, teilte die Polizei am Montag mit. Die meisten Delikte standen mit 4'822 Fällen im Zusammenhang mit dem Verlassen des Hauses.

In Israel gilt angesichts eines starken Anstiegs der Infektionszahlen seit Freitagnachmittag ein dreiwöchiger Lockdown. Die Bevölkerung muss sich unter anderem mit geschlossenen Schulen und Kindergärten sowie mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit arrangieren. Die Menschen dürfen sich nur in Ausnahmefällen weiter als 1'000 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Der Lockdown-Beginn fiel zusammen mit Rosch Haschana. An dem jüdischen Neujahrsfest kommen normalerweise Familien im ganzen Land zusammen.

Sicherheitskräfte kontrollieren am 21. September in Jerusalem die Einhaltung der Lockdwon-Regeln. 
Sicherheitskräfte kontrollieren am 21. September in Jerusalem die Einhaltung der Lockdwon-Regeln. 
Bild: Keystone

10.45 Uhr: Virus auf Verpackung von Tiefkühlkost gefunden

Behörden in der nordöstlichen chinesischen Provinz Jilin haben das neuartige Coronavirus auf der Verpackung von aus Russland importiertem Tintenfisch nachgewiesen. Das teilten die Gesundheitsbehörden der Stadt Fuyu laut der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag mit.

Personen, welche den gefrorenen Tintenfisch zwischen 24. bis 31. August gekauft und gegessen haben, sollen sich melden und einen Coronatest beantragen.

Der chinesische Zoll hatte bereits Ende letzter Woche angekündigt, er werde die Einfuhr von Tiefkühlprodukten für eine Woche aussetzen, wenn diese positiv auf das Coronavirus getestet würden. Geschehe das bei einem Produkt drei Mal oder öfter, werde die Einfuhr für einen Monat gestoppt.

10.10 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus

Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Grafik:dpa

9.25 Uhr: Tschechischer Gesundheitsminister zurückgetreten

Inmitten steigender Corona-Infektionszahlen hat der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech seinen Rücktritt erklärt. Er wolle neuen Raum für die Lösung der Krise eröffnen, sagte der 33-Jährige am Montag. Ministerpräsident Andrej Babis dankte seinem Parteikollegen bei Twitter für seine geleistete Arbeit. Er habe die erste Infektionswelle im Frühjahr «auf unglaubliche Weise» gemeistert.

In den letzten Wochen war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Tschechien rapide angestiegen. Fast täglich waren neue Höchststände zu vermelden. Experten sprachen von einer «zweiten Welle» des Infektionsgeschehens. Vojtech wollte die Massnahmen schon früher verschärfen, wurde aber teilweise von Regierungschef Babis wieder zurückgepfiffen.

Die Opposition sprach von einem Bauernopfer vor den Regional- und Senatswahlen in weniger als zwei Wochen. Zugleich forderte sie schnellen Ersatz.

Bis Montag stieg die Gesamtzahl der jemals Infizierten in Tschechien um 985 auf knapp 49'300. In Verbindung mit einer Covid-19-Erkranung starben 503 Menschen. Etwa die gleiche Zahl befand sich aktuell im Krankenhaus in Behandlung. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

Adam Vojtech (links) ist als Gesundheitsminister von Tschechien zurückgetreten. (Archiv)
Adam Vojtech (links) ist als Gesundheitsminister von Tschechien zurückgetreten. (Archiv)
Bild: dpa

8.55 Uhr: Berlin will Präventivtests und Fieberambulanzen 

Mit sogenannten Fieberambulanzen und besonderen Schutzvorkehrungen für Risikogruppen will der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn das Land für den befürchteten Anstieg der Corona-Infektionszahlen in der kühleren Jahreszeit wappnen.

Für Patienten mit klassischen Atemwegssymptomen, die auf eine Corona- oder Grippeinfektion hindeuten, solle es zentrale Anlaufstellen geben, sagte Spahn der «Rheinischen Post» (Montag). Er setze darauf, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen solche «Fieberambulanzen» vor Ort anbieten würden. «Konzeptionell gibt es die schon – sie sollten im Herbst idealerweise flächendeckend zugänglich sein.»

