Ja, sie will! Grünen-Präsidentin Regula Rytz kandidiert für den Bundesrat 

Von Anna Kappeler und Gil Bieler

21.11.2019

Wochenlang wurde darüber spekuliert, nun ist es raus: Grünen-Chefin Regula Rytz will nach dem Wahltriumph ihrer Partei in den Bundesrat. Dies, obwohl gar kein Sitz frei wird.

Das Wichtigste in Kürze

Grünen-Präsidentin Regula Rytz stellt sich am 11. Dezember als Kandidatin für die Bundesratswahl zur Verfügung. Dies, obwohl kein Sitz in der Regierung frei wird. Ihre Fraktion entscheidet morgen Freitag darüber, doch das dürfte eine Formsache sein. Wackeln dürfte somit der Sitz von FDP-Magistrat Ignazio Cassis.

Der Ticker

14:50 Uhr: Vielen Dank für die Aufmerksamkeit auch Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser.

14:47 Uhr: Das war’s. Rytz bedankt sich für das Interesse. Und verabschiedet sich.



14:46 Uhr: «Hätte ich Leichen im Keller, hättet ihr Journalisten diese wohl längstens ausgegraben», sagt Rytz. Und lacht.

14:45 Uhr: Rytz spricht ruhig, antwortet ausführlich auf die Journalistenfragen. «Jetzt bin ich bereit, Verantwortung zu übernehmen.» Sie sehe keinen Grund, weshalb man noch vier Jahre warten soll.

14:43 Uhr: Mitte-links müsse nun gestärkt wrden, das sei schlicht eine arithmetische Tatsache nach den Wahlen, führt Rytz weiter aus.

14:40 Uhr: Auf die Journalistenfrage nach einem Wunschdepartement sagt Rytz: «Welches Departement es auch immer sein würde, ich würde versuchen, darin mein Bestes zu geben.» Als Neue nehme man bekanntlich, was übrig bleibe.

14:38 Uhr: Die Fraktionen werden nun entscheiden, wie es weitergeht, sagt Rytz. «Ich persönlich treffe solche wichtigen Entschiedungen nicht von heute auf morgen. Doch jetzt ist der Moment!» Ob ich alleine antrete oder nicht, ist noch offen. Morgen werden solche Entschiede in der Fraktion gefällt.

14:37 Uhr: «Die Grünen und die Grünliberalen zusammen machen jetzt 21 Prozent des Wähleranteils aus», rechnet Rytz vor. Und diese müssten nun auch in der Regierung vertreten sein. Man könne wohl nicht alle Ansprüche auf eine Vertretung im Bundesrat zufrieden stellen, sagt Rytz weiter. Aber es gehe nun einmal nicht anders.
Rytz visiert den Sitz von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis an. Dass mit Cassis' Abwahl das Tessin erneut nicht in der Landesregierung vertreten wäre, würde sie in Kauf nehmen. 

«Schon eine spezielle Situation»

14:35 Uhr: Es sei schon eine spezielle Situation jetzt, weil ja kein Platz im Bundesrat frei werde, sagt Rytz auf eine Journalistenfrage. Aber man werde es nun am 11. Dezember versuchen. Und wenn es nicht jetzt klappe, müsse man es halt später wieder versuchen.

14:28 Uhr: Nun ist Zeit für die Fragen, sagt Rytz.

14:27 Uhr: Gut, Rytz also will. Die Frage ist nun, ob die Vereinigte Bundesversammlung sie am 11. Dezember auch wählen wird. Über ihre Kandidtur müsse morgen Freitag denn auch noch die Grünen-Fraktion entscheiden, sagt Rytz.

14:25 Uhr: Rytz sieht in ihrer Kandidatur eine Pflicht. Diese habe das Wahlvolk zum Ausdruck gebracht.

14:22 Uhr: Nun wendet sich Rytz auf französisch an die welschen Wähler.

14:21 Uhr: «Wir haben unsere Sitzzahl im Parlament fast verdreifacht», sagt Rytz. Und die Stimmen der Grünen und der Grünliberalen seien heute im Bundesrat nicht vertreten. Das müsse sich ändern.

«Habe mir diesen Schritt gut überlegt»

14:19 Uhr: Sie habe sich diesen Schritt gut überlegt: Rytz tritt an! Für die Menschen und für die Natur!

14:18 Uhr: «Die Welt verändert sich durch die Klimaerhitzung. Wir alle sind unter Druck.» Rytz macht es spannend ...

14:17 Uhr: Rytz ergreift das Wort: «Ich will es nun Ihnen allen gleichzeitig sagen», ob sie antritt als Bundesrätin oder nicht.

14:15 Uhr: Rytz ist da!

14:10 Uhr: Willkommen zum «Bluewin»-Ticker, liebe Leserinnen, liebe Leser. In wenigen Minuten geht es los.

Die Ausgangslage

Den Wähleranteil von 6,1 auf 13,2 Prozent mehr als verdoppelt, im Nationalrat unglaubliche 17 Sitze dazugewonnen: Die Grünen waren die grossen Sieger der Eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober. In der grossen Parlamentskammer haben sie sogar die CVP überholt. Und auch im Ständerat, wo noch nicht alle zweiten Wahlgänge abgewickelt sind, stellt die Partei heute vier Sitze – so viele wie nie bis anhin.

Seit der Einführung des Proporzsystems vor hundert Jahren ist dies mit der grösste Triumph, der je einer Partei gelungen ist. Die «grüne Welle» löste denn auch prompt eine Diskussion aus, ob die Umweltpartei Anspruch auf einen Bundesratssitz hat.

Eigentlich wollte die Partei morgen Freitag darüber entscheiden. Nun überrascht Parteipräsidentin Regula Rytz mit einer kurzfristig angesetzten Medienkonferenz: Um 14:15 Uhr will die Grünen-Chefin heute Donnerstag in Bern vor die Medien treten. Wird sie offiziell ihre Bundesratskandidatur verkünden? Auf «Bluewin» können Sie die Pressekonferenz am Nachmittag live mitverfolgen.

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