Überblick Neue Mutation in fünf weiteren Ländern – EU gibt grünes Licht für ersten Impfstoff 

Agenturen/red

21.12.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 10'002 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 201 neue Todesfälle und 391 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche waren dem BAG für den gleichen Zeitraum von Freitag bis Montagmorgen insgesamt 10'726 bestätigte Fälle gemeldet worden. Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 15,2 Prozent und bei den Antigen-Schnelltests bei 11,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 675,81 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Restaurants in Genf müssen schliessen

Weil der R-Wert auf über 1 gestiegen ist, schliesst der Kanton Genf ab Mittwoch, 23. Dezember sämtliche Gastro- und Freizeit-Betriebe. Das geht aus einer Mittteilung vom Montagnachmittag hervor.

Unterdessen wollen mehrere Kantone wollen am 4./5. Januar mit der Impfung gegen das Coronavirus beginnen – vorausgesetzt, die vom Bund bereitgestellte Informatik-Lösung sei, wie angekündigt, ab dem 4. Januar verfügbar.

Neue Coronavirus-Mutation

Keine Flüge mehr zwischen der Schweiz, Grossbritannien und Südafrika: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) stellte wegen der neuen hochansteckenden Coronavirus-Mutation in Grossbritannien und Südafrika die Flugverkehrsverbindungen per Sonntagmitternacht ein. Damit reagiere die Schweiz auf das Auftauchen einer neuen Variante des Coronavirus, die nach ersten Erkenntnissen deutlich ansteckender sei als die bekannte Form. Mit dem Flugverbot solle eine weitere Ausbreitung der neuen Virus-Variante verhindert werden. Generell gilt nach einem Beschluss des Bundesrates ab heute 13 Uhr ein allgemeiner Einreisestopp aus Grossbritannien und Südafrika.

Inzwischwen ist die neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 ist auch in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden worden. Abgesehen von Dänemark seien es Einzelfälle gewesen, berichtete die Coronavirus-Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Maria van Kerkhove, am Montag in Genf.

EU-Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in der EU gegeben. Die bedingte Marktzulassung des Präparates der deutschen Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer sei ein «Meilenstein», sagte die EMA am Montag in Amsterdam. Die Zulassung durch die EU-Kommission folgte nur kurze Zeit später.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen.
  • Das BAG meldet fürs Wochenende 10'002 neue Fälle bei 93'453 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 10,7 Prozent. 201 Personen sind an Covid gestorben, 391 wurden hospitalisiert.
  • Der Bundesrat hält zur britischen Virus-Mutation eine Krisensitzung ab. Einreisen aus Grossbritannien und Südafrika in die Schweiz sind ab Montag verboten. 
  • Wegen der in Grossbritannien entdeckten Virusvariante stoppen Länder auf mehreren Kontinenten Flüge nach und aus dem Vereinigten Königreich. Auch die Schweiz.
  • Im Kanton Zürich wird ab dem 4. Januar geimpft. Als Erste erhalten Menschen mit einem Alter von 75 Jahren und darüber den Impfstoff. Die breite Bevölkerung soll ab April geimpft werden.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker am Montag

21.45 Uhr: Biden gegen Corona geimpft

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat sich gegen Corona impfen lassen. Der 78-Jährige liess sich am Montag in Newark im Staat New Jersey vor laufender Kamera eine Spritze mit dem Mittel der Hersteller Biontech und Pfizer verabreichen. Schon einige Stunden zuvor war seine Frau Jill an der Reihe gewesen.

Das Impfprogramm in den USA läuft seit Anfang Dezember. Biden drängte seine Landsleute, sich impfen zu lassen, sobald ein Mittel für sie verfügbar sei. «Es gibt nichts, worüber man sich sorgen müsste», versicherte er.

Der scheidende Vizepräsident Mike Pence hat sich bereits impfen lassen. Die früheren Präsidenten Barack Obama, George Bush und Bill Clinton haben sich bereit erklärt, sich öffentlich spritzen zu lassen, um ihr Vertrauen in die Sicherheit der Mittel zu demonstrieren und Ängste in der Bevölkerung zu mindern.

Frisch geimpft und gut gelaunt: der gewählte US-Präsident (rechts) und seine Frau Jill. (Archivbild)
Frisch geimpft und gut gelaunt: der gewählte US-Präsident (rechts) und seine Frau Jill. (Archivbild)
Bild: Andrew Harnik/AP/dpa

21.32 Uhr: Biontech in Deutschland: Lieferungen werden sofort beginnen

Nach der bedingten Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union wollen die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese Pfizer sofort die ersten Lieferungen des Präparats in die EU-Mitgliedsstaaten veranlassen. «Die Lieferungen werden sofort beginnen und schrittweise im Laufe der Jahre 2020 und 2021 erfolgen, um eine gerechte Verteilung der Impfstoffe entsprechend der Vertragsbedingungen in der EU zu gewährleisten», teilten die Unternehmen am Montagabend mit. Die Impfstoffdosen für Europa werden den Angaben zufolge in den Biontech-Produktionsstätten in Deutschland sowie im Pfizer-Werk im belgischen Puurs hergestellt.

«Die heutige bedingte Marktzulassung durch die Europäische Kommission ist eine historische Errungenschaft», erklärte Biontech-Chef und Mitgründer Ugur Sahin. Der Impfstoff sei der erste, der in nicht einmal einem Jahr in einer grossen Studie an mehr als 44’000 Probanden getestet und zugelassen worden sei. «Diese grosse Leistung basiert auf der jahrzehntelangen Arbeit vieler Wissenschaftler weltweit und ist ausserdem ein Beleg für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Partner Pfizer», sagte Sahin.

21.10 Uhr: Erste Menschen in den USA bekommen Moderna-Impfstoff

In den USA haben am Montag die ersten Menschen den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna verabreicht bekommen. Der Fernsehsender CNN zeigte, wie Impfdosen in einem Krankenhauses in Houston im Bundesstaat Texas verabreicht wurden. Beim Kurznachrichtendienst Twitter posteten unter anderem Krankenhäuser in Ohio und Connecticut Fotos von Ärzten und Pflegern, die den Impfstoff bekamen. Die Vereinigten Staaten sind das weltweit erste Land, in dem der Stoff abseits von Tests regulär zum Einsatz kommt. In Europa ist die Sitzung zu einer möglichen Zulassung für den 6. Januar angesetzt.

Regierungsbeamte hatten in den vorangegangenen Tagen damit gerechnet, dass mit einer ersten Lieferung knapp sechs Millionen Moderna-Impfdosen an rund 3500 Orte im Land verteilt werden könnten. Noch vor Jahresende könnten in den USA laut Unternehmensangaben 20 Millionen Einheiten verfügbar sein. Für den vollen Immunschutz sind zwei davon pro geimpfter Person im Abstand von 28 Tagen nötig. Zunächst sollen in den Vereinigten Staaten ältere Menschen und Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeheimen geimpft werden. Auch viele Politiker haben sich bereits öffentlich impfen lassen, am Montag sollte auch der künftige US-Präsident Joe Biden eine Impfung bekommen.

In den USA hat die Impfung der Bevölkerung mit dem Moderna-Impfstoff begonnen. (Archivbild)
In den USA hat die Impfung der Bevölkerung mit dem Moderna-Impfstoff begonnen. (Archivbild)
Bild: Keystone/EPA/Paul Sancya/Pool 

20.38 Uhr: Schweden stoppt Einreise aus Grossbritannien und Dänemark

Schweden stoppt die Einreise aus Grossbritannien und dem Nachbarland Dänemark. Das teilte die Regierung am Montag mit. Hintergrund ist eine Variante des SARS-CoV-19-Virus, die sich vor allem in Grossbritannien ausgebreitet hat und nach Ansicht britischer Politiker und Experten sehr viel ansteckender sein soll, als die Standartvariante. Aussenministerin Ann Linde sagte, dass alle Flüge aus Grossbritannien ab Mitternacht für 48 Stunden abgewiesen werden. Frachtflüge seien ausgenommen. Von dem Einreisestopp ist auch Dänemark betroffen, nachdem dort erste Fälle aufgetreten waren.

