Meteorologie Unzuverlässige Wetterprognosen: Woran liegt es?

Von Julia Käser

28.7.2020

Schweizer Wetterflash

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Nicht selten lagen die Wettervorhersagen in letzter Zeit daneben oder wurden kurzfristig angepasst. Ein Meteorologe erklärt, wieso dem so ist – und was Corona damit zu tun hat.

Auffallend oft wurden die aktuellen Wetterprognosen in den vergangenen Tagen kurzfristig und laufend angepasst. Auch kam es vor, dass man auf dem Balkon sitzend von einem Regenschauer überrascht wurde, den kein Wetterdienst auf dem Radar hatte. 

Ein Twitter-User etwa beklagt sich: «Eigentlich wollte ich ja gleich noch Radfahren, aber die Wettervorhersage scheint etwas ungenau gewesen zu sein». Ein anderer stellt fest, dass die Prognosen zumindest in seiner Region schon seit längerer Zeit auffallend oft daneben liegen würden. 

«Das hat einerseits mit dem veränderlichen Sommer zu tun, den wir momentan durchleben», erklärt Meteorologe Heinz Maurer von MeteoSchweiz gegenüber «Bluewin». Gerade Gewitter seien grundsätzlich von lokaler Natur und deshalb schwieriger vorhersehbar als andere Wetterlagen. 

Pandemie beeinflusst die Wetter-Modelle

Doch auch die Coronapandemie hat einen Einfluss auf die Ungenauigkeit der Wetterprognosen – wenn auch einen eher kleinen, wie Maurer anfügt. «Flugzeuge machen Messungen und sammeln so wichtige Wetter-Daten, die Wetterdienste für ihre Vorhersagen nutzen.» 

Aufgrund der Coronakrise würden teils noch immer weniger Flugzeuge verkehren, dies wiederum bedeute weniger Inputs für die Wetter-Modelle. «Diese Auswirkungen auf die Wetterprognosen lassen sich jedoch kaum quantifizieren», weiss Maurer. 

Corona hin oder her: Ein ähnlich veränderlicher Sommer, wie wir ihn momentan erleben, ist laut Maurer übrigens nicht aussergewöhnlich: «In den letzten Jahren durchlebten wir jeweils länger anhaltende Hitzewellen. Eine solche blieb in diesem Sommer bis jetzt aus.»

Diese Tatsache wiederum sei auch positiv – «etwa für die ältere Generation, der längere Hitzeperioden zu schaffen machen», so Maurer. 

Mittelland: erste Hitzeperiode in Aussicht

Doch nun ist Schluss mit den gemässigten Temperaturen. Für das Mittel- und Südtessin hat MeteoSchweiz bereits gestern eine Hitzewarnung der Stufe 3 herausgegeben: Ab heute Dienstag bis am Samstag, 1. August, bestehen in diesem Gebiet demnach Risiken für körperliches Unwohlsein und Kreislaufbeschwerden.

Schliesslich kommt es Ende Woche laut Maurer auch im Mittelland zu einer Hitzeperiode  – genauer am Freitag und Samstag. Zu Temperaturen deutlich über der 30-Grad-Marke geselle sich dann eine hohe Luftfeuchtigkeit – und: «Je feuchter, desto unangenehmer.»

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