Um Gefahren für Risikogruppen zu minimieren, soll es Spahn zufolge spezielle Massnahmen geben. «Wichtig ist, dass wir die besonders betroffenen Risikogruppen weiter besonders schützen und die Konzepte dafür im Alltag wieder schärfen», sagte der CDU-Politiker. «Deshalb werden präventive Reihentests in den sensiblen Bereichen wie zum Beispiel Pflegeheime ein fester Bestandteil der Teststrategie für Herbst und Winter. Dort müssen wir den Eintrag des Virus verhindern. Es gilt weiter höchste Wachsamkeit.»

7.45 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Grafik: dpa

6.55 Uhr: Sozialen Schutz in Pandemie verbessern

Vor der Generaldebatte der Vereinten Nationen haben mehr als 200 zivilgesellschaftliche Organisationen einen besseren sozialen Schutz der Menschen in der Coronapandemie gefordert. Die Koalition rief zu Beginn der Veranstaltungen zum 75. Gründungstag der UN am Montag in New York zur Schaffung eines globalen Fonds für soziale Sicherheit auf. Dieser soll Länder unterstützen, gefährdete Menschen schützen sowie den Zugang zu Gesundheitssystemen und grundlegenden Einkommen sichern.

Als Ergebnis der Covid-19-Pandemie sei die Zahl der schutzlosen Menschen stark gestiegen, heisst es in dem Aufruf der Global Coalition for Social Protection Floors. Allein die Zahl der Menschen ohne Nahrungsmittelsicherheit werde sich nach Vorhersagen in diesem Jahr auf 250 Millionen verdoppeln. Der Fonds solle helfen, «unnötiges Leid, Armut, extreme Ungleichheit, Gesundheitsprobleme und vermeidbare Todesfälle zu beenden», heisst es in dem Appell.

«Die Coronakrise wirkt wie ein Brandbeschleuniger für die Ausbreitung von Armut und Ungleichheit», sagte Tobias Hauschild von Oxfam der Deutschen Presse-Agentur. Die Pandemie könne weltweit rund 500 Millionen Menschen in Armut stürzen. Die Staatengemeinschaft müsse sich auf einen «Rettungspakt für alle Menschen» verständigen. Es brauche Schuldenerlasse, Sonderhilfen des Währungsfonds und eine Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit.

«Die Staatengemeinschaft muss sich auf der UN-Generaldebatte daher klar für weitere Unterstützungsmassnahmen für den globalen Süden aussprechen», forderte Hauschild. Die Bundesregierung solle sich dafür einsetzen, dass armen Ländern Schulden erlassen werden. Auch müsse der zu entwickelnde Covid-19-Impfstoff für alle Menschen verfügbar sein, die ihn benötigten, fordert Oxfam, die sich auch an der Koalition für soziale Sicherheit beteiligen.

Experten des World Resources Instituts (WRI) riefen dazu auf, in den milliardenschweren Programmen zur Ankurbelung der Volkswirtschaften in der Coronakrise stärker auf den Kampf gegen den Klimawandel zu setzen. Nach einer Erhebung könnten die Konjunkturprogramme in 14 von 18 untersuchten Ländern der Umwelt eher schaden als ihr nutzen. Während die Europäische Union «am grüneren Ende des Spektrums» liege, lägen die USA «am verschmutzenden Ende».

Auch in der Schweiz sind sozial schwächere Menschen von der Pandemie zusätzlich betroffen. Die Notschlafstelle Pfuusbus im Albisgüetli in Zürich muss wegen der Pandemie zeitweise geschlossen werden. 
Auch in der Schweiz sind sozial schwächere Menschen von der Pandemie zusätzlich betroffen. Die Notschlafstelle Pfuusbus im Albisgüetli in Zürich muss wegen der Pandemie zeitweise geschlossen werden. 
Bild: Keystone/Alexandra Wey

6.15 Uhr: Abgeordnete beraten über Corona und Euro

Abgeordnete von Bundestag und französischer Nationalversammlung beraten an diesem Montag und Dienstag über gemeinsame Schritte in der Coronapandemie. Das Treffen der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung findet wegen der Lage diesmal als Videokonferenz statt. «Angesichts der Erfahrungen vom Frühjahr und der aktuellen Entwicklung des Infektionsgeschehens in Europa ist die enge Zusammenarbeit beider Länder und ihrer Parlamente wichtiger denn je», sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.