19.43 Uhr: Johnson: Mehr als 500’000 Menschen in Grossbritannien gegen Corona geimpft

In Grossbritannien sind nach Angaben von Premierminister Boris Johnson bislang mehr als 500’000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. «Das ist ein Grund zur Hoffnung und zur Zuversicht», sagte Johnson am Montag in London. «Wir können uns ab Ostern auf eine ganz neue Welt freuen.» Die Massenimpfung mit dem Mittel des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und dessen US-Partners Pfizer hatte vor zwei Wochen begonnen.

Sorgen bereitet allerdings die neue Variante des Coronavirus, über die die britischen Behörden am Wochenende informiert hatten. Der Eindruck, dass sich das Virus rascher übertrage, habe sich «verstärkt», sagte der Wissenschaftsberater der Regierung, Patrick Vallance. Wegen einer Zunahme privater Kontakte sei es «unvermeidlich», dass es in den kommenden Wochen eine weitere Zunahme von Neuinfektionen geben werde.

Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, hofft nach dem Impfstart auf eine «ganz neue Welt» bis Ostern. (Archivbild)
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, hofft nach dem Impfstart auf eine «ganz neue Welt» bis Ostern. (Archivbild)
Bild: Andrew Parsons/No10 Downing Street/dpa

19.13 Uhr: Neue Corona-Variante auch in fünf weiteren Ländern gefunden

Die neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 ist ausser in Grossbritannien auch in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden worden. Abgesehen von Dänemark seien es Einzelfälle gewesen, berichtete die Coronavirus-Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Maria van Kerkhove, am Montag in Genf.

Das Virus könne auch in der neuen Variante unter Kontrolle gebracht werden, betonte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan. «Die Situation ist nicht ausser Kontrolle», sagte er. «Wir müssen uns aber noch mehr anstrengen. Das Virus kann gestoppt werden.» Schutzmassnahmen wie Distanz halten, direkte Kontakte vermeiden und Händewaschen seien auch bei der neuen Variante genau die richtigen, um Ansteckungen möglichst zu vermeiden.

Die in Grossbritannien entdeckte Mutation könnte nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler um bis zu 70 Prozent ansteckender sein als die bisher bekannte Form. Der R-Wert, der angibt, wie viele andere Menschen ein Infizierter anstecken kann, betrage bei der neuen Variante 1,5 statt 1,1, sagte Kerkhove. Der R-Wert bei Masern liege zwischen 12 und 18, sagte Ryan.

Das Coronavirus passt sich durch Mutationen ständig seinem neuen Wirt, dem Menschen, an. Wie gefährlich die neue Virusvariante ist, wurde noch nicht abschliessend geklärt. 
Das Coronavirus passt sich durch Mutationen ständig seinem neuen Wirt, dem Menschen, an. Wie gefährlich die neue Virusvariante ist, wurde noch nicht abschliessend geklärt. 
Bild: NIAID-RML/AP/dpa

19.12 Uhr: Impfstart im Kanton Obwalden spätestens am 4. Januar

Der Kanton Obwalden will spätestens am 4. Januar mit den Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Derzeit laufen die Vorbereitungen dafür, wie es am Montagabend aus dem Gesundheitsamt in Sarnen hiess. Zu Beginn würden allerdings nur wenige Impfungen zur Verfügung stehen.

Das Gesundheitsamt richte sich nach den Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), wonach die Impfungen zuerst nur bei bestimmten besonders gefährdeten Risikogruppen eingesetzt werden. Dazu zählten insbesondere Personen über 75 Jahren mit Vorerkrankungen in Pflegeheimen, hiess es weiter.

18.34 Uhr: EU-Kommission genehmigt Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer

In der Europäischen Union kann es nun in wenigen Tagen mit den Corona-Impfungen losgehen. Die EU-Kommission hat den ersten Impfstoff zugelassen. In den Ländern laufen die Vorbereitungen.

Fast zehn Monate nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa kann es jetzt auch in der Europäischen Union mit den Impfungen losgehen. Die EU-Kommission erteilte dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die Marktzulassung.

«Heute fügen wir dem Kampf gegen Covid-19 ein wichtiges Kapitel hinzu», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für die Zulassung gegeben. Damit steht dem Beginn der Impfungen in der EU nichts mehr im Wege.

Eine Ampulle des Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoffs steht in einer Schale im NHS Louisa Jordan Hospital in Glasgow.
Eine Ampulle des Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoffs steht in einer Schale im NHS Louisa Jordan Hospital in Glasgow.
Bild: Jeff J Mitchell/Pool Getty/dpa

18.26 Uhr: Mutiertes Coronavirus macht Börsianer nervös

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag zu Beginn der Weihnachtswoche einen schwarzen Tag eingezogen. Die in Grossbritannien und Südafrika ausgemachte neue und deutlich ansteckendere Variante des Coronavirus sorgte bei den Investoren für kalte Füsse, wobei insbesondere konjunktursensible und Finanzwerte unter die Räder kamen.

Wegen der Mutation des Virus keimten auch Zweifel an der Wirksamkeit der Impfungen auf, mit denen in vielen Ländern derzeit begonnen wird. Der Ernst der Lage wurde unterstrichen durch die zahlreichen sofort gültigen Reiseeinschränkungen für Personen aus diesen Ländern, so etwa auch durch die Schweiz. Der Leitindex SMI büsste schliesslich über 2 Prozent ein und schloss bei 10'306 Punkten so tief wie nie mehr seit der ersten Novemberwoche.

Auch an anderen Märkten in Europa standen die Kurse unter Druck. So fiel der deutsche Leitindex Dax um 2,8 Prozent zurück, der französische CAC um 2,4 Prozent oder der britische FTSE 100 Index in London um 1,7 Prozent. Moderater sind die Abgaben bislang in New York.

17.51 Uhr: Vatikan räumt moralische Bedenken gegen Corona-Impfstoff aus

Der Vatikan hält eine Behandlung mit Corona-Impfstoffen für möglich, die auf den Einsatz von Gewebe abgetriebener Föten zurückgehen. Es sei für Gläubige moralisch vertretbar, Impfungen zu erhalten, für deren Erforschung und Produktion Zelllinien abgetriebener Föten verwendet worden sind, teilte die Glaubenskongregation am Montag mit. Dies gelte für den Fall, dass andere «ethisch einwandfreie» Impfstoffe nicht zur Verfügung stehen und bedeute keinesfalls, dass die katholische Kirche den Einsatz solcher Zelllinien moralisch befürworte.

Nach katholischer Lehre sind Abtreibungen eine schwere Sünde. Einige Impfstoffe sind nach Vatikan-Angaben mit Hilfe von Zelllinien hergestellt worden, die aus Gewebe von Abtreibungen im 20. Jahrhundert gewonnen worden sind. Die Glaubenskongregation, die über die Einhaltung der kirchlichen Lehre wacht, erklärte jetzt in einer von Papst Franziskus geprüften Stellungnahme, Bischöfe, Experten und Gläubige hätten im Hinblick auf Corona-Impfstoffe einander mitunter widerstreitende Erklärungen abgegeben. Bisweilen seien aber nur Impfungen zu bekommen, die ein ethisches Dilemma darstellten. Sich mit einem solchen Impfstoff behandeln zu lassen, verstosse nicht gegen die kirchliche Lehre.

