In FrankreichFrauenschläger von Genf wegen versuchter Tötung angeklagt
sda/phi
19.9.2018
Sie können als Franzosen nicht ausgeliefert werden, doch dafür werden drei der Genfer Frauenschläger nun in Annecy angeklagt: Den jungen Männern droht Gefängnis.
Nach einer brutalen Attacke auf fünf junge Frauen in Genf sind drei Tatverdächtige in Frankreich wegen versuchter Tötung und schwerer Gewalt angeklagt worden. Ihnen drohen mehrjährige Gefängnisstrafen.
Die mutmasslichen Täter sitzen derzeit in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft im französischen Annecy am Mittwoch weiter mitteilte. Vor dem Untersuchungsrichter gaben die Tatverdächtigen zwar einen Teil der Anschuldigungen zu. Sie stritten aber ab, Schläge ausgeteilt zu haben.
Täter zwischen 20 und 25 Jahren
Die vor Ort gesammelten Zeugenaussagen und die ersten Ermittlungen hätten den Untersuchungsrichter jedoch zu der Annahme veranlasst, dass es gegen diese drei Personen belastende Indizien für eine Beteiligung an der Tat gebe.
Mehrere andere mutmassliche Täter befinden sich laut Staatsanwaltschaft noch immer auf freiem Fuss und werden «aktiv» gesucht. Die drei verhafteten Personen seien der Justiz bereits wegen anderer Straftaten bekannt, hiess es.
Bei den Verhafteten handelt es sich um in der Region Thonon-les-Bains (Haute-Savoie) wohnhafte und zwischen 20 und 25 Jahre Franzosen. Wegen ihrer Staatsangehörigkeit können sie nicht an die Schweiz ausgeliefert werden. Genf trat das Verfahren deshalb an die französischen Strafbehörden ab.
Extreme Gewalt
Die fünf jungen Frauen waren am 8. August gegen fünf Uhr morgens von einer Gruppe von mehreren Männern vor einem Nachtclub in der Altstadt von Genf angegriffen worden. Die Opfer wurden laut Staatsanwaltschaft «mit extremer Gewalt» geschlagen.
Drei Frauen mussten ins Spital eingeliefert werden. Eine davon lag zehn Tage lang im Koma. Nach Angaben ihres Anwalts kann sich das Opfer nicht an die Tat erinnern und ist weiter arbeitsunfähig.
Der brutale Angriffe hatte in der Schweiz eine Welle der Empörung ausgelöst. In Genf, Lausanne, Bern, Basel und Zürich fanden Protestkundgebungen statt.
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