Maurer-NachfolgeAlbert Rösti ist als Bundesrat gewählt
su, sda
7.12.2022 - 09:06
Hier wird Röstis Wahlsieg verkündet
Freude herrscht bei seinen Anhängern. Martin Candinas verkündet Albert Röstis Wahlsieg.
07.12.2022
Albert Rösti ist neuer SVP-Bundesrat und Nachfolger von Ueli Maurer. Er schaffte die Wahl am Mittwoch auf Anhieb, im ersten Wahlgang. Er erhielt 131 von 243 gültigen Stimmen – neun über dem absoluten Mehr.
Keystone-SDA, su, sda
07.12.2022, 09:06
07.12.2022, 09:36
SDA
Der neu gewählte Bundesrat Albert Rösti will die Erhaltung der Errungenschaften der Schweiz in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit stellen. Auch künftige Generationen sollten auf das starke Fundament der Demokratie und des Rechtsstaats bauen können.
Rösti erklärte am Mittwoch vor der Vereinigten Bundesversammlung die Annahme seiner Wahl in die Landesregierung. Besonders hob er in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung der Freiheit hervor: Ohne diese sei jede offene Diskussion unmöglich.
Zu Beginn und zum Schluss seiner mehrsprachigen Rede verwies der bisherige Berner Nationalrat auf das Motto «Einer für alle, alle für einen». Es gehe darum, in gegenseitiger Rücksichtnahme Einheit in Vielfalt zu leben.
In seiner Tätigkeit als Bundesrat wolle er seine ganze Lebenserfahrung einbringen, so Rösti. Das Parlament bat er um Unterstützung bei der Regierungstätigkeit. Die Tür seines Büros werde für die Parlamentarierinnen und Parlamentarier immer offen stehen, versicherte er der Bundesversammlung.
Als Favorit ins Rennen
Rösti war von Anfang an als Favorit im Rennen um Maurers Sitz gehandelt worden. Sein Konkurrent, der ehemalige Zürcher Nationalrat Hans-Ueli Vogt, erhielt 98 Stimmen. Weitere 14 Stimmen gingen an verschiedene Personen.
Mit Ausnahme der Grünen hatten alle Bundeshausfraktionen das von der SVP vorgeschlagene Zweierticket mit Rösti und Vogt unterstützt, wie Nationalratspräsident Martin Candinas vor der Wahl bekanntgegeben hatte.
Die Grünen hatten am Dienstag nach den Hearings mit Rösti und Vogt vor allem die inhaltliche Distanz zu den SVP-Kandidaten betont. Beide SVP-Kandidaten stellten ein Risiko für die Umwelt, das Klima und den Schutz der Grundrechte dar.
Jahrelang an der Spitze der SVP
Der 55-jährige Rösti wuchs in einer Bergbauernfamilie in Kandersteg im Berner Oberland auf. Er liess sich zum Ingenieur Agronom ausbilden und erwarb den Doktortitel an der ETH Zürich. Regierungsluft schnupperte er von 2003 bis 2006 als Generalsekretär der bernischen Volkswirtschaftsdirektion.
Der SVP blieb Rösti treu – auch als Parteifreunde austraten und die BDP gründeten. 2010 kandidierte er erfolglos für einen Berner Regierungsratssitz. Ein Jahr später schaffte er den Sprung in den Nationalrat, dem bis zu seiner Wahl angehörte. 2015 scheiterte er mit seiner Kandidatur für den Ständerat.
2016 übernahm Rösti das Präsidium der SVP Schweiz. Unter seiner Führung musste die Partei bei den Wahlen 2019 eine empfindliche Niederlage einstecken. Rösti selber wurde damals mit dem besten Resultat aller Berner Nationalratsmitglieder wiedergewählt. Ein Jahr später trat er als SVP-Präsident zurück.
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