Wann und mit welchem Corona-Impfstoff sich der 84-jährige Papst impfen lassen wird, hat der Vatikan noch nicht mitgeteilt.

Der Vatikan hat seine moralischen Bedenken gegen einen Corona-Impfstoff aufgegeben. (Archivbild)
Der Vatikan hat seine moralischen Bedenken gegen einen Corona-Impfstoff aufgegeben. (Archivbild)
Bild: Keystone

17.45 Uhr: EMA gibt grünes Licht für ersten Corona-Impfstoff in der EU

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in der EU gegeben. Die bedingte Marktzulassung des Präparates der deutschen Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer sei ein «Meilenstein», sagte die EMA am Montag in Amsterdam. Sobald die EU-Kommission die Zulassung genehmigt hat, steht dem Beginn von Corona-Impfungen in der EU nichts mehr im Wege. «Das ist wirklich eine historische wissenschaftliche Leistung», sagte EMA-Direktorin Emer Cooke.

Die Zustimmung der EU-Kommission für die bedingte Zulassung in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten gilt als reine Formsache und sollte noch vor Weihnachten geschehen. Der Impfstoff ist bereits unter anderem in der Schweiz, Grossbritannien, den USA und Kanada zugelassen. Er hat nach Angaben der Hersteller Pfizer und Biontech eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent und wird für Personen ab 16 Jahre empfohlen.

Die Experten der EMA hatten bereits seit Wochen die Daten und Resultate der klinischen Tests der Hersteller geprüft. Bei einer bedingten Zulassung ist der Hersteller verpflichtet, auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln. Auch Angaben zu möglichen Nebenwirkungen werden weiterhin geprüft. Voraussichtlich am 6. Januar will die EMA auch den Weg frei machen für die Zulassung des zweiten Impfstoffes, dem Präparat vom US-Konzern Moderna.

17.15 Uhr: Bundesrat Parmelin muss in Quarantäne

Die neuen Regeln für Einreisende aus Grossbritannien und Südafrika treffen nicht nur Touristen und Besucher. Auch Wirtschaftsminister und Vize-Bundespräsident Guy Parmelin befindet sich bis am 24. Dezember wegen einer Reise nach London in Quarantäne. Symptome hat der SVP-Politiker keine. 

Parmelin war am 14. Dezember nach London gereist. Er hatte dort mit Elizabeth Truss, der Ministerin für internationalen Handel, ein Abkommen über die Mobilität von Dienstleistungserbringern unterzeichnet. Danach hatte er - in der vergangenen Woche - an Debatten im National- und im Ständerat teilgenommen.

16.30 Uhr: Genf schliesst Beizen und Freizeitbetriebe

Weil der R-Wert auf über 1 gestiegen ist, schliesst der Kanton Genf ab Mittwoch, 23. Dezember sämtliche Gastro- und Freizeit-Betriebe. Das geht aus einer Mittteilung vom Montagnachmittag hervor. 

Bisher erfüllte der Kanton Genf die Kriterien, die es Kantonen erlauben, weniger strenge Vorgaben zu machen als vom Bund vorgegeben. Auch der Kanton Jura hat den Schwellenwert bereits überschritten und wird ab Dienstag auf das Bundesregime umstellen.

15.46 Uhr: Medienkonferenz endet, Impfkampagne beginnt morgen

Bevor die Medienkonferenz beendet wird, informiert das BAG – auf die Frage einer Journalistin hin – über den Start der geplanten Impfkampagne des Bundes. «Dazu werden sie morgen mehr erfahren», stellt Mathys in Aussicht. Wir danken fürs Mitlesen und sind morgen ganz sicher auch wieder dabei. 

15.45 Uhr: Worst Case Szenario vs. Best Case Szenario

Angesichts der aktuellen Situation: Was wäre das Worst Case Szenario? Eine deutlich leichtere Übertragbarkeit der neuen Virus-Variante würde eine grosse Anzahl neuer Fälle bedeuten, sagt Mathys: «Und die Situation hier kennen wir.» Über ein Best Case Szenario habe er noch nie nachgedacht. In den Sinn kommt Mathys spontan, dass die Corona-Mutation deutlich weniger gefährlich sei als die bisher bekannten Varianten – aber: «Darauf gibt es im Moment keine Hinweise.»

15.43 Uhr: Wirkt die Impfung?

Mathys sagt auf diese Frage eines Journalisten, es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass die Impfung bei der neuen Variante wirkungslos sei. Nach jetzigem Stand «sollte die Impfung wirken». Auch die Durchseuchung in den verschiedenen Ländern mache keinen grossen Unterschied. Nach derzeitigem Stand sei man diesbezüglich nirgendwo so weit, dass diese eine grosse Schranke darstelle.

Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG.
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG.
Bild: Keystone

15.42 Uhr: Bund hilft beim Organisieren eines Rückfluges

Erneut kommen die Rückholaktionen zur Sprache. Der Bund beteilige sich an diesen finanziell nicht, stellt Lenz nochmals klar. Falls gewünscht, werde man aber helfen, einen Rückflug zu organisieren. 

15.39 Uhr: Hotels müssen britische Gäste nicht melden

Hotels sowie die Besitzerinnen und Besitzer von Ferienwohnungen sind nicht dazu verpflichtet, sich beim Bund zu melden, falls sie Gäste aus Grossbritannien oder Südafrika beherbergen. Reiseveranstalter hingegen hätten eine Mitwirkungspflicht.

15.37 Uhr: Ausbreitung in Europa schwer zu verhindern

Mathys erklärt zur Frage einer Journalistin, wie man vorgehen wolle, wenn die neue Variante in Nachbarländern nachgewiesen würde. Es sei «viel zu früh»», sich darüber Gedanken zu machen. Momentan gehe es darum, die «Ausbreitung so lange wie möglich zu verhindern.» Aus epidemiologischer Sicht sei es Wunschdenken, zu meinen, man könne die Ausbreitung auf dem Festland Europas verhindern.

15.34 Uhr: Ab wann gilt die Quarantäne?

Seit vergangenem Montag sind Tausende Britinnen und Briten zu Ferienzwecken in die Schweiz eingereist. Falls diese Personen keinerlei Symptome zeigten, dürfen sie laut Mathys zehn Tage nach ihrer Einreise die Quarantäne verlassen. Das heisst: Personen, die bereits am 14. Dezember eingereist sind und sich gesund fühlen, müssen die Quarantäne nicht neu beginnen, sondern nur die restlichen drei Tage im Hotel oder Ferienhaus ausharren.

15.31 Uhr: Mutation in der Schweiz? «Reine Spekulation»

Die Zahl der Corona-Ansteckungen ist zuletzt auch in der Schweiz wieder leicht angestiegen. Dass das bereits mit dem mutierten Virus zu tun hat, lässt sich laut Mathys vom BAG aber nicht sagen, da das Virus hier noch nicht einmal nachgewiesen worden sei: «Das wäre reine Spekulation.»

15.30 Uhr: Was passiert mit den eingereisten Touristen?

Marcel Gerber vom BAG meint, man stehe in Kontakt mit den Kantonen, wie mit den eingereisten Touristen zu verfahren sei. Cornelia Lüthy ergänzt, die Situation sei sehr volatil. Man gehe die Situation mit den Nachbarländern und den anderen Schengen-Staaten an.

