Corona-Überblick Grossbritannien impft jetzt auch 16- bis 17-Jährige +++ China mit schwerstem Ausbruch seit 2020  

Agenturen/dor

4.8.2021

Agenturen/dor

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1033 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Das ist rund ein Drittel mehr als in der Vorwoche.

Gleichzeitig registrierte das BAG zwei neue Todesfälle und 35 Spitaleinweisungen. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 120,8 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Ungeimpfte haben dreimal grösseres Ansteckungsrisiko

Ungeimpfte Menschen haben einer aktuellen britischen Studie zufolge ein dreimal so hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren wie vollständig Geimpfte.

In der Untersuchung von Forschern des Imperial College London wurden 1,2 Prozent von 100'000 Probanden in England positiv auf das Virus getestet, während es unter den vollständig Geimpften nur 0,4 Prozent waren. Die noch nicht von Fachleuten begutachteten Ergebnisse wurden am Mittwoch in einem Pre-Print-Papier veröffentlicht.

Grosse Nachfrage nach Impfterminen ohne Voranmeldung

500 Personen haben letzte Woche in Graubünden die Möglichkeit genutzt, sich ohne Voranmeldung impfen zu lassen. In Chur seien es 430 und in Davos 70 Personen in den Walk-In-Angeboten gewesen, teilt der Kanton mit. Dieses umfasst die Registrierung und die Impfung vor Ort.

Wegen der hohen Nachfrage werde es diesen Freitag an der Bahnhofstrasse in Chur eine weitere Gelegenheit dafür geben. Impfwillige müssten ihr Krankenkassenkarte sowie einen Ausweis mitbringen.

Schwerster Corona-Ausbruch in China seit 2020

Anderthalb Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie kämpft China gegen die bislang stärkste neue Welle der Virus-Infektion. Am Mittwoch wurden landesweit 71 neue Fälle registriert, die im Inland hinzugekommen sind. Dazu kamen nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde 25 Reisende, die in Quarantäne geschickt wurden.

In Wuhan, wo das Virus weltweit erstmals festgestellt worden war, ergaben Massentests, dass einige Fälle grosse Ähnlichkeit mit Infektionen durch die hoch ansteckende Delta-Variante des Virus in der Provinz Jiangsu haben. In der Elf-Millionen-Einwohner-Stadt war das Virus Ende 2019 erstmals festgestellt worden und hatte erst in China und dann weltweit ausgebreitet.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet am Mittwoch 1033 Corona-Neuinfektionen, 35 Spitaleinweisungen sowie zwei Tote.
  • Die WHO empfiehlt Müttern, auch nach einer Infektion oder Impfung ihre Babys zu stillen.
  • Eine Schweizer Firma führt bereits Spucktests für zu Hause durch und stellt auch Covid-Zertifikate aus, während beim Bund geprüft wird, ob die entsprechende Verordnung angepasst werden soll.
  • Die WHO fordert einen Stopp von Auffrisch-Impfungen, solange noch viele ärmere Länder auf ihre ersten Dosen warten.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 21.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

  • 21.17 Uhr

    Corona-Lage in Tokio verschärft sich

    Die Zahl an Neuinfektionen in Tokio und anderen Gebieten Japans steigt weiter an. Die Neuinfektionen stiegen wegen der Delta-Variante auf 4166 Fälle und damit auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie. Landesweit wurde die Höchstmarke von 14’000 Neuinfektionen überschritten.

    Gleichzeitig blieben die Infektionsfälle im abgeschotteten Olympischen Dorf auf geringem Niveau. Mediziner Shigeru Omi, Corona-Berater der japanischen Regierung, erklärte, dass «die Spiele einen Einfluss auf das Bewusstsein der Menschen» habe.  Vor allem jüngere Japaner unterschätzen die Gefahren durch das Coronavirus.

  • 20.49 Uhr

    Lage im Hochinzidenzgebiet Spanien wird besser

    Die Lage im Corona-Hochinzidenzgebiet Spanien, dem beliebtesten Urlaubsland der Deutschen, bessert sich zusehends. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner binnen sieben Tagen sei innerhalb einer Woche von ca. 323 auf 265 gefallen, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend in Madrid mit.

    Die Balearen mit Mallorca haben unterdessen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 331 einen der höchsten Werte ganz Spaniens, auch wenn diese Mittelmeer-Inseln ebenfalls eine rückläufige Tendenz verzeichnen. Höhere Zahlen als die Balearen hatten am Mittwoch in Spanien nur die für ihren Weinanbau bekannte Region La Rioja (348) sowie Navarra (344), beide im Norden des Landes.