Die jeweils 50 Abgeordneten beider Parlamente beraten in regelmässigen Abständen über aktuelle Vorhaben und Probleme. Die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung gibt es seit 2019. Sie soll einen Beitrag zur besseren Zusammenarbeit beider Länder leisten. Bindende Beschlüsse fassen oder Gesetze machen kann das Gremium nicht, aber politische Impulse geben. Ernannt werden die Mitglieder vom Bundestag und von der französischen Nationalversammlung zum Beginn der jeweiligen Wahlperiode.

Auf der Tagesordnung steht neben einer Anhörung der Gesundheitsminister Frankreichs und Deutschlands auch ein Gespräch mit der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde. «Wir sollten im Gespräch mit Christine Lagarde auch die Debatte darüber intensivieren, wie wir die Währungsunion jetzt endlich zu einer Wirtschaftsunion ausbauen können. Nur so können wir den Euro auf Dauer stabil halten», sagte Schäuble.

Bei den deutsch-französischen Gesprächen soll es zudem um den Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Paris gehen und um die Einsetzung zweier Arbeitsgruppen zu den Themen Integration, Asyl und Migration und zur Aussen- und Verteidigungspolitik.

6 Uhr: Wie sieht die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr aus?

Es wird eine besondere Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr – aber wie genau wird die Sonderausgabe 2020 angesichts der Coronavirus-Pandemie aussehen? Darüber wollen die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse an diesem Montag ab 11:00 Uhr in Frankfurt informieren. Wie grosse Teile der Messe wird auch die Vorschau-Pressekonferenz digital stattfinden. Die coronabedingt eingeschränkte «Special Edition» findet vom 14. bis 18. Oktober statt. Der Hauptteil der Bücherschau, die klassische Hallenausstellung, fällt in diesem Jahr aus. Für die Verlage soll es eine digitale Rechtehandelsplattform geben, für die politischen Themen ein digitales Konferenzformat. Auch für das Publikum gibt es Angebote im Internet, aber auch zahlreiche Live-Veranstaltungen in der Festhalle und an verschiedenen Orten in der Stadt.

5.50 Uhr: Corona-Einschränkungen in Neuseeland enden

Alle verbliebenen Coronavirus-Einschränkungen in Neuseeland werden ab Montagabend aufgehoben – mit Ausnahme der grössten Stadt Auckland. Dort sollen einige Beschränkungen noch für weitere 16 Tage gelten, wie Premierministerin Jacinda Ardern am Montag nach einem Treffen mit Abgeordneten ankündigte.

Das Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern hatte einige Einschränkungen nach einem Coronavirus-Ausbruch in Auckland wieder eingeführt. Laut Plan wird die Grösse von Personengruppen bis Mittwoch von 10 auf 100 erhöht. Zwei Wochen später soll die Beschränkung ganz aufgehoben werden.

«Auckland braucht mehr Zeit», sagte Ardern Reportern. «Während wir begründete Zuversicht haben, auf dem richtigen Weg zu sein, gibt es in Auckland noch das Bedürfnis nach einem vorsichtigen Vorgehen.» Am Montag wurden keine neuen Fälle in Neuseeland registriert. Die Zahl der aktiven Fälle beträgt 62, davon 33, die innerhalb der Gemeinde übertragen wurden und 29 unter zurückgekehrten Reisenden.

5.43 Uhr: Russlands grösstes Militärmanöver 2020 beginnt

Russland hat im Kaukasus seine Armee für das grösste Militärmanöver in diesem Jahr in Stellung gebracht. An der bis Samstag angesetzten internationalen Übung beteiligen sich maximal 12’900 Soldaten unter anderem aus China, Pakistan, Belarus (Weissrussland), Armenien und Myanmar.

An dem Manöver «Kaukasus 2020» unter Leitung des russischen Generalstabs beteiligen sich rund 80'000 Menschen. «Die Übung trägt keinen aggressiven Charakter», sagte Russlands Vize-Verteidigungsminister Nikolai Pankow schon vor dem offiziellen Start am Montag auf dem Truppenübungsplatz Kapustin Jar im Gebiet Astrachan an der Wolga.