15.28 Uhr: Corona-Tests für britische Touristen?

Soll man in Kantonen, in denen es besonders viele britische Touristinnen und Touristen gibt, spezielle Massentests durchführen? Mathys erklärt, dass das BAG in Kontakt mit betroffenen Kantonen stehe und Corona-Tests für die eingereisten Britinnen und Briten zur Debatte stünden. Genaueres könne er Stand jetzt aber noch nicht sagen. 

16.25 Uhr: Bereits 20 Prozent sind zu viel

Ein Journalist meint, der deutsche Virologe Drosten habe Zweifel an den 70 Prozent mehr Ansteckungswahrscheinlichkeit der Mutation geäussert. Mathys meint dazu, man sei in Kontakt mit den anderen Wissenschaftlern. Es spiele allerdings auch keine Rolle, ob es nun 70 Prozent seien. Bereits 20 Prozent mehr Ansteckung seien zu viel, gerade in der Schweiz, wo man sich schon an der Belastungsgrenze befinde. Man müsse alles unternehmen, dass die Fallzahlen abnehmen.

15.23 Uhr: Überstürzte Reaktion der Schweiz? 

Ein Journalist möchte wissen, ob man nicht überstürzt reagiere. Mathys verneint: «Wenn es darum geht zu verhindern, dass es in die Schweiz eingeschleppt wird – respektive, dass es sich hier schnell ausbreitet –, zählt jetzt jeder Tag.»

15.22 Uhr: Kantone bekommen Listen vom Bund

Ein Journalist will wissen, wie man die rund 10'000 Briten, die in die Schweizer Skigebiete gereist seien, erreichen könne und auch sicherstellen, dass sie die Quarantäne einhalten. Mathys erklärt dazu, dass sei eine Aufgabe des Bundes und der Kantone. Man sei bereits dabei die Informationen von den Fluggesellschaften anzufragen und aufzuarbeiten. Man gebe sie dann an die Kantone weiter, die die Quarantäne vollziehen müssten. Insgesamt handle es sich um 92 Flüge aus Grossbritannien und vier aus Südafrika.

15.20 Uhr: Keine Rückholaktionen wie im März geplant

Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagement-Zentrum beim EDA, ruft alle Schweizerinnen und Schweizer, die sich aktuell in Grossbritannien und Südafrika befinden, dazu auf, sich über die Travel-Admin-App des Bundes zu registrieren. So könne sich das EDA einen Überblick über die betroffenen Personen beschaffen. Die persönliche Kontaktaufnahme mit jedem Einzelnen sei nicht möglich. In Grossbritannien lebten derzeit 37'475 Schweizerinnen und Schweizer, in Südafrika seien es 8461 Personen. 

Lenz erinnert noch einmal daran, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. «Wir warnen seit Wochen vor Neuentwicklungen wie dieser.» Rückholaktionen wie jene im März werde es keine geben, so Lenz. Die Situation, wie sie jetzt eingetroffen sei, sei vorhersehbar gewesen. 

15.15 Uhr: Warenverkehr immer noch möglich

Christian Bock, Direktor Eidg. Zollverwaltung, erklärt, dass der Warenverkehr aus den entsprechenden Ländern noch möglich sei. Personen, Chauffeure und andere Personen, die diese Güter begleiten würden, müssten sich nicht in Quarantäne begeben. 

15.13 Uhr: Einreisestopp gilt bis auf Weiteres

Cornelia Lüthy vom SEM äussert sich zum Einreisestopp, der seit heute 13 Uhr gilt und Grossbritannien sowie Südafrika betrifft. Die einzigen Ausnahmen: Personen mit einem Schweizer Aufenthaltstitel dürften weiter in die Schweiz einreisen, ebenfalls solche, die sich bereits im Schengenraum befinden würden. Insbesondere touristische Reisen aus seien ausgeschlossen, sagt Lüthy. 

15.09 Uhr: Ausnahmebewilligungen für Flüge

Marcel Zuckschwerdt, stellvertretender Direktor Bundesamt für Luftfahrt, erklärt, dass das BAZL sich dazu entschlossen habe, die Flüge von und nach Grossbritannien und Südafrika zu untersagen. Es würden aber Ausnahmebewilligungen erteilt. So könnten Bürger dieser Länder aus der Schweiz in ihre Heimatländer zurückkehren. Ebenfalls könnten Schweizer aus den betreffenden Ländern wieder nach Hause kommen. Dazu würden in den nächsten Tagen Ausnahmeregelungen vorgelegt. Sobald Lösungen gefunden seien, wolle man diese Flüge so schnell wie möglich organisieren. 

15.05 Uhr: Virus wahrscheinlich bereits in der Schweiz

Bis danhin ist die neue Variante des Coronavirus in der Schweiz noch nicht nachgewiesen worden. Mathys schliesst aber nicht aus, dass das mutierte Virus bereits bei uns ist. Detaillierte Analysen des Genoms würden in der Schweiz nur stichprobenartig gemacht.

Um zu verhindern, dass sich das mutierte Virus hier ausbreite, brauche es die neuen Massnahmen – also den Einreisestopp sowie die rückwirkende Quarantäne für Personen aus Grossbritannien (und Südafrika). «Leider ist uns das Virus wieder einmal einen Schritt voraus gewesen», so Mathys. 

15 Uhr: Medienkonferenz eröffnet

Als Erstes ergreift Patrick Mathys vom BAG das Wort. Es sei nicht überraschend, dass beim Coronavirus Mutationen aufgetreten seien – und es sei auch nicht das erste Mal. Einen Unterschied hebt er aber hervor: Die Mutationen, die jüngst beobachtet wurden, hätten dazu geführt, dass das Virus einfacher in Zellen eindringen könne. Und genau das ist laut Mathys in Grossbritannien nun passiert. «Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass sich das Virus einfacher von Mensch zu Mensch übertragen lässt.»

Während es belastbare Daten zur Ansteckung gebe, würden solche in Bezug auf die Gefahr des Virus teilweise noch fehlen. Hinweise darauf, dass das mutierte Coronavirus gefährlicher sei, gebe es bis jetzt aber nicht.

Christian Bock, Direktor Eidg. Zollverwaltung, Cornelia Lüthy, Vizedirektorin Bundesamt für Migration, Marcel Zuckschwerdt, stellvertretender Direktor Bundesamt für Luftfahrt und Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG, (von links) auf der Medienkonferenz in Bern.
Christian Bock, Direktor Eidg. Zollverwaltung, Cornelia Lüthy, Vizedirektorin Bundesamt für Migration, Marcel Zuckschwerdt, stellvertretender Direktor Bundesamt für Luftfahrt und Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG, (von links) auf der Medienkonferenz in Bern.
Bild: Keystone

14.50 Uhr: Um 15 Uhr informiert das BAG

Angesichts der sich überschlagenden Ereignisse und neuen Massnahmen rund um die Corona-Mutation aus Grossbritannien und jene aus Südafrika informiert das BAG um 15 Uhr über die neuesten Entwicklungen. Teilnehmen werden:
- Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG 
- Marcel Zuckschwerdt, stellvertretender Direktor Bundesamt für Luftfahrt
- Cornelia Lüthy, Vizedirektorin Bundesamt für Migration
- Christian Bock, Direktor Eidg. Zollverwaltung
- Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum, EDA
- Michael Gerber, Stellvertretender Leiter Abteilung Recht, BAG

14.13 Uhr: Israel verbietet Ausländern aus allen Ländern die Einreise

Angesichts der Ausbreitung einer neuen, möglicherweise besonders ansteckenden Variante des Coronavirus hat Israel seine Einreisebeschränkungen verschärft.