    «Wir befinden uns in einer Stabilisierungsphase der rückläufigen Tendenz», das sei sehr erfreulich, betonte Gesundheitsministerin Carolina Darias. Man müsse aber weiterhin Vorsicht walten lassen. Die Zahlen seien immer noch zu hoch. Die Delta-Variante des Coronavirus mache derzeit ca. 75 Prozent aller Neuinfektionen aus.

  • 19.32 Uhr

    Entscheidung des französischen Verfassungsrats zum Gesundheitspass

    Der französische Verfassungsrat entscheidet am Donnerstag über die Rechtmässigkeit der geplanten Ausweitung des Gesundheitspasses. Das Dokument gibt Aufschluss über eine überstandene Corona-Erkrankung, eine Impfung oder einen Negativ-Test. Ab dem 9. August soll es in ganz Frankreich beim Betreten von Gaststätten, Fernzügen, Messen und Jahrmärkten vorgezeigt werden müssen.

    Linke Abgeordnete sehen dadurch das in der Verfassung verankerte Prinzip der Gleichheit aller Bürger in Gefahr. Sie verweisen auf den niedrigeren Anteil Geimpfter in ärmeren Bevölkerungsschichten und warnen, dass sich die soziale Ungleichheit durch die Regelung weiter verschärfen würde. In den vergangenen Wochen hatte es in vielen Landesteilen Massenproteste gegen den Gesundheitspass und die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen gegeben.

  • 18.55 Uhr

    Grossbritannien lässt Corona-Impfung für 16- bis 17-Jährige zu

    In Grossbritannien sollen nach einer neuen Empfehlung der britischen Impfkommission künftig auch alle 16- bis 17-Jährigen gegen das Coronavirus geimpft werden. «Ich habe die Gesundheitsbehörde NHS gebeten, sich darauf vorzubereiten, die Anspruchsberechtigten so schnell wie möglich zu impfen», erklärte Gesundheitsminister Sajid Javid am Mittwoch. Bislang war die Immunisierung für Jugendliche ab 16 Jahren nur bei einer Vorerkrankung empfohlen worden.

    Die 16- bis 17-Jährigen sollen nach Angaben der Gesundheitsbehörden zunächst nur eine Dosis des Vakzins von Pfizer/Biontech erhalten. Eine Empfehlung zur zweiten Dosis soll in den nächsten Wochen folgen. Eine Empfehlung für die Impfung ab zwölf Jahren sprach das Joint Committee on Vaccination and Immunisation (JCVI) hingegen bislang nicht aus.

  • 18.44 Uhr

    «Pokaa» ist Frankreichs erster Corona-Spürhund in einem Altenheim

    Super-Spürnase «Pokaa»: Der Golden Retriever kann Corona-Infektionen erschnüffeln und ist Frankreichs erster in einem Altenheim eingesetzter Corona-Spürhund. Er sei in der Lage, «alle bekannten Varianten zu erkennen», erklärte Alain Legrand, Leiter von «Handi'chiens». Der auf das Training von Assistenzhunden spezialisierte Verein hat den zwei Jahre alten Hund ausgebildet. Bei symptomatischen Fällen hat «Pokaa» laut Legrand eine Erfolgsquote von 100 Prozent, bei asymptomatischen Fällen von 95 Prozent.

    Seit Freitag ist der Golden Retriever im Altenheim «La Roselière» im elsässischen Kunheim nahe der deutschen Grenze im Einsatz. Pierre Kohser, Arzt in «La Roselière», findet «Pokaas» Fähigkeiten «ziemlich verblüffend». Die Tests seien zudem einfach, kostengünstig und würden von den Bewohnern, die teilweise unter Alzheimer leiden, gut angenommen.

    Hat der Spürhund einen positiven Fall erschnüffelt, setzt er sich hin. Mit einem PCR-Test wird «Pokaas» Diagnose dann überprüft.
    Hat der Spürhund einen positiven Fall erschnüffelt, setzt er sich hin. Mit einem PCR-Test wird «Pokaas» Diagnose dann überprüft.
    Bild: Getty Images
  • 17.55 Uhr

    China: Schwerster Corona-Ausbruch seit 2020

    Anderthalb Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie kämpft China gegen die bislang stärkste neue Welle der Virus-Infektion. Am Mittwoch wurden landesweit 71 neue Fälle registriert, die im Inland hinzugekommen sind. Dazu kamen nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde 25 Reisende, die in Quarantäne geschickt wurden.

    In Wuhan, wo das Virus weltweit erstmals festgestellt worden war, ergaben Massentests, dass einige Fälle grosse Ähnlichkeit mit Infektionen durch die hoch ansteckende Delta-Variante des Virus in der Provinz Jiangsu haben. In der Elf-Millionen-Einwohner-Stadt war das Virus Ende 2019 erstmals festgestellt worden und hatte erst in China und dann weltweit ausgebreitet.

