Reichweite bis Australien Bundesrat gönnt sich neuen Jet für gut 100 Millionen Franken

sda/tgab

30.8.2023

Eine Bombardier Global 7500 eines privaten Besitzers rollt nach der Landung zum Standplatz am Flughafen Zürich. (Archiv)
Eine Bombardier Global 7500 eines privaten Besitzers rollt nach der Landung zum Standplatz am Flughafen Zürich. (Archiv)
IMAGO/Andreas Haas

Der Bundesrat rüstet auf und kauft für 103 Millionen Franken ein neues Regierungsflugzeug. Der Jet des Typs Bombardier Global 7500 soll ab 2025 die heute 21 Jahre alte Cessna Citation Excel 560XL ersetzen.

sda/tgab

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Bundesrat gönnt sich ein neues Staatsflugzeug für 103 Millionen Franken.
  • Die aktuell genutzte Cessna Citiation Excel 560XL entspricht nicht mehr dem aktuellsten Stand der Technik.
  • Die neue Bombardier Global 7500 gehört zu den grössten Business-Jets der Welt mit einer Reichweite von über 14'000 Kilometern.
  • Auch der zweite Regierungsjet soll ersetzt werden, aber aufgrund der angespannten Finanzlage des Bundeshaushaltes erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Der Bundesrat hat sich zum Kauf eines neuen Staatsflugzeugs entschieden. Die aktuell im Einsatz befindliche Cessna Citiation Excel 560XL entspreche nicht mehr dem aktuellsten Stand der Technik. Dies habe negative Einflüsse auf die Verfügbarkeit wegen vermehrter Wartungsarbeiten und Reparaturen, auf die Sicherheit und auch auf die Umweltverträglichkeit, teilte der Bundesrat mit.

Die 21 Jahre alte Cessna soll durch eine Bombardier Global 7500 ersetzt werden – eines der grössten Business-Jets der Welt mit Platz für bis zu zwanzig Sitze und einer Reichweite von über 14'000 Kilometern. Das entspricht in etwa einer Strecke von der Schweiz nach Australien.

Zum Vergleich: Die bisherige Cessna Citiation hat Platz für sieben Passagiere und kommt auf eine Reichweite von rund 3000 Kilometern. Das Verteidigungsdepartement von Mitte-Bundesrätin Viola Amherd soll sie voraussichtlich bis 2025 ersetzen.

In der Basis-Ausführung kostet der neue Flieger rund 70 Millionen Franken. Doch der Bundesrat benötigt ein paar Extras: ein militärisches Funksystem, ein Selbstschutzsystem, Bodenmaterial und Ersatzteile. Kosten insgesamt: 103 Millionen Franken. 

Zweiter Jet soll auch ersetzt werden

Die Schweizer Staatsluftfahrzeugflotte umfasst insgesamt zwei Flugzeuge. Seit 2013 nutzt der Bund auch einen Falcon 900EX von Dassault mit Baujahr 2008 und Platz für 14 Passagiere. Das einstige Regierungsflugzeug von Monaco stand davor im Dienst von Fürst Albert II von Monaco.

Der Bundesrat will auch diesen zweiten Jet ersetzen. Das Geschäft dazu verschob er aber wegen der aktuellen finanziellen Situation des Bundeshaushaltes. Er will es zu einem späteren Zeitpunkt erneut prüfen.

Die insgesamt zwei Jets des Schweizer Lufttransportdienstes kommen etwa bei Bundesratsreisen, beim Transport von anderen Magistratspersonen, aber auch bei Evakuationen, der Soforthilfe bei Umweltkatastrophen sowie in humanitären Notlagen im Ausland zum Einsatz.