Das Corona-Kabinett entschied am Montag, Ausländern aus allen Ländern die Einreise zu verbieten. Israelis müssen ab Mittwoch um 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) nach ihrer Einreise zur Quarantäne in Corona-Hotels. Dort müssen sie mindestens zehn Tage bleiben, wenn zwei Corona-Tests negativ ausfallen. Ohne Tests müssen sie sogar 14 Tage dort bleiben.

Bis Mittwoch müssen Einreisende sich sofort in Heimquarantäne begeben. Passagiere aus Grossbritannien, Südafrika und Dänemark müssen laut der Entscheidung schon vorher in Corona-Hotels gebracht werden.

Reisende aus allen Ländern, bei denen ein Test positiv ausfällt, müssen demnach in besondere Hotels für Corona-Kranke. Die neuen Vorschriften gelten zunächst für zehn Tage, können aber noch verlängert werden.

13.55 Uhr: Nidwalden rechnet mit Impfstart in ersten Januarwochen

Der Kanton Nidwalden geht davon aus, dass er mit den Corona-Impfungen in den ersten beiden Januarwochen beginnen kann. Voraussichtlich wird nicht in Impfzentren, sondern dezentral in Arztpraxen geimpft.

Die Verteilung der Impfdosen wird gesamtschweizerisch über die Armeeapotheke koordiniert. Auf regionaler Ebene arbeiten die Zentralschweizer Kantone zusammen. Zu Beginn dürfte eine beschränkte und sich im Verlaufe der Zeit steigende Anzahl an Impfdosen im Kanton Nidwalden zur Verfügung stehen, teilte das Nidwaldner Gesundheitsamt am Montag mit.

Die Kapazitäten der Praxen seien nach heutigen Erkenntnissen ausreichend, wird die Nidwaldner Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchlinger (SVP) zitiert. Aber auch Apotheken und das Kantonsspital würden in die Planung miteinbezogen – im Hinblick auf grössere verfügbare Mengen, die im Frühling erwartet würden.

Der Impfstoff gegen das Coronavirus wird in Nidwalden ab Anfang Januar 2021 verabreicht. (Archiv)
Der Impfstoff gegen das Coronavirus wird in Nidwalden ab Anfang Januar 2021 verabreicht. (Archiv)
Bild: Keystone

13.35 Uhr: Swiss sucht Lösungen nach Flugstopps

Nachdem das Bundesamt für Zivilluftfahrt wegen neuer Coronavirus-Varianten alle Passagierflüge von und nach Grossbritannien und Südafrika ab Mitternacht 21. Dezember 2020 bis auf Weiteres ausgesetzt hat, sucht die Swiss nach Lösungen, um betroffene Passagiere schnellstmöglich wieder ihre Zielorte zu bringen.

Wie die Fluglinie schreibt, würden die betroffenen Kunden kontaktiert. Auch stehe die Swiss im engen Austausch mit den zuständigen Bundesbehörden zur weiteren Vorgehensweise. Weiterhin würden für alle Fluggäste von SWISS flexible Umbuchungsmöglichkeiten gelten. Die relevanten Information bietet die Fluglinie hier.

12.55 Uhr: Virus-Mutation lässt Börsianer-Träume platzen

Das Auftauchen der neuen Variante des Coronavirus in Grossbritannien hat am Montag der jüngsten Euphorie an den Aktienbörsen zumindest vorläufig ein Ende gesetzt. Die Hoffnung, dass mit dem Beginn der Impfungen wieder etwas mehr Normalität ins Leben zurückkehren könnte, habe einen herben Dämpfer erhalten, heisst es am Markt.

Wegen der Mutation des Virus keimten auch Zweifel an der Wirksamkeit der Impfungen auf, mit denen in vielen Ländern derzeit begonnen wird. Diese Befürchtungen drängten auch die Freude über das neue 900 Milliarden Dollar schwere Konjunkturpaket, mit dem die USA ihre Wirtschaft wieder in Gänge bringen will, in den Hintergrund, heisst es weiter.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert zur Mittagszeit um 1,8 Prozent tiefer auf 10'333 Punkten. Kurzzeitig erreichte der Leitindex auf 10'269,59 Punkten ein Tagestief. An anderen Märkten stehen die Kurse noch stärker unter Druck. Der deutsche Dax fällt um 3,5 Prozent und der FSTE 100 Index büsst in London rund drei Prozent ein.

12.30 Uhr: BAG meldet 10'002 neue Fälle innert 72 Stunden 

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 10'002 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 93'453 Tests gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 10,7 Prozent. Zudem registrierte das BAG 201 neue Todesfälle und 391 Spitaleinweisungen.

Ärzte und Pflegende kümmern sich am 10. Dezember um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli. 
Ärzte und Pflegende kümmern sich am 10. Dezember um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli. 
Bild: Keystone

12.19 Uhr: Bundesrat erlässt Einreiseverbote und Quarantäne 

Einreisen aus Grossbritannien und Südafrika in die Schweiz sind ab Montag verboten. Wer seit 14. Dezember aus einem der beiden Länder in die Schweiz gekommen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Das hat der Bundesrat am Montag entschieden.

Das BAG informiert über weitere Entscheide zum mutierten Virus aus Grossbritannien um 15 Uhr.

Für in Grossbritannien oder Südafrika wohnhafte Personen, die sich derzeit in der Schweiz befinden, wird eine Ausnahmeregelung des Flugverbots für die Heimreise geprüft. Dasselbe gilt für in der Schweiz wohnhafte Personen, die sich derzeit in den beiden Ländern befinden. Dabei ist jedoch zwingend sicherzustellen, dass Ansteckungen im Rahmen dieser Rückreisen verhindert werden können.

11.55 Uhr: Rickli dankt zum Schluss

Zum Schluss der Medienkonferenz ergreift noch einmal Natalie Rickli das Wort und dankt dem Gesundheitspersonal, das nach wie vor unter enormem Druck stehe. Zudem ruft die Regierungsrätin die Bevölkerung auf, den Mut nicht zu verlieren und sich von den negativen Gedanken nicht unterkriegen zu lassen. Damit endet die Medienkonferenz des Kantons Zürich – wir danken für die Aufmerksamkeit.

11.52 Uhr: 20'000 Geimpfte in Zürich bis Ende Januar

In Zürich können bis Ende Januar voraussichtlich 20'000 Personen geimpft werden, sagt Projektleiter Näf. Es brauche ja immer zwei Dosen für eine Impfung, darum müsse schon bei der ersten Impfung die zweite Dosis reserviert werden, um die Immunisierung für die betroffene Person abschliessen zu können.

Um die Pandemie insgesamt bremsen zu können, müssten sich rund 60 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, sagt die stellvertretende Kantonsärztin Bally. Allerdings gehe es nun erst mal darum, die Risikogruppen zu impfen. Herdenimmunität sei vorerst nicht das Ziel der Impfungen.

11.40 Uhr: Termin-Vergabe in Zürich wird online abgewickelt

Der erste Teil der Medienkonferenz ist vorbei, nun geht es an die Fragerunde. Gesundheitsdirektorin Rickli verweist noch einmal auf die Website, die der Kanton aufbaut, um die Bevölkerung über das Vorgehen zu informieren. Sie ist abrufbar unter www.zh.ch/coronaimpfung. Impfwillige, die die Bedingungen erfüllen, werden sich bald über das Internet für einen Termin anmelden können. Das entsprechende Online-Formular werde aber erst aufgeschaltet, wenn der Impfstoff dann auch tatsächlich im Kanton eingetroffen ist, stellt Rickli klar.