    Sicherheitspersonal baut in Peking am 3. August einen Kontrollpunkt bei einer Einkaufsstrasse auf, wo massenhaft auf das Coronavirus getestet werden soll.
    Sicherheitspersonal baut in Peking am 3. August einen Kontrollpunkt bei einer Einkaufsstrasse auf, wo massenhaft auf das Coronavirus getestet werden soll.
    AP

    Nach harten Massnahmen der Behörden mit strengen Grenzkontrollen, restriktiven Lockdowns, verpflichtender Quarantäne und Massentests war China seit vergangenem Jahr de facto coronafrei – auch wenn es immer wieder kleiner Infektionsherde gab.

    Der neue Ausbruch ist noch vergleichsweise klein und wird mit dem internationalen Flughafen von Nanjing in Verbindung gebracht, der Hauptstadt der Provinz Jiangsu. Dort wurde am Mittwoch mehr als die Hälfte der neuen Fälle festgestellt. Inzwischen sind mindestens 17 Provinzen betroffen.

    Nach offiziellen Angaben hat China bis Dienstag mehr als 1,71 Milliarden Corona-Impfungen an seine rund 1,4 Milliarden Einwohner verabreicht. Mindestens 40 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

  • 17.30 Uhr

    Obama feiert nun doch nicht mit 500 Gästen

    Der frühere US-Präsident Barack Obama verzichtet auf eine grosse Sause zu seinem 60. Geburtstag. Die für das Wochenende geplante Feier auf seinem Anwesen auf Martha's Vineyard mit rund 500 Gästen werde wegen des aktuellen Wiederanstiegs von Neuinfektionen in Amerika viel kleiner ausfallen als vorgesehen, teilte sein Büromit. Demnach kämen nun bloss Angehörige und enge Freunde Obamas.

    In Berichten war die Rede von Hunderten Prominenten, Politikern und anderen, die eine Einladung zu der Party auf dem riesigen Anwesen auf der Insel vor der Küste von Massachusetts erhalten hätten.

    Happy birthday, sir: Barack Obama ist seit heute 60.
    Happy birthday, sir: Barack Obama ist seit heute 60.
    AP

    Das Freiluftevent sei bereits vor Monaten unter Berücksichtigung aller Richtlinien und Hygiene-Massnahmen geplant worden, teilte Obamas Sprecherin Hannah Hankins mit. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Virus hätten sich er und seine Frau Michelle jedoch nun für einen deutlich kleineren Rahmen entschieden. 

    Obama ist heute 60 Jahre alt geworden. Einige Konservative kritisierten die Party-Pläne für seinen Geburtstag, nachdem Details bekannt geworden waren. Falls die Gesundheitsbehörde CDC nicht empfehle, dass seine Geburtstagsfeier gestrichen werde, «dann hört auch nicht auf sie, wenn sie empfehlen, euer Geschäft dichtzumachen», schrieb der konservative Aktivist Charlie Kirk via Twitter an seine Anhänger.

  • 17.11 Uhr

    Lambda-Variante breitet sich nur langsam aus

    Die Lambda-Variante des Coronavirus, die bereits in 40 Ländern nachgewiesen wurde, bereitet sich nach Angaben Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht besonders stark aus. Die WHO betrachte unter anderem immer, wie stark sich eine Variante nach der Entdeckung verbreite, sagte Covid-Expertin Maria van Kerkhove am Mittwoch auf eine Frage der Nachrichtenagentur DPA.

    «Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde», sagte van Kerkhove. Nach Angaben aus Peru werde die Lambda-Variante derzeit dort von der Gamma-Variante verdrängt.

    Van Kerkhove räumte aber ein, dass Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend seien. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen.

  • 16.50 Uhr

    EU schliesst Vertrag über neuen Impfstoff ab

    Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 200 Millionen Dosen eines möglichen neuen Corona-Impfstoffs aus den USA. Wie die für den Einkauf zuständige EU-Kommission mitteilte, wurde am Mittwoch der Abschluss eines entsprechenden Vertrags mit dem US-Hersteller Novavax genehmigt. Der Impfstoff-Kandidat muss allerdings noch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für sicher befunden werden.

    «Da sich neue Coronavirus-Varianten in Europa und weltweit ausbreiten, ist dieser neue Vertrag mit einem Unternehmen, das seinen Impfstoff bereits erfolgreich an diesen Varianten testet, eine weitere Absicherung zum Schutz unserer Bevölkerung», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

  • 16.31 Uhr

    Ungeimpfte haben dreimal grösseres Ansteckungsrisiko

    Ungeimpfte Menschen haben einer aktuellen britischen Studie zufolge ein dreimal so hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren wie vollständig Geimpfte.

