Dienstflotte wird umgestellt Der ganze Bundesrat fährt bald elektrisch

Von Andreas Fischer

17.1.2023

Nicht nur Umweltminister Albert Rösti soll demnächst in einem elektrischen Dienstfahrzeug unterwegs sein: Die gesamte Bundesrats-Flotte wird umgestellt.
Nicht nur Umweltminister Albert Rösti soll demnächst in einem elektrischen Dienstfahrzeug unterwegs sein: Die gesamte Bundesrats-Flotte wird umgestellt.
KEYSTONE/URS FLUEELER

Nicht nur Umweltminister Albert Rösti fährt bald elektrisch: Die Repräsentationsflotte des gesamten Bundesrats wird ausgetauscht. Schon im Frühjahr sollen die ersten Batterie-Limousinen ausgeliefert werden.

Von Andreas Fischer

Bislang ist lediglich Ignazio Cassis mit seinem Repräsentationsfahrzeug zumindest teilelektrisch unterwegs: Der Aussenminister fährt einen Plug-in-Hybrid von BMW. Alle anderen Bundesräte lassen sich – noch – in Limousinen mit Verbrennungsmotor chauffieren. Auch Umweltminister Albert Rösti, obgleich seine Amtsvorgängerin Simonetta Sommaruga bereits einen rein elektrischen VW ID.3 in Gebrauch hatte.

Dass Rösti den Wagen nicht übernommen hat, sorgte zuletzt für leichte Irritationen, lässt sich aber leicht erklären, wie das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) auf Nachfrage von blue News erklärte.

Der Bundesrat steigt auf Elektroautos um

Dass Albert Rösti einen Verbrenner fährt, sei einer zeitlichen Überschneidung geschuldet – und auch nicht von Dauer. Sein derzeitiges Repräsentationsfahrzeug sei ihm gleich nach seiner Wahl in den Bundesrat aus dem Fahrzeugpool des Bundes bereitgestellt worden, «also zu einem Zeitpunkt, als die damalige Bundesrätin Sommaruga noch ihr Repräsentationsfahrzeug benutzte.»

Nach der Amtsübergabe am 1. Januar habe es aus logistischen Gründen keinen Fahrzeugtausch gegeben, sagt UVEK-Mediensprecherin Geraldine Eicher. Allerdings habe der Umweltminister bereits ein Elektroauto bestellt, das zukünftig als Repräsentationsfahrzeug dienen soll. Auch die anderen Bundesräte sollen schrittweise auf Elektroautos umsteigen, wie Kaj-Gunnar Sievert gegenüber blue News bestätigte.

Sievert ist Mediensprecher des Bundesamtes für Rüstung (armasuisse). Die Behörde untersteht dem Verteidigungsdepartement (VBS) von Viola Amherd, die 2021 verfügt hatte, dass «bei einer Neuanschaffung grundsätzlich rein elektrisch betriebene Personenwagen bestellt werden».

 Rösti, Amherd und Parmelin machen den Anfang

Armasuisse setzt die Weisung nun um und beschafft elektrisch betriebene Fahrzeuge als Repräsentationsfahrzeuge für die Bundesratsmitglieder und den Bundeskanzler, so Sievert. «In einem ersten Schritt werden voraussichtlich im Frühling 2023 die Chefin des VBS, Bundesrätin Viola Amherd, sowie die Chefs von UVEK, Bundesrat Albert Rösti, und dem Wirtschaftsdepartement, Bundesrat Guy Parmelin, eine neue Chauffeurlimousine erhalten.»

Dabei handele es sich laut Sievert um das Modell BMW i7 xDrive60, ein rein elektrisches, batteriebetriebenes Fahrzeug. «Auch die weiteren Bundesratsmitglieder sollen in den kommenden Jahren nach Möglichkeit artverwandte Fahrzeuge erhalten», ergänzt Sievert.

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