Neben Senioren sollen sich auch Menschen mit Vorerkrankungen impfen lassen können, die ein besonders grosses Risiko für einen schweren Verlauf haben. Wer genau diese Bedingung erfüllt, wird erst später bekannt sein. Derzeit arbeite die Eidg. Kommission für Impffragen an einer detaillierten Liste, welche Vorerkrankungen für eine frühzeitige Impfung qualifizieren. Menschen, die danach in Frage kommen, sollen dann von ihrem Hausarzt angemeldet werden.

11.30 Uhr: Glarus schliesst Skipisten

Während der Medienkonferenz in Zürich wird bekannt, dass im nahegelegenen Kanton Glarus die Skisaison bereits morgen Dienstag endet – wenigstens vorläufig: Die Skipisten in Elm und Braunwald werden wegen der Coronakrise geschlossen, und auch geschlittelt werden darf vorerst nicht mehr. Eine Überprüfung der Sachlage sei am 28. Dezember geplant, teilte die Regierung mit.

11.25 Uhr: Hausärzte können erst später impfen

Zunächst wird in Zürich dezentral in Alters- und Pflegeheimen sowie in Impfzentren geimpft. Erst später werde es dann möglich, dass auch die Hausärzte bei ihnen in der Praxis Impfungen anbieten können, so Näf. Bedingung sei dafür die Zulassung des Moderna-Impfstoffs, da das bisher zugelassene Präparat von Pfizer/Biontech wegen der Kühlung nicht in einzelne Arztpraxen verteilt werden könne.

11.20 Uhr: Tiefe Kühltemperaturen sind anspruchsvoll

Nun informiert Näf über die Einzelheiten des Impf-Programms im Kanton. Dieses stellt hohe logistische Anforderungen, insbesondere wegen der extrem tiefen Lagertemperatur, die der Impfstoff erfordert, wie der Projektleiter sagt. Die Geräte, die derart tiefe Kühltemperaturen ermöglichen, seien noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden.

Etwas leichter wird es mit dem zweiten Impfstoff geben, jenem den US-Unternehmens Moderna. Näf rechnet damit, dass auch dieser in den kommenden Tagen zugelassen wird. Da dieser nur bei 20 Grad unter Null gekühlt werden muss, seien die Anforderungen an die Logistik hier entsprechend kleiner.

11.15 Uhr: Ein Drittel der Bevölkerung sind Risiko-Patienten

Das Projekt, die Zürcher Bevölkerung gegen Covid-19 zu impfen, müsse in vielen Bereichen mit Planungsannahmen arbeiten, sagt nun Markus Näf, der als Projektleiter für die Abwicklung der Impfungen zuständig ist. Derzeit gehe es darum, das Personal auszubilden, das die Impfungen dann tatsächlich ausführt. 

Die Personen, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben, machen rund einen Drittel der Zürcher Wohnbevölkerung aus, sagt Näf. Als Erstes würden Personen über 75 Jahren geimpft, als Zweites dann jene mit einem Alter von 65 bis 74 Jahren, und erst als Drittes dann auch Personen unter dem Alter von 65 Jahren, die Vorerkrankungen haben. Das Problem dabei sei, dass es keine zentrale Datenbank gebe, in der alle Zürcherinnen und Zürcher samt ihrer Risiko-Situation gespeichert sind.

11.10 Uhr: Rickli wird sich impfen lassen – aber erst später

Erst ab April werden grössere Mengen des Impfstoffs in der Schweiz eintreffen, so Rickli. Erst dann werde man damit beginnen können, die breitere Bevölkerung gegen Covid-19 zu impfen. Und Rickli stellt gleich zu Beginn klar: Auch sie werde sich impfen lassen – allerdings erst später, denn sie sei erst 44 Jahre alt damit nicht in der Risikogruppe für einen schweren Verlauf.

Nun informiert die stellvertretende Kantonsärztin Bettina Bally über die Grundlagen, auf derer die Impf-Strategie des Kantons beruht. Dass man sich dabei zuerst auf Menschen über dem Alter von 75 Jahren konzentriere, liege an deren grossen Risiko für einen schweren Verlauf. Auch in Zürich wird mit dem ersten bisher zugelassenen MRNA-Impfstoff geimpft. Die Injektionen sollen im Abstand von vier Wochen in den Oberarm erfolgen, und eine Woche nach der zweiten Impfung sei dann der volle Schutz erreicht, so Bally.

11.05 Uhr: Zürich beginnt mit der Impfung von Senioren

«Darauf haben wir gewartet: Der Impfstoff gegen Covid-19 ist da», leitet Natalie Rickli die Medieninformation ein. Der Kanton Zürich werde am 4. Januar mit den Impfungen beginnen. Im Folgenden informieren Rickli und die anderen Fachleute auf dem Podium über Ablauf und Hintergründe der Impfaktion.

«Wir müssen uns bewusst sein: Der Impfstoff bietet keine schnelle Erlösung von der Pandemie», sagt Rickli gleich zu bBeginn. Die Impfaktion werde Monate dauern. Der Kanton Zürich impft zuerst Menschen ab dem Alter von 75 Jahren. Die ersten Injektionen werden am Zentrum für Reisemediezin in der Stadt Zürich durchgeführt. Eine Woche später, ab dem 11. Januar, wird dann auch direkt in Alters- und Pflegeheimen geimpft.

11 Uhr: Start der Medienkonferenz des Kantons Zürich

Es geht los. Mit Gesundheitsdirektorin Rickli auf dem Podium sitzen Bettina Bally, stellvertretende Kantonsärztin, Markus Näf, Projektleiter, Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) sowie Jan Fehr, Leiter des Departements für Public and Global Health des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich.

Natalie Rickli, Vorsteherin Gesundheitsdirektion, informiert darüber, dass im Kanton Zürich ab dem 4. Januar mit den Impfungen gegen das Corona-Virus begonnen wird. 
Natalie Rickli, Vorsteherin Gesundheitsdirektion, informiert darüber, dass im Kanton Zürich ab dem 4. Januar mit den Impfungen gegen das Corona-Virus begonnen wird. 
Bild: KEYSTONE

10.55 Uhr: Rickli informiert über Zürcher Impf-Strategie

Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli informiert an einer Medienkonferenz darüber, wie der Kanton Zürich als bevölkerungsreichster Schweizer Kanton die Impfung seiner Bevölkerung organisiert. Wir werden die Medienkonferenz hier im Ticker live begleiten.

10.23 Uhr: Bundesrat berät über Virus-Mutation

Der Bundesrat führt zum in Grossbritannien aufgetauchten mutierten Coronavirus am Montag eine Sitzung durch. Das gab Bundesratssprecher André Simonazzi am Montag in Bern vor den Medien bekannt.

Im Laufe des Vormittags wolle der Bundesrat über Entscheide informieren, sagte Simonazzi. Seit Montag um Mitternacht gibt es wegen des mutierten Virus keine Flüge zwischen der Schweiz und Grossbritannien mehr.

Nach ersten Erkenntnissen ist das mutierte Virus deutlich ansteckender als die bekannte Form. Mit dem Flugverbot solle eine weitere Ausbreitung der neuen Virus-Variante verhindert werden, schrieb das Bundesamt für Zivilluftfahrt am Sonntagabend.

Bundespräsdentin Simonetta Sommaruga (Mitte) diskutiert mit Bundesrat Alain Berset (rechts) und Bundesrat Guy Parmelin (links) nach einer Medienkonferenz des Bundesrates Ende Oktober zur aktuellen Lage. 
Bundespräsdentin Simonetta Sommaruga (Mitte) diskutiert mit Bundesrat Alain Berset (rechts) und Bundesrat Guy Parmelin (links) nach einer Medienkonferenz des Bundesrates Ende Oktober zur aktuellen Lage. 
Bild: Keystone

10.15 Uhr: Aargau will ab 5. Januar impfen

Wie die Aargauer Staatskanzlei mitteilt, will der Kanton ab dem 5. Januar 2021 mit der Impfung gegen das Coronavirus beginnen – vorausgesetzt, die vom Bund bereitgestellte Informatik-Lösung sei, wie angekündigt, ab dem 4. Januar verfügbar.