Das Manöver gilt aus Sicht Moskauer Verteidigungspolitiker nicht zuletzt als eine Reaktion auf ähnliche Übungen der Nato in russischer Nachbarschaft. Die Übung stärke die Zusammenarbeit der Teilnehmerstaaten und verbessere das gemeinsame Vorgehen von Soldaten, hiess es. Beteiligt sei auch die russische Kriegsflotte. Insgesamt erstrecke sich das Geschehen auf 14 Stellungen, darunter auch welche im Schwarzen und im Kaspischen Meer.

Ziel sei es unter anderem, Militäreinsätze bei der Lösung bewaffneter Konflikte im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terrorismus durchzuspielen. Unter den vielen Beteiligten seien auch technisches Personal sowie Mitarbeiter des Zivilschutzes. Aufgefahren würden etwa 250 Panzer sowie mehr als 600 weitere Einheiten von Kampftechnik, darunter Artillerie-Systeme. Wegen der Coronapandemie hatte sich Russland zeitweise mit Militärmanövern zurückgehalten und die Nato aufgefordert, ihre Übungen ebenfalls zurückzufahren.

4 Uhr: Botschaft von Honduras soll bald in Jerusalem stehen

Honduras will bis Ende des Jahres seine Botschaft in Israel nach Jerusalem verlegen. Präsident Juan Orlando Hernández schrieb am Sonntag auf Twitter, das habe er soeben mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vereinbart. Israel, das derzeit keine Botschaft in dem mittelamerikanischen Land hat, werde im selben Zeitraum in der Hauptstadt Tegucigalpa eine eröffnen. Voraussetzung für den Zeitplan sei, dass der Verlauf der Coronapandemie dies zulasse, schrieb Hernández.

Am 1. September vergangenen Jahres, kurz vor Parlamentswahlen in Israel, hatte Honduras bereits im Beisein von Hernández und Netanjahu ein diplomatisches Büro in Jerusalem eröffnet. Honduras bezeichnete Jerusalem damals als Hauptstadt Israels. Die Eröffnung des Büros sei ein Schritt auf dem Weg zur Verlegung der Botschaft dorthin, hiess es. Die Botschaft liegt bisher in Rischon Lezion in der Nähe von Tel Aviv.

US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember 2017 in einem historischen Alleingang Jerusalem einseitig als Israels Hauptstadt anerkannt. Im folgenden Mai verlegten die USA ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Beide Schritte wurden international und vor allem seitens der Palästinenser scharf kritisiert. Kurz darauf folgte das mittelamerikanische Guatemala mit der Verlegung seiner Botschaft nach Jerusalem.

3.15 Uhr: Emmy-Verleihung mit Schalten zu Nominierten

Mit Live-Bildern aus Wohnzimmern und Mini-Partys von mehr als 100 Nominierten haben in Los Angeles die Emmy Awards begonnen. Die wichtigsten Fernsehpreise der Welt werden in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie vor allem virtuell verliehen – die Produzenten haben professionelle Kameraausrüstung an Dutzende potenzielle Preisträger geschickt. Moderator Jimmy Kimmel sprach zu Beginn der Show am Sonntagabend (Ortszeit) in den ersten Minuten zunächst vor applaudierenden Stars, gab dann aber preis, dass dies Aufnahmen der Vorjahre waren und er nahezu allein auf der Bühne im Staples Center stehen werde. «Natürlich haben wir kein Publikum», sagte der Komiker. Die kanadische Familienserie «Schitt's Creek» gewann sodann in Los Angeles alle Auszeichnungen in den sieben wichtigsten Kategorien für Comedy-Serien.

2.21 Uhr: Argentinien verlängert Massnahmen bis Oktober

Die vor sechs Monaten wegen der Coronavirus-Pandemie in Argentinien verhängten Ausgangsbeschränkungen sind verlängert worden. Sie gelten nun bis zum 11. Oktober, wie aus einem Dekret der Regierung des südamerikanischen Landes hervorgeht. Im Grossraum der Hauptstadt Buenos Aires sowie in anderen besonders betroffenen Gegenden dürfen die Menschen nur für bestimmte Zwecke ihr Zuhause verlassen. Argentinien hatte am 20. März strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, den Wirtschaftsbetrieb weitgehend heruntergefahren und die Grenzen geschlossen. Dadurch gelang es zunächst, die Verbreitung des Virus zu bremsen – deutlich besser als etwa im Nachbarland Brasilien.