    In der Untersuchung von Forschern des Imperial College London wurden 1,2 Prozent von 100'000 Probanden in England positiv auf das Virus getestet, während es unter den vollständig Geimpften nur 0,4 Prozent waren. Die noch nicht von Fachleuten begutachteten Ergebnisse wurden am Mittwoch in einem Pre-Print-Papier veröffentlicht.

    «Diese Ergebnisse bestätigen unsere vorherigen Daten und zeigen, dass eine vollständige Impfung guten Schutz davor bietet, sich zu infizieren», sagte der Studienleiter Paul Elliot einer Mitteilung zufolge. Da jedoch kein Impfstoff eine hundertprozentige Wirksamkeit habe, gebe es auch für Geimpfte noch ein gewisses Risiko, sich zu infizieren.

    Die Corona-Impfung schützt nicht zu 100 Prozent – aber sie schützt.
    Die Corona-Impfung schützt nicht zu 100 Prozent – aber sie schützt.
    Bild: Fabian Sommer/dpa
  • 15.54 Uhr

    WHO verlangt Moratorium auf Auffrischimpfungen

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert einen vorübergehenden Stopp von Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus, solange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte die in mehreren Ländern erörterten Pläne für solche Impfungen am Mittwoch in Genf.

    Bereits begonnene Auffrischimpfungen sollten ausgesetzt und Pläne dafür bis mindestens Ende September auf Eis gelegt werden, bis mindestens zehn Prozent der Menschen in allen Ländern der Welt geimpft seien.

    «Länder mit hohen Einkommen haben 100 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht», sagte Tedros. «Gleichzeitig konnten Länder mit niedrigen Einkommen nur 1,5 Dosen pro 100 Menschen verabreichen, weil ihnen Impfstoff fehlt. Wir brauchen dringend eine Kehrtwende, sodass die Mehrheit der Impfstoffe in Länder mit niedrigen statt hohen Einkommen geht.»

  • 14.47 Uhr

    Für Zulassung von Sputnik V in EU fehlen valide Daten

    Eine Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ist nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weiter ungewiss. «Bislang ist es dem Hersteller nicht gelungen, genügend valide Daten zu liefern, um die Sicherheit nachzuweisen», sagte von der Leyen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das werfe Fragen auf.

    Nach Angaben des Herstellers ist der Impfstoff Sputnik V mittlerweile bereits weltweit in 69 Staaten zugelassen. In der EU verwenden ihn die Länder Ungarn und die Slowakei auch ohne grünes Licht der EMA. Russland hoffte zuletzt auf eine Zulassung durch die EU bis zum Herbst.

    Die EMA prüft den Impfstoff nun bereits seit Anfang März. Ihr Urteil entscheidet, ob die EU-Kommission dann im nächsten Schritt die offizielle Genehmigung für das Inverkehrbringen erteilt. Russland selbst hat keine ausländischen Vakzine im eigenen Land zugelassen.

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte, Mitarbeiter der EMA stünden in «direktem Arbeitskontakt» mit den russischen Ministerien für Gesundheit und Handel. «Nach unseren Informationen gibt es keine Einwände gegen den Impfstoff und seine Wirksamkeit», sagte Lawrow der Zeitung «Komsomolskaja Prawda». Russland hatte immer wieder davor gewarnt, die Prüfung des Antrags zu politisieren.

    Der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF, der das Vakzin im Ausland vermarktet, teilte mit, es seien alle Daten zu den klinischen Studien bereitgestellt worden. Von der EMA habe es dazu eine «positive Bewertung» gegeben. «Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sputnik V wurden von Aufsichtsbehörden in 69 Ländern bestätigt, in denen der russische Impfstoff registriert ist.»

    Ein Mann wird in einem Impfzentrum in Moska mit Sputnik V geimpft.
    Ein Mann wird in einem Impfzentrum in Moska mit Sputnik V geimpft.
    KEYSTONE
  • 13.30 Uhr

    BAG meldet 1033 neue Fälle

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1033 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG zwei neue Todesfälle und 35 Spitaleinweisungen.

    Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am Freitag vor zwölf Tagen bei 1,07. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 68,6 Prozent. 5,6 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

  • 13.28 Uhr

    Zahl der Corona-Toten in Indonesien übersteigt 100'000

    Die Zahl der Todesopfer in Verbindung mit Covid-19 hat in Indonesien die Marke von 100'000 überschritten. Etwa 40 Prozent aller Todesfälle seien allein seit Juli durch die Ausbreitung der Delta-Variante im viertbevölkerungsreichsten Land der Erde verzeichnet worden, ergaben Zahlen des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Jakarta. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien weitere 1750 Tote im Zusammenhang mit dem Virus hinzugekommen, so die Behörden am Mittwoch.

