Das war die Street Parade 2023 Berset mit Federboa, Uranin in der Limmat und vier Schwerverletzte

SDA

13.8.2023

390 Personen von Schutz und Rettung zusätzlich für die Street Parade im Einsatz

390 Personen von Schutz und Rettung zusätzlich für die Street Parade im Einsatz

Schutz und Rettung der Stadt Zürich (SRZ) betreibt an der Streetparade sechs Sanitätsposten. Bis 17.00 Uhr wurden 100 Behandlungen durchgeführt. Behandelt wurden Schnittverletzungen, Bienenstiche, Prellungen und übermässiger Alkoholkonsum.

13.08.2023

Bei hochsommerlichem Wetter haben am Samstag hunderttausende Menschen an der 30. Street Parade in Zürich gefeiert und getanzt. Auch Bundespräsident Alain Berset (SP) mischte sich unters Partyvolk - als erstes Bundesratsmitglied überhaupt.

SDA

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  • Am Samstag hat die 30. Ausgabe der Street Parade stattgefunden.
  • Unter dem Motto «I wish» tanzten fast eine Million Technofans ums Zürcher Seebecken.
  • Bis am Abend haben die Einsatzkräfte von Schutz und Rettung 400 Behandlungen durchgeführt, meist wegen Schnittverletzungen und Schürfwunden.
  • Gemäss Angaben der Stadtpolizei sind bis 20.30 Uhr elf Personen festgenommen, meist wegen Diebstahl und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. 
  • An der diesjährigen Street Parade mischte sich auch ein Überraschungsgast – Bundespräsident Alain Berset tanzte mit dem Partyvolk, als erstes Landesregierungsmitglied überhaupt.

Hunderttausende Technofans tanzten am Samstagnachmittag um das Zürcher Seebecken, die Organisatoren schätzten die Zahl am Abend auf rund 920'000. Pünktlich zum Start der Technoparade um 14.00 Uhr hörte es in Zürich am Samstagnachmittag auf zu regnen, und die Sonne kam wieder hervor.

Die 1992 als Tanzdemonstration ins Leben gerufene Veranstaltung ist längst zu einem grossen Volksfest geworden. Wummernde Bässe, teils schrille oder sehr knappe Outfits und ausgelassene Stimmung prägten auch dieses Jahr wieder die weltweit grösste Technoparty.

Tausende Tanzende bei der Jubiläumsausgabe der Street Paraden in  Zürich.
Tausende Tanzende bei der Jubiläumsausgabe der Street Paraden in  Zürich.
Severin Bigler/KEYSTONE/dpa

Berset mit Federboa auf Lovemobile

Unter das tanzfreudige Volk mischte sich erstmals auch ein Bundesrat. Berset gesellte sich bei seinem nicht öffentlich angekündigten Besuch an der Street Parade mit Hut, Sonnenbrille und Federboa zu den Technofans und tanzte auf einem der 29 Lovemobiles des Umzugs mit. Ein Video davon veröffentlichte der amtierende Bundespräsident auf seinem Instagram Account.

Zuvor traf Berset im Hotel Baur au Lac in Begleitung der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP), Joel Meier, den Präsidenten des Street Parade-Vereins, und Marek Krynski, den Gründer der Veranstaltung.

In einem Gastbeitrag für den «Tages-Anzeiger» lobte Berset die Bedeutung der Grossveranstaltung. Die Street Parade verweise auf die bedeutende Rolle, die Zürich neben Berlin in der Geschichte des Techno gespielt habe. Es sei erstaunlich, dass in 30 Jahren noch nie ein Mitglied der Landesregierung den Anlass offiziell besucht habe, so Berset weiter. Die Street Parade habe offizielle Anerkennung verdient.

Auf den Lovemobiles und den Bühnen entlang der Route wird bis Mitternacht Musik gespielt. Danach wird an dutzenden Partys in den Zürcher Clubs weitergetanzt.

Bundespräsident und Hunderttausende tanzen an der Zürcher Street Parade

Bundespräsident und Hunderttausende tanzen an der Zürcher Street Parade

Zum ersten Mal hat ein Bundesratsmitglied die Zürcher Street Parade besucht. Er war auf einem der Love Mobiles.

12.08.2023

Alkohol, Drogen, Diebstahl

Die Zürcher Sicherheits- und Rettungskräfte standen im Grosseinsatz. Das Festgelände war für den Verkehr grossräumig abgesperrt, auch der öffentliche Verkehr war stark eingeschränkt. Umleitungsmassnahmen konnten gegen 19.00 Uhr wieder aufgehoben werden, wie die Stadtpolizei am Abend mitteilte.

Bis 20.30 Uhr wurden demnach elf Personen festgenommen, meist wegen Diebstahl und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Vereinzelt mussten Personen nach übermässigem Alkohol- oder Drogenkonsum oder wegen beidem gleichzeitig in die Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle gebracht werden.

Die Kantonspolizei nahm im Hauptbahnhof acht Personen fest, zumeist wegen Diebstählen oder Handels mit Betäubungsmitteln.

Schutz & Rettung Zürich (SRZ) führte nach eigenen Angaben bis 21.00 Uhr 400 Behandlungen durch. Dies entspreche etwa dem Vorjahresniveau. Schnittverletzungen und Schürfungen kamen demnach am häufigsten vor. Vier Personen verletzten sich schwer.

Im Verlauf des Nachmittags wurden zudem mehrere Schwimmer rund um die Quaibrücke aus dem Wasser gewiesen. Eine stellenweise grüne Verfärbung der Limmat kurz nach 15.00 Uhr unterhalb der Quaibrücke erwies sich laut Stadtpolizei als für die Umwelt ungefährliches Uranin.

Depot gegen Abfallberge

Um die jeweils anfallenden Abfallberge zu verkleinern, wurde an den offiziellen Verpflegungsständen erstmals Depot verlangt für PET-Flaschen und Getränkedosen. Zudem sollen so viele Abfälle wie möglich rezykliert werden.

Ob die Massnahmen den gewünschten Nutzen brachten, war am Samstagabend noch unklar. Wie ein Augenschein vor Ort zeigte, lag wie in früheren Jahren viel Abfall am Boden, zahlreiche Abfalleimer waren bereits am späten Nachmittag überfüllt.

Street Parade: So wurde aus einer kleinen Demo ein Mega-Event

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10.08.2023