1.18 Uhr: Feuer im Flüchtlingslager auf Samos

Im Flüchtlingslager Vathy auf der griechischen Insel Samos ist am Sonntagabend aus bisher unbekannten Gründen ein Feuer ausgebrochen. Wie das Insel-Onlineportal «Samos24» berichtete, wurde der Brand von der Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht. Demnach soll es in einem Bereich des Lagers gebrannt haben, in dem unbegleitete Minderjährige wohnen. Ein Bewohner wurde vorsorglich ins Spital gebracht, hiess es. Rund 60 unbegleitete Minderjährige seien zudem in ein Hotel gebracht worden, wo sie die nächsten Tage bleiben sollen. Der griechische Ableger der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen twitterte, die Ärzte behandelten Menschen, die Rauch eingeatmet hätten. Es seien drei Container niedergebrannt, teilte der Bürgermeister von Ost-Samos, Giorgos Stantzos, am Abend mit.

In der Nähe des Lagers hatte es bereits am vergangenen Dienstag gebrannt. Mehrere Männer waren danach wegen des Verdachts der Brandstiftung in Gewahrsam genommen worden. Seit dem Grossbrand im Flüchtlingslagers Moria auf Lesbos vor eineinhalb Wochen ist die Lage auch auf Samos angespannt. Es wird befürchtet, dass Migranten auch dort Feuer legen könnten, wie sie es mutmasslich in Moria gemacht haben, um das Lager verlassen zu können.

Das Lager auf Samos nahe der Ortschaft Vathy ist mit rund 4'500 Bewohnern fast siebenfach überbelegt. Zuletzt wurden 21 Coronafälle verzeichnet.

0 Uhr: Proteste gegen Corona-Absperrungen in Madrid

Tausende Menschen haben in Madrid gegen die coronabedingte Abriegelung von mehreren einkommensschwachen Gebieten der spanischen Hauptstadt protestiert. Bei Grosskundgebungen wurden die Massnahmen am Sonntag als ungerecht und diskriminierend zurückgewiesen. Sie sollen am Montag in Kraft treten.



Die Menschen trugen Plakate mit Aufschriften wie «Unsere Stadtteile sind keine Ghettos», «Mehr Ärzte, mehr Kontaktnachverfolger – keine Ausgrenzung» oder «Ihr habt uns im Stich gelassen und nun sperrt ihr uns ein». Sie forderten den Rücktritt der konservativen Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso: «Ayuso, Du bist das Virus.»

Die harten Massnahmen sollen zunächst zwei Wochen lang gelten. Betroffen sind nach amtlichen Angaben 850’000 der rund 6,6 Millionen Einwohner der Region um die Hauptstadt. Abgeriegelt werden insgesamt 37 Gebiete in sechs Stadtteilen sowie in sieben Kommunen im Umland Madrids. Die jeweiligen Gebiete dürfen dann nur noch für dringende Angelegenheiten betreten oder verlassen werden – etwa für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt.

Ähnliche Absperrungen gibt es auch in anderen Teilen Spaniens, etwa in Mallorcas Hauptstadt Palma. Betroffen sind bei den sogenannten «Teilabsperrungen» nicht nur in Madrid fast immer ärmere Wohnquartiere mit sozialen Problemen. In den betroffenen Gebieten Madrids liegt die Zahl der Neuinfektionen oft bei weit mehr als 1'000 pro 100’000 Einwohner binnen 14 Tagen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Ansteckungen pro 100’000 Einwohner innerhalb der vergangenen 7 Tage, derzeit etwa bei 12.

Am Montag will sich Regionalpräsidentin Ayuso mit dem linken Ministerpräsidenten Pedro Sánchez treffen und besprechen, wie die Zentralregierung der Region Madrid bei der Bekämpfung der Pandemie helfen kann.

Mit mehr als 640’000 Infektionen und fast 30’500 Toten ist Spanien das von der Coronapandemie am schlimmsten getroffene Land Westeuropas. Auf die Region um Madrid entfällt seit Wochen mehr als ein Drittel aller Neuinfektionen.

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