    Der südostasiatische Inselstaat mit 270 Millionen Einwohnern ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in der Region. Teilweise war Indonesien der globale Hotspot: Mitte Juli wurden mehrmals über 50'000 Neuinfektionen am Tag gemeldet. Mittlerweile sind die Zahlen rückläufig und lagen am Mittwoch bei etwa 35'000 – auch dank eines Anfang Juli verhängten Lockdowns auf der schwer betroffenen Hauptinsel Java und der beliebten Urlaubsinsel Bali.

  • 13.04 Uhr

    WHO empfiehlt Stillen trotz Infektion oder Impfung

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Müttern, ihre Neugeborenen im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus und nach einer Corona-Impfung weiter zu stillen. Das Stillen habe viele Vorteile für Mutter und Kind und müsse während einer Ansteckung oder im Anschluss an eine Impfung der Mutter nicht unterbrochen werden, teilte das WHO-Regionalbüro Europa am Mittwoch in Kopenhagen mit.

    Die Impfung einer stillenden Mutter stelle nach bisherigem Wissensstand keine Gefahr für den Säugling dar. Im Gegenteil: Sie habe nach der Verabreichung eines Corona-Impfstoffes Antikörper in ihrer Milch, was sogar dabei helfen könnte, das Baby vor einer Infektion zu schützen.

    Das Virus Sars-CoV-2 selbst sei Studien zufolge bisher nicht in der Muttermilch festgestellt worden, was darauf hindeute, dass das fortgesetzte Stillen unter Einhaltung der empfohlenen Vorsichtsmassnahmen selbst im Falle einer Covid-19-Erkrankung sicher sei, schreibt die WHO. Zu diesen Massnahmen zählen etwa das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während des Stillens und gründliches Händewaschen.

    Das Stillen hat laut WHO viele Vorteile für Mutter und Kind und muss während einer Ansteckung nicht unterbrochen werden.
    Das Stillen hat laut WHO viele Vorteile für Mutter und Kind und muss während einer Ansteckung nicht unterbrochen werden.
    KEYSTONE
  • 11.55 Uhr

    Mehr Passagiere, aber noch nicht auf Flughöhe

    Im Juli sind wieder deutlich mehr Menschen in die Maschinen der Billig-Airline Ryanair gestiegen – aber noch immer deutlich weniger als vor der Pandemie. Im vergangenen Monat flogen 9,3 Millionen Menschen mit der Ryanair, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

    Das sind zwar mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresmonat (4,4 Millionen), aber deutlich weniger als noch im Juli 2019. Damals flogen im Juli 14,8 Millionen Menschen mit Ryanair.

    Aktuell sind die Infektionszahlen in vielen Ferienländern durch die Ausbreitung der Delta-Variante zwar wieder hoch oder steigen an. Allerdings gibt es vielerorts mittlerweile Reiseerleichterungen für Geimpfte oder Genesene.

  • 11.10 Uhr

    Fehlerhafte und gefälschte Studien verbreiten sich wie Lauffeuer

    Noch nie waren Laien so an medizinischer Forschung interessiert wie in der Corona-Pandemie. Fehlerhafte Studien können fatale Auswirkungen haben: zum Beispiel eine Studie, die behauptete, auf drei durch die Impfung gerettete Menschen kämen zwei, die daran starben.

    «Ist ein wissenschaftliches Paper erst einmal veröffentlicht, ist der Schaden unwiderruflich», sagt Emerson Brooking, Experte für die Aufdeckung von Desinformation beim Washingtoner Politikinstitut Atlantic Council.

    Mangelhafte Studien «giessen Öl ins Feuer der Covid-Skeptiker und Verschwörungstheoretiker» und würden über das Internet massenhaft verbreitet, sagt Brooking. Wird eine Forschungsarbeit zurückgezogen, ist es meist zu spät.

    Besonders gefährlich sind Falschinformationen zur Corona-Impfung. Die Impfbereitschaft in den Vereinigten Staaten hat zuletzt nachgelassen. Fast alle der jüngsten Covid-19-Todesfälle traten bei Menschen auf, die nicht geimpft waren.

    Genomsequenzierung von Virenproben: Noch nie waren so viele Menschen an medizinischer Forschung interessiert.
    Genomsequenzierung von Virenproben: Noch nie waren so viele Menschen an medizinischer Forschung interessiert.
    KEYSTONE
  • 10.35 Uhr

    KOF erwartet auch bei Delta-Ausbreitung hohes BIP-Wachstum

    Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) erwartet auch bei einer Ausbreitung der Delta-Variante ein hohes Wirtschaftswachstum in der Schweiz. Selbst in einem negativeren Szenario, bei dem Corona-Fallzahlen früher und kräftiger steigen würden als bisher angenommen, werde das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 3,8 Prozent steigen. In ihrer Sommerprognose war die KOF noch von einem Plus von 4,0 Prozent ausgegangen.

