Schau in der Nationalbibliothek So sah die Schweiz vor mehr als hundert Jahren von oben aus

SDA

26.2.2019

Mit Wagemut und gutem Auge fotografierte Ballon-Pionier Eduard Spelterini schon vor mehr als 100 Jahren die Schweiz aus der Vogelperspektive. Nun erzählt eine Ausstellung in Bern die Geschichte der Luftaufnahmen in der Schweiz.

«Von oben» heisst eine neue Ausstellung in der Nationalbibliothek, in der die Geschichte der Luftaufnahme in der Schweiz erzählt wird. Ausgangspunkt der Schau sind Fotos des Schweizer Ballon-Pioniers Eduard Spelterini.

Wie die Nationalbibliothek am Dienstag mitteilte, fuhr Spelterini ab den 1890-er Jahren mit seinem Ballon über die Schweiz und fotografierte aus der Luft. «Aus dem Ballon gelangen ihm technisch innovative und ästhetisch bestechende Luftaufnahmen», schreibt die Berner Institution.

Spelterini, der eigentlich Eduard Schweizer hiess und aus dem Kanton St. Gallen stammte, unternahm rund 570 Ballonflüge in Europa, Afrika und dem Nahen Osten. 1898 gelang es ihm als Erstem, mit einem Ballon die Alpen zu überqueren.

Drohnen – nützlich oder schädlich?

Rund hundert seiner Aufnahmen zeigt die Landesbibliothek in ihrer Ausstellung, die am Donnerstag, 28. Feburar 2019 eröffnet wird. Ein Teil des Spelterini-Nachlasses befindet sich in der Graphischen Sammlung der Landesbibliothek.



Was mit Fotos aus Ballonen begann, ging mit Bildern vom Hals von Brieftauben, aus Flugzeugen, Satelliten und Drohnen weiter. Die Nationalbibliothek stellt dazu die Frage, wie eine Gesellschaft damit umgeht, wenn der Blick von oben allgemein zugänglich wird. Oft wurden Flugaufnahmen beispielsweise für militärische Zwecke verwendet. «Sicht ist Macht», heisst es dazu in der Ausstellung.

Besuchern wird in der Schau die Frage gestellt, ob aus ihrer Sicht Drohnen einen Fortschritt bedeuten oder ob sie Werte bedrohen. Auf einer Wand können sie mit Hilfe von Zetteln anzeigen, wo zwischen diesen beiden Positionen die surrenden Geräte anzusiedeln sind.

Begleitprogramm mit Drohnen-Rennen

In der Ausstellung lässt sich auch ein «Dronie» machen. Das ist ein Selfie aus einer an einer Drohne befestigten Kamera. Und bei Spelterinis Fahrt über die Alpen kann man mit Hilfe einer speziellen Brille virtuell dabei sein.

Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört eine Diskussion mit dem Titel «Luftbild und Demokratie» und eine Führung zu den Luftaufnahmen des Bundesamts für Landestopografie (swisstopo). Auch zum Fotografieren mit Drohnen führt die Nationalbibliothek eine Expertenführung durch. An der Berner Museumsnacht von Mitte März ist zudem ein Drohnen-Rennen vorgesehen. Die Ausstellung dauert bis zum 28. Juni.

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