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, werde «der Aufbau des Impfangebots des Kantons Aargau für die Bevölkerung (...) gestaffelt und abgestimmt auf die verfügbare Menge an Impfstoff erfolgen». In einer ersten Phase sollen demnach in den Impfzentren bei den Kantonsspitälern Aarau und Baden  zunächst besonders gefährdete mobile Personen geimpft werden. Mobile Einheiten der Impfzentren kämen zugleich bei besonders gefährdeten Personen zum Einsatz, die etwa in Heimen lebten oder von der Spitex gepflegt würden und nicht beweglich seien.

In der zweiten Phase sollen dann auch weitere Spitäler und Ärztezentren impfen können. «Sobald der Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung» stehe, werde der Kanton das Impfangebot dann beispielsweise auch auf die niedergelassenen Ärzte ausweiten.

9.55 Uhr: Frankreichs Lkw-Einreiseverbot überrascht Briten

Das französische Einreiseverbot für Lastwagen aus Grossbritannien hat die britische Regierung unerwartet getroffen. Die Massnahme wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Coronavirus-Variante sei «etwas überraschend» gewesen, sagte Transportminister Grant Shapps am Montag dem Sender Sky News. Die Regierung habe aber sofort reagiert, betonte Shapps. So soll noch am Montag der ehemalige Flughafen Manston in der Grafschaft Kent als Lastwagenparkplatz geöffnet werden.

Die Verwaltung von Kent setzte zudem Pläne in Kraft, die für den Fall eines Brexits ohne Handelsabkommen vorbereitet worden waren. Unter anderem dürfen Lastwagen auf der wichtigen Autobahn zwischen London und dem Hafen Dover sowie dem Eurotunnel nun auf dem Seitenstreifen parken.

Shapps betonte, der Eurotunnel mache etwa 20 Prozent des Warenverkehrs zwischen dem Festland und Grossbritannien aus. «Aber das ist nicht der Hauptanteil. Die meisten Waren kommen in unbegleiteten Behältern herein, und diese werden weiter ins Land kommen.» Fragen nach möglichen Engpässen wich Shapps aus. «Natürlich möchten wir nicht, dass diese Verbindungen zu lange geschlossen werden, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass sie geschlossen und unterbrochen werden», sagte der Minister. «Kurzfristig ist dies kein besonderes Problem. Aber der Schlüssel ist natürlich, das zu lösen.»

Der britische Transportminister Grant Shapps zeigte sich vom französischen Lkw-Einreiseverbot überrascht. (Archiv)
Der britische Transportminister Grant Shapps zeigte sich vom französischen Lkw-Einreiseverbot überrascht. (Archiv)
Keystone

9.21 Uhr: Deutlich weniger Firmen-Konkurse

Im Corona-Jahr 2020 mussten bis im November deutlich weniger Unternehmen Konkurs anmelden als im Vergleich zum Vorjahr. Zu verdanken ist dies laut dem Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B den staatlichen Unterstützungsleistungen zur Bewältigung der Corona-Krise.

«Eigentlich müssten die Konkurszahlen in der aktuellen Situation ansteigen», heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Insgesamt betrage der Rückgang an Konkursen von Januar bis November 2020 aber ganze 19 Prozent. Konkret wurde laut den Zahlen von Bisnode gegen 3499 Unternehmen ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Den stärksten Rückgang an Pleiten seit Jahresbeginn wurde mit je 24 Prozent im Espace Mittelland und in der Südwestschweiz registriert, danach folgt das Tessin mit einem Minus an Konkursen von 22 Prozent sowie Zürich und die Ostschweiz (je -18 %).

9.13 Uhr: Neuinfektionen in Deutschland weiter auf hohem Niveau 

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die Gesundheitsämter zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16'643 neue Fälle übermittelt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) – die Bundesbehörde für Infektionskrankheiten – am Montagmorgen bekannt gab. Am vergangenen Montag hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen mit 16'362 etwas darunter gelegen.

Allerdings sind die Zahlen zu Wochenbeginn meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Den Höchstwert mit 33'777 gemeldeten Infektionen hatte es am Freitag gegeben – darin waren jedoch rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 226 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 188 gelegen. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden.

Ein Mitarbeiter in Nürtingen, Baden-Württemberg, zeigtEnde November  in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test.
Ein Mitarbeiter in Nürtingen, Baden-Württemberg, zeigtEnde November  in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test.
Bild: dpa

8.37 Uhr: Dänemark gräbt Millionen Nerze wieder aus

Dänemark buddelt Millionen von Nerzen aus ihren Massengräbern aus. Die Kadaver seien an die Oberfläche gelangt, teilt die Regierung in Kopenhagen am Wochenende mit. Dies habe zu Beschwerden von Anwohnern geführt, die Gesundheitsrisiken befürchteten.

Die Kadaver sollen jetzt in Müllverbrennungsanlagen beseitigt werden. Im November hatte Dänemark gezüchtete Nerze wegen des Risikos einer auf den Menschen übertragbaren Mutation des Coronavirus getötet. In Dänemark, dem weltgrössten Produzenten von Nerzfellen, hatte es trotz Gegenmassnahmen immer wieder Ausbrüche auf Nerzfarmen gegeben.

8.25 Uhr: Trumps Corona-Beraterin bricht womöglich Regeln

Die Koordinatorin der Corona-Arbeitsgruppe im Weissen Haus, Deborah Birx, hat mit einem privaten Ausflug die Schwierigkeit der Einhaltung von Kontaktbeschränkungen in der Pandemie veranschaulicht. Am Tag nach Thanksgiving traf sie sich entgegen der eigenen Corona-Empfehlungen mit mehreren Familienangehörigen.

Bei ihrem Ausflug zu ihrem Urlaubsdomizil im US-Staat Delaware wurde Birx von drei Generationen ihrer Familie aus zwei Haushalten begleitet. Ihr Ehemann Paige Reffe, eine Tochter, ein Schwiegersohn und zwei Enkel waren zugegen.

Vor dem durch den Feiertag verlängerten Wochenende hatte Birx noch die Amerikanerinnen und Amerikaner angehalten, die Feierlichkeiten auf ihren «unmittelbaren Haushalt» zu beschränken. Die Gesundheitsbehörde CDC hat erläutert: «Personen, die gegenwärtig nicht in ihrer Wohneinheit leben, wie College-Studenten, die für die Feiertage von der Schule nach Hause zurückkehren, sollten als Teil eines anderen Haushalts betrachtet werden.»

Birx bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AP ihren Ausflug zu ihrem Domizil in Delaware, lehnte es aber ab, interviewt zu werden. Der Zweck ihres etwa 50-stündigen Aufenthalts sei es gewesen, die Immobilie im Vorfeld einer möglichen Veräusserung winterfest zu machen, schrieb sie.

Deborah Birx, «White House Coronavirus Response Coordinator» von Donald Trump hat womöglich gegen ihre eigenen Corona-Regeln verstossen.
Deborah Birx, «White House Coronavirus Response Coordinator» von Donald Trump hat womöglich gegen ihre eigenen Corona-Regeln verstossen.
Bild: Keystone

7.25 Uhr: Trudeau will sich impfen lassen – wenn er dran ist

Kanadas Premierminister Justin Trudeau will sich vor laufenden Kameras gegen das Coronavirus impfen lassen – aber erst, wenn seine Altersgruppe an der Reihe ist. Wenn ich dran bin, werde ich es öffentlich und begeistert machen, sagte Trudeau in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders CBC.

