Böögg explodiert«Es wird ein super heisser Sommer!»
Von Philipp Dahm
19.4.2021
Böögg 2021 – Highlights einer Verbrennung
Am 19. April 2021 ist der Zürcher Böögg für einmal in Uri in die Luft gegangen – und hat nach 12 Minuten und 57 Sekunden seinen Kopf verloren. Der Sommer wird demnach heiss.
19.04.2021
Sechseläuten in Zürich war zwar abgesagt worden, doch der Böögg hat im Gastkanton Asyl bekommen – und dort auch grad seinen Kopf verloren: Der Sommer wird demnach heiss.
Von Philipp Dahm
19.04.2021, 19:15
19.04.2021, 19:17
Philipp Dahm
Das Wichtigste in Kürze
12 Minuten und 57 Sekunden – so lange hat der Böögg gebraucht, um seinen Kopf zu verlieren.
Es gibt also einen schönen Sommer. Wahrscheinlich. Vielleicht.
Spezialeffekte: 140 Feuerwerkskörper haben hoffentlich nicht nur den Winter, sondern auch Corona vertrieben.
Mit dem oben stehenden Video gibt es nun auch Bewegtbilder vom Anlass, mit denen wir uns nun von ihn verabschieden. Das Protokoll der Sause bleibt zum Nachlesen stehen, wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen einen schönen Sommer!
19 Uhr
Feuer!
210419_Böögg_Explosion
19.04.2021
18.39 Uhr
«Unglaubliche Kulisse»
Die Bedeutung des Böögg
19.04.2021
18.35 Uhr
Corona im Bauch
140 Böller waren im Schneemann eingebaut. Entsprechend laut krachte es in der Schöllenenschlucht, als sie alle in die Luft gingen. Der Böögg geizte bei seiner Verbrennung nicht mit Spezialeffekten.
In seinem Bauch, der schon bald nach den ersten Flammen aufklappte, trug er ein fies grinsendes Coronavirus, das grün rauchte - bis es schliesslich ebenfalls laut krachend in die Luft flog.
18.29 Uhr
Die offizielle (richtige) Zeit
Die Nachrichtenagentur teilt das offizielle Endergebnis der Winter-Abwahl mit:
«Dem Zürcher Böögg auf der Teufelsbrücke hat es am Montag nach 12 Minuten und 57 Sekunden den Kopf weggejagt. Damit ist der Winter offiziell vertrieben. Im Vergleich mit anderen Jahren war das ein relativ schnelles Aus. Der Sommer dürfte also schön werden.»
18.20 Uhr
Offline – online
Und da melden sich die TV-Kollegen schon wieder ab, wir werden hier online aber noch ein bisschen aufwischen – sprich: Bilder und Videos nachliefern.
18.14 Uhr
Und dann ging alles ganz, ganz schnell
Der Böögg hat seinen Kopf verloren. Wir haben das Ganze nach 13:16 Minuten gemeldet, die offizielle Explosionszeit liegt sogar noch darunter. Die Moderatoren sind begeistert (Kiko: «Es wird ein super heisser Sommer!»), das Land atmet auf – alles wird gut.
18.09 Uhr
Flammen am Böögg
Es war wohl nur ein Strohfeuer. Und sonst? Kiko ist geflasht, Flügu gut vorbereitet – jetzt explodiert eine Hand.
18.05 Uhr
Wind vs. Böögg
Der Wind macht dem Scheiterhaufen zu schaffen, da hilft auch kein Brandbeschleuniger. Kiko hat seine erste Prognose («unter zehn Minuten) bereits revidiert. Gut, es waren da auch auch schon 3:20 Minuten vergangen ...
Nettes Gimmick: Der Dreizack vom Böögg hat gleich zu Beginn Feuer gesprüht. Update: Der Schneemann hat seinen Bauch verloren, grüner Rauch steigt auf.
17.55 Uhr
Live-Stream olé
Und Flügu verweist grad auf den Ticker – der Chronist kann sich eine Träne kaum verkneifen, herzlichen Dank, Kollegen. Hätte Mutter noch erlebt, dass ihr Bub «im Fernsehen kommt» ...
17.45 Uhr
Letzte Vorbereitungen
Vorbereitung der Böög-Verbrennung
19.04.2021
17.30 Uhr
Apropos ...
Wer morgen einen schlechten Tag hat und auf den Böögg angesprochen wird, könnte trefflich so antworten, wie es der genervte Phil Connors alias Bill Murray in «Groundhog Day» in einer grossen Szene tut:
«Ich gebe Ihnen eine Winter-Voraussage. Es wird kalt werden. Und es wird grau werden. So wird es dann sein – für den Rest Ihres ganzen Lebens.»
Gut, man kann natürlich auch einfach «Kei Ahnig» nuscheln und von dannen ziehen ...
17.05 Uhr
Böögg vs. Punxsutawney Phil
Seit «Groundhog Day» («Und täglich grüsst das Murmeltier») ist Punxsutawney Phil auch Menschen ausserhalb von Pennsylvania ein Begriff. Der Amerikaner ist quasi der jüngere Bruder des Zürcher Bööggs: Der amerikanische Brauch, bei dem der Nager seinen Schatten erspäht oder auch nicht, besteht erst seit 1886.
16.55 Uhr
Nestbau des Todes
Es sieht ein bisschen aus wie ein Storchennest, doch dieses Holz soll dem Böögg Feuer unterm Schneemannhintern machen. Der Scheiterhaufen fällt mit acht Meter Höhe in Uri jedoch zwei Meter kleiner aus als in Zürich.
16.45 Uhr
The Böögg - HIStory
Früher war der Böögg ein Kinderschreck, und im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Brauch, eine so benannte Puppe zu verbrennen. 1890 wurde der Böögg explizit verfeuert, um die Influenza zu vertreiben. Im 20. Jahrhundert wurde die Puppe dann durch den Schneemann ersetzt, der die Länge des Winters vorhersagt, indem er seinen Kopf verliert.
Es geht doch nichts über Brauchtum: Kinderschreck, Influenza und explodierende Köpfe – früher war einfach alles besser!
16.27 Uhr
Songs zum Warmmachen
5. Nelly: Hot in Herre
4. Jerry Lee Lewis: Great Balls of Fire
3. Nelly Furtado: Explode
2. Deep Purple: Smoke on the Water
1. Elton John: Candle in the Wind
15.25 Uhr
Umgekehrte Psychologie
Eigentlich sagt ja der Böögg die Länge des Winters voraus, aber versuchen wir das Ganze doch mal umgekehrt. MeteoSchweiz prognostiziert dem Schneemann-Kopf eine schnelle Explosion, wenn man sich die Wetterprognose von kommenden Samstag anschaut.
14.40 Uhr
Inoffizielle Hymne
Was viele nicht wussten – der Song «Bombtrack» von Rage Against the Machine ist eigentlich eine Ode an den Böögg:
«Burn, burn, yes ya gonna burn Burn, burn, yes ya gonna burn Burn, burn, yes ya gonna burn Burn, burn, yes ya gonna burn
Burn, burn, yes ya gonna burn Burn, burn, yes ya gonna burn Burn, burn, yes ya gonna burn Burn, burn, yes ya gonna burn»
14.15 Uhr
Ketzer unterlegen Behauptung mit Fakten
Fakten? Verbrannt sie!!! Obwohl, lesen wir zuerst, was «Keystone SDA» noch über den Böögg zu sagen hat:
«Seine Fähigkeiten als Sommer-Orakel sind gelinde gesagt zweifelhaft. MeteoSchweiz machte eine statistische Untersuchung der Jahre von 1965 bis 2005 und fand heraus, dass es kaum einen Zusammenhang zwischen der Brenndauer des Böögg und der durchschnittlichen Sommertemperatur gab.
Als Sommer-Orakel tauge der Böögg nichts, schrieb der Wetterdienst erleichtert. Doch auch ihm gelingt gelegentlich ein Zufallstreffer. So etwa im legendären Hitze-Sommer 2003, als dem Böögg bereits nach 5 Minuten und 40 Sekunden der Kopf explodierte. Ausser diesem Zufallstreffer lag er aber weit häufiger daneben.»
14.15 Uhr
Willkommen, Schaulustige!
Und damit willkommen zu unserem Böögg-Liveticker. Wir wollen hier ein wenig die Tradition hochhalten, ohne den Humor zu tief sinken zu lassen.
Sie dürfen sich hier neben den knallharten Fakten zum Fest auch auf feurige Unterhaltung freuen. Mit ein wenig Glück entsteht heute die lustigste Verbrennungschronik der jüngeren Brandgeschichte.
«Der Zürcher Böögg steht in seinem Corona-Exil auf der Teufelsbrücke bereit und wartet darauf, bis um 18 Uhr sein Holzstoss angezündet wird. Je schneller sein Kopf explodiert, desto schöner soll der Sommer werden. Meist stimmt seine Voraussage jedoch nicht.»
Wir wollen jetzt hier gar nicht dramatisch werden.
Aber wenn die jetzt auch noch behaupten, Aderlass sei ungesund, Milch werde nicht schlecht, wenn Hexen an ihnen vorbeigehen oder dass alles zwei Enden hat, und nicht nur die Wurst, dann ...
Na ja, dann passiert natürlich auch nichts. Aber vielleicht muss man ja erst daran glauben, damit es wahr wird. Ist das etwa kein Argument, liebe Kollegen?
Zur Aufwärmung: Der Böögg goes Uri – das Kellerkind darf wieder zündeln
Der Böögg goes Uri – das Kellerkind darf wieder zündeln
Vergangenes Jahr fiel das Sechseläuten der Pandemie zum Opfer, doch jetzt darf der Zürcher Böögg wieder aus dem Keller – um im Kanton Uri den Kopf zu verlieren. Zuschauer sind nicht erlaubt, aber «blue News» überträgt live.
13.04.2021
Vergangenes Jahr fiel das Sechseläuten der Pandemie zum Opfer, doch jetzt darf der Zürcher Böögg wieder aus dem Keller – um im Kanton Uri den Kopf zu verlieren. Zuschauer sind nicht erlaubt, aber «blue News» überträgt live.
Lukas Meier lebt die Tradition: Wenn er darüber spricht, was es bedeutet, den Böögg zu verbrennen, leuchten und blitzen seine Augen. So wie die ersten Feuerwerkskörper, die er am Fuss der Schneemann-Puppe anbringt – wenn sie hochgehen, wissen die Kinder, dass es nun losgeht, erzählt der passionierte Böögg-Bauer mit breitem Grinsen in seiner Werkstatt in Zürich Oerlikon.
Dass sein Schützling in diesem Jahr nicht in Zürich bleibt, ist neu. Zwar ist die Puppe wieder aus dem Keller gekommen, in den sie nach der Pandemie-Absage im vergangenen Jahr gelandet war, und 2021 wird sie auch wieder ihren Kopf verlieren. Nur eben nicht in der Limmatstadt. Wegen, na klar, Corona geht der Böögg also ins Exil unter die Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht.
Denn Uri hat sich gedacht: Was ein guter Gastkanton des Sechseläuten-Festes ist, reicht Zürich in der Not die Hand. Um grosse Ansammlungen in Zürich zu vermeiden, geht der Böögg in den abgelegenen Alpen auf sein Holz-Schafott, wo er mit Feuer und Flamme voraussagen wird, wie lange der Winter noch dauern wird.
Der Böögg, der ja quasi der Punxsutawney Phil der Schweizer Wetter-Orakel ist, könnte schon in wenigen Minuten in die Luft gehen – doch bis er seinen Kopf verliert, kann auch jede Menge Zeit verstreichen. Für diesen Fall sind Zuschauer des Reigens gut beraten, auf möglichst sportliche Kommentatoren zu setzen.
«blue News» bietet übrigens mit den Fussball-Spezies Flückiger und Kiko zufällig das perfekte Duo für die Sause auf und überträgt ab 17:55 Uhr online und auf blue TV live.