    Dabei nimmt die KOF an, dass der Impffortschritt weitergeht, aber selbst stark steigende Fallzahlen nicht zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen und die Politik keine einschneidenden Schutzmassnahmen mehr beschliesst. Im nächsten Jahr rechnet die KOF wie zuvor prognostiziert mit einem BIP-Wachstum von 2,8 Prozent.

    Diese Einschätzungen der KOF würden sich mit den grundsätzlich positiven Erwartungen der Schweizer Unternehmen bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Lage decken, heisst es weiter. Der KOF-Geschäftslageindikator hat im Juli einen grossen Schritt nach oben gemacht. «Damit ist die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen erstmals wieder besser als zur Jahreswende 2019/20», so die Konjunkturauguren.

    Der Geschäftslageindikator habe im Juli in allen befragten Sektoren zugelegt. «Die Wirtschaft erholt sich also in ihrer ganzen Breite», schliesst die KOF daraus.

  • 9.59 Uhr

    Barbie ehrt Impfstoff-Entwicklerin Sarah Gilbert

    Sogar die Barbie ist im Zeitalter der Pandemie angekommen: Der Spielzeug-Hersteller Mattel hat eine neue Puppe zu Ehren der Impfstoff-Entwicklerin Sarah Gilbert aus Oxford entwickelt. Sie habe das erst «sehr komisch» gefunden, sagte die Forscherin, die massgeblich den Astrazeneca-Impfstoff mitentwickelt hat, der britischen Nachrichtenagentur PA.

    «Ich wünsche mir, dass meine Puppe Kinder auf Berufe aufmerksam macht, die sie vorher nicht kannten, wie Immunologin», sagte die 59-Jährige. Es sei ihr ein grosses Anliegen, gerade auch Mädchen für naturwissenschaftliche Berufe und die Wissenschaft zu begeistern. Die Barbie von Professorin Sarah Gilbert hat wie ihr Vorbild lange rote Haare und trägt einen schwarze Hosenanzug und eine Brille.

    Gilbert, die seit 1994 an der Universität Oxford forscht, leitete das Entwicklungsteam hinter dem Astrazeneca-Impfstoff. Von Anfang an setzte sich das Team zum Ziel, ein Mittel zu entwickeln, das kostengünstig ist und unkompliziert transportiert werden kann.

    Sarah Gilbert mit der ihr nachempfundenen Barbie-Figur.
    Sarah Gilbert mit der ihr nachempfundenen Barbie-Figur.
    KEYSTONE
  • 8.05 Uhr

    Grosse Nachfrage nach Impfterminen ohne Voranmeldung

    500 Personen haben letzte Woche in Graubünden die Möglichkeit genutzt, sich ohne Voranmeldung impfen zu lassen. In Chur seien es 430 und in Davos 70 Personen in den Walk-In-Angeboten gewesen, teilt der Kanton mit. Dieses umfasst die Registrierung und die Impfung vor Ort.

    Wegen der hohen Nachfrage werde es diesen Freitag an der Bahnhofstrasse in Chur eine weitere Gelegenheit dafür geben. Impfwillige müssten ihr Krankenkassenkarte sowie einen Ausweis mitbringen.

    47,2 Prozent der Bündner Bevölkerung sei zweimal geimpft, doch besonders die 40- bis 60-Jährigen wiesen eine zu geringe Impfquote auf. Das Risiko ernsthafter Komplikationen bei einer Erkrankung am Coronavirus sei für diese Altersgruppen um ein Vielfaches höher als die Wahrscheinlichkeit schwerer Impfnebenwirkungen, betont das Gesundheitsamt. 

  • 7.31 Uhr

    Tests kosten 20 Millionen Franken im Monat

    20 Millionen Franken hat der Bund im Juli für Corona-Tests ausgegeben, schreibt der «Blick». Jeweils vor dem Wochenende steige die Nachfrage sprunghaft an – am Freitag, 9. Juli, hätten sich 28'000 Menschen testen lassen. Allein dieser Tag habe 1,3 Millionen Franken gekostet. 

    An der Medienkonferenz des BAG hat Virginie Masserey Ferienrückkehrer dazu aufgefordert, bei der Ankunft in der Schweiz einen Test zu machen. Das könnte zu einem Ansturm auf die Testzentren führen – und die Kantone wissen erst seit Kurzem von dieser neuen Empfehlung, wie SRF berichtet. Möglicherweise müsse man Prioritäten setzen und Menschen mit Symptomen vorziehen, junge Partygänger hätten das Nachsehen.