Trudeau versicherte, er werde sich beim Impfen strikt an die Impf-Reihenfolge der kanadischen Gesundheitsbehörden halten. Er werde sich erst impfen lassen, «wenn die Impfungen gesunden Erwachsenen in den 40ern offen stehen», sagte der Regierungschef, der am 25. Dezember 49 Jahre alt wird.

Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, will sich nicht als Erster impfen lassen, wie es bereits andere Regierungschefs getan haben. (Archiv)
Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, will sich nicht als Erster impfen lassen, wie es bereits andere Regierungschefs getan haben. (Archiv)
Bild: dpa 

6 Uhr: Kein Flugverkehr mit Grossbritannien und Südafrika

Keine Flüge mehr zwischen der Schweiz, Grossbritannien und Südafrika: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) stellte wegen der neuen hochansteckenden Coronavirus-Mutation in Grossbritannien und Südafrika die Flugverkehrsverbindungen per Sonntagmitternacht ein. Damit reagiere die Schweiz auf das Auftauchen einer neuen Variante des Coronavirus, die nach ersten Erkenntnissen deutlich ansteckender sei als die bekannte Form, heisst es in einer Mitteilung des Bazl vom Sonntagabend. Mit dem Flugverbot solle eine weitere Ausbreitung der neuen Virus-Variante verhindert werden. Das Bazl informierte am Sonntagabend die betroffenen Flughäfen und Airlines sowie die Geschäftsluftfahrt über die Sofortmassnahme, wie es weiter heisst.

Mehrere Länder, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Bulgarien, Lettland und Österreich, hatten am Sonntag bereits Einreisebeschränkungen über Grossbritannien verhängt. Auch Kanada stoppt die Landung der meisten Flugzeuge aus dem Vereinigten Königreich. Ab Montag werde für 72 Stunden die Einreise für alle kommerziellen und privaten Passagierflüge aus Grossbritannien ausgesetzt, teilte die Regierung am Sonntagabend mit. Darüber hinaus würden Passagiere, die am Sonntag aus dem Vereinigten Königreich eingereist seien, ein zweites Mal überprüft. Diejenigen, die vor Kurzem eingetroffen seien, erhielten ebenfalls zusätzliche Anweisungen. Am Sonntagabend dann meldete das Gesundheitsministerium in Rom eine erste Infektion eines aus Grossbritannien zurückgekehrten Italieners mit der neuartigen Coronavirus-Mutation.



5.52 Uhr: Weitere Länder setzen Grossbritannien-Flüge aus

Wegen der in Grossbritannien entdeckten Coronavirus-Variante stoppen auch die lateinamerikanischen Länder Argentinien, Kolumbien, Chile und Peru Flüge nach und aus dem Vereinigten Königreich. «Die Regierung hat beschlossen, ab morgen (Montag) vorsorglich die Ankunft und den Abflug nach und aus Grossbritannien auszusetzen», hiess es in einer Mitteilung des argentinischen Innenministeriums am Sonntagabend (Ortszeit). Nur die Landung eines für Montagmorgen erwarteten Flugs aus Grossbritannien am internationalen Flughafen von Buenos Aires ist zugelassen worden. Passagiere und Crew müssen für sieben Tage in Quarantäne.

4.30 Uhr: Einigung auf weiteres Konjunkturpaket in USA

Demokraten und Republikaner im US-Kongress haben sich nach monatelangem Streit auf ein weiteres Konjunkturpaket verständigt, um die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Das erklärten der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, und der demokratische Minderheitsführer, Chuck Schumer, am Sonntagabend (Ortszeit) in der Kammer des Kongresses. Geplant seien Hilfen im Umfang von fast 900 Milliarden Dollar. Vorgesehen sind demnach unter anderem eine Aufstockung der Arbeitslosenhilfen und eine direkte einmalige Hilfszahlung von 600 Dollar für viele Bürger.

Demokraten und Republikaner hatten monatelang um ein weiteres Hilfspaket gerungen. Der US-Kongress hat seit März bereits Konjunkturpakete mit einem Volumen von rund drei Billionen Dollar auf den Weg gebracht, was mehr als zehn Prozent der Wirtschaftsleistung der USA entspricht.

Blick auf das Kapitol im Morgengrauen: Der US-Kongress hat sich auf ein gewaltiges Konjunkturprogramm geeinigt. (Archiv)
Blick auf das Kapitol im Morgengrauen: Der US-Kongress hat sich auf ein gewaltiges Konjunkturprogramm geeinigt. (Archiv)
Bild: Keystone

2 Uhr: Eurotunnel und Hafen Dover zu

Grossbritannien wird wegen der raschen Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus immer weiter vom Festland abgeschnitten. Weil Frankreich die Grenzen zum Vereinigten Königreich dicht gemacht hat, wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel geschlossen. Frachtverkehr als auch Passagiere würden gebeten, nicht mehr anzureisen, teilte der Hafen am Sonntagabend bei Twitter mit. Diese Beschränkungen seien für mindestens 48 Stunden von Mitternacht an in Kraft. Der letzte Zug von Grossbritannien durch den Tunnel nach Frankreich fuhr am Sonntagabend in London ab, wie der Betreiber Getlink mitteilte.

Premierminister Boris Johnson berief für diesen Montag ein Krisentreffen seiner Regierung ein. Ein «steter Fluss von Fracht» aus und nach Grossbritannien müsse sichergestellt werden.

Wegen der Schliessung der wichtigen Verbindungen wird der Druck vor allem auf den Frachtverkehr zwischen Grossbritannien und der EU noch stärker zunehmen. Ohnehin kommt es seit Wochen auf den Autobahnen Richtung Dover und dem Eurotunnel zu langen Staus. Grund sind das hohe Aufkommen zu Weihnachten, aber auch grössere Lieferungen von medizinischem Material wegen der Corona-Pandemie. Zudem versuchen viele Unternehmen, vor Ablauf der Brexit-Übergangsphase am 31. Dezember ihre Lagerbestände aufzufüllen.

1.20 Uhr: Emmanuel Macrons Gesundheitszustand ist stabil

Der Gesundheitszustand des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron ist weiter stabil. Nach Angaben aus Elysée-Kreisen vom Sonntag sei sein Gesundheitszustand im Vergleich zum Vortag gleichbleibend. Der 42-Jährige war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er leidet unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen, wie das Präsidialamt am Samstag mitteilte.

0.30 Uhr: Treffen wegen Virus-Mutation

Wegen der neuen Variante des Coronavirus beruft die deutsche EU-Ratspräsidentschaft für Montag ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein. Berlin rufe im Rahmen des Krisenreaktionsmechanismus der Staatengemeinschaft (IPCR) nationale Experten zusammen, wie ein Sprecher der deutschen Ratspräsidentschaft am Sonntag mitteilte. Auf der Tagesordnung stehe die Koordination der Europäischen Union in Bezug auf die neue Virusvariante.

Grundsätzlich soll der IPCR-Mechanismus in schweren und komplexen Krisen schnelle und koordinierte politische Entscheidungen ermöglichen, etwa im Fall von Terroranschlägen. Dabei kommen die EU-Institutionen, die EU-Staaten und andere Betroffene zusammen. Der Mechanismus war im März durch die damalige kroatische EU-Ratspräsidentschaft wegen der Ausbreitung des Coronavirus vollständig ausgelöst worden.

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