Abgemagert und apathisch Die wohl älteste Wölfin der Schweiz ist tot

sda/tgab

16.8.2023 - 13:36

Die Wölfin F07 gründete das erste Schweizer Wolfsrudel seit 150 Jahren und brachte mindestens 46 Welpen zur Welt. Sie wurde wegen ihres schlechten Zustands von der Bündner Wildhut erlegt.
Die Wölfin F07 gründete das erste Schweizer Wolfsrudel seit 150 Jahren und brachte mindestens 46 Welpen zur Welt. Sie wurde wegen ihres schlechten Zustands von der Bündner Wildhut erlegt.
Keystone

Die Wölfin F07 vom Bündner Calandamassiv, das wohl älteste Tier dieser Art der Schweiz und Gründerin des ersten Schweizer Wolfsrudels seit 150 Jahren, lebt nicht mehr. Sie wurde wegen ihres schlechten Zustand erlegt.

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  • Die Bündner Wildhut hat die Wölfin namens «F07» aufgrund ihres schlechten Zustands erlegt.
  • Sie galt als das älteste Wolfs-Exemplar in der Schweiz und erreichte ein Ausnahmealter von rund 13 Jahren.
  • In dieser Zeit brachte sie mindestens 46 Welpen – 20 Weibchen und 26 Männchen – zur Welt.

Die Bündner Wildhut hat die 13- bis 14-jährige Wölfin am Montagabend in der Nähe von Haldenstein GR aufgrund ihres schlechten Zustands erlegt.  Wie die Bündner Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte, war das Tier stark abgemagert und zeigte bei mehreren Begegnungen mit Menschen auch keine Fluchtreaktion mehr.

Die Wölfin F07 wurde 2012 als Gründerin des ersten Schweizer Wolfsrudels bekannt, welches bis 2019 bestand. Insgesamt brachte F07 in den Jahren 2013 bis 2019 mindestens 46 Welpen (20 Weibchen und 26 Männchen) zur Welt. F07 ist laut Bündner Staatskanzlei das wohl älteste Tier aller Wölfinnen und Wölfe in der Schweiz.

Weil die Calandawölfin über zwei Jahre lang keine genetischen Spuren mehr hinterliess, wurde angenommen, dass das Tier verendet sei. Im Januar 2023 tauchte es aber in einer Fotofalle wieder auf. Die Nachweise der vergangenen Wochen deuten jedoch darauf hin, dass die Wölfin zuletzt nur noch alleine und in der Talsohle unterwegs war.

Das Weibchen ist zur pathologischen Untersuchung an das Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern eingesandt worden und wird an einem Laboratorium der Universität Lausanne genetisch identifiziert. Die Bündner Behörden erkannten F07 an einem individuellen Farbmerkmal am rechten Vorderbein.

sda/tgab