  • 6.15 Uhr

    Auffrischungsimpfung im Herbst wird wahrscheinlicher

    Drittimpfungen werden möglicherweise doch bereits im Herbst angeboten. Beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) hiess es bisher, Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen würden frühestens Anfang 2022 nötig. Dass die Schweiz im Herbst mit der Verabreichung der Drittimpfungen beginne, sei ein «Szenario, mit dem wir arbeiten», sagte Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle beim BAG, jetzt im Gespräch mit «20 Minuten».

    Israel etwa bietet Senioren insbesondere wegen der Verbreitung der Delta-Variante bereits seit Sonntag eine Booster-Impfung an, in Deutschland wiederum soll sie ab September für Risikogruppen kommen. Das beschlossen die deutschen Gesundheitsminister am Montag.

    Die Schweiz hat das Thema laut Masserey nicht «verschlafen». Die Entscheidung für eine Drittimpfung müsse aber aufgrund klarer Fakten getroffen werden. Israel stütze sich auf Beobachtungen, so die Epidemiologin. «Wir warten wissenschaftlich aufbereitete Fakten ab», sagte sie.

    Laut Daniel Speiser, Immunologie-Professor an der Universität Lausanne, werde es wahrscheinlicher, dass Risikogruppen eine dritte Impfung angeboten werden sollte. Es sei aber ausreichend Zeit vorhanden, um dies genau zu prüfen, sagte Speiser zu «20 Minuten».

    Als erstes Land weltweit startet Israel bereits mit der dritten Corona-Impfung. Im Bild lässt sich eine Seniorin im Dezember 2020 in Tel Aviv gegen Covid-19 impfen.
    Als erstes Land weltweit startet Israel bereits mit der dritten Corona-Impfung. Im Bild lässt sich eine Seniorin im Dezember 2020 in Tel Aviv gegen Covid-19 impfen.
    Bild: Keystone/AP Photo/Sebastian Scheiner
  • 5.26 Uhr

    Luftverkehr bricht 2020 um über die Hälfte ein

    Der Weltverband der Fluggesellschaften (IATA) hat in seinem Jahrbuch 2020 die drastischen Auswirkungen der Pandemie auf die Luftfahrt dokumentiert. Insgesamt flogen 2020 nur 1,8 Milliarden Passagiere im Linienflugverkehr, 60,2 Prozent weniger als im Jahr davor. Es war der grösste Einbruch seit Beginn der systematischen Zählung der Passagierkilometer etwa 1950.

    Die Umsätze im Passagiergeschäft gingen im vergangenen Jahr um 69 Prozent auf 189 Milliarden Dollar zurück. Die Nettoverluste betrugen 126,4 Milliarden Dollar. Eine Million Arbeitsplätze seien in der Industrie verloren gegangen.

    Im April 2020 seien wegen der Schliessung zahlreicher Grenzen 66 Prozent der kommerziellen Flugzeuge nicht im Flugbetrieb gewesen. In Europa flogen nach diesen Angaben im vergangenen Jahr noch 389,9 Millionen Menschen, 67,4 Prozent weniger als im Jahr davor.  Das Frachtgeschäft sank weltweit nur um 21,4 Prozent.

  • 5.15 Uhr

    Firma bietet bereits Spucktests mit Videokontrolle an 

    Eine Firma in Freiburg führt Corona-Spucktests für zu Hause durch und stellt auch Covid-Zertifikate aus, während beim Bund geprüft wird, ob die entsprechende Verordnung angepasst werden soll. Testende würden per Video angeleitet und kontrolliert, berichtet «Watson.ch». Die Probe werde per Post ins Labor des Swiss Integrative Center for Human Health geschickt.

  • 4.45 Uhr

    Fehlende Papiere erschweren Reisen ab Flughafen Zürich

    Die Pandemie erschwert das Reisen: Auf Kurzstrecken können laut «Blick» ein bis zwei Prozent und auf Langstreckenflügen fünf bis zehn Prozent der Passagiere am Flughafen Zürich nicht ins Flugzeug steigen, weil ihnen Papiere fehlen – etwa der Beleg für den richtigen Corona-Test.

  • 2.46 Uhr

    Neues Moratorium gegen Zwangsräumungen in USA

    Wenige Tage nach dem Auslaufen der bisherigen Regelung hat die US-Gesundheitsbehörde ein neues Moratorium gegen Zwangsräumungen säumiger Mieter verfügt. Es gelte bis Oktober für alle Landesteile, in denen die Infektionszahlen rasch ansteigen, um eine weitere Zuspitzung der Lage durch massenhafte Zwangsräumungen zu vermeiden, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag (Ortszeit). Die jüngste Zunahme der Infektionen wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante mache dies nötig. Die Regelung wird dem Vernehmen nach für die meisten Bezirke in den USA gelten und alle Mieter bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze schützen.

