Grosse Lawinengefahr Nun werden die Skigebiete tief verschneit

smi

31.1.2022

Es wird wieder winterlich in der Schweiz: Starker Wind im Flachland und Sturmböen in den Alpen bringen Regen und Schnee – in den Bergen teils mehr als einen Meter. 

smi

Pünktlich zur Skiferien-Saison liefert Sturmtief Odette eine frische Ladung Schnee. Wie MeteoNews berichtet, haben die angekündigten Schneefälle in den Bergen inzwischen eingesetzt. Der Wetterdienst erwartet in den nördlichen Alpen stellenweise bis zu 150 Zentimeter Neuschnee. Zu diesen Aussichten schreibt MeteoNews auf Twitter: «Let the snow-show begin!»

Bereits zuvor machte MeteoSchweiz den Skifahrern Hoffnung, das «Ende der Durststrecke» sei nah. Eine «markante Nordwestwetterlage» bringe den Skigebieten «den ersehnten Neuschnee».

Wer diese Woche in den Bergen verbringt, muss sich mit dem Gang auf die Piste aber womöglich gedulden müssen. Stürmischer Wind wird an vielen Orten den Bahnbetrieb verunmöglichen.

Auf den Alpengipfeln wurden bereits Orkangeschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen, wie SRF Meteo berichtet. Am Crap Masegn in Graubünden wurden sogar 138 km/h erreicht. Touren- und Tiefschnee-Fans müssen ganz besonders vorsichtig sein, denn vom Wind verfrachteter Schnee lässt die Lawinengefahr ansteigen. 

Auch im Flachland begann der Wetterwechsel mit starkem bis stürmischem Wind. Im Verlauf des Vormittags zog eine erste Regenfront von Westen her über die Schweiz. Am Nachmittag nahmen die Niederschläge zu. Sie bringen Schnee bis in tiefe Lagen.

Durchstarts am Flughafen Zürich

Am Flughafen Zürich hatte das stürmische Wetter bislang jedoch noch nicht für grössere Störungen gesorgt, allerdings sicher für Aufregung bei einigen Passagieren, wie eine Nachfrage von blue News ergab. «Es kam bisher zu Durchstarts bei zwei Landungen», sagte Raffaela Ackermann, Mediensprecherin der Flughafen Zürich AG. Aufgrund der aktuellen Wetterlage hätten aber noch keine Flüge annulliert werden müssen.

Das Pistenkonzept sei indes umgestellt worden, «da aufgrund der vorherrschenden West-/Nordwindlage keine Nordanflüge möglich sind», so Ackermann. Ebenfalls habe man alle Handling Agents angewiesen, sämtliches Material auf dem Vorfeld zu sichern.

Besonders am östlichen Alpennordhang soll seit dem Nachmittag intensiver Schneefall einsetzen, der bis Mittwoch viel Schnee bringen wird.

Auf der Alpensüdseite behält auch in den nächsten Tagen die Sonne die Oberhand, doch auch hier gibt es einzelne Niederschläge. Im Tessin gibt es milde 13 bis 15 Grad. Die südlichen Hänge des Alpenhauptkamms bekommen jedoch ebenfalls etwas Schnee ab. 

Sonniger Januar mit Höchstwerten bis zu 19 Grad

Zu Ende des Monats wird der Januar also immerhin im Norden doch noch winterlich. In einigen Regionen der Schweiz war es indes der sonnigste oder zweitsonnigste Januar seit Messbeginn. Das anhaltend sonnige Wetter führte zu unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen, wie Meteo Schweiz am Montag mitteilte.

Zum Jahresbeginn gab es überaus milde Temperaturen mit Höchstwerten um 19 Grad beidseits der Alpen. So wurden am 1. Januar in Poschiavo 19,2 Grad und am 4. Januar in Thun 18,7 Grad gemessen. Die Januartemperatur lag im landesweiten Mittel knapp 0,8 Grad über der Norm der Jahre 1991 bis 2020.

Ab dem zweiten Monatsdrittel zeigte sich der Januar verbreitet sonnig, obwohl über den Niederungen der Alpennordseite zeitweise Nebel oder Hochnebel lag. In den Bergen der Alpensüdseite war eine ausgeprägte Schneearmut zu beobachten. In vielen Gebieten fiel weniger als 50 Prozent der üblichen Schneemenge, auf der Alpensüdseite verbreitet weniger als 20 Prozent der üblichen Menge der Jahre 1991 bis 2020.

smi/uri/sda