    Die bisherige CDC-Regelung, die fürs ganze Land gegolten hatte, war nach einem Einwand des Obersten Gerichtshofs nicht mehr verlängert worden und am Wochenende ausgelaufen. Bemühungen, kurzfristig noch eine gesetzliche Neuregelung zu verabschieden, scheiterten. Damit drohten Experten zufolge Hunderttausenden Mietern Räumungsklagen. Der linke Flügel der Demokraten im Kongress lief daraufhin Sturm und sprach von Millionen Betroffenen. Die Abgeordneten warfen der Regierung von Präsident Joe Biden Versagen vor. In einzelnen Bundesstaaten und Kommunen gab es aber zumindest weiter örtliche Moratorien gegen Zwangsräumungen.

    Biden forderte Bundesstaaten und Kommunen nun erneut auf, bereitstehende Hilfen für Mieter auszuzahlen, um Zwangsräumungen auch langfristig zu verhindern. «Das ist die Soforthilfe», sagte Biden. In den Corona-Konjunkturpaketen waren fast 47 Milliarden Dollar Hilfen für Mieter enthalten. Bis Ende Juni wurden aber nur rund 3 Milliarden abgerufen.

  • 0.25 Uhr

    Corona verbreitet sich «wie Lauffeuer» unter Ungeimpften

    Das Coronavirus verbreitet sich in den USA nach Ansicht von Präsident Joe Biden «wie ein Lauffeuer unter den Ungeimpften». Dies sei «herzzerreissend» – vor allem, weil Covid-19 inzwischen dank der Impfungen eine «vermeidbare» Erkrankung sei, sagte Biden am Dienstag im Weissen Haus. In den Bundesstaaten mit geringerer Impfquote sei die Rate der Infektionen «zehn- bis zwanzigmal so hoch» wie in den Staaten mit der höchsten Impfquote.

    Biden forderte alle Amerikaner erneut mit Nachdruck auf, sich rasch impfen zu lassen. Es gebe immer noch rund 90 Millionen Menschen, die impfberechtigt seien, aber noch keine einzige Spritze bekommen hätten, mahnte er. Geimpfte Menschen würden sich nur sehr selten mit Corona infizieren, noch seltener bei einer Infektion ins Krankenhaus müssen und fast nie an den Folgen der Infektion sterben, betonte Biden. «Wir erleben eine Pandemie der Ungeimpften», sagte Biden.

    Im Juni war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA im Durchschnitt auf rund 10'000 pro Tag gesunken gewesen. Inzwischen stieg die Zahl aber wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante im Schnitt wieder auf gut 80'000 pro Tag an. Die Zahl der Todesfälle pro Tag liegt nun im Durchschnitt bei rund 350, wie Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC zeigten. Die Impfkampagne in den USA kommt nur noch schleppend voran. Bislang sind fast 50 Prozent der Gesamtbevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft, rund 58 Prozent haben mindestens die erste Spritze bekommen.

  • 0.10 Uhr

    Zahlen steigen rasant – neue Beschränkungen in Israel

    Wegen der wieder rapide steigenden Coronazahlen hat Israel neue Beschränkungen erlassen. So gilt wieder eine Maskenpflicht bei Events im Freien mit mehr als 100 Teilnehmern, beschloss das Corona-Kabinett bei einer Sitzung am Dienstagabend. Selbst Veranstaltungen mit weniger als 100 Teilnehmern dürfen nur noch Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Testergebnis besuchen. Auch Kinder müssen zudem nun beim Eintritt ein negatives Corona-Testergebnis vorzeigen. Die neuen Vorschriften sollen am Sonntag in Kraft treten.

    Bereits vor der Sitzung des Kabinetts hatte die Regierung auch neue Reisebeschränkungen beschlossen. So müssen Israelis, die unter anderem aus Deutschland einreisen, für mindestens sieben Tage in Quarantäne – selbst wenn sie vollständig geimpft sind. Die Regelungen gelten ab dem 11. August. Für deutsche und andere ausländische Touristen gilt unterdessen weiterhin ein Einreiseverbot nach Israel.

    Israels Verteidigungsminister Benny Gantz schwor die Bürger zudem auf einen Lockdown im September ein, sollten die Zahlen nicht rückläufig sein. Da im nächsten Monat mehrere jüdische Feiertage anstehen, sei ein Lockdown hier aus ökonomischer Sicht weniger schädigend, sagte Gantz dem Corona-Kabinett.

    Israel verzeichnete jüngst wieder deutlich höhere Corona-Zahlen. Nach Daten des israelischen Gesundheitsministeriums von Dienstag waren am Montag 3818 neue Fälle bestätigt worden. Zuvor hatte die Zahl bei 2121 gelegen.

    Fast 5,4 Millionen der rund 9,3 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Vor kurzem hatte das Gesundheitsministerium Zahlen vorgelegt, nach denen die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante.